Hallo ihr Lieben,
vornehmlich geht es mir um "Hunde unter sich".
Meine Hündin (Schäfer-Mix, jetzt 2,5 Jahre alt) hat sich folgendermaßen entwickelt:
Als ich sie aus dem Tierheim holte (ca. 8 Monate alt)war sie super lieb mit allen Hunden, sie hat sich immer unteworfen, selbst dem kleinsten Dackel (sah echt niedlich aus, sie hat 54 cm). Dann hatte sie eine Unsicherheitsphase, während der sie ängstlich war. Vielleicht verursacht von einigen Angriffen von anderen Hunden. Bsp: Ich gehe mit ihr im Wald spazieren (ohne Leine, dort gibt es kein Wild) am Wegrand liegt rechts ein Golden Retriever, der auf seinem Stöckchen kaut und links ein Rauhhaardackel (steht da rum und macht nichts), ich laufe weiter und sie hat echt ein Problem steht da und traut sich nicht vorbei. Schließlich hat sie wohl beschlossen, daß der Dackel ungefährlicher ist und drückt sich an ihm vorbei, endlich ist sie wieder bei mir und total glücklich, daß sie es geschafft hat.
Ich denke also, die beste Therapie sind viele Hundebegegnungen. Wir gehen also jeden Morgen in dieses Waldstück und sie findet Freundinnen und Freunde mit denen sie ausgelassen spielen kann. Mein Mädchen bekommt Oberwasser und fängt an eine bestimmte ängstliche Hündin zu mobben (geht zu ihr und kneift sie in die Hinterläufe). Ich finde das weniger gut, deswegen rufe ich sie immer zu mir wenn wir dieser Hündin begnen und sie muß nunmehr angeleint und bei Fuß daran vorbei. Es dauert nicht lange und sie hat noch eine ausgemacht, die schüchtern ist und auch hier muß ich jetzt aufpassen und sie vorher anleinen.
Wohlgemerkt sie hört auf "nein" und kommt auch wenn ich sie rufe. Die Aufpasserei ist schwierig wenn wir mit 5 Hunden laufen und 7 Hunden begegnen und die Besitzer wollen ja auch begrüßt werden, deswegen habe ich jetzt unsere Spaziergänge dort ca 1 Stunde später eingeplant. Dann sind deutlich weniger Hunde unterwegs und wenn wir einen oder eine treffen, kann ich sie mit "nein" abblocken sollte der andere Hund ängstlich sein. Ich versuche sie jetzt möglichst nur zu selbstbewußten Hunden zu lassen (wie die tolle Westie-Hündin mit der sie sich versteht und wir haben mal einen Super-Dobermann getroffen- ein Traum, der zeigte Calming Signals, direkt als hätte er das Buch gelesen). Aber meine Frage ist jetzt: wo geht die Reise hin?, wird sie stark oder bleibt sie die Kleine, die die Schwächen der anderen ausnützen muß, ich kann sie im Ansatz stoppen wenn sie versucht eine Schwächere zu dominieren einfach indem ich "nein" sage, aber es wäre mir lieber, sie wäre einfach freundlich. Neulich hat sie ihre Freundin (Husky-Hündin, ca 5 Jahre alt) zurecht gewiesen, zugegeben nach Monaten, das erste Mal. Diese Hündin ging immer dazwischen wenn Treija mit ihrem Freund Verdi spielen wollte. Nun legte die Hündin zum tausendsten Mal ihren Kopf über Treijas Schulter und begann zu heulen, da ging es Ratz-Fatz auf einmal, Treija drückt sie mit Schnauzgriff runter und die Sache war gegessen. Am nächsten Tag haben sie wieder zusammen gespielt. Auch am gleichen Tag sind wir zu dritt noch eine ganze Weile zusammen gelaufen und alles war friedlich. Wobei die Husky-Hündin immer wenn sich Treija näherte sich die Lippen leckte und den Blick abwandte, also eindeutig Calmling Signals.
Also wie wird sie sich entwickeln? Was soll ich bei Hundebegegnungen belohnen (ich lobe sie eigentlich immer wenn alles friedlich war und sie sich "benommen" hat)und sie weiß das, deswegen kommt sie nach jeder Hundebegnung zu mir gelaufen, mit dem Blick "war das nicht toll".
Auf der anderen Seite ist uns neulich ein kleiner Hund begegnet (so knapp über dem Boden), ich rufe "Treija hier", sie kommt und sitzt vor, gleichzeitig (während sie ihr wohlverdientes Lecker kriegt), sehe ich den andereren Hund freudig auf uns zu laufen - ich denke, das ist ein Welpe - und sage zu ihr "lauf" - war kein Welpe sondern eine ausgewachsene Hündin, die als sie merkte, daß mein Hund auf sie zu läuft sich hinsetzt, die Pfote hebt, den Blick abwendet und sich die Lippen leckt und meine stürzt sich gleich drauf, ich mußte sie am Halsband wegnehmen, dann setzt sie sich brav hin, schaut mich an und harrt der Dinge. Warum beachtet sie diese Signale nicht und findet es toll dem anderen Hund todesangst einzujagen? Der Hündin ist nichts passiert, ausser Angst. Ich finde das keinesfalls okay. Sie soll gefälligst friedlich sein und wenn das Ganze langsamer geht kann ich auch einfach "nein" sagen und sie läßt es, also was kann ich jetzt für ein besseres Sozialverhalten meines Hundes tun?
Danke auf jedenfall für's Lesen
Ina + Treija