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zweithund ja oder nein?

geschrieben von Mary(YCH) 
zweithund ja oder nein?
10. Januar 2002 16:14

hallihallo!

Überlege nun schon seit längerer zeit zu meinem Mischling einen zweiten hund dazuzunehmen! Kann mir jemand sagen, was da zu beachten ist? ich meine jetzt so im bezug auf rangordnung, rudelverhalten und ob die hunde dann weniger an ihren menschen gebunden sind bzw dann so ein eingefleischtes team werden.

vielen dank, mary


10. Januar 2002 17:53

hallo mary!

ich dachte, ich schreib dir mal unsere zweithundgeschichte auf. vielleicht hilft sie dir ja etwas weiter. fuer mehr info wuerde ich es mal mit der suchmaschine auf dieser seite probieren. unter "zweithund" steht da bestimmt schon eine ganze menge.

bei uns lief das so ab:
wir haben zu unserer jetzt 7jaehrigen huendin vor einem halben jahr, nach langem hin- und herueberlegen einen zweiten hund dazugenommen.

das ist, was wir wollten: einen nicht-dominanten rueden (unsere huendin ist ziemlich dominant anderen hunden gegenueber und mag ganz wenige huendinnen), 3-4 jahre (schon etwas ruhiger - passend zur huendin), gross (wollte mein mann).

und mit diesem hund kamen wir letztendlich nach hause:
nicht-dominanter ruede (GUT!), mittelgross ("naja" sagte mein mann ;-)), ca. 8 monate alt (viel zu jung! hmmm....).

wir haben unserer huendin haufenweise "kandidaten" vorgestellt und
diese beiden konnten sich eben von anfang an gut riechen, und ich denke, im endeffekt war das einleben fuer ihn einfacher als fuer einen erwachsenen hund, weil er sich bei unserer huendin mit seinem junghundstatus doch noch einiges mehr leisten konnte als ein aelterer hund.

zur bindung an menschen (uns):
bei dem kleinen muessen wir aufpassen, dass er sich nicht zu sehr an unsere huendin haengt, denn er ist eher hunde- als menschenbezogen. ich gehe also auch sooft es geht mal mit ihm alleine spazierengehen (danke ans forum fuer den tip!), oder spiele auch mal nur mit ihm, wenn die huendin ein nickerchen macht. man muss sich einfach interessant machen. an der beziehung zwischen uns und unserer huendin hat sich nichts geaendert. sie ist nach wie vor total anhaenglich.

hierauf haben wir anfangs geachtet:
da unsere huendin der boss ist, bekommt sie immer zuerst ihr futter und leckerlis. am anfang haben wir auch aufgepasst, dass sie zuerst gestreichelt wird, zuerst das halsband drangemacht kriegt vorm spaziergaengen etc. um jegliche eifersucht zu vermeiden. mit der zeit haben wir aber rausgefunden, dass bis auf ein bisschen futterneid von unserer huendin keine grossen eifersuchtsszenen zu erwarten sind (wir fuettern die beiden aus diesem grund getrennt).
bei der ersten zusammenfuehrung in unserem haus und auch waehrend der ersten paar wochen haben wir ausserdem drauf geachtet, dass keine spielsachen, knochen und aehnliches rumlagen, um die es streitereien haette geben koennen.

was ich leider bei unserer huendin feststellen musste, ist, dass sie, seitdem wir einen zweiten hund haben, wesentlich aggressiver auf andere hunde reagiert, waehrend der kleine ein super sozialverhalten hat. ich kriege diese gesteigerte aggresivitaet auch schlecht in den griff, habe aber endlich einen tierheilpraktiker in unserer ecke gefunden, der auch mit bachblueten arbeitet. dort werde ich sie demnaechst mal vorstellen.

