Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Tausche meinen Hund geg. ruhigeren Hund

geschrieben von Anila(YCH) 
Tausche meinen Hund geg. ruhigeren Hund
04. Dezember 2001 01:02

Hallo Leute,

jetzt sträuben sich bestimmt dem/der einen oder anderen die Nackenhaare, aber das war auch gewollt so.

Ich will auch gar keinen Hund tauschen, ich habe nicht mal einen, ich habe 2 Katzen. Aber genau so könnte das Betreff einer Bekannten lauten, und darüber rege ich mich total auf. Eigentlich möchte ich an dieser Stelle nur meinen Frust und meine Wut loswerden.

Der Hintergrund: Die Freundin meiner Tochter bekam vor einem Jahr ihren langersehnten, eigenen Hund. Die Zeit für ihn war knapp: Die Tochter (12) geht zur Schule, kommt erst nachmittags nach Hause, die Mutter arbeitet ganztags. Der Hund blieb tagsüber im Vordergarten, wo er eine schöne Hundehütte hatte.

Dieser Hund ist übrigens eine Seele von Tier: Absolut gutmütig. Zu anderen Hunden ebenso wie zu anderen Menschen. Er ist absolut freundlich und begrüßt jeden schwanzwedelnd, er war auch schnell sauber (jedenfalls hatte ich hier damals im Forum etliche Beiträge gelesen, wo es doch länger dauerte, als bei diesem Hund). Aber er ist immer wieder abgehauen. Hat mich nicht gewundert, denn die Tochter ist eben nicht jeden Mittag mit ihm Spazieren gegangen, auch die Hundeschule wurde nur kurz besucht, dann hatte die Tochter daran keinen Spaß mehr.

Wir hatten vor einem Jahr schon versucht, auf die Familie einzuwirken, dass sie sich keinen Hund anschaffen. Ich denke, einer 12jährigen kann man auch nicht die Verantwortung für ein Hund geben, aber bei dem Kind ist es zudem so, dass sie auch an ihren Hasen nach 6 Monaten den Spaß verlor (die wurden dann weggegeben), nach einem Jahr wurde das Pflegepferd getauscht (weil zu störrisch), nach weiteren 6 Monaten hörte sie mit dem Reiten ganz auf, da war dann ja der Hund angesagt.

Die Tochter kann mit ihrem Hund nicht alle ihre Freundinnen besuchen kommen, weil es viele Eltern gibt, die eben aus verschiedenen Gründen keinen Hund im Haus möchten. Kann man finden, wie man will (aber ich möchte es auch nicht, weil meine Katzen große Angst vor Hunden haben und der Hund Katzen nun einmal auch gerne jagt), aber man muss sich wohl als Hundehalter auch darauf vorbereiten, oder? Und zwar, bevor man ihn sich zulegt. Schließlich musste ich mir auch überlegen, wie ich einen Urlaub organisiere, bevor ich mir meine Katzen zulegte.

Jetzt ist der Hund lästig geworden. Nach einem 3/4-Jahr. Am nächsten Freitag kommt er deswegen weg. Aber ich bin fast vom Hocker gefallen, als ich dann hörte, dass ein neuer Hund ins Haus kommt: Ein kleinerer Hund. Einer, von dem man sich erhofft, dass er kaum Auslauf braucht, einer, von dem man sich erhofft, dass der überall mit hingebracht werden darf, einer, von dem man hofft, dass er gehorcht, ohne, dass man sich mit dem Erziehen allzu viele Mühe macht. Es soll wieder ein Welpe sein. Also: Keine Hundeschule mehr - trotzdem kein Weglaufen mehr.

Der einzige geeignete Hund wäre meiner Meinung nach ein großes Plüschtier, aber kein Lebewesen!

Zu machen ist da nichts mehr, auch meine eigene Tochter hatte damals sowie jetzt schon viel versucht, aber verständlicherweise sagt sie sich auch, dass sie die Freundschaft zu dem Mädchen nicht ganz auf's Spiel setzen will.

Aber ich gehe mal davon aus, dass ich meinen Frust zumindest hier doch mit einigen Leuten teilen kann. Das hilft zwar den Hunden nicht - aber mir, denn mich macht so eine Gleichgültigkeit einfach traurig. Allein schon die Vorstellung: Dieser Hund war doch ein 3/4 Jahr lang ein ganz treuer Freund! Er hat sich gefreut, wenn seine Besitzer nach Hause kamen, er hat getröstet, wenn jemand traurig war - und jetzt wird er zu einer anderen Familie gebracht. Dann steigt man alleine in sein Auto, lässt ihn dort stehen. Vielleicht rennt er dem Auto noch ein Stück hinterher. Ich würde das niemals bringen.

