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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hund spielt verrückt bei anderen hunden
01. Februar 2002 22:02

Hallo!

Noch ein paar Gedanken zu Deinem Problem:

: Chester kann den ganzen Tag im Garten sein,ich gehe zweimal am Tag, einmal am morgen und einmal nachmittags,eine Stunde mit ihm laufen.

Geht Ihr zu Fuß? Zweimal eine Stunde gemütlicher Spaziergang dürfte einem jungen Springinsfeld wie Chester nicht genügen. Es sei denn, Ihr geht nicht spazieren, sondern raus, um zusammen etwas zu erleben: Suchspiele, Fährten, Kunststückchen oder Gehorsam üben, vielleicht auch Fahrradfahren, um Deine Laufleistung ein bißchen an seine Fähigkeiten anzupassen. Wer so richtig ausgelastet ist (nicht "fix und fertig", aber so gefordert, daß er nach dem Spaziergang gerne eine Pause macht), der ist nicht mehr ganz so wild, wenn ein Spielchen winkt. Ein junges Pferd, das nicht genug zu tun hat, setzt auch eher seinen Reiter ab, als eines, daß sich vorher schon austoben konnte.

: Wenn ich dann so einen anderen Hund treffe, dann geb ich ihm das Kommando "Sitz" und er sitzt dann auch ein bisschen aber dann gehts lossmiling smiley

Genau so habe ich es bei meinem Junior zuerst auch probiert - mit dem selben Mißerfolg. Zuerst saß er, aber dann kam die Explosion, die ich nur mit Leine verhindern konnte. Warum? Weil der Hund zwar zuerst die Lage checkte (Sitzen und Schauen), aber dann kam der Moment, an dem Action gefragt war. Und ich wollte immer noch Sitzen. Ich habe dann umgestellt: Ich lasse ihn sitzen, um ihn anleinen zu können oder (inzwischen) auch nur neben ihn zu kommen. Dann gehe ich mit ihm los - Fuß, ein Kunststückchen, egal was - Hauptsache, er kann es, macht es gerne und es ist Bewegung drin.

Anfangs ist es sehr schwer, die Aufmerksamkeit zu bekommen - ich habe mit Hühnerfleisch nachgeholfen und vor allem dadurch, daß ich beim Fußgehen die Richtung gewechselt habe, so daß der Blickkontakt zum anderen Hund unterbrochen wurde. Wenn der andere Hund okay ist, das heißt, die beiden können zusammen spielen, dann lasse ich meinen dann als Belohnung laufen, wenn er mich anschaut, sich also auf mich konzentriert. Wenn kein Spielen möglich ist, kommt die Bestätigung mit Hühnchen oder Spielzeug von mir - aber in so einer Entfernung hinter dem anderen Hund, daß meiner sich nicht mehr selber bestätigt, indem er doch noch abdüst.

: Auch die Hundeschule war nur Stress,keiner konnte sich erklären,warum er so Hyperaktiv ist.

Hmmm - das klingt nicht so ganz empfehlenswert. Vielleicht mal einen Versuch in einem anderen Verein starten? Eventuell auch gezielt irgendwo, wo man Erfahrung mit "Problemhunden" (obwohl Chester natürlich kein klassischer Problemhund ist!) hat, die etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen als Otto Normalhund in einem Kurs mit zehn Leuten.

Was vielleicht auch helfen kann, ist eine sportliche Betätigung, bei der Dein Hund sich stark auf Dich konzentrieren muß - Dogdancing fällt mir da zum Beispiel ein. Da fängt man meist mit Übungen sehr nah beim Hundeführer an, es sind aber auch andere auf dem Platz und es spielt auch mal ein Hund, während der andere noch arbeiten soll.

: Ich werde jetzt jedenfalls jemanden suchen,der auch einen Hund hat,mit dem Chester spielen kann.

Hast Du da bis jetzt niemanden? Dann würde ich damit auf jeden Fall anfangen. Mein Junior hat von klein an eine Freundin, die fast gleichaltrig ist, und die Spiele mit ihr würde ich ihm nie nehmen wollen. Mit keinem anderen Hund ist er so ausgelassen, kann er so wild, so unterschiedlich, so völlig in seiner Hundewelt spielen wie mit ihr.
Diese Harmonie kann ich ihm nicht bieten, dazu fehlen mir einfach zwei Beine. Aber während er am Anfang nur abzurufen war, wenn beide todmüde waren oder man sich in den Weg stellte, kommt er inzwischen aus dem wildesten Rennspiel, wenn ich rufe, um zu schauen, ob es ein Leckerli gibt oder eine kleine Aufgabe mal nebenher.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute!

Grüße, Kaya