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Hilfe, meine Dogge ist ein Raufer!

geschrieben von Lara(YCH) 
Hilfe, meine Dogge ist ein Raufer!
31. Dezember 2001 10:39


Hallo,

mein 2-jähriger Doggenrüde wird mehr und mehr zum Raufer und Macho! Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe. Ich habe seit er Welpe war immer den sozialen Kontakt zu anderen Hunden gefördert. Er war in der Welpenspielgruppe und hat auch jetzt noch Kontakt zu einer Gruppe anderen Hunden.

Wir treffen uns hier im Ort immer abends zu einem gemeinsamen Spaziergang mit mehreren Hunden und Hundehaltern. Diese Gruppe kennt und aktzeptiert sich. Hier gibt es auch unter Rüden keine Probleme.

Sobald mein Hund aber einen fremden Rüden sieht ist es vorbei. Dann bellt und knurrt er und macht meterhohe Luftsprünge an der Leine. Einmal hat er sich losgerissen und es gab eine böse Rauferei. Nachher hatte der andere Rüde ein Loch in der Backe und mein Hund ein Loch im Ohr. Ich habe ihn vor 3 Monaten kastrieren lassen, aber es hat sich immer noch nichts verändert.

Was positiv ist, ist daß er alle Welpen und Junghunde liebt. Hier brauche ich mir überhaupt keine Gedanken zu machen. Hier knurrt er auch nicht, sondern wedelt freudig mit dem Schwanz. Zur Zeit habe ich auch noch zwei Katzenbabys hier zuhause zum vermitteln. Auch die zwei hat er direkt ins Herz geschlossen.

Das einzige Problem sind ausgewachsende Rüden bzw. Rüden ab der Pubertät. Hier reagiert er fuchtbar agressiv.

Eine andere unangenehme Sache ist, daß er sich einen Spaß daraus macht, andere Leute zu erschrecken. Er kann einfach nicht an Leuten vorbei gehen, ohne zu bellen oder sonstigen Terz an der Leine zu machen. Auch hier hat er sich schon mal losgerissen. Gott sei Dank hat er noch nie einen Menschen gebissen oder auch nur nach im geschnappt. Er will fremde Leute nur anspringen und laut bellen. Vermutlich macht es ihm Spaß zu sehen, daß Leute vor ihm Angst haben. Das ganze ist natürlich ziemlich peinlich. Viele Leute reagieren ungehalten, was ich bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen kann. Wenn da ein hüfthohes 70-kg-Vieh ankommt, dann ist das sicherlich beängstigend.

Woher kommt dieses Verhalten? Wieso kann er nicht an fremden Leuten vorbei gehen, ohne sie zu ignorieren? Was soll ich tun, um ihm dieses abzugwöhnen.

Um ehrlich zu sein bin ich im Moment leicht überfordert. Ich packe ihn immer ins Auto und fahre mit im an abgelegene Plätze, um spazieren zu gehen, damit uns ja keiner entgegen kommt. Das darf aber nicht so bleiben. Ich möchte die Zeit mit meinem Hund ja schließlich genießen und würde ihn gerne überall mit hinnehmen: Mit in die Stadt, mit zu Bekannten, usw... Das ist nur leider im Moment undenkbar. WIE KANN ICH IHN ERZIEHEN, DAMIT ER FREMDE LEUTE IGNORIERT?

Das Problem ist auch, daß ich eine 48-kg-Frau bin und nicht gerade die Stärkste bin. Ich habe immer wieder Angst, daß sich mein Hund losreißt. Deutsche Doggen Rüden haben gigantische Kräfte :-(


Über viele Tipps oder Literaturempfehlungen würde ich mich freuen.

Vielen Dank im Voraus,

Lara

31. Dezember 2001 11:36

Hallo Lara,

bei Dir und Deinem Rüden ist die Cheffrage nicht geklärt.
Er hat keine untergeordnete Position in Eurem Rudel.
Ich wuerde Dir die 3- Wochen-Kur von Aldington empfehlen.Die kannst Du in dem Buch " Was tu ich nur mit diesem Hund" von Aldington nachlesen.
Ich hatte fast die gleichen Probleme wie Du und in meiner Not so ziemlich alles ausprobiert(Clicker, Halti, Schleppleine usw. usw.)
Das sind alles ganz gute Hilfsmittel, doch funktioniert es wirklich nur verlässlich, wenn der Hund richtig untergeordnet ist.
Vielleicht gibt es bei Euch in der Nähe ja auch einen GUTEN Hundetrainer, der Dir weiterhelfen kann.