Viele Grüße
Anila

04. Dezember 2001 08:54

Hallo Anila,

völlig unverständlich!!!!! aber dazu könnt ich mal wieder einen ganzen roman schreiben, ohne daß sich wirklich etwas ändert. die tierheime sind ja nicht umsonst so überfüllt. kurz gesagt bin auch ich der meinung, daß man sich der verantwortung stellen muß, die man einmal - gut überlegt - getroffen hat. ausnahmen wären lediglich eine schlimme allergie, oder was in der art. einziger trost: vielleicht hat der hund glück und kommt zu menschen, die sich wirklich für ihn interessieren! im übrigen bin ich der meinung, daß solche leute auch in anderen sozialen bereichen ein defizit haben!

viele grüße

Katharina + schorsch

04. Dezember 2001 08:59

Hi Anila,

: Dieser Hund war doch ein 3/4 Jahr lang ein ganz treuer Freund! Er hat sich gefreut, wenn seine Besitzer nach Hause kamen, er hat getröstet, wenn jemand traurig war - und jetzt wird er zu einer anderen Familie gebracht.

mit ein bißchen Glück geht es ihm dort VIEL besser!
Das die Leute sich einen neuen Hund anschaffen ist allerdings der Hammer. Frage mich, wie viele "Übungsobjekte" die noch "verbrauen" bis sie kapieren, daß sie für Tiere ungeeignet sind :-(

kopfschüttelnde Grüße
Kathi

04. Dezember 2001 10:13

Hallo Anila,

Du hast recht - mir sträuben sich bei dieser Geschichte echt die Nackenhaare und ich krieg nen Hals, wenn ich von solchen Leuten lese.
Für den Hund wird das neue Zuhause hoffentlich ein besseres sein. Weißt Du denn, wo sie ihn hingeben werden?

Auch mein Harvey wurde einfach abgeschoben .... allerdings war es für ihn ein großes Glück, denn ansonsten wäre es ihm lebenslänglich schlecht ergangen.

Für das Hundi Deiner Bekannten drücke ich alle Daumen, daß er ebensolches Glück hat.

Liebe Grüsse,

Danni mit Gina und Harvey

04. Dezember 2001 10:25

: jetzt sträuben sich bestimmt dem/der einen oder anderen die
: Nackenhaare, aber das war auch gewollt so.

mir auch.....

das ist der grund, warum ich manchesmal so verbittert bin,
oder auch manchmal heftig reagiere, wenn ich lese, was manchen
menschen ihren tieren antun....

es ist so aussichtlos mit diesen leuten darüber zu reden, weil
sie einfach kein unrechtbewusstsein haben und ihr, in ihrer obhut
befindliches, tier *nur* als biologische maschine sehen.
das tier ist in deren augen anscheinend nur eine sache, die man
bei bedarf hervorholt und wenn mans leid ist, wieder wegräumt.

mit dem fehlenden unrechtbewusstsein im hinblick auf hunde bin ich
konfrontiert, seit dem ich mich mit der "allgemeinen" hundehaltung
beschäftigt habe.... sei es in der zwinger-isolationshaltung, seien
es die leinenrucker und die stromschocker, oder einfach nur die
verantwortungslosen ignoraten.... sie alle haben kein unrechtbewusst-
sein.... und weil sie sich nicht im unrecht fühlen, werden sie auch
nichts ändern....

ich schaue nur noch weg und unterdrück mein würgegefühl....

T.



04. Dezember 2001 10:59

Hallo Anila

Solche Geschichten erlebe ich auch: Mein Bruder und seine Freundin haben ein junges Kätzchen bekommen, mega süss und lieb, ca. 10-12 Wochen alt. Zuvor war es beim Vater der Freundin, der wollte es dann aber doch nicht mehr (nach wievielen Wochen oder Tagen?) Er hätte die Katze umgebracht, wenn niemand sie gewollt hätte.

Gestern erfuhr ich, dass die Schwester der Freundin ihre beiden Katzen weggeben will, weil jetzt das zweite Kind da ist und man deshalb für die Katzen keine Zeit mehr hat (das merken die erst jetzt?). Es dürfte nicht leicht werden, für zwei erwachsene Katzen ein neues zuhause zu finden.

Ich bin jedesmal entsetzt, wenn die Freundin meines Bruders erzählt, wie ihre Familie mit Tieren umgeht. Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll, sie selbst kann ja nichts dafür.

Ebenfalls viele Grüsse
Monika