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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hund beißt!
27. Januar 2002 12:44

Hi Britta!
Ich würde auch auf Unsicherheit tippen, weil es das meistens ist. Du kannst mit deinem Hund Hundekontakte üben. Zum Beispiel mit einer Kombination aus Schleppleine und Clickertraining. Hilfreich wäre es für dich vielleicht auch ein Buch über Hundesprache/Körpersprache zu lesen. Zum Beispiel von Turid Rugaas "Calming Signals", erschienen im animal-learn-Verlag. Ist zwar eher ein Büchlein und nicht ganz billig, aber kann dir schon helfen auf ein paar Dinge zu achten. Es gibt auch noch einige andere Bücher über Ausdrucksverhalten der Hunde und einer Möglichkeit dich auf ihre Kommunikationsweise einzulassen (z.B. Jan Fennell "Mit Hunden sprechen" oder Barbara Schöning "Hundeverhalten"winking smiley und noch etliche andere. Kuck mal in das Archiv oder schau mal bei amazon.de unter den entsprechenden Stichworten. Auch Aldington oder Hallgren könnten für dich interessant sein, aber sind soweit ich weiß auch noch recht teuer. ;-) Lohnen sich aber durchaus, wenn du das Geld aufbringen kannst.
Ein guter Hundetrainer kann natürlich nie schaden, ist aber nicht leicht einen zu finden, leider. Aber in einer verständnisvollen Hundeschule wird man dir eventuell auch die Möglichkeit geben können mit deinem Hund Hundekontakte neu zu lernen.
Viel Erfolg,
Yna
Und: Eigentlich ist es auch nicht verpönt einen unerzogenen Hund zu haben, keine Bange. Schwierig finde ich eigentlich nur, wenn man einen unerzogenen Hund hat und es nicht merkt oder merken will. Ist doch bei dir überhaupt nicht der Fall. Übrigens hab ich zwei unerzogene Hunde! (zumindest bisweilen!) :-D



27. Januar 2002 14:12

Hy Britta,

hast du gelesen :-), ich habe www.laserdogs.de falsch geschrieben :-), danke nochmal an die Korrekturleserin :-))))

Es gibt für Hunde zwei Möglichkeiten "Probleme" zu beseitigen - a) abhauen, b) angreifen. Hat ein Hund nun gelernt, dass sein Gegner verschwindet, sobald er den Aufstand probt, wird er das immer so beibehalten, ggf. sein Verhalten mit Angriffen verstärken. Sie hat ja eigentlich fast "nie zurückgesteckt", also hat sie gelernt, dass sie damit gut fährt und die anderen Problem so "verschwinden". Nun musst du das Rückläufig wieder wegtrainieren. Am besten, du hast jemand, der dir mit einem fremden Hund dabei hilft.
Vielleicht kannst du versuchen den "persönlichen" Radius deiner Hündin rauszufinden, in dem sie NICHT anfängt zu reagieren. Wenn du in diesem Radius mit ihr anfängst, sie für ihr korrektes Verhalten mit Spielen/Leckerli zu belohnen erfährt sie von dir etwas positives. Wenn du merkst, sie fängt an unruhig zu werden, dann versuche sie mit positivem davon abzulenken (du denkst an deinen Radius, den du nur soweit verkleinern DARFST, wie die Hündin es zulässt). Kann sie von dir nicht abgelenkt werden, dann musst du den Radius wieder vergrößern. Dann hast du sie überfordert und musst die Schritte kleiner wählen. Nähert ihr euch also einem Hund, lenke sie ab. Manche versuchen das auch mit Sitz usw., ich denke aber, dass das Belohnen für Korrektes verhalten "positiver" kommt und so auch mehr Eindruck hinterlässt, als den Hund unter "Befehl" zu stellen, ihn quasi also noch in seiner erhöhten Spannung zu "unterdrücken". Das Spiel und die Belohnung erfolgt ja NUR wären sie Ruhig bleibt. Du entschärfst ihre Spannung mit deiner Aufmerksamkeit. Ziel ist es irgendwann mit ihr auch ohne Spiel ruhig an anderen Hunden vorbeilaufen zu können, auch vielleicht ohne Leine. Leider ist das eine sehr aufwendige Arbeit, kann auch ein wenig dauern, kann auch Rückschläge haben (du solltest wären ihr ihren Radius verkleinert sonst keinen Kontakt zu Hunden haben, der das ganze Üben über den Haufen werfen könnte), aber denke immer daran, dass es für dich und für sie für eine entspannte Zukunft ist(sie ist ja noch sehr jung und wenn in ihrer Rasse z.B. Molosserähnliche Ursprünge vorhanden sind, ist sie ja erst "in der Pupertät" - Rassenspezifisch werden einige Hunde erst mit 3 Jahren erwachsen!). Immerhin möchtest du doch wieder "normal" mit ihr durch die Gegend laufen können und nicht, wie jetzt schon, dich isolieren.

