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Ist meine Hündin agressiv?

geschrieben von Karin(YCH) 
Ist meine Hündin agressiv?
04. Februar 2002 09:18


Ich habe ein großes Problem mit unserer vor vier Wochen adoptieren Hündin Leika. Sie ist eine BernerSenn/Schäferhund Mischung, 20 Monate alt. Ihre Vorbesitzerin mußte sie wegen Trennung abgeben.Zuhause ist Leika ein verschmustes liebes Tier, sie hört auf jedes Kommando.Draussen eine Furie an der Leine, die zu allem Überfluss auf fast jeden Hund losgehen will.Nachdem ausser mir niemand mehr aus unserer vierköpfigen Familie mit dem Hund raus wollte, habe ich eine Hundetrainerin ins Haus geholt.Nach einem Dreistündigen Vorgespräch ging das Training los.
Halti und Schleppleine - gelernt wie man dem Hund klarmacht welchen Rang sie im Rudel hat usw. Es hat alles wunderbar geklappt und wir haben große Fortschritte gemacht.Leika geht fast perfekt bei Fuss ( natürlich noch mit Halti. Gestern nun hat die Trainerin einen ihrer Hunde mitgebracht (Labrador Rüde/sehr dominant). Der Rüde hat ihre Spielaufforderungen eine halbe Stunde ignoriert, indem er ab und zu brummte und weiterhin keine Notiz von ihr nam.Leika also an der 30 Mtr.Schleppleine, als es dann endlich klappte - wilde Rennerei-plötzlich hatten sich beide Hunde in der Schleppleine verhäddert, da schlug die Stimmung um, wer als erstes sauer wurde kann ich nicht mehr sagen, auf jeden Fall hat der Rüde sich nach fürchterlichem Gekeife der beiden auf den Rücken geschmissen. Dies aber ignorierte Leika vollkommen und tickte weiter aus. Ende: der Rüde hat ein Loch für ein Pircing im Ohr. Die Trainering hat Leika von dem anderen Hund weggerissen, auf den Boden geschmissen und sie mal richtig angebrüllt.
Nach dem Erlebnis wurde fleißig weitergeübt - am sitzenden mal liegenden Rüden vorbeigehen - natürlich mit Korrektur - abwechselnde Futterspiele usw. Danach ging auch alles wieder sehr gut. Auslöser war sicherlich die verhedderte Schleppleine, die beide Hunde nicht losgelassen hat.Leika hat dieses Verhalten aber auch schon vor der Hundeschule an den Tag gelegt - auf alles losstürmen, spielen, plötzliches umschlagen der Stimmung. Wenn sie einen Hund sieht hat sie einen Kamm vom Kopf bis zum Schwanz und ist kaum zu halten. Die letzten Tage hatte ich dies aber im Griff. Bei Begegnungen mit einem anderen Hund, sitz - loben, loben, es klappte immer - kein Kamm - nur hinterher schauen.Natürlich immer mit Halti und Leine.Sicher könnt ihr verstehen, dass ich Leika zur Zeit nicht von der Leine lasse, wenn andere Hunde in Sicht sind. Aber wie soll es weitergehen? Vielleicht können ja Bachblüten helfen da ich denke Leika ist in Situation mit Hundebegegnung unsicher. Wie gesagt: sie freut sich über jeden Menschen den sie trifft und ist ein lieber und freundlicher Hund. Was würdet ihr mir raten?


04. Februar 2002 11:19

Hallo,
ich möchte gleich mal bemerken, dass es nicht normal ist und man es auch nicht erwarten kann oder muß, das sich ein Hund mit jedem anderen Hund versteht! Auch wenn in der heutigen Zeit immer so getan wird, als wenn jeder Hund, der nicht jeden anderen mag, einen Schuss hat. Das stimmt grundsätzlich nicht! Ich schreibe dies, damit Du Dich und Deinen Hund diesbezüglich nicht unter zu großen Erwartungsdruck setzt, denn dann bist Du bald noch mehr verzweifelt.
Nun möchte ich nicht an der Fachkunde Deiner Trainerin zweifeln, sie ist irgendwie sicher ihr Geld wert. Aber was den von ihr ausgewählten Rüden anbetrifft, habe ich so meine Zweifel. Du schriebst, dass er die Spielaufforderungen Deiner Hündin ignoriert und gebrummt hat. Also, da zwischen beiden Hunden keine Rangordnung besteht, denn sie gehören ja nicht zu einem Rudel, war es nicht nötig, dass der Rüde, wenn er denn nach meinem Empfinden der Richtige für diese Übung sein soll, die Hündin ignoriert oder gar anbrummt, wenn sie wirklch Spielaufforderungen zeigt.

