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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Schutztrieb ?
06. Februar 2002 14:16

Hallo Thomas,

ich glaube, wir reden von ganz unterschiedlichen Hundetypen...

Viele Grüße

Antje

06. Februar 2002 14:22

Hallo Thomas,

: das ist genau *das*, was ich gesagt habe: er ist aus rein egoistischen
: gründen darum bedacht. er würde sein rudel gegen jedes andere, gegen
: alles und jeden austauschen, wenn es ihm die gleiche soziale stabilität
: und sicherheit bieten würde.... es ist reiner egoismus.

Und diese regoismus ist anerzogen bzw. geprägt? Instinktives Verhalten ist das ja nicht, wie Du vorher geschrieben hast, von "Trieb" kann man nicht reden, wenn kein innerer Anreiz vorliegt.... *g*


: ich denke, hier gehts um altruistische verhaltensweisen, um
: aufopferndes verhalten, um das gemeinwohl, um das "an-die-anderen-denken"... nun ja, ich denke, das das *so* bei
: hunden nicht vorliegt.

Keine Sorge, in diese Richtung gehen meine Gedankengänge bestimmt nicht... Die Hunde, die ich meine, sind sehr "dominant", d.h. natürlich auch extrem egoistisch, wenn es um die Verteidigung ihrer Resourcen geht. Diese wollen sie sichern, "schützen"... Und dazu siehst Du keinen inneren Antrieb? Gerade das ist für mich eines der wenigen Dinge, die ein Hund "im Kopf" hat, die nicht antrainierbar sind, auch wenn viele sich das wünschen würden....

Viele Grüße

Antje

06. Februar 2002 14:36


: Weil er es zu seiner und zur Arterhaltung braucht.

das ist leider ein irrtum.

: ???? Wie soll ein Leben im Sozialverband funktionieren, wenn es
: keinerlei Tötungshemmung gibt?

gibt es nicht. es gibt nur die angst vor eigenen beschädigungen.
und du kannst dich mal mit der entstehung mit gesellschaftsformen
beschäftigen, da wird einem vieles klar. es gibt nämlich sehr
unterschiedliche gesellschaftsformen, in der die aggression ein
ganz unterschiedliche rolle spielt. und welche verhaltensweisen
die arten entwickelt haben, um dass in den griff zu bekommen.

: Vielmehr ist Aggession im Sozialverband
: so kanalisiert, daß sie Hemmungsmechanismen hervorruft. Wird im
: Spozialverband getötet, dann liegen schwerwiegende Verhaltensst%r zu sein, eigenen beschädigungen oder langanhaltende
nachteile abzuwehren.

antje, darüber kann man nicht diskutieren. du kannst das in allen
möglichen büchern zum thema etholgie, verhaltensbiologie nachlesen.
ergänzend dazu wäre noch lorenz' "naturgeschichte der aggression"
interessant.

ich kann leider jetzt und hier nur feststellen, dass es kein
interesse des hundes/wolfes am allgemeinen arterhalt gibt, so
zumindest sagt das die mir bekannte "aktuelle" literatur aus.
und das es nicht grundsätzlich eine tötungshemmung gibt. es gibt
sowas wie soziale bande, wie zuneigung, wie liebe, aber das
ist genauso wie dominanz immer einer zweier-geschichte, wenn man
die nachkommen mal aussen vor läst.

: Natürlich. Bei wem die Kanalisierung der Aggression versagt,

nein, das sind normale, natürliche, sinnvolle prozesse und dienen
allein dem arterhalt, der fitnessmaximierung.

: Oha... Vielleicht bezeichnen wir aber mit "Dominanz" unterschiedliche Dinge.

der begriff "dominanz" lässt keine unterschiedliche interpretation
zu. dominanz beschreibt allein die übergeordnet-sein / untergeordnet-sein-beziehung zweier individuen.
es gibt auch kein dominantes verhalten, es gibt rang-anzeigendes
verhalten, es gibt rang-respekt-erkennen-lassendes verhalten.

: Für mich ist das ein Sammelbegriff für "Schneid", "Härte",

das wäre aber sachlich verkehrt....

: ... dem Willen, sich auch dann einer Konfrontation zu stellen, wenn's
: für einen selbst unangenehm werden könnte.

... und hat nichts mit dominanz zu tun. auch entspringt dieses verhalten
nicht einem kampftrieb oder einen schutztrieb. sondern allein dem
einschätzen des eigenen vermögens, der abwägung einer kosten-nutzen-realtion, der qualität/quantität dessen, um was es geht.

das natürlich dabei die individuuen ganz unterschiedlich sind, steht
nicht zur debatte, es gibt harte burschen, es gibt weiche... keine
frage

vg, T.

06. Februar 2002 14:31

Hallo,

:
: ich denke, hier gehts um altruistische verhaltensweisen, um
: aufopferndes verhalten, um das gemeinwohl, um das "an-die-anderen-denken"... nun ja, ich denke, das das *so* bei
: hunden nicht vorliegt.

das sehe ich etwas anderes.
Bekannt ist, daß dieses Gebiet von deutschen Verhaltensforschern weitestgehend negiert bzw. ignoriert wird, weil es "peinlich" ist oder unseriös oder unwissenschaftlich wirken könnte, Tieren Gefühle oder gar weitergehende Gefühle zu zugestehen.
Ich denke, daß es keine gravierenden Unterschiede in dieser Hinsicht zwischen Menschen und Hunden gibt, denn sonst hätte es vielleicht nicht diese enge Bindung gegeben.
Es sei denn, du denkst, daß es solche Gefühle in dieser Form bei Menschen auch nicht gibt bzw. auch nur reiner Egoismus sind :-).
Also bei meinem Großen beobachte ich schon ein Gemeinwohl bzw. ein "an die anderen Denken".

Gruß
Andreas

06. Februar 2002 14:32

Hallo Antje,

was verstehst Du unter Trieb?

Gruß Juli



06. Februar 2002 14:40

Hallo Andreas,

um die Gefühlswelt des Hundes wurde schon viel geschrieben und gesprochen.
Das er eine hat bezweifle ich nicht.
Aber ein "Gewissen" und "Moralvorstellungen" wie der Mensch sie hat bestehen beim Hund nicht. Es erscheint mir sehr schwierig und ich möchte da den Personen zustimmen, die darum bitten, Hunde nicht mit menschlichen Vorstellungswelten zu vergleichen. Dann wird das Verhalten von Hunden transparenter würde ich meinen.

Das der Hund sich dem Mensch so erfolgreich angeschlossen hat, liegt in seiner Gabe ungemein anpassungsfähig zu sein und in seiner komplizierten Sozialstruktur, die als sehr hochstehend gilt und daher der des Menschen sehr ähnelt. Da Hunde nicht planend denken können, aber ein gutes Gedächnis haben, erscheinen uns ihre Verhaltensweisen sehr "menschlich".

Juli