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Fördert Spielzeug den Beutetrieb?

geschrieben von Emily(YCH) 
Fördert Spielzeug den Beutetrieb?
27. Januar 2002 13:06

Hallo zusammen!

Lese grade das Buch von Aldington, etwas hat mich da stutzig gemacht:

Wenn ich mit meinem Hund z.B. mit dem Kong spiele, werfe ich ihn immer extra flach über das Gras, so dass er ziemlich weit hoppelt (ähnelt schon nem kleinen Tier, das schnell durchs Gras läuft). Das mache ich, weil ich immer dachte, dadurch den Jagd- und Beutetrieb meines Hundes zu befriedigen, indem ich ihn ja dadurch diesen kontrolliert ausleben lasse, damit er erst garnicht auf die Idee kommt, andere Tiere, kleine Kinder, Jogger usw. zu verfolgen oder als Beute anzusehen. Das "KOng"Jagen macht ihm auch tierisch Spaß.

Bei Aldington hab ich das aber so verstanden, dass dadurch erst der Beutetrieb geweckt wird und man sich ja dann nicht wundern müsse, dass ein Hund jagdliche Ambitionen auf wegrennende Tiere und Kinder usw. projeziert. hab ich da was falsch verstanden, wer hat das buch und kann mir das vielleicht erklären (Aldington, Was tu ich nur mit diesem Hund?, S. 166 oben)?

Auch, wer das Buch nicht gelesen hat! Wie macht ihr das mit so Spielzeug? Hab das nie so gesehen, dass der Beutetrieb dadurch erst erweckt wird...Vielleicht mach ich mir auch zu viel Gedanken. Was meint ihr? Wird der Beutetrieb dadurch befriedigt oder erst auf andere Dinge geweckt?

Danke für die Antworten, bin echt mal gespannt. Grüße, Emily


27. Januar 2002 15:07

Hallo Emiliy,

ich glaube, zu dem Thema gibt es geteilte Meinungen. Ich habe meine Hündin mit 2 1/2 Jahren bekommen und mir nie Gedanken darüber gemacht. Sie ist ein Labrador-Golden-Mix und dadurch für Ballspiele etc. natürlich sozusagen geboren. Sie jagd allem allem hinterher, was ich wegwerfe. Sie hat sich aber noch nie für Jogger, Radfahrer, rennende Kinder, ja nicht mal für Enten oder direkt vor ihrer Nase hoppelnde Hasen interessiert.
Was sie aber gelernt hat ist, dass sie auf mein Signal liegen bleibt auch wenn ich etwas werfe und erst losrennt, wenn ich´s erlaube. So kann sie inzwischen auch Ballspielenden Kindern (allerdings schweren Herzens) zusehen ohne gleich mitzumischen.
Ich glaube, dass diese Spiele durchaus den Beutetrieb befriedigen können, halte es aber auch für möglich, dass der Beutetrieb dadurch erst geweckt wird. Hier hat man aber m.E. gleich die Chance, das "Jagen" unter Signalkontrolle zu bringen und sozusagen Regeln dafür einzuführen. Ob das jedoch bei einem jagdbegeisterten Hund auch Auswirkungen auf die Kontrolle des Jagdtriebes hat, weiß ich nicht. Vielleicht kann ein Besitzer eines jagenden Hundes dazu was sagen.
Wenn sich also dein Hund auf das jagen von Spielzeug beschränkt, sehen ich darin kein Problem.

Gruß, Anja

27. Januar 2002 15:31

Hallo

Es ist ein Märchen, dass man den "Beutetrieb" durchs Spielen erst weckt. Das Verhalten hat instinktive Wurzeln und muss nicht gelernt werden (das Jagen zu perfektionieren allerdings schon), sondern ist angeboren. ist ähnlich wie bei den Border Collies, wo man immer sagt: Falls sie nicht hüten sollen, zeigt ihnen ja nie Schafe, dann werden sie nicht hüten. Aber das ist nicht so, schön wäre es, dann gäbe es viel weniger Probleme.

Ich habe eine Hündin, die überhaupt nicht spielte, als sie 2jährig zu mir kam. Ball? Kong? Beisswurst? Pah, langweilig. Aber Eichhörnchen? Katzen? Vögel? Rehe? Jajajajaja, nur her damit!!!

Es ist sogar viel besser, mit einem Hund zu spielen. Zum einen ist es förderlich für eine gute Beziehung, zum anderen hat man viel mehr Möglichkeiten, um mit dem Hund zu arbeiten bzw. ihn abzulenken.

Gruss
Jenny



27. Januar 2002 15:59

Hallo Emily,

Ich habe mal kurz die Stelle im Buch gelesen und ich habe das so verstanden das er eher auf die Schutzhundeausbildung anspielt und nicht auf das spielen an sich. So hab ich es jedenfalls rausgelesen.

Gruß
Jordan

28. Januar 2002 13:36

Hllo Jenny!
Einen solchen Fall habe ich auch zu Huse. Wie hast Du denn das Jgdverhalten in den Griff bekommen,und konntest Du der Hndin noch Spielzeug schmackhaft machen?
Grüße
Sandra

28. Januar 2002 14:36

Hi Sandra

: Wie hast Du denn das Jgdverhalten in den Griff bekommen,

Durch Appell. Im Wald darf sie entweder nicht weiter weg als ca. 10m, da habe ich sie im Griff und kann sie auch abrufen, wenn wir Rehen begegnen, sonst kommt sie an die Leine. Ist aber wahnsinnig anstrengend, immer so auf der Hut zu sein. Auf freiem Feld, wenn ich die Übersicht habe ist es eigentlich kein Problem. Da reicht ein ah-ah und sie lässt es bleiben. Aber passe ich ein-zweimal nicht so auf ist sie schon wieder hinterher... v.a. Vögel und Eichhörnchen sind wahnsinnig verlockend.

: und konntest Du der Hndin noch Spielzeug schmackhaft machen?

Ja, aber sie ist nicht wild drauf. ich kann mit ihr spielen, aber nur ganz kurz, dann verliert sie Interesse. ich schaue darauf, dass ich immer aufhöre, solange sie es lustig findet. Im Agilitytraining, wenn sie extrem aufgeregt ist, kann ich ihre Erregtheit, die sich auch durch Aggression bzw. Gereiztheit gg. andere Hunde entlädt (bzw. entladen möchte) mit dem Spielzeug kanalisieren. Hat aber über ein Jahr gedauert.

Gruss
Jenny