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Ich bin meinem Hund total igal - Was tun

geschrieben von susanne(YCH) 
Ich bin meinem Hund total igal - Was tun
31. Dezember 2001 22:19

hallo !

ich habe einen 2 jahre alten mischlingsrüden den ich mit 10 wochen bekommen habe und ich habe am anfang so ziemlich alles falsch gemacht was man flasch machen kann (z.b. "..ihm das ziehen an der leine beigebracht, das ich nach ihm schaue und nicht umgekehrt.. - kommt nicht auf zuruf - läuft weg....."winking smiley. ich war leider auch in einer schlechten hundeschule mit ihm (d.h. leinenruck... - mein dicker ist sehr sensibel und schüchtern). nunja, ich versuche nun die einfachen, aber wichtigen dinge zu üben (komm, an der leine laufen, achte etwas auf mich...). leider ohne grossen erfolg.

ich übe seit ca. 4 monaten mit einer schleppleine, d.h. 5m leine gassi gehen und immer mal wieder die richtung wechseln so das er mehr auf mich achtet. eine besserung ist bis jetzt nicht erkennbar. genauso lange übe ich das laufen an der leine, d.h. er zieht ich dreh mich um und gehe in die andere richtung bis er für ca. 1 sekunde neben mir läuft und ich lobe ihn (leckeri) dann zieht er wieder oder bleibt stehen und stemmt sich mit allen pfoten am boden fest und ich locke ihn usw... - laut meiner neuen hundeschule mache ich es richtig aber wie gesagt funktionieren tut es nicht.

was kann ich tun um mehr aufmerksamkeit bei ihm zu bekommen bzw. klar zu kommen. ich bin ziemlich demotiviert ! (ich lese und habe nun 3 hundeschulen verbraucht, auch mit heimbesuchen und einzelunterricht...- bald bin ich pleite).

lustig ist das so kleine tricks wie pfötchen geben, rolle machen und so ganz einfach beizubringen sind aber die "wichtigen sachen" funktionieren nie !

viel spielen tun wir auch (lind-art...) und übertriebend üben tun wir auch nicht (bei jedem gassi max. 2-5 min.).

vielleicht hat jemand noch einen guten rat für mich
gruss
susanne

01. Januar 2002 10:18

Hallo Susanne und frohes neues Jahr!

: - laut meiner neuen hundeschule mache ich es richtig aber wie gesagt funktionieren tut es nicht.
Hab Geduld! Du machst es auch richtig, aber es dauert, bis Dein Hund es dauerhaft gut macht!
Du mußt das mal so sehen: Bei Euch hat sich etwas Falsches über Monate eingefressen. Das kriegt man nur mit Geduld und Konsequenz wieder raus. Wenn Du jetzt dran bleibst und Dich auch durch Rückschläge (und die werden immer kommen) nicht entmutigen läßt, dann wird das klappen. Natürlich ist das jetzt ziemlich schwer, weil Dein Hund schon etwas älter ist und die wichtigste Phase vorbei ist, aber Du bist Dir darüber ja im Klaren...Du mußt die Zähne nur ein bißchen fester zusammenbeißen, aber, wenn Du den Willen hast, dann geht das!
Ich habe auch so einen Leinenzieher, der erst jetzt (mit fast zwei Jahren) richtig gut an Leine und Geschirr geht (und selbst bei uns gibt es Tage, da frage ich mich, womit ich das verdient habe, denn er zieht mal wieder...Er testet zwischendurch einfach mal meine Konsequenz).

: was kann ich tun um mehr aufmerksamkeit bei ihm zu bekommen bzw. klar zu kommen.
Mach Dir keinen Druck (und laß Dir auch in der Hundeschule keinen machen!), bleib locker und stell Dich positiv zur Sache. So strahlst Du für Deinen Hund schonmal Ruhe und Souveränität aus- zwei Sachen, die ein Rudelführer haben muß.
Dann versuchst Du einfach, was Deinem Hund Spaß macht (Gejodel mit hoher Stimme, Leckerlis, Bällchen, Zerrspiel) und beschäftigst Dich viel mit ihm damit. Erst ohne Ablenkung, damit er lernt, daß Frauchen etwas zu bieten hat. Später steigerst Du die Ablenkung. Glaub mir, irgendwann wird Dein Hund die tollsten Hunde für ein Spiel mit Dir/ Aufmerksamkeit von Dir stehen lassen!


