Grüäzi P.H.
:
: Ich will meinem Hunde das Knautschen ja gar nicht abgewöhnen, weil er es gar nie anfängt.
:
Stell dir mal vor... meine zwei auch nicht. Oh wunder...
: Die Klassische Ausbildung, ich gebe einen Reiz, der Hund führt es aus und dann wird er bestätigt, das wurde schon vor 100 Jahren so praktiziert.
Ja, lieber P.H., ganz so einfach ist es schon nicht, das ist vielleicht das Endprodukt, aber nicht der Anfang. Der Hund muss ja wissen, was er ausführen sollte. Das ist ihm ja nicht in die Wiege gegeben. Und der Weg, dem Hund klarzumachen was genau er ausführen sollte, das ist der springende Punkt. Irgendwie habe ich das Gefühl wir reden aneinander vorbei... kann das sein? Übrigens, gibt es sehr wohl entscheidende neue Erkenntnisse in den letzten 100 Jahren. Nicht unbedingt in den letzten 10 Jahren, aber sicher in den letzten 100 Jahren. Also, wie war das nochmals mit der extrinsichen und der intrinsischen Motivation (kennst du überhaupt den Unterschied?)?
Schau, ich kenne Hunde die schissen Wasser, krochen auf dem Boden und flüchteten bei der ersten Gelegenheit, wenn sie den Hundeplatz auch nur schon von weitem sahen. Da ging ja wohl was gründlich in die Hose und das braucht ja wohl keinen Kommentar.
:Ganz früher wurde eher das Futter dazu benutzt, dann die Beute nun wir noch ein wenig mit Bestärkungen gearbeitet, das hat nichts mit moderner Hundeausbildung viel gemeinsam. Das ist eine einseitige Sache, den Hund zu 20 Prozent ausgenutzt.
:
Siehst du, da genau unterscheiden sich unsere Vorstellungen. Ich glaube eben, mit deiner Methode ist der Hund nur einseitig und nicht zu 100% ausgenutzt. Bei deiner Methode lernt der Hund nur zu reagieren und nicht mehr selbständig zu arbeiten und denken. Das ist nämlich überhaupt nicht gewünscht. Wie kann man da von "Ausnutzung" der Kapazitäten und Fähigkeiten eines Hundes sprechen?
: Wenn das Apportieren so aufgebaut wird, wie ich das beschrieben habe, dann hat er den Konflikt weil er das Apportierholz hält, aber lieber die Bestätigung hätte. Er möchte das Apportierholz loswerden und die Beute bekommen. Er weis aber, dass er es nur bekommt, wenn er das Holz hält. Also, schon ist der Konflikt da den wir nicht wollten. Entweder wird das Knautschen erlaubt, oder diese Ausbildung funktioniert so nicht.
:
Häää? Du hast wohl immer noch das Gefühl, jeder Hund dem man keines auf den Deckel gibt knautscht? Oder habe ich da jetzt etwas falsches verstanden?
:Man könnte es ja erlauben, da die Richter heute ja so viel Freude haben, wenn der Hund schwanzwedelnd mit der Rute in der Luft umherläuft.
:
Das ist doch gar nicht nötig. Hunde können auch ohne zu knautschen apportieren und dabei mit dem Pinsel wedeln... Und was ist daran so schlimm, wenn die Richter Freude daran haben?
Es gibt diesen Satz... "Gewalt beginnt da, wo das Wissen endet". Lass dir mal den in Ruhe durch den Kopf gehen...
Grüsse
Jenny