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Power-Labrador-Hilfe!

geschrieben von KoJa(YCH) 
Power-Labrador-Hilfe!
06. Dezember 2001 08:16

Hallo Hundefreunde,
habe ein echtes Problem.Mein Labrador 36kg springt jeden Menschen vor Freude an und bei Begegnungen mit anderen Hunden ist Er völlig weggetreten.Gestern mittag im Wald treffen wir seinen Freund Arko einen kastrierten Dalmatiner.Die Beiden sausen immer durch den Wald und hören dann Beide nicht!!! Gestern toben also die Zwei und einen Waldweg höher kommt ein älterer Herr mit Stock,leicht pfeifend des Weges.Erst reagiert der Dalmatiner und flitzt los,dann reagiere ich und rufe meinen bei Fuß und dann reagiert mein Hund und flitzt auf den Mann zu,hinter seinem Freund her.Ich rufe dem Mann zu,er soll runter zu den Hunden sagen und bin dabei den Hang raufzuklettern.Der Dalmatiner springt nicht an Leuten hoch,aber mein Hund leider ja.Der Mann versucht die Hunde die ja nur spielen wollen--was Er aber nicht weiß--mit dem rumfuchteln seines Stockes abzuwehren.Mein Hund freut sich und denkt tolles Spiel und klaut dem Mann seinen Stock!!!!Inzwischen bin ich oben angekommen und kann meinen Hund mit Stock in der Schnauze einfangen.Mein Hund ist völlig im Spieltrieb und kein Komando wird registriert.Ich entschuldige mich einige Male bei dem Mann und Er akzeptiert es auch.Sagt aber zu mir:,,Das hätte auch böse ausgehen können,wenn jemand Angst vor Hunden hat,,!!! Da gebe ich Ihm allerdings Recht!!!Bis jetzt hat es immer geklappt und ich habe die ,,Spaziergänger" zuerst gesehen,aber dieses Erlebnis möchte ich nicht noch einmal haben.Was soll ich jetzt machen,damit mein Hund diese Ausraster nicht mehr bekommt??? Bin mit Bändit auch seit ein paar Wochen auf dem Hundeplatz-spezielle für Retriever,damit der Hund besser hört und ich das richtige Verhalten lerne.Bändit ist ein Secondhandhund und 18Monate alt.Beim Vorbesitzer war Er schon als Welpe 8 Stunden jeden Tag alleine und hatte keinerlei Kontakt zu Mensch oder Tier!!!
Gruß KoJa mit Power Bändit


06. Dezember 2001 08:45

Moin KoJa und Bändit,

wenn die Sache nicht so ernst wäre, könnte ich grinsen. Mein Bandit ist auch so ein Energiebündel. Neulich sprintete er über eine Wiese. Kopflos und ohne Reaktion auf mein Kommando. Ein Vater mit Bollerwagen und Kind. Einen Bollerwagen hatte er noch nie gesehen. Vater riss Kind aus Bollerwagen, Bandit beschnüffelt Bollerwagen. Ich mich auch 1000 mal entschuldigt. Aber sowas darf nicht wieder vorkommen. Bandit gehorcht gut, lässt sich beim spielen gut abrufen. Aber in solcher Situation vergisst er alles. Klingt wie bei Euch. Null Aufmerksamkeit. Seit zwei Wochen heisst es für uns Schleppleine. Zuerst die 5 Meter, und jetzt auch die 10 Meter. Und Richtungswechsel ohne Ende. Schleppleinentraining ist langwierig (schätze so bis März/April) und es schwierig dem Hund trotzdem genügend Kontakte zu ermöglichen. Es scheint mir aber die einzige Möglichkeit, auf Bandit auch in schwierigen Situationen einwirken zu können.

Wenn Du Bändit rechtzeitig abrufen kannst, ist das Anspringen Fremder doch eigentlich auch erledigt. Meine frühere Boxer-Hündin Kira sprang auch. Deutliches Nein und ignorieren hat geholfen.

