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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kommando Kommen
03. April 1998 11:22

Hallo Dagmar,

ich finde es toll, daß Du so eine Lösung gefunden hast.. Denn ich muß Dir Recht geben, das Kommando "Komm" ist wirklich das schwierigste. Bei unserem Joey ist es ähnlich mit den Leckerli. Mir stellt sich nur die Frage, wie Du es geschafft hast, daß Lena das Kommando "warte" akzeptiert hat, also genau wußte, was damit gemeint war. Hast Du einen bestimmten Tonfall angeschlagen oder einen bestimmten Moment abgewartet? Ich finde die Idee insgesamt sehr gut. Dadurch kann man auf das Kommando "Komm" auch mal verzichten, wenn der Hund es denn gar nicht befolgen will.

Viele Grüße
Susi




03. April 1998 12:31

Hallo Anja, Du schreibst an Rita...

: Ich persönlich finde es immer schade, wenn ich mit meinem Rüden spazieren gehe und uns kommt ein anderer Hund entgegen, der von seinem Besitzer sofort angeleint oder anders am spielen gehindert wird ...

Ja, leider kenne ich dieses Bild auch nur zugute. Komme ich gleich mit 2 Hunden (Laika immer "mit" und Janosch immer "ohne"winking smiley packen mir entgegenkommende Hundebesitzer ihre Hunde auch gleich zur Seite. Es gibt kaum eine Chance, daß sich heute Hunde unvermittelt "treffen" können, ohne daß vorher solche Sätze fallen wie: "Macht der was" oder "Meiner macht mix" oder noch schlimmer: "Machen Sie Ihren Hund sofort an die Leine". Ist eigentlich sehr traurig nicht wahr ?

Hierzu habe ich gerade einen tollen Bericht über Hunde "früher" gelesen.

Da spricht die Autorin davon, daß früher die Leute gesagt haben, sie wurden von einen Hund angesprungen, heute hies es gleich angefallen.
Früher hätte kaum jemand angesichts eines großen Hundes die Straßenseite gewechselt, heute ist´s fast normal.
Früher hätten Eltern zu ihren Kinder gesagt, die gerade einen Hund gestreichelt hatten: "Du musst Dir nachher zum Essen noch die Finger waschen", heute heisst es: "Pfui, Du sollst doch den Hund nicht anfassen"
Früher hat jedes Kind mit Hunden gespielt, heute werden sie von ihren Eltern auf die andere Straßenseite gezerrt.
Früher hätte es solche Sanktionen wie Leinenzwang, Maulkorbzwang, Hundesteuererhöhung nach Hunderasse nicht gegeben. Heute wäre dies fast Normalität.

Ich glaube wir gehen als Hundebesitzer- und Liebhaber traurigen Zeiten entgegen.

einen nachdenklichen Gruß von mecki



04. April 1998 17:53

Hallo Anja,

um genau das geht es, was du beschrieben hast, andere leinen beim
Auftauchen meines Hundes hecktisch ihre Hunde an. Ist man nun nicht
schnell genug, geht das Gezetere los. Um das zu vermeiden, möchte ich
eigentlich erreichen, daß er zurückkommt, ersteinmal bei Fuß geht und
ich dann in Ruhe abwarten kann, was mein Gegenüber macht. Einiger
Streß läßt sich damit vermeiden (denke ich).

Was machst Du denn in so einem Fall, wenn du solche "hektische" Leute
triffst?

Rita

04. April 1998 17:58

Hallo Dagmar,

das mit dem Warte mache ich mit dem Kommando Sitz. Das klappt eigentlich
auch sehr gut, nur gibt es einige Hundebesitzer, den reicht das noch
lange nicht und "wünschen" das der Hund sofort an die Leine zunehmen ist,
da ihrer sehr aggressiv sei. Aber vielleicht ist es ein Weg, ihn ab-
sitzen zu lassen und zunächst einmal über eine lange Leine dann zu
versuchen ihn heranzulocken, statt loszustarten.

Wie machst Du das, wenn dein Hund wartet und andere von dir verlangen,
daß du ihn an die Leine nimmst?
Rita

06. April 1998 06:46

Hallo Rita,

anscheinend bin ich nicht die einzige, die dieses Problem hat. Gerade gestern habe ich es wieder erlebt. Ein Kind ging mit seiner Oma und Schäferhund spazieren. Als sie uns sahen, schlugen sie sofort eine andere Richtung ein. Wir sind uns dann später doch begegnet und als wir die Frau ansprachen meinte sie, sie hätte immer Angst, den Hund los zu lassen. Als sie es dann schließlich doch tat, schossen unsere Hund wunderbar spielend gemeinsam über die Wiese. Die Frau war allerdings nicht zu belehren, hatte ein Angst-verzerrtes Gesicht und konnte es sich nicht verkneifen, ihren Hund ständig zu rufen. Gott sei Dank war die Enkelin so vernünftig und sagte die ganze Zeit: "Oma, nun laß sie doch, sie spielt doch so schön".