: lustig ist das so kleine tricks wie pfötchen geben, rolle machen und so ganz einfach beizubringen sind aber die "wichtigen sachen" funktionieren nie !
Klar! Denn die machst Du wahrscheinlich ohne Druck Deinerseits. Du bist locker, denn es kommt ja "auf nichts an". Entweder der Hund macht es oder er macht es nicht...Deine Stimmung, Deine Ruhe spürt der Hund und dann macht es ihm auch Spaß, etwas zu leisten. Stehst Du unter Druck, übst Du Druck aus und er stellt sich quer.

Bleib einfach locker und scher Dich nicht darum, was Andere sagen! Hauptsache, Du kriegst Deinen Hund dahin, zu tun, was Du möchtest- und er hat auch noch Spaß dabei!

Liebe Grüße, Tanja und die zwie Labbi-Jungs

01. Januar 2002 11:28

Hallo Susanne. Tanja hat Dir schon alles gesagt was man sagen kann. Ich schreibe Dir, da ich Dein Problem zum Teil kenne. Ich hatte zwar bis jetzt Glück was meine Hundeschule betrifft, aber manchmal bin ich auch am verzeifeln. Mein Neufi/Schäferhund Mix ist ein Sturkopf hoch drei. Er ist jetzt fast zwei Jahre und manchmal meine ich er kann gar nichts. Er zieht an der Leine und bei Fuß will er dann auch nicht gehen. An einem anderen Tag, da macht er alles war er soll. Auch muss ich zur Zeit eine Laufleine benutzen, da mein Riesenbaby jetzt anfängt einfach in den Wald zu rennen, wenn er nicht an der Leine ist. Das hat er vorher nie gemacht. Er blieb immer bei mir, aber jetzt ist das alles anders. In der Hundeschule wo ich meine Probleme immer bespreche sagte man mir ich müsse Geduld haben. Ich denke dann, wie lange noch. Oder man sagt mir, ich hätte eben nicht die richtige Mischung an Hund. Was ist die richtige Mischung. Na ja ich könnte jetzt hier einen Roman schreiben. Ich sage eifach nur soviel noch. Schau Dir mal die Hundebesitzer an die mit ihren Hunden bei Dir am Haus vorbei gehen. Bei mir ist das so, dass die wenigsten Hunde bei Fuß gehen oder etwa nicht ziehen, und wenn die Hunde gerufen werden kommen die auch nicht beim ersten mal. Wenn mein Hund zieht, oder wenn er einen Ruck macht, ist es schon öffter vorgekommen, dass ich im Dreck liege. Manche Leute lachen dann, aber die haben ihre Hunde meistens auch nicht im Griff. So ich mache jetzt Schluß und Kopf hoch, es kann nur besser werden. Viele Grüsse und alles Gute Sonja

01. Januar 2002 15:52

Hallo Susanne,

erstmal: Kopf hoch! Ich finde es toll, dass du nach fast zwei Jahren quasi einen "Neuanfang" machst. Alte Gewohnheiten über Bord zu werfen, finde ich gar nicht so einfach. Aber glücklicherweise sind Hunde ja unglaublich lernfähig, auch im erwachsenen Alter.

Im wesentlichen kann ich mich nur Tanjas Tipps anschließen: Lass dich bloß nicht unter Druck setzen, geh die Sache locker an. Die Tatsache, dass Ihr keine Probleme mit "belanglosen" Dingen habt, zeigt doch, dass Ihr auf einem guten Weg seid und euer Teamwork an sich gut ist. Und es ist mit Sicherheit genau so, wie Tanja schon sagte: Unsere Hunde merken das ganz genau, ob wir selber locker dabei sind (und das sind wir bei belanglosen Dingen nunmal, ist ja völlig unwichtig, ob sie klappen oder nicht) oder angespannt und vielleicht sogar genervt (wie das bei für uns "wichtigen" Dingen oft der Fall ist). Ansonsten machen die Übungen für die Hunde keinen Unterschied: Ob Hund lernt, bei Fuß zu gehen, oder eine Rolle zu machen, ist für ihn völlig egal (ist ja beides "unnatürlich"winking smiley, nur wir Zweibeiner verhalten uns anders.

