Hund stürzt sich auf Dackel :-
17. Dezember 2001 08:36


Moin moin,

da hat mir meine Kleine aber einen gehörigen Schrecken eingejagt. Aber mal von Anfang an.
Als wir Lena vor ca. 5 Monaten bekamen (5 jährig aus dem Tierheim) war sie eine wahre "Leinenfurie" und keifte alles an was sich bewegte. Das hat sich inzwischen so weit gelegt das sie nur noch "zurück bellt" wenn sie angekläfft wird oder Hund uns auf zu engem Raum entgegen kommen. Dann läßt sie sich aber sehr schnell zur Ruhe rufen und dann ist auch gut.

Ohne Leine hat sie sich bisher immer allen Hunden gegenüber vorbildlich benommen, egal ob Hündinnen, Rüden, egal welche Rasse (sogar bei Kleinhunden die noch ihre "liebsten" Ankläff-Opfer (wenn angeleint) sind machte sie nie Probleme). Sie geht langsam auf fremde Hunde zu, und will entweder spielen, nur kurz Hallo sagen oder ignoriert sie einfach. Sie ließ sich auch bisher immer rechtzeitig abrufen wenn ich (oder der andere Hundehalter) keinen Kontakt der Hunde wünschten.

Nun war ich letzten mit ihr spazieren und sie lief vorbildlich, ohne Leine, bei Fuß an einigen spielenden Hunden vorbei. Soweit so gut.
An der nächsten Ecke tauchte ein angeleinter Rauhaardackel auf (der weder bellte noch in unsere Richtung guckte) und Lena startete durch und stürzte sich auf den armen Dackel.
Abrufen ließ sie sich nicht mehr. Absolut keine Reaktion auf Pfiff oder Ruf.
Passiert ist zum Glück nichts, außer das mir die Sache mega unangenehm und peinlich war und ich mich ne Ewigkeit entschuldigte und natürlich wartete bis der andere Hundehalter seinen Hund auf mögliche Verletzungen untersucht hatte.

Nach dem Erlebnis war ich vorsichtiger mit Ableinen .... und erst nachdem sie auch an der Leine wieder gelassener auf Dackel und Westis (merkwürdiger weise fast nur diese Rassen) reagierte war wieder an Freilauf zudenken.

Ging auch alles wunderbar, wir waren in einem Hundeauslaufgebiet und Lena zeigte sich bei bestimmt 2 Dutzend Hunden von ihrer besten Seite, und dann .... tauchte ein Rauhaardackel auf und sie war fast wieder weg wie der Wind, sie ließ sich dann aber abrufen ... ich hab sie dann angeleint als wir an dem Dackel vorbei mußten und sie führte sich auf wie in ihren ersten "wilden" Tagen bei uns :-(

Woher diese "Abneigung" kommt kann ich leider nicht sagen, sie hat zwar ne Narbe am Ohr die sehr nach Bißwunde aussieht aber ob sie mal von so einem Hund (eben einem kleinen rauhaarigen ..wuscheligen) gebissen wurde ist reine Spekulation.

Die Frage ist nun was mache ich jetzt. Hier im Park gibt es leider recht viele Dackel, Westis, Malteser und co und so besonders übersichtlich sind die Wege leider auch nicht und immer anleinen mag ich sie eigentlich nicht. Ich hab es schon mit Schleppleine versucht aber sobald sie merkt das sie angeleint ist läuft sie lieb bei Fuß und verhält sich wie .. na ja wie angeleint eben .. inklusiv genervtem Gebelle wenn sie andere freilaufende Hunde sieht, spielen mag sie an der Leine auch nicht (egal wie lang sie ist).. da kann ich genauso gut an der normalen 2 m Leine mit ihr gehen.

Wie zum Teufel gewöhn ich sie an besagte Hunde? Sie hat soviel Kontakt zu anderen Hunden wie möglich und versteht sich wie gesagt mit den meisten sehr gut, auch mit Yorkies .. kleinen Mischlingen etc an der Größe kann es also nicht liegen... woher also diese plötzlichen "Jagdanfälle" ?????

Liebe Grüß
Sandra und Lena








17. Dezember 2001 12:52

: Hi Sandra,

kann mir gut vorstellen, dass Du dieses Verhalten lieber heute als morgen unterbinden möchtest ;-))

Ich denke Du hast eigentlich nur ne Chance, dass sie kleinen rauhaarige Hunde nicht nur akzeptiert sondern als positiv kennenlernt, wenn ihr irgendwo im näheren Bekanntenkreis so einen Hund hättet, mit dem ihr öfter laufen würdet.... ansonsten wirst Du wahrscheinlich eher eine Akzeptanz auf Distanz herbeiführen können - abrufen läßt sie sich ja schon!

Und mit dem evtl. gebissen worden könntest Du auch nah an ihren Haßattacken dran liegen: Meiner hat zum Beispiel so ein Problem mit Jack Russells und Boxer-Ähnlichen - zweimal böse angegriffen worden, gespeichert und in der Folge tobendes Verhalten seinerseits an der Leine oder Fluchtimpulse ohne Leine....