ich hatte anfang dieser woche eine frage ins forum gestellt, weil ich mir sorgen machte, dass meine beiden zwar zusammen spielen, aber nie richtig eng zusammenliegen, miteinander kuscheln etc.
das scheint allerdings, den antworten nach zu urteilen, im normalbereich zu liegen. kann also gut sein, dass sich erst- und zweithund wie ein herz und eine seele benehmen, oder aber auch wie meine auch mal auf distanz gehen, um dann spaeter wieder miteinander fangen zu spielen.

falls du ueberlegst, einen erwachsenen hund bei dir aufzunehmen, erstell ruhig mal eine art persoenlichkeitsprofil fuer deinen hund, damit du genau weisst, was passt und was nicht.

also, ich hab ehrlichgesagt am anfang einige male rotz und wasser geheult, weil es auf einmal so anstrengend war mit zwei hunden, von denen einer erst noch seinen platz im rudel finden muss. es gab einige (harmlose aber laute) beissereien, die furchtbar schockierten, und hohe tierarztkosten, weil der kleine nach seinem tierheimaufenthalt erstmal ordentlich krank wurde. unsere ganze routine war zerbroeselt und es hat ein paar monate gedauert, wieder eine neue aufzubauen. jetzt laueft es aber fast schon wie geschmiert und ich bin froh, dass wir zwei haben.

hoffe, ich habe dir ein bisschen weitergeholfen!

liebe gruesse

dagmar mit moxie und kato



10. Januar 2002 20:48

Hi, so eine Frage ist sicher nicht pauschal zu beantworten, aber weils so schön ist, ein Beispiel aus dem Leben...
Wir haben als 1. Hund eine Kan-Schäferhund-Mix Hündin im Alter von 13 Monaten zu uns genommen. Der Hund war schon durch viele Hände gegangen und hat so manche Macke abbekommen - jedoch nicht agressiv mit Artgenossen, ehr süchtig danach mit anderen Hunden zu spielen, obwohl sie gleichzeitig etwas Angst hat. Nach knapp einem Jahr hatte sie sich so gut eingelebt und der Spieltrieb war immer noch so stark, dass wir uns entschlossen, einen kleinen Zweithund dazu zu nehmen. Wir haben uns für einen kleinen Pudel-Mix (weil bekanntlich sehr lebhaft) entschieden. Erstes sollte der Hund klein bleiben, damit keine Rangordnungsprobleme entstehen (und weil das Auto für zwei große Hunde nicht groß genug ist). Wir haben die kleine Hündin als Welpen zu uns genommen und ich muss sagen, es ist noch viel schöner geworden, als wir es uns vorgestellt haben. Die beiden spielen sehr viel zusammen, täglich stundenlang, liegen zusammen, pflegen sich gegenseitig. Wir verbringen Stunden, um uns die beiden Süßen anzuschauen - Fernsehn ist dagegen uninteressant. Es ist einfach nur Klasse! Wir haben die Kleine jetzt drei Monate und noch keinen Tag bereut. Wenn wir unterwegs sind, spielen beide immer noch gerne mit anderen Hunden, aber vor allem unsere Große ist nicht mehr so "süchtig". Ich würde es genau so wieder machen und lasse mich gerne von den Leuten auslachen ;-)) wenn sie unser ungleiches Pärchen sehen. Überleg dir nur genau, welcher Hund zu Eurem passen könnte und denk auch daran, dass man mit 2 großen Hunden einige Einschränkungen hinnehmen muss (z.B. Besuch von Freunden oder REstaurant ist dann nicht mehr so einfach). Die Kleine ist so unauffällig und unproblematisch, dass sie gar nicht ins Gewicht fällt. Im Gegenteil: seit sie dabei ist, haben Hundebesitzer von kleinen Hunden bei weitem nicht mehr so viel Angst um ihre Hunde, wenn unsere Große ohne Leine auf sie zukommt.

So, genug geschwärmt,
viel Erfolg bei Eurer Entscheidung!
Tina, Sunny + Flori

10. Januar 2002 21:35

Hallo Tina
Ich kann eigentlich nur bestätigen, was die anderen Beiden geschrieben haben. Es ist viel schöner mit zwei.
Gruss conny sky und Benji