Liebe Mecki,
wie recht Du doch hast. Genau das, was die Autorin der Hundezeitschrift da geschrieben hat, erlebt man doch jeden Tag auf die eine oder andere Weise. Letzte Woche hat mich eine Frau, an der Mogli völlig unbeteiligt vorbei ging, angeschnauzt, ich solle meinen Hund gefälligst jedesmal, wenn mir jemand entgegen käme, zu mir rufen. Wenn ich sehe, daß Leute Angst haben, rufe ich ihn immer zu mir. Aber da Mogli grundätzlich nie direkt zu Fremden hingeht und diese ihn auch wirklich überhaupt nicht interessieren, wüßte ich nicht, warum ich ihn permanent zu mir rufen sollte, da könnte ich mich ja dranhalten, oder wie siehst Du das?
Bei Kindern ist das schon was anderes. Da deren Kopf meistens in Moglis Kopfhöhe ist, rufe ich ihn dann schon eher zu mir. Wenn die Eltern dann sagen: "Schau mal, was ein schöner Hund, kann ich ihn immer noch laufen lassen. Ich mach das immer von den Reaktionen der Eltern abhängig, das ist ja immer ganz unterschiedlich.
Was mich auch nervt ist dieses ewige "Macht der was, tut der was, meiner macht nix". Ich versuche immer ein möglicht entspanntes Gesicht aufzusetzen und locker zu wirken um den Leuten zu vermitteln, daß alles in Ordnung ist. Es ist mir einfach zu anstrengend, jede Hundebegegnung erst einmal durch zu diskutieren.
Das ist der Grund, warum ich so gerne an den Rhein gehe. Bei uns ist eine Stelle, an der es in der Regel an Hunden nur so wimmelt. Alle sind ohne Leine, große Hunde, kleine Hunde, Rüden, Hündinnen, kastriert und nicht kastriert, alt und jung. Manchmal sind wir mit drei Hunden, manchmal mit fünfzehn. Man kann herrlich das Rudelverhalten beobachten, wenn es so viele sind. Sicher gibt es dort schon einmal die ein oder andere Rangelei, aber bis jetzt mußte noch nie jemand eingreifen. Man konnte im Gegenteil schon des öfteren beobachten, wie der junge Raufer von dem älteren Hund in seine Schranken gewiesen wurde. Auch die Hündin meiner Freundin, die gerne andere Hündinnen "anmuffelt", hat letzte Woche ihre Lektion bekommen. Sie ist nämlich endlich einmal an eine Hündin geraten, die sich das nicht gefallen ließ. Man konnte richtig merken, wie die beiden Hündinnen nach einer zielmich lautstarken Auseinandersetzung, anschließend beide Respekt voreinander hatten. Die Lektion hatte gesessen. Danach war Sheila sehr friedlich und meine Freundin total begeistert!
Gruß, Anja