Erstmal einen schönen Tag Euch beiden!
Connie und Bandit

06. Dezember 2001 09:48

Hallo Connie und Bandit,
wenn wir ganz allein im Wald unterwegs sind,habe ich den gehorsamsten Hund.Beim Anspringen gibt es immer ein Nein und ignorieren,leider ignoriert der Hund dieses auch.Wenn ich mich beim anspringen wegdrehe,springt Bändit trotzdem.Auf dem Hundeplatz springt Er alle Teilnehmer an und trotz der ,,Kniehochmethode" läßt Hundi sich nicht abhalten!!!Das schlimme ist auch,das Bändit die Leute im vollen Schweinsgalopp anspringt und das sind dann fliegende 36kg Lebendgewicht!
So mancher hat deswegen schon auf dem Hintern gesessen.Bei Bändit ist es pure Lebensfreude,aber das weiß ja nicht jeder unbedachte Spaziergänger.Und das Abrufen aus dem Spiel herausHaHaNull Chance.Gibt es Info über das Training mit der Schleppleine??? Man hat mir auch schon zum Stachler geraten,aber das kommt überhaupt nicht in Frage!!!
Schönen Tag Euch Beiden von Konny und Bändit
:
: Wenn Du Bändit rechtzeitig abrufen kannst, ist das Anspringen Fremder doch eigentlich auch erledigt. Meine frühere Boxer-Hündin Kira sprang auch. Deutliches Nein und ignorieren hat geholfen.
:
: Erstmal einen schönen Tag Euch beiden!
: Connie und Bandit


06. Dezember 2001 15:06

Hallo KoJa!
Schau mal im Buch nach von Petra Führmann und Nicole Hoefs "Erziehungsprogramm für Hunde". Da wird recht gut und nachvollziehbar das Schleppleinentraining beschrieben.
Viel Erfolg
Gruß Sandra


06. Dezember 2001 17:59

Hi Konny!
: wenn wir ganz allein im Wald unterwegs sind,habe ich den gehorsamsten Hund.

Das ist doch schon mal klasse, daß Bändit nicht auf und davon geht. Da musst Du das Komm üben, üben und üben. Und ganz langsam die Ablenkung steigern. Bekannte vorbei gehen lassen. In weiter Entfernung, dann näher...und immer wieder belohnen. Es ist meganervig...hilft aber nix:-))

:Und das Abrufen aus dem Spiel herausHaHaNull Chance.

Stimmt nicht:-) Ich hätte vor einem Jahr dasselbe gesagt. Lass Dir und Bändit ein bisschen Zeit. Für einen jungen und kontaktfreundigen Hund ist das sehr schwierig. Bändit ist jung. Lass ihn sich immer erstmal mit den Hunden auspowern. Und wenn er dann zufällig in Deine Richtung guckt (dann erstmal nur loben, nicht rufen)oder sogar in Deine Richtung läuft, rufen, loben und freuen. Wenn er das nicht tut, such Dir einen Hund, der gut hört und lass dessen Besitzer seinen Hund rufen. Wenn der fremde Hund kommt, ruf in dem Moment wo der andere Hund anfängt auf den Besitzer zuzulaufen Bändit. Und dann wieder freuen ohne Ende und Belohnung. Ist eine Krüke, steht so vermutlich in keiner Erziehungsbibel, hat mir und Bandit aber schwer geholfen...und irgendwann gings auch ohne den anderen Hund. Vielleicht vermenschliche ich das. Aber ich glaube Erfolgserlebnisse (Bändit kommt in der Sekunde des rufens in Deine Richtung mit dem anderen Hund, muss den Kontakt nicht unterbrechen, und am Ende stehen Lob, Lekerli und weiterspielen) sind super wichtig. Und dann nochwas. Ich ruf Bandit nie (na ja fast nie;-)), wenn ich loswill, nur ab und an im Spiel, fass für eine Sekunde ans Halsband und lass ihn weiterspielen. Will ich los, dann schnapp ich ihn mir so nebenbei.

Gibt es Info über das Training mit der Schleppleine??? Man hat mir auch schon zum Stachler geraten,aber das kommt überhaupt nicht in Frage!!!

Das Buch was Sandra empfholen hat. Petra Führmann und ihre Kolleginnen (www.hundeschule-ab.de (die page ist sehr zu empfehlen)) haben ausserdem ein Video rausgebracht. Ein bisschen teuer, aber klasse. Ohne das Video hätte ich mich nicht ans Schleppleinen-Training getraut...und die nächste mir bekannte Hundeschule die mit Schleppleine arbeitet ist locker 70 km entfernt.

Liebe Grüße Euch beiden,
Connie und Bandit



06. Dezember 2001 18:07

Hallo,

... ergänzend zu den anderen ...

