Hallo Petra!
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Kurz darauf weist Bloch darauf hin, daß in der herkömmlichen Hundeerziehung Behinderte diskriminiert werden, denn diese können oft den Leinenruck gar nicht ausführen. Dem gegenüber steht, daß man bei der richtigen Verwendung des Haltis mit 2 Leinen arbeiten muß. Dieses "technische Handling" ist selbst für einen kerngesunden, durchtrainierten Sportlertyp alles andere als einfach.
Der Günther arbeitet mit einer Doppelleine, was vielleicht nicht in Deinem Sinne, aber
für Behinderte auch machbar ist.
Halt, halt! Die Doppelleine ist sogar *sehr* in meinem Sinne. (siehe meine alte, etwas ausführlichere Nachricht, an mecki/wwwboard/messages/2466.html) Wie soll der Hund lernen, daß der Druck am Halti etwas bedeutet, wenn er direkt am Halti geführt wird und ständig verwirrende, bedeutungslose Signale bekommt?
Nächster PunktDie "hundliche Typenbeschreibung nach ... Pawlov". Die Begriffe Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker sind aus der antiken Temperamentenlehre abgeleitet. Ihre Verwendung ist heute nur noch im übertragenen Sinn üblich und (trotz der Berufung auf den russischen Wissenschaftler) vollkommen unwissenschaftlich!
Das fordert richtig heraus, daß Leute, die es versäumt haben ihren Hund zu erziehen und gut zu sozialisieren, sich mit dem Argument herausredenMein Hund ist eben ein Coleriker, da kann ich nichts machen.
Vielleicht konnte er in seinem Artikel nicht so genau darauf eingehen und musste ein bisschen pauschalieren.
Ansonsten habe ich nicht die Ansicht, dass er zu so einem Schubladendenken neigt.
Kann ich mir auch kaum vorstellen, denn man kann Hunde eben nicht in allgemeine Gruppen einteilen (z.B. jeder Hund, der lebhaft ist oder zieht, braucht ein Halti), sondern muß immer vom Individuum ausgehen. Ich persönlich würde es eben immer erst ohne Halti versuchen, und nur im Notfall, wohldosiert und für eine sehr kurze Zeitspanne, das Halti verwenden.
Die Flexileine wird immer noch von Roger Mugford, auch in seinen Büchern, propagiert. Da muss
man wirklich auf die Gefährlichkeit hinweisen.
Auch wenn ich mich jetzt bei allen Ausbildern schrecklich outeIch benutze sehr gern die Flexileine (wurde von einem Hundesportler mal als "Altweiberleine" belächelt), wenn ich einen gemütlichen Spaziergang mache. Das einzige Problem, daß ich dabei bisher hatte ist, daß man ziemliche Brandblasen in der Kniekehle bekommen kann. Seit mir das passiert ist ziehe ich nur noch lange Hosen an. *Grins*
Wenn ich allerdings mit dem Hund "arbeite" und mich ihm verständlich machen möchte, verwende ich eine leichte lange Lederleine. (Mit zwei Händen redet es sich besser, hihi)
Wenn aber schon so viele Menschen unsachgemäß das Stachelhalsband verwenden, wie kann er dann erwarten, daß dieselben Leute ein Halti sachgemäßer verwenden?
Kann man den einen Stachler sachgemäss verwenden??
Die meisten Hundeplätze sagenja. Laut dieser Ausbilder sollte es nur für kurze Zeit verwendet werden, um ein
Problem zu beseitigen. Dauerhafte Anwendung wird aber auch von diesen als überflüssige Quälerei angesehen, weshalb die Verwendung des Stachelhalsbandes ja auch laut Tierschutzgesetz verboten wurde.
Meine persönliche Meinung ist, daß das Stachelhalsband nicht einmal bei "sachgemäßer" Handhabung gerechtfertigt ist (es gibt sogar immer wieder Hunde, die den Schmerz hinnehmen und trotzdem zerren...). Ich halte die "Erziehungshilfe" für überflüssig und würde es *niemals* verwenden.
Mit der Anpreisung des Halti als "idealer Erziehungshilfe" dauert es sicher nicht lange, bis man immer mehr Hunde sieht, die ständig direkt am Halti geführt werden. Und das kann für die Psyche des Hundes sicher nicht gut sein.
Gerade die oft erwähnten "schwacher Mensch/starker Hund Konstellationen" machen mir Kopfzerbrechen...
Mir auch! Und zwar weil ich mich in so einer befinde. In bestimmten Situationen - fremder Hund, allein im Wald und es
kommt jemand grosses fremdes auf mich zu, wir kommen die Haustür raus und ein anderer Hund geht vorbei - kann ich nicht auf das Halti verzichten. Ansonsten läuft er ohne.