Viel Erfolg, Liebe Grüße, Carmen

28. Januar 2002 07:02

:
: Hallo Zusammen!
: Ich wende mich mit einem brisanten Thema an Euch. Ich habe schon einige Meldungen dazu gelesen und weiß, wie verpönt ein unerzogener Hund ist, dennoch hoffe ich auf Euren Rat.
: Denn: Meine Hündin beißt. Und zwar andere Hunde. Mit Vorliebe die Kleinen. Wenn sie einen Hund sieht, stellt sie alle ihre Haare auf, knurrt markerschütternd, sie versteift sich und hält die Rute wedelnd so hoch es geht. Wenn sie dann ohne Leine ist, stürzt sie sich ungebremst auf den anderen Hund.
: Nur selten kann sie sich vertragen. Wenn doch, dann sind es Hunde, die sie schon lange kennt, oder beide treffen sich weit entfernt vom Besitzer ohne Leine. Grundsätzlich verträgt sie sich kaum mit Hündinnen, eher schon mit einen Rüden. Aber immer hat sie die Bürste und mindestens ein leises Grollen.
: Bisher hat sie noch keinen anderen Hund wirklich verletzt, aber sie selbst ist schon erheblich verletzt worden. Das erste Mal in der Hundeschule, die sie als Junghund besuchte (von einem fremden Hund), bis vor kurzem von einer vertrauten Schäferhündin, die sie eigentlich seit dem Welpenalter kennt und von der sie sonst auch ("vor anderen Hunden"winking smiley beschützt wird.
: Als meine Hündin jung war, hat sie sich noch mit allen vertragen. Jetzt ist sie extrem wählerisch. Und sie spielt auch nicht mehr so ausgelassen, sondern beläßt es bei einem Schnüffeln. Während ich früher bemüht war, viel Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen, ist es heute (bei diesem Verhalten) nahezu unmöglich. Ich gebe zu, das ich mittlerweile anderen Hunden auch aus dem Weg gehe.
: Von dieser Unverträglichkeit abgesehen, ist meine Hündin absolut lieb, sie ist anschmiegsam und super brav, sie kann alleine bleiben und klaut nicht die Wurst vom Tisch. Sie bettelt nicht, ist folgsam und äußerst lernfreudig. Sie ist anderthalb und mittelgroß, Mischling, ich habe sie als Welpe aus dem Tierheim geholt.
: Es wäre ganz prima, wenn Ihr mir helfen könntet.
: Danke
: Britta
:
Hallo Britta

Ich habe auch so eine Hündin (grins....dachte du beschreibst meine). Nur das bei ihr das schon im Welpenalter so war. Bereits in der Welpenspielstunde hat sie es so gemacht. Wir haben dann soviel Kontakt wie möglich mit anderen Hunden gesucht. Auch haben wir soziale Übungen gemacht. 2 mal in der Woche mit mehreren Hunden auf dem Platz. Slalom-Übungen, Schleppleine, Ablenken, bestrafen, ignorieren etc. Sie war auch immer mit einem Hund zu hause zusammen. Zuerst einen Dobi und nun ein Gröni-Rüde. Jetzt ist sie 3,5 Jahre alt, und ich habe es aufgegeben. Der Stress war mir einfach zu viel. Es hat sich nie nur die kleinste Besserung gezeigt.

