Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ohne Titel

geschrieben von Steffi(YCH) 
Ohne Titel
12. Januar 2002 16:07

Hallo
Kann mir bitte jemand die beiden oben genannten Begriffe genau erklären?
Vielen Dank
Steffi


12. Januar 2002 19:05

: Hallo

Hallo Steffi
hier habe ich dir einen Auzug, von dem Wehrtrieb und Beutetrieb
reingesetzt. Mehr von den Trieben findes du auch unter [bringholz.de.vu] unter dem Schäferhund.
Gruß Babsy

:
Mit dem Wehrtrieb lässt sich im Gegensatz zum Beutetrieb nicht so einfach arbeiten. Denn spricht man von Wehrtrieb- Arbeit sollte das Meideverhalten immer mit in Betracht gezogen werden. denn überfordere ich einen Hund im Wehrtrieb, tritt häufig nicht die gewünschte Verhaltensweise ein sondern das Meideverhalten. daher ist die Wehrtriebarbeit gerade bei jungen Hunden sehr mit Vorsicht zu genießen und sollte vor Beginn genau zwischen Hundeführer und Helfer abgesprochen sein.

Der Wehrtrieb ist dem Funktionskreis des Aggressionsverhalten zugeordnet. Verhaltensweisen des Wehrverhalten sind:

das Drohen , das Fixieren, die aggressive Abwehr und das Zubeißen.

Der Schlüsselreiz zu Wehrverhalten ist ganz allgemein gefasst eine Bedrohung physischer oder psychischer Art.

Das Triebziel, welches der Hund mit Wehrverhalten erreichen will, ist stets das Meideverhalten des Bedrohers.



Wehrverhalten kann unterschiedlich motiviert sein.

Im Funktionskreis der Nahrungsaufnahme kann es als Beutebewachen oder -verteidigen auftreten. Im Funktionskreis des Sexualverhalten kann es als Welpenbewachen fungieren. Es tritt aber auch im sozialen Bereich auch, hier dient es der Festlegung der Rangordnung und der Wahrung von Privilegien.

Egal in welchem Funktionskreis das Wehrverhalten auftritt, das Triebziel ist immer, das Meideverhalten des Gegners zu erreichen. Der Wehrtrieb ist also ständig aktivierbar und muss deshalb Bestandteil des Kampfverhaltens eines Schutzhundes sein.

Aus dem Wehrverhalten ergeben sich also für die Schutzhundausbildung nutzbare Verhaltensweisen wie z.B. das Kontern des Hundes bei Bedrohungen oder Belastungen physischer oder psychischer Art.

Im Rahmen der Ausbildung kann die Provokation von Wehrverhalten z.B. folgendermaßen aussehen:



Der Helfer geht auf den Hund zu und bedroht ihn, der Hund zeigt seinerseits aggressive Drohgebärden ( Knurren, Bellen, Beißen) - der Helfer flieht. Der Hund hat sein Triebziel erreicht, in diesem Fall das Meideverhalten des Helfers.

Leider sieht es häufig anders aus. Meist flieht der Hund, wenn ihn nicht stärkere Interessen wie Beute (Ärmel), sein Revier oder auch die Ausweglosigkeit (im angebundenen zustand) zum Wehrverhalten treiben.

Hier zeigt sich sehr kraß das Verhältnis zwischen Wehrtrieb und Meideverhalten . Denn der Schlüsselreiz für das Meideverhalten ist der gleiche wie für das Wehrverhalten.



Gerade hierin liegt die große Gefahr der Wehrtriebförderung

Der Beutetrieb

Der Beutetrieb ist für die Schutzhundausbildung meiner Meinung nach der ungefährlichste Trieb mit dem wir im Rahmen der Ausbildung arbeiten. Bei anderen Triebanlangen muss man mit mehr Fingerspitzengefühl arbeiten, um nicht ungewollt einen ganz anderen Trieb anzusprechen als den, der ursprünglich gewünscht war.

Aber zurück zum Beutetrieb. Dieser Trieb ist dem Funktionskreis der Nahrungsaufnahme zugeordnet.



Zum Beuteverhalten gehören

Verhaltensweise wie z.B. das Hetzen und Treiben der Beute

das Tragen oder Apportieren

das Todschütteln

das Verfolgen auf Sicht oder nach Geruchsspur ( Fährte ) usw.



Reize - auch Schlüsselreize genannt - die einen Hund zu diesem Beuteverhalten animieren, lassen sich am Besten in der Natur beobachten.

Eine Beute bewegt sich immer panikartig weg vom Hund und ist ständig in Bewegung. Die Instinkthandlung des Hundes ist folgende:

Der Hund verfolgt die Beute, springt sie an, beißt zu und zieht sich nieder. Beißt der Hund zu schwach, versucht die Beute zu fliehen, beißt er zu fest, erfolgt vom Beutetier ein Todstellreflex, es ergibt sich. Lässt der Griff erneut nach, versucht die Beute erneut zu fliehen, der Hund fasst wieder zu und schüttelt tot. Die Beute wird getragen. der Beutetrieb ist befriedigt, denn das Triebziel ist erreicht.

Der Beutetrieb ist schon im Welpenalter eines Hundes vorhanden und prägt sich mit der Reifung weiter aus. Er zählt zu den trainierbaren Instinktmäßigkeiten, d.h. er kann durch Lernprozesse gefördert aber auch gehemmt werden. reizspezifische

Der Beutetrieb unterliegt sowohl der reizspezifischen als auch der aktionsspezifischen Ermüdung.

Ich denke, die Verhaltensweisen und die Schlüsselreize, die bis jetzt beschrieben wurden, lassen sich ohne weiteres auf unseren Schutzdienst übertragen, denn hier stellt sich die Beute in form des Helfers dar, der panikartig vor dem Hund flieht, nachdem er die entsprechenden Schlüsselreize gegeben hat. Der Hund erreicht sein Triebziel, nachdem er fest zugefasst hat und darf dann die Beute ( Ärmel, Rolle ) wegtragen.








13. Januar 2002 13:34

Hallo Babsy
Vielen Dank für die Erklärung.
Viele Grüsse
Steffi