Ich finde es gut, daß Du das Halti nur in "Notfällen" verwendest. Ganz vorstellen kann ich mir aber nicht, wie Du das machst. Meine VorstellungDu führst ihn so lange mit Halti (ich schreibe bewußt nicht *am* Halti) bis Du in eine einigermaßen hundefreie Gegend kommst. Dann nimmst Du ihm das Halti ab. Was machst Du aber, wenn doch plötzlich etwas auf Dich zu kommt? Hast Du dann noch Zeit, Deinem Hund das Halti wieder anzuziehen?
Was mir jedenfalls Sorgen machtviele Leute fühlen sich mit dem Halti völlig sicher. Es ist ja auch bequem, die Leine nicht am Halsband einzuklinken, sondern einfach gleich am Halti. So hat man den Hund immer unter Kontrolle.
Auf diese Weise wird aber das Problem nicht beseitigt, sondern nur unterdrückt. Ich mache mir Sorgen, daß so ein Hund seine unterdrückte Agressivität irgendwann umlenkt.
Außerdem befürchte ich, daß die Selbstsicherheit des Hundeführers auf Kosten des Hundes geht, wenn der Mensch bequemlichkeitshalber sein Tier ständig am Halti führt.
(So wie sehr viele Menschen ihren Hund ständig am Stachelhalsband führen, weil sie glauben, den Hund dadurch besser im Griff zu haben).
Bloch scheint hier eben die Meinung zu habenbesser jemand zieht am Halti rum, als am Stachelhalsband. Dieser Meinung bin ich aber überhaupt nicht. Ich halte das Halti bei falschem Gebrauch für mindestens genauso schädlich.
Ne, meint er auch nicht so. Er bildet Hunde fast nur über Sichtzeichen aus, weil sie seiner Meinung nach viel besser
darauf reagieren. Das Halti wird auch nicht zum Rucken benutzt!
Ja, bei ihm nicht! Aber ich denke, daß viele Leute, die mit der Wirkung des Leinenruckes nicht mehr zufrieden sind, und einmal ein Halti ausprobieren wollen, automatisch wieder rucken, anstatt sich dem Hund mit Zeichen verständlich zu machen.
Ich persönlich bin der Meinung, der Mensch muß lernen, sich dem Hund verständlich zu machen, und zwar so, daß Hilfsmittel überflüssig sind.
Seh ich auch so, bin allerding bei meinem in einigen Punkten nicht weitergekommen. Vielleicht
sollte ich Dir das Kerlchen mal in Natura vorführen.
*Grins* scheint ja ein echtes Monster zu sein...
Vielleicht ist dieser Artikel viel zu kurz gewesen um alles reinzuschreiben, und natürlich
hat Bloch seinen ganzen Ärger über schwachsinnige Ausbildungsmethoden rausgelassen und war
da etwas zu krass, obwohl kann man das eigentlich?
Das Problem mit den "schwachsinnigen Ausbildungsmethoden" ist, daß Leuten, die völlig neu zur Hundeausbildung kommen, mit sachlichen und überzeugenden Worten erklärt wird, warum man z.B. ein Würgehalsband verwenden soll. Kann man jemandem denn einen Vorwurf daraus machen, daß er noch nicht die Erfahrung hat so einen Schritt von vorn bis hinten zu durchdenken? Es wird schließlich überall so gemacht. So viele Leute können doch nicht irren.
Sieh malÄhnelt Blochs Argumentation- "wer das Halti ablehnt, nur weil der Hund es unangenehm findet und sich dagegen wehrt, ist ignorant und hat einfach nicht genug Geduld" (kein Zitat! Reine Interprätation) - nicht sehr der Erläuterung"Das Stachelhalsband sieht schlimmer aus als es ist. Schaun Sie nurEr zieht ja trotzdem noch! Nun seien Sie nicht so zimperlich und rucken Sie kräftiger, Ihr Hund versteht Sie sonst nicht!"
Man kann nur jedem, der mit seinem Hund eine Ausbildung macht, raten, sehr kritisch zu sein und selbst zu denken. Ich finde zum Beispiel, daß man dieses "sich Wehren" gegen das Halti nicht so herunterspielen sollte. Es sollte einem vielmehr deutlich machen, daß man mit dem Halti eine große psychische Wirkung ausübt, die wirklich gut dosiert und wohlüberlegt sein sollte.
Viele Grüße!
Eva
P.S. Wenn Du nochmal sehen willst, wie endlos viel ich zu dem Thema Halti zu sagen habe, dann schau doch unsere alte Diskussion - und auch die mit Petra Führmann - nochmal an/wwwboard/messages/2408.html (Link nochmal unten)
Da habe ich eigentlich so ziemlich alles gesagt, was mir wichtig war.