Hi Thomas,
:
: ja, mehr will ich nicht. ich will nichts anderes, als genau das,
: das hund nicht ungerecht misshandelt werden. und jede strafe, sei
: sie auch noch so leicht, ist dann eine misshandlung, wenn sie ncit
: zu dem führt was wirklich beabsichtigt ist.
Eigentlich könnten wir 2 doch feststellen, dass wir einer Meinung sind.
Nur finde ich, hast Du irgendwie eine komische Art der zwischenmenschlichen Artikulierung. Also, meiner Meinung nach kann man das was Deine Meinung ist, den Leuten auch anders nahe bringen, als wie Du es tust. Es erscheint hier den anderen gegenüber etwas geschwollen und absichtlich provokant.
Wir sind hier in einem Forum der Hundefreunde und unter Tierfreunden gibt es immer viele verschiedene und auch viele falsche Ansichten. Ich finde, dass man trotzdem mit Leuten, die eine andere oder eine nicht so gute Sichtweise haben, erstmal etwas sachlicher und freundlicher umgehen sollte und sie nicht gleich als "bekloppt" abstempelt. Das hast Du in meinen Augen aber irgendwie getan. Man hätte den Gedankenanstoß zum Thema Leinenruck anders anbringen können, um nicht gleich eine Kontrareaktion zu erreichen. Denn wenn es Dein Anliegen ist, etwas für die Hunde zu tun, solltst Du doch auch versuchen, den Menschen die auf einem anderen Pfad sind, Deine Meinung vernünftig zu erklären, um überhaupt etwas zu bewirken. Aber indem Du Dich über sie lustig machst und über sie erhebst, erreichst Du gar nichts, außer dass Dich jeder für ein Arschloch hält. Darüber magst Du froh sein (vielleicht war das auch Dein Anliegen), weil Du von den Leuten (oder dem Menschen im allgemeinen) selbst wenig hältst, aber den Hunden nützt es nun wirklich nichts.
Was den von mir angefangenen Vergleich unterhundliches Verhalten und das Verhalten der Menschen anbetrifft muß ich hier noch etwas anfügen.
Mein Beispiel sollte nur zeigen, dass Hunde doch recht schmerzhaft miteinander umgehen. O.K. dem stimmst Du ja auch zu. (Dein erstes Posting ließ mich vermuten, dass es bei Dir keinerlei negativ zu verknüpfende Einwirkungen gibt und das das natürliche Verhalten für Hunde sein soll) Weiter, wie als Beispiel für innerhundliche "Gewalt" kann man diesen Vergleich aber nicht benutzen, weil wir Hundehalter alles andere als Hunde sind. Auch unsere Hunde sehen uns als Mensch und nicht als Hund. So blöd sind sie ja nicht. Da der Mensch den Hund irgendwann mal domestiziert hat, gibt es Dinge im Leben unserer Hunde, die wären ihnen als Wildtier nie passiert. Kein Hund geht mit dem anderen in der Gegend spazieren, nur um mal an der frischen Luft zu sein und sich und ihm Bewegung zu verschaffen. Somit gibt es für den einen Hund auch gar keinen Grund, den anderen bei Fuß gehen zu lassen. Wenn das Rudel in der Gegend herum rennt, dann haben sie ein Ziel, z.B. die Jagd, und da gibt es ganz genaue Regeln, wie sich wer zu verhalten hat. Da wir kaum vorhaben Rehe zu hetzen, um nachher was zu essen zu haben, dass in unserem Hund aber u.U. noch so drinnen steckt, müssen wir ihm irgendwie auf menschliche Art und Weise, aber für den Hund elicht verständlich, mitteilen, dass wir das nicht gut finden.