Naja jetzt kann sie mit ein paar ausgesuchten Hunden spielen. Müssen alles dominante Rüden sein. Sonst klappt es nicht.

Ich kann sie mit mehreren Hunden (egal welcher Rasse und Geschlecht) "freiabliegen" lassen. Solche Sachen funktionieren gut. Aber eben nicht das spielen auch sonst ist sie ein Schatz.

Grüessli
Karin, Exane und Rony


30. Januar 2002 07:59

:
Hallo Zusammen!
Ich danke Euch für die Hinweise und werde die ratschläge in die Tat umsetzen. Es beruhigt micch, zu wissen, daß es noch anderen so geht. ich habe mir das empfohlene Buch bestellt und werde eine Schleppleine anschaffen.
Danke
Britta
:


01. Februar 2002 17:50

Hallo Britta,
ergänzend zu allen Tipps möchte ich hier nur noch eine kleine vielleicht Trost spendende Eintragung machen.
Du solltest grundsätzlich versuchen, das Verhalten Deiner Hündin zu verbessern. Es kamen dazu viele Tipps und Du wirst sicher einiges versuchen. Ich drücke auch die Daumen, dass es, zumindest ein wenig, hilft.
Grundsätzlich möchte ich nur bemerken, dass es nicht unnormal ist, wenn gleichgeschlechtliche Hunde sich nicht vertragen! Gut, heutzutage ist das verpönt und alle Hunde sollen fromm wie die Lämmer sein. und sich jederzeit mit jedem Hund vertragen. Es ist aber in der Regel immer schwierig gleichgeschlechtliche Hunde zusammen zu bringen. Hündinnen sind da übrigens viel böser als Rüden und lassen es auch gerne in richtig ernste Kämpfe ausarten, wobei Rüden da oft mehr Schow machen. Das kommt uns von den Menschen her doch bekannt vor?!
Wenn man einen erwachsenen Hund hat, muß man sich auch ein bischen damit abfinden, dass der Hund nun nicht mehr mit jedem Hund spielen kann und will. Viele erwachsene Hunde wollen gar nicht mehr mit anderen Hunden spielen. Trotzdem sind sie nicht sozial gestört.
Mit der Zeit weiß man welchen Typ sein Hund mag und welchen Typ eben nicht. So wie wir nicht alle Menschen mögen, so hat auch der Hund das Recht, gewisse Hunde nicht zu mögen. Wir wählen unseren Bekanntenkreis auch viel gründlicher aus, im Gegensatz zu Kindern. Die sind meist erstmal noch viel toleranter.
Mein Rüde z.B. (Rotti) liebt helle Hunde, Golden Retriever, Jack Russel u.ä. Rottis selbst findet er nur als Mädchen toll. Mit anderen Rüden, die ihm gewachsen sind, kommt er nicht gut aus, da es dann Streit gibt. Dabei wollen sich die Hunde gar nicht ernsthaft verletzten, aber es passieren dann doch die ein oder anderen unschönen Dinge. Mit schwächeren Rüden kommt er aus, die kratzen ja nicht an seiner Autorität. Stärkere als er gibt es in seinen Augen sowieso nicht.
Trotzdem ist der Hund nicht sozial gestört. Er ist bestens sozialisiert worden, hat Welpenspiel gehabt und immer sehr viele Hundekontakte. Irgendwann ist es aber mit dem Spieln aus. Nur Hündinnen liebt er wohl alle, Welpen sowieso. Aber da sind Rüden auch viel viel toleranter, gerade was Welpen anbetrifft.
Nur gegen schwarze Spitze hat er was, weil ihn da mit einem halben Jahr mal einer gebissen hat, mit dem er nur spielen wollte. Das merkt er sich ein Leben lang und würde trotzdem keinen schwarzen Spitz umbringen. Er würde nur versuchen ihm die Meinung zu sagen, wobei das dann ziemlich böse klingt.
Nun gut, ich will Dir nicht alle Hoffnungen nehmen, aber Hunde können auch Charactereigenschaften haben, die wir nicht mögen und trotzdem nicht unerzogen oder gestört sein.
Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema, ohne dass ich das je wissenschaftlich erforscht hätte ;-))
Grüße Silke