Deine Hündin scheint nicht so gut auf andere Hunde (zum Glück aber auf Menschen und das ist schon am meisten was wert) geprägt worden sein. Sie hat keine Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden und evt. meint sie auch noch sich hervortun zu müssen, weil Ihr vielleicht doch noch nicht so ganz den Hut auf habt. Das ist natürlich eine blanke Unterstellung von mir (das mit Euch und dem Hut). Dazu müßte man viel mehr von ihrem Verhalten in der Wohnung und Euch gegenüber wissen (und damit meine ich nicht, ob sie Euch anbrummt).
Was also die Unsicherheit gegenüber anderen Hunden anbetrifft, wäre es schön, wenn es einen Hund mit dicken Nerven geben würde, der der Hündin gegenüber freundlich gestimmt ist und auch mit ihr spielen möchte.
Ich kenne nämlich einige Fälle von zickigen Hündinnen, weil mein Rüde ein absoluter Hündinnenfan ist und die schlimmsten Zicken becirct, damit sie ihm wohl gesonnen sind.
Einige Hündinnenbesitzer haben schon gesagt, dass ihre Hündin böse ist und doch haben sie ihm nix getan, weil er sich sehr um sie bemüht hat.

Wir hatten hier eine Mixhündin, die auch sehr böse gegenüber anderen Hunden ist. Dazu kommt, dass sie sich bei Frauchen an der Leine (und überhaupt an der Leine!) besonders schlimm aufführt. Beim Herrchen läßt sie sich viel leichter beruhigen. Er ist aber im ganzen Umgang mit dieser, zu allen Menschen sehr lieben Hündin, viel konsequenter. Deswegen fiel mir das bei Euch vorhin auch ein! Also, solltet Ihr Euch diesbezüglich auch noch einmal Gedanken machen. Mit Schleppleine und Halti läßt sich das aber nicht ausschließlich klären. Da gibt es noch viele andere Kleinigkeiten, auf die es evt. ankommen könnte.

Was nun die Stärkung des Vertrauens anderen Hunden gegenüber anbetrifft, wäre ein richtig freundlicher Rüde sicher besser. Aber den gibt es sicher auch nicht an jeder Ecke.
Zumindest ist es absolut gefährlich bei solchen Freilaufversuchen, eine Leine am Hund zu haben. Was soll die Leine? Wenn die Keilerei im Gange ist, kann man damit eh nichs bewirken. Wenn man versucht einen Hund wegzuziehen, wird die ganze Sache noch viel Schlimmer. Also, sollte sie nach meinem Empfinden ab sein, ebenso wie die Halsbänder, denn da kann man sich wenn es an's beissen geht auch drinn verhaken, was zu bösen Verletzungen und Mißverständnissen führen kann.
Dann muß man sich, wenn man soetwas schon macht, auch beherrschen können, wenn etwas daneben geht, denn damit ist immer zu rechnen. Die Beherrschung scheint Deiner Trainerin, dann aber abhanden gekommen zu sein. Also ich kenne die Frau nicht, aber wenn es so war, dann hätte ich sie nach hause geschickt. Sie hat ja wohl nicht Deinen Hund zu vermöbeln (bzw. auf den Rücken schmeissen und anzubrüllen), nur weil sie selbst zu dumm war, die Folgen einer Leine vorher abzuschätzen und diese Gefahrenquelle auszuschalten.
Also, ich würde an Deiner Stelle fleißig weiter üben, dass Dein Hund in Anwesenheit anderer Hunde Dir gegenüber gehorsam ist. Das muß erst mit Leine 100% und dann auch ohne klappen. Es ist ganz wichtig, dass Du Deinen Hund jederzeit heranrufen, in's Sitz bringen und bei Dir sitzen lassen kannst. Damit kannst Du schon viele unangenehme Begegnungen entschärfen.
Erst wenn Du Deine Hündin vollkommen in Griff hast, solltest Du versuchen, sie mit anderen Hunden, die dafür geeignet sind und mit deren Besitzern Du Dich vorher einigst, was zu tun ist, wenn etwas passiert, zusammen bringen.
Man kann evt. auch einen Nylonmaulkorb (weil der auf keinen Fall abgeht, wenn er fest sitzt) verwenden. Damit habe ich aber keine Erfahrungen, inwieweit das wirklich gut ist. Ich hatte es aber mal in einer Zeitschrift so gelesen.
In ihrem Alter ist es sowieso zu spät evt. mangelnde Sozialisierung auf andere Hunde nachzuholen. Wichtig ist erstmal, dass sie keine Gefahr für andere Hunde darstellt und das erreichst Du, indem Du sie gehorsam hast. Es wird immer wieder vorkommen, dass sie einen Hund mehr und den anderen weniger mag. Mit der Zeit bekommst Du es auch mit. Das ganz abzustellen, halte ich für utopisch.
Mein Hund mag z.B. schwarze Rüden, insbesondere Spitzrüden, nicht, weil er als halbjähriger von einem gebissen worden ist, mit dem er spielen wollte. Wenn uns soetwas auf der Straße begegnet, bin ich gut beraten die Straßenseite zu wechseln, um am wenigten Stesss zu haben. Einen entsprechenden Hund zur Desensibilisierung von meinem finde ich aber nirgendwo, also kann ich es auch nie ganz abstellen.

