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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie verhält sich ein dominanter Hund?
21. Dezember 2001 08:30

Hallo,
er kann zum Beispiel auch einen Ball unter den Schrank rollen und sein Herrchen immer wieder dazu auffordern diesen hervorzuholen (und Herrchen merkt nicht, dass er gerade abgerichtet wird) oder er macht Platz, wenn man sitz sagt und umgekehrt (und mein Vater denkt dann, dass mein Hund auf ihn gehört hat, weil er überhaupt was gemacht hat, dabei hat er ihn nur tüchtig verarscht), er legt sich immer wieder unter den Tisch und auf die Beine der Leute, obwohl man ihn mehrfach hervor gebeten hat, er liegt mitten in der Küche bzw. genau immer dort wo man ständig langgehen muß (und meine Mutter wundert sich warum sie den Hund ständig vor den Füßen hat und mir das nicht passiert), er läßt extra Futter im Napf zurück, um immer gerade dann sich davor zu stellen und wichtig zu gucken, wenn jemand in die Nähe des Napfes kommt (und die Menschen machen sich Sorgen, ob es ihm nicht geschmeckt hat), er springt aufs Bett und knutscht die Insassen zu Boden (alle Besucher freuen sich, dass er sie so liebt), er kratzt an der Schublade und möchte dass man ihm dort sein Spielzeug rausholt (das macht er bei meiner Mutter zuhause und sie sieht nicht ein was daran falsch ist, wo er doch sooo intelliegent ist), er versucht immer zuerst durch die Tür zu gehen...
usw usf.
Das waren ein paar Beispiele aus dem Leben meines wirklich lieben und freundlichen Hundes, der trotz aller Dominaz nicht agressiv und böse ist und mir gegenüber diese Verahltensweise auch nicht zu zeigen wagt und mich sehr liebt. Ich habe irgendwo mal was von passiver Dominaz gelesen. Das kann wohl so aussehen.
Liebe Grüße Silke, die sehr glücklich mit ihrem Anton ist.

21. Dezember 2001 16:54

Hallo Katja :-),

: Wenn Du allerdings die übliche Raufereiausrede "Mein Hund ist sooooo dominant, daß er sich mit jedem Rüden prügelt..." usw. meinst - ja, da kenne ich auch eine Menge dieser Hunde, bei deren Besitzern das Hundewissen auf die Kenntnis dieses einen Zauberausredeworts beschränkt ist.


*gg* aber was sind denn Deiner Meinung nach Hunde, die sich nicht anbrummen lassen und dann anfangen zu prügeln ? Fast jeder, den ich danach frage, bezeichnet das als Dominanz. Ich muss ehrlich sagen, ich raff's immer noch nicht. Was ist mit dem Satz "Dominanz durch Ignoranz"?
Bei Menschen würde man sagen, dass jemand, der sich ständig behaupten muss (wie ein Hund, der sich durch Anbrummen immer provozieren lässt und dann loslegt), anstatt einen anderen auch mal einfach würdevoll und selbstbewußt stehenzulassen und sich nicht darauf einzulassen (der unter Hunden also Knurrhähne stumpf ignoriert, solange er nicht angegriffen wird), eben gerade nicht selbstbewußt ist. Und wenn ein Hund nicht selbstbewußr ist, kann ein Hund doch auch nicht dominant sein oder ?
Und dominieren heisst doch anführen, leiten, überlegen sein etc. und dies kann ein Hund doch auch ohne Aggression / ständige Kämpfe und man sagt doch auch, dass z.B. ein Alpha es gar nicht nötig hat, sich immer zu beweisen.

Krieg' ich jetzt alles durcheinander *kratzamkopf* ???

Lieben Gruß, Melli


21. Dezember 2001 19:13

Hallo Melli!

: *gg* aber was sind denn Deiner Meinung nach Hunde, die sich nicht anbrummen lassen und dann anfangen zu prügeln ?
Das sind (meist) die Hunde, die in einer Rudelhierarchie die ewigen zweiten sind. Die gern den Chefposten hätten, aber mit dem mangels wirklicher Souveränität nichts anfangen könnten bzw. nicht gerade ein Segen für ihr Rudel wären.
Das sind auch "dominante" Hunde, solche die aufsteigen wollen. Das sind aber nicht die vielzitierten geborenen Alphas. In dem Feddersen-Petersen-Buch, das Du zu Weihnachten haben willst *ggg*, steht glaube ich auch drin, daß die meisten Streitereien im Rudel vom zweiten in der Rangfolge ausgehen - der hat es nämlich *nötig*, sich zu beweisen.

