Welpe zu ängstlichem Hund
15. Januar 2002 07:14

Guten Morgen!

Vor vier Jahren haben wir als unwissende Hundeanfänger einen Labi-Welpen von einem Massenzüchter/Hundehändler gekauft.
Dabei hatten wir noch relatives Glück, denn unser Hund ist soweit gesund, allerdings vom Wesen her ängstlich.
Das hat sich im Laufe der Jahre durch intensive Bemühungen unsererseits zwar stark gebessert, ist aber nie ganz verschwunden.
Vor allem vor fremden Leuten fühlt er sich schnell bedroht und läßt sich nur ungern anfassen.

Nun spielen wir mit dem Gedanken, einen zweiten Hund aufzunehmen, diesmal soll es ein Welpe aus guter Zucht sein, der dann hoffentlich zu einem wesensfesten Hund heranwächst (würde gerne Hundesport machen).

Nun meine Bedenken:
So ein Welpe orientiert sich in seinem Verhalten stark an dem erwachsenen Hund im Haus, und ich habe Angst, daß er sich auch die Ängstlichkeit unseres "Großen" abguckt und dann trotz bester Anlagen ein Hasenfuß wird.
Was habt ihr denn da für Erfahrungen gemacht?
Hat unser Welpe gute Chancen, zu einem wesensfesten, belastbaren Hund zu werden, auch wenn der "Onkel" ihm was anderes zeigt?

Wäre für Tips dankbar!

Susi


15. Januar 2002 08:13

Hallo Susi,

: Hat unser Welpe gute Chancen, zu einem wesensfesten, belastbaren Hund zu werden, auch wenn der "Onkel" ihm was anderes zeigt?

Nach meiner persönlichen Erfahrung hat der Welpe durchaus die Chance zu
einem wesensfesten, belastbaren Hund zu werden. Entscheidend ist sicher neben dem Charakter, auch das Alter des Welpen wenn er zu Euch kommt. Zwei Beispiele aus meiner Erfahrung:

Eine extrem unsichere Dalmatinerhündin (Isa) kommt als Welpe zu meiner sehr selbstbewußten, damals 12 1/2 jährigen Mischlingshündin. Mit der
Mischlingshündin hat Isa immer einen Hund "hinter dem sie sich verstecken konnte", als die alte Hündin eingeschläfert werden muß tritt Isa's Wesensmangel voll zu Tage..... nach 3 Monaten kommt wieder ein Dalmatinerwelpe, Dana, 8 Wochen alt, ins Haus. Dana ist von Anfang an sehr selbstbewußt, übernimmt mit 10 Wochen bereits die "Mini-Rudelführung", entwickelt sich toll und ist heute eine verträgliche,
selbstbewußte, dominante Hündin, die souverän "ihr" Rudel (insgesamt 3 Dalmatiner-Hündinnen und ein Foxterrier-Rüde) führt.
Molly ist eine Glatthaar-Foxterrier-Hündin, ich habe sie mit 3 Jahren aus dem Zwinger freigekauft. Molly hatte bei mir einmal Welpen, aus diesem Wurf habe ich eine Hündin behalten. Molly hatte trotz des Zwingers keine gröberen Wesensmängel, lediglich einige eigenartige Verhaltensmuster. Größtes Problem von Molly: Panik vor dem Besen, ich bin davon überzeugt, dass Molly mit Besen sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben muß. Emily, Molly's Tochter, die seit ihrer Geburt mit Molly zusammenlebt, hat nie schlechte Erfahrungen mit dem Besen gemacht, trotzdem hat sie das Verhaltensmuster ihrer Mutter die sich mittlerweile nur noch zurückzieht wenn sie den Besen sieht, und nicht mehr panisch flüchtet, übernommen.

Grundsätzlich würde ich Dir zu einem Welpen aus seriöser Zucht raten, Du solltest allerdings darauf achten, dass es ein selbstbewußter Welpe ist, dann bin ich davon überzeugt, dass er sicher keine Mängel vom "Onkel" abschauen wird, im Gegenteil, er wird für den "Onkel" sicher eine echte Bereicherung sein!

Grüsse
Margot+Foxies

15. Januar 2002 11:00

Hallihallo Susi

ich denke schon, dass es grundsätzlich möglich ist. An deiner Stelle würde ich einfach gerade in der Prägungszeit (vom Abholen bis ca. 16 Wochen), aber auch später noch sehr viel alleine mit dem Welpen unterwegs sein und in eine gut geführte Welpengruppe gehen. So hat der Kleine auch Chancen selber positive Erfahrungen zu machen und sich positiv zu entwickeln.

Grüsse
Jenny

16. Januar 2002 08:22

: Guten Morgen!
:
: Vor vier Jahren haben wir als unwissende Hundeanfänger einen Labi-Welpen von einem Massenzüchter/Hundehändler gekauft.
: Dabei hatten wir noch relatives Glück, denn unser Hund ist soweit gesund, allerdings vom Wesen her ängstlich.
: Das hat sich im Laufe der Jahre durch intensive Bemühungen unsererseits zwar stark gebessert, ist aber nie ganz verschwunden.
: Vor allem vor fremden Leuten fühlt er sich schnell bedroht und läßt sich nur ungern anfassen.
:
: Nun spielen wir mit dem Gedanken, einen zweiten Hund aufzunehmen, diesmal soll es ein Welpe aus guter Zucht sein, der dann hoffentlich zu einem wesensfesten Hund heranwächst (würde gerne Hundesport machen).
:
: Nun meine Bedenken:
: So ein Welpe orientiert sich in seinem Verhalten stark an dem erwachsenen Hund im Haus, und ich habe Angst, daß er sich auch die Ängstlichkeit unseres "Großen" abguckt und dann trotz bester Anlagen ein Hasenfuß wird.
: Was habt ihr denn da für Erfahrungen gemacht?
: Hat unser Welpe gute Chancen, zu einem wesensfesten, belastbaren Hund zu werden, auch wenn der "Onkel" ihm was anderes zeigt?
:
: Wäre für Tips dankbar!
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: Susi
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16. Januar 2002 08:37

Hy Susi,
kann dir in meinem Fall nur positives berichten,mein Border stammt aus isolierter Zwingeraufzucht und nicht Sozialisiert.Er hatte Angst vor jedem Pups.Mit so einem Hund zu arbeiten ist kein Zuckerschlecken(aber da brauch ich dir ja nichts zu erzählen)Vor dem Kauf unserer Aussiehündin hatte ich die gleichen bedenken wie du,aber es kam anders.
Mein Rüder ist mutiger und lebenslustiger wie nie zuvor,sogar auf Menschen geht er jetzt ohne langes gezetere zu und läßt sich von Fremden streicheln.Die Kleine wird von allen gestreichelt und er drängt sich dann dazwischen,er steht nicht mehr im Mittelpunkt und er kann selbst entscheiden.Stadtspaziergänge die der Große immer noch haßt und Panik kriegt mache ich mit der Kleinen alleine da sie sich sonst vielleicht an ihm orientiert.Aber wenn die Kleine alles kennt nehm ich auch den Großen mit und vielleicht überträgt sich ihre Sicherheit auch auf ihn.Es ist toll einen unvorbelasteten Welpen Groß zu ziehen und ich hab noch keinen Tag bereut,wenn es auch oft etwas Chaotisch bei uns zugeht.Du kannst mir gerne auch persönlich schreiben denn Leute mit sehr ängstlichen Hunden kenn ich leider keine.
Meine Ad. wheimerl@freenet.de Gruß Aussie