So, ob ich Dir nun helfen konnte weiß ich wirklich nicht. Wichtig fände ich, wenn Du Deine Erwartungen nicht zu hoch schrauben würdest, um Dich auch über kleine Erfolge freuen zu können.
Bevor Du über Bachblüten nachdenkst (die bei mir nicht auf dem Plan stehen und von denen ich zugegeben auch keine Ahnung habe) solltest Du aber wirklich alles überdenken, was die Hündin anbetrifft. Vorallem das Verhalten Euch gegenüber, bettelt sie und wird darauf eingegangen, wickelt sie Euch regelmäßig um den Finger, fordert Streicheleinheiten, überhört sie manchmal eine kleine Anweisung u.u.u. Das Nichtakzeptieren von Menschen zeigt sich nicht nur in aggressivem Verhalten.
Vielleicht findest Du auch eine Hundeschule oder einen -verein, wo mehrere Hunde zur Verfügung stehen (wo hast Du Deine Hundetrainerin gefunden udn betreibt sie auch eine Hundeschule?) mit denen man aneinander vorbei und umeinander herum gehen üben kann.

Naja, nun erstmal Schluß.
Grüße Silke

04. Februar 2002 14:00

Hallo Silke,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Auch ich glaube, unsere Leika hat das spielen nicht richtig gelernt. Sie möchte ja unbedingt, wenn es dann aber nicht nach ihrer Nase geht, wird sie zickig. Die gestrige Situation mit der Schleppleine sehe ich jetzt auch so. Angeleleinte Hunde können nicht spielen, ob die Leine nun 1,50 oder 30 mtr. ist.
Aber auch ohne jegliche Leine artet die Spielerei meistens aus.
War aber heute Vormittag nicht untätig und habe über das Tierheim in unsere Nähe eine wie mir scheint vernünftige Hundeschule gefunden, wo Leika das Spielen mit anderen Hunden lernen kann. Noch einige Zeilen zum häuslichen Verhalten; Wir und auch unsere Hündin haben die Regeln schnell erkannt. Vor der Wohnungstür sitz! Erst auf Aufforderung kommt der Hund in die Wohnung; das gleiche im Auto. Futter gibt es erst nachdem wir gegessen haben und auch dann bleibt der Hundenapf noch einige Zeit auf der Arbeitsplatte stehen. Futteraufnahme erst nach Aufforderung und SITZ!Auch Clickerübungen machen wir und es klappt. Alles in allem ein Super Hund bis auf die FREMDEHUNDEALLERGIE.Die Dame aus der neuen Hundeschule hat mir ein Homöophatisches Mittel empfohlen, was sehr gut helfen soll,den Hund freundlicher zu stimmen.(Betr. nur andere Hunde)


04. Februar 2002 14:19

Die Dame aus der neuen Hundeschule hat mir ein Homöophatisches Mittel empfohlen, was sehr gut helfen soll,den Hund freundlicher zu stimmen.(Betr. nur andere Hunde)
:
Hallo

Und das soll helfen??? Hmmm also falls du es versuchst, könntest du mir dann sagen, ob es genützt hat? Und was genau drin ist?

