Hi Marge,
vorweg: ich hab jetzt nicht alle Postings zum Thema gelesen, da der Bildaufbau aktuell irgendwie ewig dauert, entschuldige also, wenn ich was frage, was Du anderweitig schon beantwortet hast.
a) Du sagst, Beute machen (Futterbeutel apportieren und dann daraus fressen dürfen als Variante zu echte Beute schlagen und fressen) ist nach erfolgreicher Arbeit (die quasi eine Jagd mit mir nach bestimmten Regeln ist) für den Hund (allgemein?) die beste, logischste, sinnvollste Belohnung ist. Richtig?
Klingt zunächst mal ganz logisch, denn Beutegreifer jagen um Futter zu erlangen. Nur ist Jagen selbstbelohnend, mein DD nimmt auch nach 3 Tagen Nulldiät den feinsten Braten nicht, wenn er eine Chance auf das Erlebnis Jagd sieht - ihm geht es ums Jagen und nicht ums Fressen...er arbeitet quasi um der Arbeit Willen.
Identisches beobachte ich bei meiner DSH, sie verschmäht ebenfalls öfters Futter auch wenn sie eigentlich hungrig ist, da sie lieber weiter mit mir arbeiten will...
Was soll es mir bzw. den Hunden da bringen, ihnen das Apportieren von Futterbeuteln beizubringen?
b) Gibt es Hunde, denen apportieren nicht sonderlich liegt, die selbst am Jagen kein besonderes Interesse zeigen...warum soll man da Zeit und Mühe darauf verwenden, dass man sie später über Apport von Futterbeutel belohnen kann, wenn man ihnen genauso gut direkt Leckerchen (oder andere eventuell noch passendere Bestärker) geben kann?
c) Hab ich gehört, dass es bei ND nicht nur um den Futterbeutel geht, sondern auch anderweitig sehr auf korrektes Rudelverhalten wert gelegt wird. So soll der Hund HINTER seinem Führer laufen und nicht vorweg, richtig?
Nun gehe ich aber mit dem Hund durch den Wald, weil dieser viel feinere Sinne hat als ich und mir Interessantes zeigen soll, was ich sonst übersehen würde. Ziemlich unpraktisch, wenn Hund hinter mir läuft und ich Blindfisch direkt auf das Interessante drauflatsche oder nicht wahrnehme, wenn Hund hinter mir etwas anzeigt...
d) Der Hund soll nur mit mir gemeinsam jagen und Beute machen - er soll kein Solojäger sein. Ebenfalls für mich unpraktisch, wenn ich ihn los mache und weg schicke soll er nämlich genau das tun...mindestens 30min allein durch die Dickungen stöbern, Wild rausdrücken und sollte es angeschweißt sein auch abwürgen. Einzig wenn ich ihn abpfeife, soll er sich an mir orientieren (tut er auch und dann mag er trotzdem kein Futter), ansonsten soll es ihm schnurz sein, wo ich mich hinbewege.
Die einzige Situation, wo ich sowas wie einen Futterbeutel anwende ist die Nachsuche auf Rehwild, das wird zwar nicht apportiert, aber dafür bekommt der Hund nach dem Versorgen ein Stück vom Aufbruch - jedoch von mir zugeworfen und nicht a la Selbstbedienung aus dem künftigen Lebensmittel :-)
Nix gegen ND, aber allein seeligmachend für ALLE Hunde, das glaube ich nicht.
Gruß
Anke mit Meute
P.S.: Mein Mix läßt sich vom Wild abpfeifen und dann zu anderer Arbeit schicken, gelernt mittels C&B - auch hier im Archiv...der DD hat es (vor meiner Zeit) über Zwang gelernt, jetzt lernt er gerade um...die DSH ist so führerweich, da reichte schon immer ein Pfiff, sie wird trotzdem belohnt.