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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hund knurrt uns an
13. Januar 2002 17:11

"Calming Signals einsetzen, um ihm zu signalisieren "KEIN STRESS"!!!
:
Hi Alex!

Genau, das hatte ich noch vergessen. Habe letztens dabei (beim Gähnen) aus Versehen meinen Hund angesabbert *gg*! Liebe Grüsse Gabriela2

15. Januar 2002 12:38

Hi Sarah,
Du hast ja schon viele gute Tipps bekommen.
Ich denke auch, dass Dein Hund unsicher ist. Du beschreibst es ja auch so, Rute eingeklemmt und so. Als unser Hund ein heranwachsender Rottweilerrüpel war und mich in der Nähe seines Futternapfes angeknurrt hat, dachte ich, dass ich jetzt doch durchgreifen muß, was völlig falsch war. Irgendwie hatte er dort was falsch verknüpft gehabt. Also, durch Stress wurde das Knurren eher schlimmer, bis ich es dann lockerer angegangen bin. Ich bin dann auch immer mal mit was ganz leckerem in der Hand zum Futternapf gegangen und habe das dort hinein getan, so dass er gemerkt hat, dass keine Gefahr besteht und ich dort Gutes tue. Angefasst habe ich ihn zuerst gar nicht dabei und allmählich habe ich ihn daran gewöhnt, dass ich ihm die Hand auf den Rücken lege wenn ich ihm sein Futter gebe, aber nur ganz kurz. Das habe ich immer mehr gesteigert, so dass er weiß, dass meine Berührungen und die Nähe ihm keinen Stress bereitet und er in Ruhe weiter futtern kann. Ansonsten bekomme ich ihn auch von Futternapf weg, wenn es sein muß, er hat auch nie gebissen, aber irgendwie war es ihm unwohl, was bei Deinem Hund wohl auch der Fall ist. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass es auch unabhängig von der Rangordnung im Rudel Futteraggressionen geben kann, also dass es durchaus normal ist, dass ein Rangniederer da auch mal brummt. Deswegen solltest Du also nicht in Panik verfallen.
:
: : Sicherlich hat es mit seiner Vergangenheit zu tun, also das er z.B. um sein Futter kämpfen musste, um zu überleben!

Ganz bestimmt ist er dadurch sehr unsicher und muß die Sicherheit bekommen, dass ihm niemand sein essen weg nimmt.


: Es ist sehr schwer, diesem Hund etwas beizubringen, da er uns aus welchem Grund auch immer nicht ernstzunehmen scheint.
: Ihn laut ausschimpfen/anknurren bringt beispielsweise überhaupt nichts,
: das interessiert ihn nicht für 5 Pfennig.


Man muß sicher auch bedenken, dass er von der Rasse her ja kein Hund sein wird, der es irgendwie verankert hat, für den Menschen zu arbeiten, wie z.B. bestimmte Rassen, denen es inne steckt gerne etwas zu lernen und für ihre Menschen zu tun. Man weiß ja gar nicht was in ihm drinn steckt und über wieviele Generationen er einfach ein Streuner und Straßenhund ist, wo nur die überleben, die sich am besten durchsetzen können, wo aber niemand in der Auswahl der Verpaarung drauf geachtet hat, ob der Hund gerne arbeitet oder überhaupt für das enge Zusammenleben mit Menschen geeignet ist. Dadurch wird es bei ihm noch viel schwerer sein, ihm was beizubringen. Und schimpfen und knurren (der lacht über unser Geknurre sowieso bloß) geht ihm am A.. vorbei, weil vielleicht von seinen Vorfahren so und so nur die überlebt haben, denen es am A... vorbei ging, dass die Menschen schlecht zu ihnen waren und gemeckert haben. Der Hund hat den Mensch sicher nicht so als Sozialpartner inne, wie man es sich als Mensch wünscht.
Das sind jetzt auch nur alle so Gedanken und Theorien von mir, denn ich habe überhaupt keine Erfahrung mit solchen Hunden.
Vielleicht läßt sich etwas finden, was dem Hund Spaß macht, was er gerne mit seinem Menschen macht und wo er auch Bestätigung bekommt.
Mir als Fährtenfreak fällt da nun ein, dass man doch mal versuchen könnte ihm (ohne Stress und sportlichen Ehrgeiz) eine Fährte zu legen, z.B. eine Schleppe, an deren Ende er Futter findet. Da hat er dann eine Beschäftigung, die seinem Naturell entsprechen müßte (denn irgendwie müssen die Streuner ja auch Futter finden), hat ein Erfolgserlebnis und schöne Erlebnisse mit seinen Menschen (die sich ja ganz toll freuen, wenn es klappt). Fährtenarbeit soll sowieso helfen, dass unsichere Hunde selbstbewußter und sicherer werden.
Vielleicht habt Ihr ja Spaß daran?

: er verlässt jetzt freiwillig das Sofa , sobald jemand wieder ins Zimmer kommt, immerhin...


Das reicht eigentlich. Während Eurer Abwesenheit ist es nicht notwendig, zu demonstrieren, dass Euch das Sofa gehört. Indem er runter geht, wenn ihr kommt, zeigt er doch, dass er Euch als Sofabesitzer akzeptiert. Mein Hund ist absolut unterwürfig was das Bett anbetrifft (wir haben es ihm als Welpen auch strikt untersagt, obwohl ich inzwischen viele ganz liebe Bettrottis kenne). Wenn ich ihn jetzt manchmal ins Bett locke, dann kommt er und es ist ihm absolut peinlich und unangenehm. Die kleinste Geste reicht und er ist wieder unten. Wenn er jedoch allein ist, liegt er auch gerne auf dem Bett und verläßt es sofort, wenn wir kommen. Das finde ich in Ordnung so.

Viel Erfolg!
Grüße Silke