Liebe Grüße,
Me & Bär

17. Dezember 2001 15:34

Hallo Sandra,

kann Me eigentlich nur zustimmen, das beste wären häufig u. positive Kontakte zu Rauhhaardackeln u. ggfs. anderen Hunden, die sich nicht mag (klingt ja aber so, als läge es vor allem an der einen Rasse).
Da wird wohl mal was vorgefallen sein.
Ne Bekannte von mir hatte einen sehr netten u. verträglichen Beagle. Er war dann einige Male in einer Hundepension, zu der auch eine Dackelzucht gehörte. Mehrfach problemlos, beim letzten Mal muß dann irgendwas gewesen sein. Denn ohne Vorwarnung stürzte sich der Beagle danach bei Spaziergängen auf Rauhhaardackel.
Sie hat es nach einiger Zeit übrigens wieder gelassen, wurde halt immer sehr sorgfältig beobachtet bzw. angeleint, wenn Dackel auftauchten.
Was die Schleppleine betrifft, hast Du sie wirklich als Schleppleine angewandt also schleifen lassen ? Ich würde sie in diesem Fall schon als Rettungsanker einsetzen, dann hast Du doch mehr Chancen sie noch zu stoppen.
Arno ist momentan übrigens auch grade im Einsatz einem Dackel bei uns im Park die Schäferhundpanik (verbunden mit Kläffen u. Knurren) wieder auszutreiben.
Leider merken Hunde sich Äußerlichkeiten/Rassen sehr leicht.
Gruß
Wilma u. Arno

17. Dezember 2001 17:40


-- Was die Schleppleine betrifft, hast Du sie wirklich als Schleppleine angewandt also schleifen lassen ? Ich würde sie in diesem Fall schon als Rettungsanker einsetzen, dann hast Du doch mehr Chancen sie noch zu stoppen.

Moin Wilma,

na ja ich hatte das eine Ende anfangs in der Hand aber da hat Lena nur "gedacht" ... "Aha Leine .. na dann benehme ich mich mal..." .. als ich die Leine dann ganz hab schleifen lassen gab es aber auch keine Änderung, sogar ihren Ball konnte ich werfen und sie hat mich nur dumm angeguckt .. so als hielte sie ihr Frauchen für zu blöd .."An der Leine kann man doch nicht vernünftig spielen" ..

Leider habe ich im Bekanntenkreis absolut keine Hunde die zu Lenas Verhalten passen. Und ich weiß nicht ob die Besitzer der Hunde die Lena täglich so "ankeift" dazu bereit wären ihre Hunde als Trainingobjekte zur Verfügung zustellen. Sie hätten zwar auch was davon aber leider ist die Reaktion der Besitzer eher Richtung .."..na wenn se das in dem Alter noch nicht gelernt hat wird das eh nix mehr" - "..so ein böser Hund will der dir was tun ...*tätschel* *tätschel* (natürlich den Hund nicht mich) *wennblicketötenkönntenblickzumir*

Ich denke mir bleibt wirklich nur viel Geduld und viele Gelegenheiten Lena zu zeigen das Dackel & co gar nicht so schlimm sind *g*
Das sind dann die Momente wo ich mir den Sommer zurück wünsche .. ich würde mich mit Lena ständig in den Park setzen und "Klein-Hunde" anschaun *g*

Na ja .. sie hat schon so viel gelernt .. das schaffen wir auch noch *sichselbermutmach*... und solange heißt es wohl leider Leinenpflicht, zumindest wenn Frauchen nicht den Überblick hat.


-- Arno ist momentan übrigens auch grade im Einsatz einem Dackel bei uns im Park die Schäferhundpanik (verbunden mit Kläffen u. Knurren) wieder auszutreiben.

Ach warum nur hat Lena keine Abneigung gegen größere Hunde, stell ich mir irgendwie leichter vor. Zumindest hab ich noch nicht erlebt das der Besitzer eines DSH (nur als Beispiel) gleich das hysterische Kreischen anfängt wenn mein "Mittelhund" (45cm) seinen Hund anbellt (selbst wenn es spielerisch ist).

Grüße
Sandra & Lena (die ihrem doppelt so schweren Labi-Mix Freund ständig zeigt wo`s lang geht)



17. Dezember 2001 21:16

Hi Sandra,

nur noch mal kurz: Wenn ich Arno heute anschaue sehe ich einen anderen Hund als vor einem Jahr. In vielen Dingen lockerer, sicherer etc.
z. B. wäre es vor einem Jahr niemals möglich gewesen, daß er mit zu Leuten geht, die Katzen haben. Er hätte nicht mit einem Plüschtier gespielt u. mich angebellt etc.

Mit anderen Worten: Gib die Hoffnung nicht auf, Lena ist noch in der Anpassungsphase. Und lass Dich nicht von anderen beirren, aber gib ihn möglichst wenig Angriffspunkte, notfalls eben doch öfter mal anleinen.

Und wer sagt ein Hund in dem Alter kann nicht mehr lernen, der sagt damit ne ganze Menge über sich selbst aus.
Gruß
Wilma u. Arno (der auch manchmal den Aufstand probt *g* aber anders)