Danke

Karin Exi und Rony



04. Februar 2002 15:11

Hallo Karin,

:Auch ich glaube, unsere Leika hat das spielen nicht richtig gelernt. Sie möchte ja unbedingt, wenn es dann aber nicht nach ihrer Nase geht, wird sie zickig.

Das kommt sicher noch dazu, dass sie es nicht gelernt hat, aber so wie man als Hund ja nicht jeden Hund mögen muß so finden manche Hunde (gerade wenn sie erwachsen sind) spielen auch nicht so wichtig.
Mein Hund spielt mit Hündinnen ja auch nicht, um des Spielens willens, sondern..... um sie irgendwann mal rumzukriegen (wenn ich das mal so ausdrücken darf) :-)))
Wogegen der Bruder von meinem Hund auch immer mal mit seiner Mutter spielt. Aber die beiden leben auch richtig zusammen, so dass es nie anders war, wogegen meiner nur beim Welpenspiel war und dann immer mal ein zwei Hunde aus der Gruppe später auch getroffen hat, bis die Bekanntschaften auseinander (die der Menschen) gelaufen sind. Die Mutter spielt auch nur mit ihrem Jungen, mit unserem spielt sie auch nicht mehr.


: War aber heute Vormittag nicht untätig und habe über das Tierheim in unsere Nähe eine wie mir scheint vernünftige Hundeschule gefunden, wo Leika das Spielen mit anderen Hunden lernen kann.


Das ist toll! Aber denke drann, was ich geschrieben hatte und sei nicht zu traurig wenn es nicht so klappt wie Du es Dir wünscht.


:Noch einige Zeilen zum häuslichen Verhalten

Na das habt Ihr ja doch wirklich gut im Griff, scheint mir!


:Alles in allem ein Super Hund bis auf die FREMDEHUNDEALLERGIE.

Menschenallergie wäre ja viel viel schlimmer, denn der Hund soll ja in erster Linie mit Euch zusammen leben und wird mit Euch auch viel Spaß und Freude haben. Wenn er das andere nicht kennt, vermisst er (also sie) es ja auch nicht.


grinning smileyie Dame aus der neuen Hundeschule hat mir ein Homöophatisches Mittel empfohlen, was sehr gut helfen soll,den Hund freundlicher zu stimmen.(Betr. nur andere Hunde)


Na wenn das nicht zu teuer wird? Vielleicht funktioniert es ja.
Ich halte mich da aber lieber zurück, weil ich da wirklich etwas zu altmodisch bin und mir das alles nicht vorstellen kann und wohl auch nicht bereit dazu bin mich damit zu befassen.
Das heißt natürlich nicht, dass ich denke, dass es nicht helfen könnte. Eine Bekannte von mir behandelt ihre Hunde und Pferde immer homäopathisch und ist sehr glücklich damit. Bei mir war bisher aber noch nicht die Situation, dass ich irgendetwas sonst nicht in den Griff bekommen habe und somit habe ich es noch nicht ausprobiert.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und vielleicht hört man ja mal ein Ergebnis!
Aber Ergebnisse dauern bei Hunden manchmal Wochen!!!! Alles was ich mit meinem Hund übe, scheint ewig zu dauern. Deswegen, nicht verzweifeln!!!

Grüße Silke


:

05. Februar 2002 07:38


: Und das soll helfen??? Hmmm also falls du es versuchst, könntest du mir dann sagen, ob es genützt hat? Und was genau drin ist?

Hallo Karin,
das Mittel heißt "Hyoscyamus D30". Der Hund bekommt 2Xtgl. je 1 Tablette 10 Tage lang. Dann sollte man eine Wesensveränderung bemerken, z.B.Hund freut sich wenn er Artgenossen sieht, versucht nicht mehr wie wild drauf loszugehen, eher freudiger Versuch hinzukommen.
Nach ca. 10 Tagen nimmt er an Gruppenspielen teil.
Unter Google habe ich unter Eingabe Hyoscyamus D30 eine Menge Information über das Mittel gefunden.
Gruß
karin