: Was ist mit dem Satz "Dominanz durch Ignoranz"?
Da hat halt nicht jeder das Zeug zu :-)

: Und wenn ein Hund nicht selbstbewußr ist, kann ein Hund doch auch nicht dominant sein oder ?
Doch - DOminanz ist ja auch relativ. Auch ein Schisser kann über einen anderen Hund dominant sein, der noch schisseriger ist. Mein Möchtegernpöbler dominiert auch jüngere und ängstliche Rüden - deswegen würde ich ihn aber trotzdem nicht als dominanten Hund bezeichnen. Indy ist so ein ewiger Zweiter.
Es gibt aber neben den von mir sehr geschätzten "ignorant"-dominanten auch aggressiv-dominante Hunde, die mit dem Bewußtsein, daß sie gewinnen werden, eine Prügelei anzetteln.

: Und dominieren heisst doch anführen, leiten, überlegen sein etc. und dies kann ein Hund doch auch ohne Aggression / ständige Kämpfe und man sagt doch auch, dass z.B. ein Alpha es gar nicht nötig hat, sich immer zu beweisen.
Ja, in einem Wolfsrudel müssen die Kräfte auch gespart werden und ewige Kabbeleien kann sich ein Rudel ökonomisch einfach nicht leisten, ebensowenig durch interne Prügeleien verwundete Rudelmitglieder. Aber die Hunde, die sich auf der Straße treffen, sind kein Rudel - da leitet keiner den anderen, da geht es nur um Resourcenverteilung (meine Hündin, mein Gelände, meine Futtertüte usw.). Das ist eine ganz andere Lage - das ist mehr ein Aufeinandertreffen von Rudeln, was wir jeden Tag machen.

: Krieg' ich jetzt alles durcheinander *kratzamkopf* ???
Man kann das nicht alles analysieren, denke ich. Die dominanten Hunde, die "in sich ruhen", sind wunderbar zu handhaben und zu haben - und viele Besitzer solcher Hunde wissen gar nicht, was sie da an der Leine haben, sondern freuen sich nur, daß ihr Hund offenbar Streit aus dem Weg geht ;-) Solche Möchtegernpöbler wie Indy dagegen werden landläufig als dominante HUnde bezeichnet, aber meine Definition des Begriffs ist einfach anders. Wie gesagt, er dominiert schon ausgewählte andere Hunde, aber für meine Definition fehlt ihm die etwa von Don gezeigte Selbstsicherheit, er probiert nur aus, bei wem er es sich erlauben kann.

Liebe Grüße,
Katja

21. Dezember 2001 22:43

Hallo Katja,

: Das sind (meist) die Hunde, die in einer Rudelhierarchie die ewigen zweiten sind. Die gern den Chefposten hätten, aber mit dem mangels wirklicher Souveränität nichts anfangen könnten bzw. nicht gerade ein Segen für ihr Rudel wären.
: Das sind auch "dominante" Hunde, solche die aufsteigen wollen. Das sind aber nicht die vielzitierten geborenen Alphas.


Und wie würde dieser Don reagieren, würde ihn ein Hund anknurren ?
Meinst Du, ein Alpha lässt sich auch anknurren, antwortet halt mit Ignoranz und kämpft nur, wenn er wirklich angegriffen wird ?
Wie kann er diese Ignoranz und dadurch seine Überlegenheit rüberbringen, wenn er nicht beschwichtigend wirken will ? Lässt er den knurrenden Hund einfach stehen, ohne erst wie beim Beschwichtigen den Kopf langsam wegzudrehen oder so und bewegt sich einfach normal, als wenn der andere Hund gar nicht vorhanden wäre ?
So stelle ich es mir zumindest vor. Das schaffen aber sicherlich bei sich fremden Hunden die wenigsten bei körperlich gleichstarken Gegnern. Bei großen und kleinen Hunden habe ich es hingegen schon öfter erlebt, dass z.B. die Großen mit so einer Ignoranz antworten, aber es gibt bestimmt auch den umgekehrten Fall. Am ehesten kommen meiner Erfahrung nach von einem der beiden Beschwichtigungssignale (manchmal ja sehr schwer zu erkennen) oder es kracht halt. Beschwichtigungssignale müssen aber ja auch nicht nur unsichere Hunde zeigen, denn auch selbstbewußte (nicht dominante), die die Situation für sich schlecht einschätzen, können als "Überlebenskünstler" beschwichtigen und sind deswegen nicht unsicher, sondern sich ihrer selbst bewußt, dass es so am besten für sie ausgeht. Mit Beschwichtigen meine ich ja in diesem Fall nicht so sehr deutliche Signale wie auf den Rücken legen, dem anderen das Maul lecken usw., sondern eher den Kopf wegdrehen, züngeln etc.
Ist schon interessant: bei Wolf ist es fast immer so, dass er in manchen Situationen entweder ganz klar der selbstbewußte dominante in sich ruhende Hund ist, der ignoriert oder der selbstbewußte Beschwichtigende, um keinen Kampf zu riskieren oder schon auch noch mal der Schissige, der unsicher beschwichtig. Fast nie ist er bis jetzt der Typ, der als sogenannter Zweiter einen Kampf beginnt, um sich nach oben zu arbeiten: entweder er ist sofort Chef oder er lässt es.