Ich finde es zunächst mal sehr gut, dass Ihr weiterhin euer erfolgreiches Kunststückchen-Programm absolviert. So lernt dein Hund, dass es Spaß macht, mit dir zusammen zu arbeiten. Vielleicht kannst du es so einrichten, dass du Übungen, die er sehr gut kann und die er gerne macht, auch draußen auf dem Spaziergang mit ihm übst. Er wird dann mit Sicherheit schonmal mehr auf dich achten, denn bei dir ist der Spaß, bei dir ist die Belohnung, es lohnt sich also, aufmerksam zu sein.

Du könntest ihn auf dem Spaziergang auch grundsätzlich dafür bestärken, wenn er dich unaufgefordert anschaut oder unaufgefordert in deine Nähe kommt.

Ich veranstalte auf dem Spaziergang für meinen nasenorientierten Beagle meist ein buntes Entertainment-Programm ;-) Das heißt eigentlich, dass wir unterwegs immer wieder Übungen machen (wir haben in der Wohnung ohnehin nicht so viel Platz), vom Baumstamm-Hüpfen über Leckerchen im Laubhaufen erschnüffeln bis zum Kleb-am-Bein-Spiel (Hund muss die Grundposition halten, während ich mich vorwärts, rückwärts oder seitwärts bewege, Asta liebt das). Der angenehme Nebeneffekt: Asta ist meist aufmerksam, von sich aus viel in meiner Nähe und gut ansprechbar.

Was du schreibst, hört sich doch schon ganz gut an. Ihr seid bestimmt schon auf einem guten Weg, und wir drücken die Daumen, dass Ihr eure restlichen Problemchen bald gut in den Griff bekommt.

Viele Grüße

Christina und Beagle-ine Asta


02. Januar 2002 09:11

Tschau Susanne

Wenn Du schon so viel liest, dann könnte ich Dir das Buch von Arnold Fatio empfehlen.

Praktisches Handbuch der Erziehung und Ausbildung des Hundes. Autor: Arnold Fatio, erschienen 1974. Müsstest es antiquarisch bestellen.
Es kostet zirka 25 DM, solltest ab einem solchen Betrag nicht bankrot gehen, sonst bisst Du im Internett auch am falschen Ort.

Zudem gibt ein guter Kollege im Frühling einen Kurs. Aber die Daten stehen noch nicht und das Programm auch nicht. Es wäre ein Kurs vom Anfänger bis zum Profi und es ginge um das Führen von Hunden. Es wäre zirka in der Mitte der Schweiz, kosten 20-30Dm pro Tag.

Später könnte ich mehr dazu schreiben.

Gruß P.H


02. Januar 2002 12:19

Hallo Susanne

Eine Sofortmassnahme von Dunbar (ja, ich weiss, schon wieder Dunbar..) waere ihn ab sofort nicht mehr aus der Futterschuessel zu fuettern sondern nur noch aus deiner Hand und in deinem Fall beim Gassi-gehen (natuerlich nicht, wenn er gerade das falsche Verhalten zeigt). Das sollte, so Dunbar, sehr schnell deine Wichtigkeit in seinem Leben steigern. In den ersten Tagen bekommt er dadurch vielleicht nicht so viel Futter wie normal, aber das macht nichts. Trockenfutter erleichtert diese Aktion.

Was ich auch machen wuerde, das ist einen konditionierten Marker etablieren, damit die Kommunikation mit deinem Hund fuer ihn messerscharf-klar wird. Dies erlaubt dir ihm gezielter zu sagen: DAS ist es, was ich will und dann kannst du als Belohnung einen Teil seiner Tagesration fuettern.

Liebe Gruesse
Gabrielle