Mehrhundehaltung :: Hundeerziehung + Soziales

Mehrhundehaltung

von Brigitte(YCH) am 02. Februar 2002 16:54


Hallo zusammen

Es würde mich mal interessieren, wie es bei euch mit Mehrhundehaltung aussieht. Das heisst, ob es da beim Eingewöhnen bestimmte Probleme gab und auf was ihr besonders geachtet habt. Besonders würde mich das interessieren wie es bei drei und mehr Hunden war.


Brigitte

von Kathi(YCH) am 02. Februar 2002 18:36

Hallo Brigitte,

bei meinem Rudel (immer zwischen 3 u 4 Hunde) hat es nie Probleme beim Einzug eines neuen Welpen gegeben. Zwischen einem Jungrüden und dem Altrüden hat es z.T. heftige Keilereien gegeben. In erster Linie war Neid (Futter, Spielzeug) der Auslöser. Ich denke aber, daß auch die Dominanz eine nicht unbeachtliche Rolle dabei gespielt hat. Der Jungrüde war ca. 1 1/2 und der Alte ca. 5 Jahre. Bei der letzten Prügelei hat der Jungrüde die Führung übernommen. Zuletzt kam wieder eine Hündin dazu (jetzt 6 Monate). Sie wurde Problemlos akzeptiert. Dem Babyalter entwachsen hat sie heute zum ersten Mal Ärger mit dem Alten (6) bekommen. Ihre Frechheiten und ihre Ruppigkeit beim Spielen waren heute nicht mehr gefragt und sie wurde kräftig angemacht. Wirkliche Probleme hat es, außer die Neid-Kämpfe zwischen den Rüden, nie gegeben.
Ich habe bei jedem Neuzugang sehr darauf geachtet mich nicht zu intensiv um ihn/sie zu kümmern um keine Eifersucht aufkommen zu lassen. Spaziergänge mache ich immer in unterschiedlichen Konstellationen um nicht eine zu große Abhängigkeit zwischen zwei HUnden aufzubauen. Ich gebe meist einmal mit 2 Hunden und mit dem 3. dann einzeln - immer reium.

Grüße
Kathi

von Tanja(YCH) am 03. Februar 2002 20:41

Hallo Brigitte,
ich habe auch immer mindestens drei Hunde und habe auch keine Schwierigkeiten mit der Eingewöhnung. Lediglich bei den erwachsen werdenden und erwachsenen Rüden kann es schon mal Reibereien geben (mehr oder weniger schlimm). Ansonsten verstehen sich meine Hunde immer prima, spielen und machen auch sonst alles gemeinsam.
Beim spazierengehen gehe ich mal mit allen, mal einzeln. Die Hunde sind aber viel ausgelasteter, als wenn man nur einen Hund hat.
Viele Grüße
Tanja

von silke+anton(YCH) am 04. Februar 2002 11:31

Hallo Brigitte,

ich habe nur einen Hund, dewegen kann ich nur von anderen berichten.

Bekannte sagen, dass wenn man mehrere Hunde hat, denen man auch noch eine gute Erziehung zukommen lassen möchte, es anstrengender ist als wie mit einem. Also 2 Hunde sind nicht nur 2 mal sondern mehrmals anstrengend! Die Zeit muß man einrechnen, so schön wie es ist, wenn die Hunde sich gegenseitig haben. Es ist nie ein Ersatz für menschliche Ansprahe und Beschäftigung.

Bei gleichgeschlechtlichen Hunden ist sicher immer eine gewisse Vorsicht geboten. Es gibt hier bestimmt ganz viele Leute, bei enen es klappt, man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es schief gehen kann.
Eine Freundin hält mehrere Pyrenäenberghunde zusammen. Da gab es mal 2 Rüden, die waren Brüder und kamen nicht miteinander aus. Einer wurde nach mehreren schweren Verletzungen dann weg gegeben. Mit den anderen 2 Rüden kamen sie aber aus.
Eine Bekannte hatte einen Jack Russel Mix Rüden und ein Boxerpäärchen. Die Boxerin war aus schlechter Haltung befreit worden, der Rüde war nicht so gut ausgelastet (er wäre ein toller Hund für jeglichen Sport gewesen, aber Frauchen hatte zu wenig Zeit und dachte, dass die Hunde doch zufrieden sind, weil sie sich haben), der Jack Russel wurde als Welpe auf dem Müll gefunden und war der erste von den 3 Hunden. Er war sehr dominant und hippelig. Es ging 3 Jahre gut, bis dann eines abends als sie nach hause kam, der Jack Russel tod auf dem Hof lag und blutige Spuren eines Kampfes sowie Bissverletzungen an beiden Boxern zu sehen waren. Die Hündin drohre gerade (trotz Spritze) läufig zu werden und ich vermute, dass deswegen zwischen den Rüden ein Streit ausgebrochen ist, an dem sich die Hündin (die gerne streitet) dann beteiligt hat, mit dem tödlichen Ausgang für den kleinen Hund.
Das ist das Tragischste was ich bisher zu dem Thema gehört habe, aber ich denke man sollte auch solche Geschichten erzählen, um eventuelle Probleme aufzuzeigen.
Grüße Silke