Wenn mir Leute entgegen kommen und ihren Hund sofort anleinen, weiß man ja leider nie, ob der Hund sich nun wirklich nicht mit anderen verträgt, oder ob es wieder einmal Leute sind, die einfach nur ängstlich sind und keine Ahnung haben. Deswegen rufe ich Mogli dann auch zu mir. Meistens sehe ich es früh genung und er kommt dann auch (allerdings recht widerwillig). Ist er schon losgestürmt, ist es meistens schwer, ihn noch zurückzurufen. Dann kann ich nur noch hoffen, daß es sich nicht um einen bissigen Hund handelt. Bei Hunden, die von vorneherein angleint sind, rufe ich ihn grundsätzlich zu mir. Diese Hunde sind meistens sowieso ungenießbar, weil sie nur an der Leine hängen. Wenn die Leute mir dann noch zurufen: "Meiner ist ziemlich aggressiv", würde ich am liebsten sagen "dann überlegen Sie sich mal warum!".

Ich kann verstehen, daß man einen Hund anleint, wenn er einen extremen Jagdtrieb hat, oder wenn man den Hund z.B. gerade aus dem Tierheim hat. Ich habe allerdings festgestellt, daß viele Leute einfach zu faul sind, ihren Hund zu erziehen und ihn deshalb nie von der Leine lassen. Ist ja auch einfacher, da zahlt man lieber einmal 20,- DM für eine Flexileine und hat dann eine Hundeleben lang Ruhe. Ich finde das ehrlich gesagt echt erschreckend!

In diesem Sinne, viele Grüße von Anja + Mogli


06. April 1998 07:08

Liebe Mecki,

wie recht Du doch hast. Genau das, was die Autorin der Hundezeitschrift da geschrieben hat, erlebt man doch jeden Tag auf die eine oder andere Weise. Letzte Woche hat mich eine Frau, an der Mogli völlig unbeteiligt vorbei ging, angeschnauzt, ich solle meinen Hund gefälligst jedesmal, wenn mir jemand entgegen käme, zu mir rufen. Wenn ich sehe, daß Leute Angst haben, rufe ich ihn immer zu mir. Aber da Mogli grundätzlich nie direkt zu Fremden hingeht und diese ihn auch wirklich überhaupt nicht interessieren, wüßte ich nicht, warum ich ihn permanent zu mir rufen sollte, da könnte ich mich ja dranhalten, oder wie siehst Du das?

Bei Kindern ist das schon was anderes. Da deren Kopf meistens in Moglis Kopfhöhe ist, rufe ich ihn dann schon eher zu mir. Wenn die Eltern dann sagen: "Schau mal, was ein schöner Hund, kann ich ihn immer noch laufen lassen. Ich mach das immer von den Reaktionen der Eltern abhängig, das ist ja immer ganz unterschiedlich.

Was mich auch nervt ist dieses ewige "Macht der was, tut der was, meiner macht nix". Ich versuche immer ein möglicht entspanntes Gesicht aufzusetzen und locker zu wirken um den Leuten zu vermitteln, daß alles in Ordnung ist. Es ist mir einfach zu anstrengend, jede Hundebegegnung erst einmal durch zu diskutieren.

Das ist der Grund, warum ich so gerne an den Rhein gehe. Bei uns ist eine Stelle, an der es in der Regel an Hunden nur so wimmelt. Alle sind ohne Leine, große Hunde, kleine Hunde, Rüden, Hündinnen, kastriert und nicht kastriert, alt und jung. Manchmal sind wir mit drei Hunden, manchmal mit fünfzehn. Man kann herrlich das Rudelverhalten beobachten, wenn es so viele sind. Sicher gibt es dort schon einmal die ein oder andere Rangelei, aber bis jetzt mußte noch nie jemand eingreifen. Man konnte im Gegenteil schon des öfteren beobachten, wie der junge Raufer von dem älteren Hund in seine Schranken gewiesen wurde. Auch die Hündin meiner Freundin, die gerne andere Hündinnen "anmuffelt", hat letzte Woche ihre Lektion bekommen. Sie ist nämlich endlich einmal an eine Hündin geraten, die sich das nicht gefallen ließ. Man konnte richtig merken, wie die beiden Hündinnen nach einer zielmich lautstarken Auseinandersetzung, anschließend beide Respekt voreinander hatten. Die Lektion hatte gesessen. Danach war Sheila sehr friedlich und meine Freundin total begeistert!

Gruß, Anja