Das Unterbinden eines solchen Triebes läßt sich aber nicht nur mit positiver Verstärkung erreichen. Nur durch unsere mentale Autorität schaffen wir es auch nicht, dem Hund den Spaß an seinen Urtrieben zu verderben, es sei denn wir haben einen Hund, bei dem die Triebe nur sehr gering ausgebildet sind und wir sie mit anderen Trieben umlenken können. Also, müssen wir auf etwas zurückgreifen womit unser Hund von haus aus ausgestattet ist, nämlich dem Meideverhalten, und ihm damit die Jagerei vermiesen. Wenn das dann auch mal zu Schmerzen führt, habe ich kein grundsätzliches Problem, wenn es sich im Rahmen der kurzen Zurechtweisung der Hundemutter (ohne Loch im Pelz) bewegt und nicht in Gewalt ausartet.
Wenn man dann dazu in der Lage ist, den Hund zum wünschenswerten Verhalten zu motivieren und auch ansonsten eine Autorität ausstrahlt, die nicht auf Schmerz und Gewalt beruht, dann ist die Sache doch o.k.. Nur leider ist das ganze für viele Leute sehr schwierig und es passieren auch keine Wunder innerhalb von 2 Tagen. Viele Leute denken, sie müssen Probleme innerhalb von einer Woche gelöst bekommen und greifen dann zu brutalen Methoden, weil es sonst nicht schnell genug geht.
Denen muß geholfen werden. Zumindest sehe ich das so. Und da ich viel mit Gebrauchshundesportlern zu tun habe und von denen scheinbar keiner in der Lage ist, seinem Hund das "Bring" ohne Gewalt beizubringen, kann ich nur rumrennen und ihnen zeigen, wie toll mein Hund es macht und ihnen sagen, wie es besser geht.
Trotzdem stelle ich mich nicht hin und hacke auf ihnen herum. Weil das nix bringt, denn dann verfallen die Menschen in das Meideverhalten, was bei ihnen ja auch verankert ist. Auch dieses Umdenken braucht seine Zeit (wie die Hundeausbildung) und ich persönlich habe beschlossen, durch mein "leuchtendes" Beispiel den Leuten zu zeigen, wie es auch geht, in der Hoffnung, dass ihre Hunde oder zumindest ihre nächsten Hunde es besser haben.
Wäre wünschenswert, wenn Du auch in vernünftiger Art und Weise mit anderen Leuten umgehen könntest, denn durch Deine teilweise aggressiv erscheinende Art machst Du bloß 'ne Menge Wellen, aber helfen tut es niemandem wirlich was.
Was hast Du eigentlich für eine Rasse? Hast Du eine, mit der Du Dich gegenüber der Öffentlichkeit auch ständig im Konflikt befindest?
Achso, unsere Katze hat unserem Hund auch erklärt, dass sie seinen Spieltrieb nicht teilt, dazu fehlte ihr auch jegliches Mittel der positiven Verstärkung und trotzdem liebt der Hund die Katze und schätzt sie als herausragende 4-beinige Persönlichkeit, was auch nicht so ganz der Natur des Raubtieres entspricht. Aber hier hat die Auslösung des Meideverhaltens auch dazu geführt, dass das Zusammenleben angenehmer ist, obwohl es in diesem Fall völlig widernatürlich ist.
Letztendlich ist dies auch nichts anderes, als wenn ein Mensch dem Hund erklärt, dass er es nicht schätzt, wenn er wildern geht, nur das wir dem Hund (weil wir ja schlauer als die Katze sind) auch noch zeigen können, was wir statt dessen von ihm wünschen und ihn dann psotiv bestärken.
Und da waren wir uns ja einig, eine Strafe muß für den Hund nachvollziehbar sein und zum gewünschten Ziel führen, ansonsten sollten wir sie als Misshandlung betrachten und verachten. Das heißt aber m.M. nach nicht, jeden Leinenruck zur Misshandlung zu erklären und die Leute als Tierquäler darzustellen. Da sollte man etwas differenzierter herangehen, zumindest, wenn man möchte, dass die Leute, positiv verstärkt, auch darüber nachdenken und an ihren Methoden arbeiten.
Grüße Silke