Hallo,
mein 2-jähriger Doggenrüde wird mehr und mehr zum Raufer und Macho! Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe. Ich habe seit er Welpe war immer den sozialen Kontakt zu anderen Hunden gefördert. Er war in der Welpenspielgruppe und hat auch jetzt noch Kontakt zu einer Gruppe anderen Hunden.
Wir treffen uns hier im Ort immer abends zu einem gemeinsamen Spaziergang mit mehreren Hunden und Hundehaltern. Diese Gruppe kennt und aktzeptiert sich. Hier gibt es auch unter Rüden keine Probleme.
Sobald mein Hund aber einen fremden Rüden sieht ist es vorbei. Dann bellt und knurrt er und macht meterhohe Luftsprünge an der Leine. Einmal hat er sich losgerissen und es gab eine böse Rauferei. Nachher hatte der andere Rüde ein Loch in der Backe und mein Hund ein Loch im Ohr. Ich habe ihn vor 3 Monaten kastrieren lassen, aber es hat sich immer noch nichts verändert.
Was positiv ist, ist daß er alle Welpen und Junghunde liebt. Hier brauche ich mir überhaupt keine Gedanken zu machen. Hier knurrt er auch nicht, sondern wedelt freudig mit dem Schwanz. Zur Zeit habe ich auch noch zwei Katzenbabys hier zuhause zum vermitteln. Auch die zwei hat er direkt ins Herz geschlossen.
Das einzige Problem sind ausgewachsende Rüden bzw. Rüden ab der Pubertät. Hier reagiert er fuchtbar agressiv.
Eine andere unangenehme Sache ist, daß er sich einen Spaß daraus macht, andere Leute zu erschrecken. Er kann einfach nicht an Leuten vorbei gehen, ohne zu bellen oder sonstigen Terz an der Leine zu machen. Auch hier hat er sich schon mal losgerissen. Gott sei Dank hat er noch nie einen Menschen gebissen oder auch nur nach im geschnappt. Er will fremde Leute nur anspringen und laut bellen. Vermutlich macht es ihm Spaß zu sehen, daß Leute vor ihm Angst haben. Das ganze ist natürlich ziemlich peinlich. Viele Leute reagieren ungehalten, was ich bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen kann. Wenn da ein hüfthohes 70-kg-Vieh ankommt, dann ist das sicherlich beängstigend.
Woher kommt dieses Verhalten? Wieso kann er nicht an fremden Leuten vorbei gehen, ohne sie zu ignorieren? Was soll ich tun, um ihm dieses abzugwöhnen.
Um ehrlich zu sein bin ich im Moment leicht überfordert. Ich packe ihn immer ins Auto und fahre mit im an abgelegene Plätze, um spazieren zu gehen, damit uns ja keiner entgegen kommt. Das darf aber nicht so bleiben. Ich möchte die Zeit mit meinem Hund ja schließlich genießen und würde ihn gerne überall mit hinnehmen: Mit in die Stadt, mit zu Bekannten, usw... Das ist nur leider im Moment undenkbar. WIE KANN ICH IHN ERZIEHEN, DAMIT ER FREMDE LEUTE IGNORIERT?
Das Problem ist auch, daß ich eine 48-kg-Frau bin und nicht gerade die Stärkste bin. Ich habe immer wieder Angst, daß sich mein Hund losreißt. Deutsche Doggen Rüden haben gigantische Kräfte :-(
Über viele Tipps oder Literaturempfehlungen würde ich mich freuen.
Vielen Dank im Voraus,
Lara