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Was tun? Hund dreht im Dunkeln durch!

geschrieben von Tanja(YCH) 
Was tun? Hund dreht im Dunkeln durch!
30. Dezember 2001 17:13

Hallo!

Ich habe ein Riesenproblem mit meinem Kleinen (Labrador, fast zwei Jahre alt)! Im Dunkeln fühlt er sich von allem und jedem bedroht (Mülltonnen, Menschen, Tieren, Papiertaschentücher auf dem Gehweg, dem Mond, hohen Häusern etc.). Er wird dann sehr ungehalten und nervös, beginnt zu bellen, zu knurren, zu fletschen, stark zu ziehen, zu hecheln, mit den Ohren zu schlackern. Seine Körpersprache zeigt erst einen kurzen Moment der Angst, dann geht er zum Angriff über, wobei es aber nicht "ernst" wird, er droht nur.
Ich habe schon alles mögliche versucht (Halti, mit Leckerchen vorbeilotsen, Gekeife ignorieren und sein Ignorieren belohnen- er trägt jetzt ein Geschirr, seitdem ist es viiiel besser). Alles wirkte recht gut- bis zum nächsten "Rückfall".
Was kann ich noch tun? Sein Verhalten ist wirklich extrem und macht überhaupt keinen Spaß (mir nicht, weil ich immer befürchte, er könne sich mal losreissen und z.B. einen Unfall verursachen und ihm sicherlich auch nicht, denn die Anspannung fällt erst von ihm ab, wenn er wieder durch die Haustür hineingeht)!
Er hat einen Zeit Bachblüten bekommen, die ihm sehr geholfen haben, aber sein Verhalten scheint mir fast pathologisch, denn nach einer Zeit tritt es immer wieder auf. Er kann doch nicht sein leben lang Bachblüten bekommen, oder? Hab ich etwas falsch gemacht?
Was würdet ihr mir raten?
Liebe Grüße, Tanja

30. Dezember 2001 18:54

Hallo Tanja,
wenn er dieses Verhalten nur bei Dunkelheit zeigt würde ich die Augen untersuchen lassen.
Viele Grüße
Bettina


30. Dezember 2001 23:40

Hallo Tanja,
leider habe ich keine Patentlösung - nur das gleiche Problem. Ich habe einen Pudel, der ebenfalls im Dunkeln vor allem und jedem Angst zeigt (Gelbe Säcke, Hydranten etc.). Es beruhigt mich ein bisschen, dass es ein Labbi auf dieser Welt gibt, der ähnlich reagiert, da meiner sowieso ein kleiner "Schisser" ist und ich es bis jetzt auf sein schwaches Nervenkostüm schob. Er reagiert allerdings "nur" mit Angst, nicht mit Aggression (knurrt oder wufft mal kurz, aber nicht mehr).

Ich dachte auch schon daran, dass es die Augen sein könnten, aber er reagiert zuhause auf Sichtzeichen im Dunkeln (z.B. "Sitz"winking smiley, so dass er doch sehen muss. Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht zu wenig mit ihm im Dunkeln unterwegs war, als er klein war, aber ich weiß nicht, ob dass als Grund ausreicht. Wie war das bei Dir? Reagierte er von Anfang an im Dunkeln ängstlich? Gibt es eine spezielle "Nachtblindheit" bei Hunden? Vielleicht weiß ja noch jemand Rat?

Gruß Petra B.

01. Januar 2002 10:49

Hi Petra!
: Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht zu wenig mit ihm im Dunkeln unterwegs war, als er klein war, aber ich weiß nicht, ob dass als Grund ausreicht. Wie war das bei Dir?
Ich bin mit ihm abends immer unterwegs gewesen, damit er sich gewöhnt...Ich verstehe es nicht! Das mit der Nachtblindheit könnte natürlich sein. Dann scheint ihn das aber an manchen Tagen mehr zu stören als an anderen, denn er macht es nicht immer. Manchmal ist ihm alles egal, manchmal bufft er sogar den Mond, die Sterne oder Wolken an...Auch ein Erziehungs-/ Gewöhnungsfehler könnte natürlich sein, aber ich wüßte nicht, wo ich den genau suchen sollte.
Es scheint bis zu einem gewissen Grad in ihm drin zu stecken. Manchmal denke ich, es könnte mit dem Wetterwechsel zusammenhängen, denn er zeigt das Verhalten vor allem dann. Vielleicht ist er wetterfühlig und spürt die andere "Spannung, die in der Luft liegt". Hast Du so etwas bei Deinem Hund auch schon mal festgestellt?

Liebe Grüße, frohes neues Jahr, Tanja

01. Januar 2002 10:51

Hallo Bettina!

Inzwischen zeigt er das Verhalten nur noch im Dunkeln, als er noch kleiner war, hat er es auch mal tagsüber gezeigt. Aber im Dunkeln war es schon immer schlimmer. Vielleicht kommt das ein fehlerhaftes Sehen zu einem unsicheren Wesen hinzu...
Liebe Grüße, frohes neues Jahr, Tanja


02. Januar 2002 14:25

Hallo Tanja,

ich hatte/habe ein ähnliches Problem mit meiner Goldie-Hündin. Sie ist gerade im Dunkeln extrem angespannt und blafft alles an, was ihr seltsam erscheint. Bei ihr hat es sich dadurch gebessert, dass ich ab sofort kein Getreide mehr gefüttert habe (Umstellung auf BARF nach Billinghurst) und außerdem ganz stark mit Leckerlie aus der Hand gegenkonditioniert habe (also in dem Augenblick, in dem Angstobjekt auftaucht, Leckerlie in die Schnauze, egal, wie sie reagiert). Wenn ich ihr heute Getreide gebe (z.B. Flocken oder normales Trockenfutter) dauert es keine zwei Tage, und man sieht richtig, wie die Anspannung wächst. Haferflocken und Reis scheint sie dabei noch am besten zu vertragen.
Bei einer anderen Hündin, die sehr intelligent ist, haben wir offensichtlich durch unbeabsichtigte Fehlbestärkung Angstreaktionen regelrecht trainiert (wobei es leider völlig ausreichte, sie einmal falsch zu bestärken). Sie zeigte Angst vor irgendetwas (kläffte es an und so), ich habe sie an die Person/Gegenstand herangeführt (oder - je nach Situation - zu mir gerufen), und wenn sie herankam, gab es ein Leckerlie. Ihr Verhalten hat sich schlagartig gebessert, als ich sie zwar noch an ihr Angstobjekt heranführte, aber nur noch lobte und kein Leckerlie mehr gab. Es lohnte sich nicht mehr so richtig für sie. Auf die Art konnten wir nach kurzer Zeit wenigstens genau unterscheiden, wovor sie wirklich Angst hatte, und was nur falsch verknüpft und antrainiert war.

Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.

Viele Grüße
Juliane + MC