Hallo Leute,
jetzt sträuben sich bestimmt dem/der einen oder anderen die Nackenhaare, aber das war auch gewollt so.
Ich will auch gar keinen Hund tauschen, ich habe nicht mal einen, ich habe 2 Katzen. Aber genau so könnte das Betreff einer Bekannten lauten, und darüber rege ich mich total auf. Eigentlich möchte ich an dieser Stelle nur meinen Frust und meine Wut loswerden.
Der Hintergrund: Die Freundin meiner Tochter bekam vor einem Jahr ihren langersehnten, eigenen Hund. Die Zeit für ihn war knapp: Die Tochter (12) geht zur Schule, kommt erst nachmittags nach Hause, die Mutter arbeitet ganztags. Der Hund blieb tagsüber im Vordergarten, wo er eine schöne Hundehütte hatte.
Dieser Hund ist übrigens eine Seele von Tier: Absolut gutmütig. Zu anderen Hunden ebenso wie zu anderen Menschen. Er ist absolut freundlich und begrüßt jeden schwanzwedelnd, er war auch schnell sauber (jedenfalls hatte ich hier damals im Forum etliche Beiträge gelesen, wo es doch länger dauerte, als bei diesem Hund). Aber er ist immer wieder abgehauen. Hat mich nicht gewundert, denn die Tochter ist eben nicht jeden Mittag mit ihm Spazieren gegangen, auch die Hundeschule wurde nur kurz besucht, dann hatte die Tochter daran keinen Spaß mehr.
Wir hatten vor einem Jahr schon versucht, auf die Familie einzuwirken, dass sie sich keinen Hund anschaffen. Ich denke, einer 12jährigen kann man auch nicht die Verantwortung für ein Hund geben, aber bei dem Kind ist es zudem so, dass sie auch an ihren Hasen nach 6 Monaten den Spaß verlor (die wurden dann weggegeben), nach einem Jahr wurde das Pflegepferd getauscht (weil zu störrisch), nach weiteren 6 Monaten hörte sie mit dem Reiten ganz auf, da war dann ja der Hund angesagt.
Die Tochter kann mit ihrem Hund nicht alle ihre Freundinnen besuchen kommen, weil es viele Eltern gibt, die eben aus verschiedenen Gründen keinen Hund im Haus möchten. Kann man finden, wie man will (aber ich möchte es auch nicht, weil meine Katzen große Angst vor Hunden haben und der Hund Katzen nun einmal auch gerne jagt), aber man muss sich wohl als Hundehalter auch darauf vorbereiten, oder? Und zwar, bevor man ihn sich zulegt. Schließlich musste ich mir auch überlegen, wie ich einen Urlaub organisiere, bevor ich mir meine Katzen zulegte.
Jetzt ist der Hund lästig geworden. Nach einem 3/4-Jahr. Am nächsten Freitag kommt er deswegen weg. Aber ich bin fast vom Hocker gefallen, als ich dann hörte, dass ein neuer Hund ins Haus kommt: Ein kleinerer Hund. Einer, von dem man sich erhofft, dass er kaum Auslauf braucht, einer, von dem man sich erhofft, dass der überall mit hingebracht werden darf, einer, von dem man hofft, dass er gehorcht, ohne, dass man sich mit dem Erziehen allzu viele Mühe macht. Es soll wieder ein Welpe sein. Also: Keine Hundeschule mehr - trotzdem kein Weglaufen mehr.
Der einzige geeignete Hund wäre meiner Meinung nach ein großes Plüschtier, aber kein Lebewesen!
Zu machen ist da nichts mehr, auch meine eigene Tochter hatte damals sowie jetzt schon viel versucht, aber verständlicherweise sagt sie sich auch, dass sie die Freundschaft zu dem Mädchen nicht ganz auf's Spiel setzen will.
Aber ich gehe mal davon aus, dass ich meinen Frust zumindest hier doch mit einigen Leuten teilen kann. Das hilft zwar den Hunden nicht - aber mir, denn mich macht so eine Gleichgültigkeit einfach traurig. Allein schon die Vorstellung: Dieser Hund war doch ein 3/4 Jahr lang ein ganz treuer Freund! Er hat sich gefreut, wenn seine Besitzer nach Hause kamen, er hat getröstet, wenn jemand traurig war - und jetzt wird er zu einer anderen Familie gebracht. Dann steigt man alleine in sein Auto, lässt ihn dort stehen. Vielleicht rennt er dem Auto noch ein Stück hinterher. Ich würde das niemals bringen.
Viele Grüße
Anila