Hallo Eva!
Ja, freilaufen ist natürlich sehr schön! Allerdings habe ich aus Zeitmangel seit 2 Jahren keinen eigenen Hund mehr. Wenn ich spazieren gehe, dann mit den Hunden im Tierheim.
Das ist natürlich `was anderes.
Falsch! Meiner Meinung nach wird in der Werbung und in Berichten über Haltis (siehe den Artikel von Bloch) außer Acht gelassen, daß der Hund das Teil NICHT auf Dauer tragen soll. Die Message ist in der RegelVerwende ein Halti, und Dein Hund kann nicht mehr ziehen. Das klingt für mich schwer nach Dauerlösung.
Werbung kann man leider ganz vergessen. Dort wird ja auch das Gentle-Dog, was für mich wirklich eine Sauerei darstellt, als ideal angepriesen.
Günther setzt übrigens das Halti nur solange ein wie nötig und auch nur sparsam. Es gibt allerdings Konstellationen, die so unglücklich sind, daß ein Halti wirklich die bessere Alternative zum Stachelhalsband ist. Ein BeispielEine Kundin von mir, weit über 65 Jahre alt und nicht mehr ganz fit, bekommt von Ihrer Tochter einen Schäferhund aus Hochleistungszucht geschenkt. Das war natürlich völliger Blödsinn, aber jetzt hat sie den Hund. Wir konnten Sie nicht dazu bewegen, einen besser geeigneten Besitzer für den Hund zu suchen. Die alte Dame ist leider nicht mehr in der Lage, ausgeklügelte Ausbildungsmethoden anzuwenden (Futtermotivation für Leine, Clicker etc.). Nun trägt der Schäferhund also für den Spaziergang zur nächsten Wiese, wo er frei laufen darf, ein Halti. Der Schäferhund ist sehr stabil und selbstbewußt. Soll ich dieser Dame nun das Halti wegnehmen? Es stellt die einzige Möglichkeit dar, daß sie mit dem Hund zurechtkommt.
Man kann einfach nicht alle Hunde und ihre Menschen über einen Kamm scheren. Und man kann nicht von jedem verlangen, ein perfekter Ausbilder zu sein. Ich persönlich bin der Meinung, daß wenn es schon nicht perfekt ist, das Halti das kleinere Übel (ggü. Stacheln und Gentle Dog) ist. Lieber trägt ein schlecht ausgebildeter Hund zwei mal am Tag zum Spaziergang ein Halti, als daß er nur noch im Garten hockt, weil seine Leute nicht mehr mit ihm spazierengehen wollen. Es ist einfach blauäugig von allen Leuten zu verlangen, daß sie ihren Hund besser ausbilden sollen. Das klappt leider nicht.
Ich finde es auch nicht richtig, die lange und ausführliche Erfahrung, die Günther mit Halti (einige hundert Hunde) gemacht hat, so leichtfertig über Bord zu werfen. Ich kenne Günther als jemanden, der sehr intensiv über alles nachdenkt und wirklich tierschutzgerecht mit Hunden arbeitet.
Mein Border z.B. trägt das Halti alle paar Wochen morgens auf einem Agility-Turnier für ca. 1 Stunde, weil er dann so aufgeregt ist, daß er nur noch Agility im Kopf hat und weder Spielzeug noch Leckerchen ihn ablenken können, bis er sich ausgetobt hat.
Da gehörst Du zu denjenigen, die das Halti sehr sparsam gebrauchen. Allerdings wundere ich mich ein bißchen. Ich habe immer angenommen, daß bei Agility 1.) Die Hunde vor dem Turnier überschüssige Energie abbauen können,
Gemeint ist folgende SituationIch komme morgens um ca. 7.30 Uhr auf dem Turnierplatz an und gehe dann mit zwei Hunden an der Leine (eben u.a. dem Border samt Halti), diversen Ausrüstungsgegenständen wie Wassernapf, Decke für die Hunde, Anbindepflock, Spielzeug, Leckerchen, Klappstuhl, Regenschirm usw. vom Auto zum Turnierplatz (meist einige hundert Meter). Dort angekommen, binde ich die Hunde an, gehe zur Meldestelle, hole Wasser für die Hunde und gehe dann mit ihnen spazieren. Bei diesem Spaziergang laufen beide Hunde frei (zwecks austoben). Dann spiele ich nacheinander mit beiden. Schließlich werden sie wieder angebunden und ich warte auf die Parcourbegehung. Je nach Klasse und Zeiteinteilung dauert es Stunden, bis ich dran bin. Zwischendurch gehe ich also immer wieder spazieren. Nähere ich mich nach einem (freilauf-)Spaziergang wieder dem Turnierplatz, muß ich die Hunde anleinen (oder streng frei bei Fuß laufen), weil sie sonst womöglich auf den Platz flitzen, um schon mal ein wenig zu springen. An unserem Platz dann binde ich die Hunde am Anlegepflock an, damit sie nicht so lange bewegungslos abliegen müssen.
:2.) sich die meisten Hunde kennen und vertragen,
Das ist auch nicht mein Problem (und übrigens eins der seltensten Probleme auf einem Agility-Turnier).
:und 3.) Das Beherrschen der "Unterordnung" die Voraussetzung für die Teilnahme ist. (Ich war allerdings noch nie auf so einem Turnier.)
Natürlich. Aber warum soll ich von meinem begeisterten und überdrehten Hund Fuß verlangen? Ich müßte wesentlich mehr Druck (durch Körpersprache und Stimme) ausüben, als mit dem Halti.
Ist es denn dann nicht möglich, den Hund abzulegen, bis er dran ist?
Siehe oben, ist zu lange.
Ich würde übrigens sehr gern nähere Informationen zu Agilityturnieren, sowie der Ausbildung an sich, erfahren. Ich habe nämlich den Eindruck, daß das den meisten Hunden (und auch Menschen!) viel Spaß macht. Private e-mail ist immer herzlich Willkommen. Man könnte natürlich auch oben eine neue Diskussion beginnen.
Agility macht den meisten Hunden sehr viel Spaß. Wichtig ist, wie bei allen Sportarten mit Tieren, daß durch Ehrgeiz der Menschen, das Tier nicht überfordert wird.
Du fährst am besten mal zu einem Turnier und siehst zu. Turniertermine findest Du bei untenstehendem Link.
Grüße
Petra