von Tanja(YCH) am 04. Februar 2002 12:47

Hallo Brigitte,
wir züchten Langhaar-Schäferhunde und haben zur Zeit auch 4 Hunde.
Erfahrungsgemäß kann ich sagen das sich Welpen immer problemlos integriert haben, kommen aber ältere Hunde (ab 6 Monate) zum Rudel dazu, dann kann es schon zu Problemen kommen. Zu meiner damals 1 1/2 jährigen Hündin (schon damals Rudelchefin) haben wir die Wurfschwester dazugenommen, das ging ein paar Monate ganz gut, dann wollte die andere die Rangordung streitig machen und wurde gleichzeitig auch noch läufig, es war die schlimmste Beißerrei die ich je erlebt habe, die beiden hätten sich umgebracht wenn wir sie nicht getrennt hätten. Wir haben die Schwester daraufhin schweren Herzens wieder zur Züchterin abgegeben, die beiden können sich bis heute (beide 6) nicht mehr ausstehen (dabei sie sehen sie sich höchstens ein- bis zweimal im Jahr). Die anderen Hündinnen die wir noch haben sind 11 Monate und 3 Jahre, sie sind beide Töchter der 6 jährigen, da gibt es zwar auch mal Rangeleien und wärend der Läufigkeit ist die 3 jährige auch sehr streitlustig, aber es gibt keine Erstkämpfe und die Rangordung ist stabil. Der 4. im Bunde ist unser Rüde, welcher bei den Damen leider die letzte Geige spielt, dafür aber nach außen den Macho raushängt.
Gassi gehen wir normalerweise mit 1-2 Mädels gleichzeitig und mit dem Rüden überwiegend einzeln - da er gegen andere Hunde meistens agressiv ist. Der Zeitaufwand ist für uns ob ein oder zwei Hunde eigentlich der gleiche, aber ab 3 beginnen sie richtig Arbeit zu machen, da man den doppelten Zeitaufwand fürs Gassigehen braucht.

Liebe Grüße

Tanja

von Yvonne und Luna(YCH) am 04. Februar 2002 16:08


Die Hunde sind aber viel ausgelasteter, als wenn man nur einen Hund hat.

Hallo Tanja

Mit dem obengeschriebenen Satz bin ich nicht soooo einverstanden. Es hört sich fast nach einem Freibrief an, dass man sich 2 Hunde oder mehrere anschafft. Leider gibt es immer noch Menschen die, wenn sie mehrere Hunde haben, die in den Garten lassen und meinen das reiche. (Gibt es sicher auch bei 1Hundehaltung). Mir fällt das bei Menschen die mehrere Hunde haben einfach auf. Sie machen auch öfters die kürzeren Spaziergänge und immer die gleichen. Lassen sie auch öfters und länger alleine. Es gibt viel zu bedenke wenn man mehrere Hunde hat und viele Menschen sind schon mit einem Hund überfordert. Es ähnelt für mich, wie die Menschen die mehrere Kinder haben, damit das erste was zum Spielen hat.
Ich habe nur einen Hund und ich denke sie ist ganz gut ausgelastet. Ich muss halt mehr machen und mir mehr Zeit nehmen. Sie ist den ganzen Tag um mich rum, es wird gespielt, geschmust, geübt und ca. 3 Std. Gassi gegangen. Dann hat sie noch ihre Arbeit: Agility, Dummytraining, Unterordnung. Ich habe mal ausgerechnet wieviele Stunden ich mich mit meinem Hund beschäftige, das sind in der Woche ca. 35 Std.!! Ich wüsste nicht wie ich das mit 2 Hunden oder mehreren machen würde. Da kämen sicher mein Sohn und mein Mann und meine Arbeit zu kurz.

Grüsse
Yvonne und Luna

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