Viel Erfolg und einen guten Rutsch,

Tina

31. Dezember 2001 13:16

Hi Tina,

ja, da hast Du wohl recht! Ich denke, für meinen Hund bin ich eher so was wie ein gleichberechtigter Partner, als ein Chef. Vermutlich habe ich ihn zu lange verwöhnt. Ich war mit ihm zwar schon in der Hundeschule, aber ich war nicht konsequent genug, ihn auch außerhalb der Schule "in die Mangel zu nehmen".

Ich habe letzte Woche mit einer Hundetrainerin telefoniert. Ich werde bei ihr einige Privatstunden buchen.

Ich möchte nochmal betonen, daß der Hund nicht bösartig ist. Er hat, wie gesagt, noch nie jemanden gebissen oder geschnappt. Es geht ihm nur um das Theater, das er abziehen kann. Er ist eine kleine Diva. Er steht gerne im Mittelpunkt des Intresses.

Vielen Dank für die Infos! Das Buch werde ich mir besorgen.

Gruß,

Lara

02. Januar 2002 15:23

Hi Lara

Ich würde dem Burschen ein Stachelhalsband anziehen und dann üben an fremden Rüden vorbeizugehen. Zuerst nur in sicherer Entfehrnung evtl. auch auf einem Hundeplatz. Dabei sollte der Hund mit z.B. sehr feinen Lekerlies (z.B. kleinen Stücken Pansen) abgelenkt und auf dich konzentriert sein. Sobald er den Hund bemerkt und auch nur zu brummeln anfängt gibt es einen kräftigen Ruck und "Pfui". Sobald er wieder zu dir schaut gibt es eine Belohnung und er wird gelobt.

Das gleiche gilt dann auch für das Verhalten gegenüber Passanten.
Sobald der Hund halbwegs gerehrnt hat sich zu benehmen würde ich ihn so oft wie möglich zu Bekannten mitnehmen.

Grüße, chris

auf jeden Fall würde ich einen guten Hundeverein empfehlen.







02. Januar 2002 15:32

Hallo Lara und Chris!

Im Pronzip gar nicht so schlecht, aber das Stachelhalsband würde ich durch ein Halti eintauschen!
Im besten Fall nutzt das Stachelhalsband nach ein paar Tagen nichts mehr, ansonsten kann ein Hund auch ganz schnell agressiv darauf reagieren, wenn man ihn damit traktiert...

Dass Hunde mit Stachel nicht ziehen ist ein Ammenmärchen! Meinen ersten Rüden habe ich mit Stachel aus dem TH übernommen, der konnte ziehen wie nichts Gutes damit! Und das habe ich schon oft gehört (gell, B&S?? ;-) )

Ich würde mit Halti arbeiten (langsam dran gewöhnen, am Besten in einer HuSchu zeigen lassen!) und anfangen Blickkontakt zu clickern, daß man den Guten so dann ablenken kann (klappt bei Nico ganz gut, wenn er brummelt, gehe ich in die andere Richtung und er muß mich anschauen).
Ich habe bei meinen beiden Rüden bemerkt, daß Starkzwang (Stachel, Schnauze zuhalten etc.) die Hunde nur noch agressiver macht. Bei einem 25 kg Hund schlimm genug, wenn der Hund aber schwerer ist als das Frauchen echt gefährlich!!!

Viel Glück und liebe Grüße!

Nathaly & Nico


02. Januar 2002 16:20

Hallo Nathaly,Chris und Lara,

Clicker, Halti usw. sind unbestritten ganz gute Hilfsmittel, wenn die Rangordnung stimmt. Laras Problem zeigt deutlich, dass die Rangordnung nicht geklaert ist. Ich wuerde auf alle Faelle zuerst eine sichere Rangordnung herstellen, und das beginnt schon Zuhause (Privilegien des Hundes ueberpruefen und streichen, usw. usw.) Danach kann man mit Halti ganz von vorn anfangen, Hunde-und Menschenbegegnungen zu ueben. Nur auf eine sichere Rangordnung kann eine verlaessliche Erziehung aufbauen.
Dadurch, dass man seinem Hund einen Stachelwuerger umbindet, und so bei Hundebegegnungen ordentlich rucken kann, wird man noch nicht zum "Chef".

Viele Gruesse

Tina