Lieben Gruß, Melli

22. Dezember 2001 10:31

Hallo Melli!

: Und wie würde dieser Don reagieren, würde ihn ein Hund anknurren ?
Ich hab's noch nie gesehen - solange ich Don kenne (inzwischen ist er zehn), habe ich noch nie gesehen, daß ihn ein Hund anknurrt... Ich könnte also nur raten. Von der Seite in seine Richtung kläffende Hunde sieht er einfach nicht (was ihm auch rein körperlich nicht schwerfällt ;-)); gezielt aus der Nähe angemacht hat ihn meines Wissen noch nie einer.

: Meinst Du, ein Alpha lässt sich auch anknurren, antwortet halt mit Ignoranz und kämpft nur, wenn er wirklich angegriffen wird ?
Das ist wahrscheinlich davon abhängig, wie wichtig ihm das ist, um was es geht.Wenn es etwas Wichtiges war, gibt es auch mal einen kurzen Zusammenprall, aber dann ist es auch gegessen. Eher unsichere Kandidaten wie Indy bestehen dann eher auf "stundenlanges" Liegenbleiben des Kontrahenten und checken dauernd nach, ob der sich tatsächlich unterwirft, wenn man ihn das nächste Mal ansieht, stellen dem armen Verlierer also praktisch nach.

: Wie kann er diese Ignoranz und dadurch seine Überlegenheit rüberbringen, wenn er nicht beschwichtigend wirken will ? Lässt er den knurrenden Hund einfach stehen, ohne erst wie beim Beschwichtigen den Kopf langsam wegzudrehen oder so und bewegt sich einfach normal, als wenn der andere Hund gar nicht vorhanden wäre ?
Letzteres.

: Das schaffen aber sicherlich bei sich fremden Hunden die wenigsten bei körperlich gleichstarken Gegnern.
Ja, das sehe ich auch so.

: Bei großen und kleinen Hunden habe ich es hingegen schon öfter erlebt, dass z.B. die Großen mit so einer Ignoranz antworten, aber es gibt bestimmt auch den umgekehrten Fall.
Das tutt mein Stinker auch :-)

: Beschwichtigungssignale müssen aber ja auch nicht nur unsichere Hunde zeigen, denn auch selbstbewußte (nicht dominante), die die Situation für sich schlecht einschätzen, können als "Überlebenskünstler" beschwichtigen und sind deswegen nicht unsicher, sondern sich ihrer selbst bewußt, dass es so am besten für sie ausgeht.
Ja, auf jeden Fall. In menschlichen Worten könnte man das mit "Kleiner, puste Dich nicht so auf, Du brauchst vor mir keine Angst zu haben" übertragen :-)

: Fast nie ist er bis jetzt der Typ, der als sogenannter Zweiter einen Kampf beginnt, um sich nach oben zu arbeiten: entweder er ist sofort Chef oder er lässt es.
Freu Dich :-) Das ist auf jeden Fall entspannender als so ein Möchtergernstinker, den man wegen seiner Suche nach Gelegenheiten, sich zu beweisen, immer im Augenwinkel haben muß.

Liebe Grüße,
Katja

09. Januar 2002 13:41

Für viele Besitzer schwierig einzuordnen sind sehr freundliche, begeisterungsfähige und intelligente Hunde (typisch finde ich das für Border Collies), die mit einem überaus fröhlichen und charmanten Gesichtsausdruck die Ausführung von bekannten Kommandos verweigern oder sabotieren, indem sie die Art der Ausführung abändern.

Das hat dann aber wohl nichts mehr mit Dominanzproblemen zu tun sondern damit, dass der Hund das Kommando noch nicht richtig "drauf" hat. Auch wenn er es woanders evtl. perfekt ausführt! Das heisst bei einem Hund noch nicht, dass er es wirklich überall ausführt! (dann ist es noch nicht richtig generalisiert!)
Oder die Hunde sind so "unter Strom" dass sie in dem Moment einfach "keine Zeit haben" auf, ihrer Meinung nach, KLEINIGKEITEN zu achten *g*

Gruss
Denise