: habe ein echtes Problem.Mein Labrador 36kg

damit kann ich auch dienen, mit Namen Oscar, er ist jetzt 17 Monate alt.
Und somit sind wir "Leidensgenossen".

:springt jeden Menschen vor Freude an

....

über deine Geschichte mußte ich ein wenig grinsen, hab mir den fuchtelnden Mann vorgestellt ...und dann den Hund mit Stock ..

Aber ernsthaft mal, gerade heutzutage kann man sich es nicht leisten, dass der eigene Hund unkontrollierbar durch die Gegend rast.

Die Pubertät ist eine schwere Zeit für beide Seiten, mit nur immer an der Leine ist niemanden geholfen aber ich hasse unkontrollierbare Situationen.
Mein Hund ist kein vorzeige -hund, aber er hat lange niemanden angesprungen, bei fremden tut er es auch nicht mehr, wenn er frei spielt kommt es vor, wenn Leute kommen, dass er hinrennt, aber er will nur wissen, wer es ist, kurz mal nachgucken und das wars. Ich lass ihn deshalb nur in übersichtlichen Gebieten bzw, in Auslaufgebieten frei. Aber ... es gab im Sommer so Situationen ... aufgedrehter Hund vom Spiel, nass vom baden, ehrlich, Verstand war nicht mehr da. Da half nur noch gedankenlesen (ich sehs ihm an wenn er springen will) und ein sicheres abbruchsignal. Ich hab inzwischen trainiert, er hat schon lange niemanden mehr angesprungen, einmal das frauchen seiner Freundin, aber die weiß genau, was sie dann zu tun hat. Nee, nix Kniemethode.

Was ist zu tun.
- übe mit ihm "an anderen Leuten vorbeigehen und die nicht beachten" an langer Leine. Er soll dich stattdessen beachten, anschauen. Ich selbst arbeite mit Clicker, und da lernt man, auf den hund zu achten, seine Körpersprache zu "lesen". Blickkontakt auf Kommando ist ein Weg, interessant zu sein für den eigenen Hund. Und die lange Leine hindert ihn an Selbstbelohnung.

- du könntest mit dem Dalmi - Freund gezielt üben : abrufen aus dem Spiel. Könnte der sicher auch gut gebrauchen. Aber bitte nicht so, dass ihr beide (Menschen) da steht und grölt und eure Hunde tun was sie wollen. Da fängt man am besten an, kleine Schritte zu bestärken (Blickkontakt zu dir), nachdem sie schon ne weile gespielt haben. Belohnung ist dann Leckechen und weiterspielen.

- springt er dich auch an ? Ignorierst du ihn wirklich ? Ich sass mal bei einer völlig betapsten Familie in der Küche, die waren völlig verzweifelt, weil der Hund sie keinen Schritt gehen liess, und der klammerte noch dazu. Auch die kniemethode (die mE wirklich aus dem Mittelalter stammt) ist Aufmerksamkeit ... da mußt du schon länger durchhalten mit wirklichem igniorieren als er. Sobald er spring ist schluß mit allem - spiel zuwendung reden, nix mehr. Ich glaub nicht an : haben wir schon gemacht ! Zwischen erzählen und der Wirklichkeit ist ein unterschied. Konseqeunz !!!

- das Abbruchsignal ... wie viele Neins hast du ihm schon nachgerufen ohne erfolg ? Jedes wirkungslose Nein (mit Erfolg für deinen Hund) trägt zu deiner unglaubwürdigkeit bei. Deswegen muss ein Abbruch sauber aufgebaut werden, ein Nein ohne aussicht auf erfolg sollte man sich deswegen lieber verkneifen.

Ich wollte mit Oscar auch einen Verein aufsuchen, weil ich dachte, das täte ihm gut.
Da meinte man doch glatt zu mir, so ein Temperamentsbündel bräuchte
doch etwas ... mehr zwang ... stachelwürger ... ich bin da nie wieder hingegangen. Da scheiß ich auf 25 Hundeerfahrung, und wenn man nachfragt, haben die keinen blassen schimmer von Lernbiologie.

Ich nehme meinen Hund in dieser Zeit lieber einmal mehr an die (lange) Leine, versuche ihn körperlich und geistig auszulasten, suche gezielte Sozialkontakte, führe ihn Streckenweise am Halti (weil ich ihn sonst nicht beherrschen würde) und mache kein Vertrauen kaputt. Und manchmal mache ich einfach - Atemübungen, um nicht zu explodieren.

Sabine + Oscar