Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Rotti wird komisch

geschrieben von Claudia(YCH) 
Rotti wird komisch
08. Februar 2002 16:07

Hallo Ihr,
vielleicht habt Ihr ja einen Rat für mich.Irgentwie weiß ich nicht mehr weiter.Zum Problem:
Meine 6 Jahre alte Rottweilerhündin hat jetzt zum zweiten Mal versucht mich zu beißen. Zur Vorgeschichte...
Bekommen haben wir(Fam. mit 3 Kindern) unseren Rotti mit 4Jahren von einer Fam. auch mit drei Kinder.Die mußten sie abgeben wegen einer Allergie des neuen Kindes (mitlerweile haben die einen neuen Hund, komisch). Damals hatten wir noch eine ältere Colliehündin die mittlerweile verstorben ist, jetzt haben wir seit einem halben Jahr wieder einen Colliewelpen- Rüden.
Ich war mir schon bewußt was für einen Hund ich mir ins Haus hole, sie war nicht mein erster Hund und des weitern hab ich früher mit Hunden gearbeitet. Nach einer Eingewöhnungsphase hat sie sich sehr gut eingelebt, sie mußte noch ein paar Grundbegriffe kennenlernen, was sie auch mit Eifer tat. Mit anderen Hunden kam sie mal gut aus und aber auch mal überhaupt nicht. So also alles toll, aber jetzt...
Raus gehen mit ihr, wiederlich, sie fällt einfach die Hunde ohne Vorwahrnung an (am Anfang dachten wir es liegt an unsere kranken Althündin, die unsere Rotti beschützen wollte)aber als diese tot war hörte es auch nicht auf, sondern wird schlimmer. Dann kann ich auch niemanden einfach so ins Haus lassen (klar wachsam ist OK, sie aber greift an, nicht immer, aber oft)letztens kam mein Opa rein und sie setzte knurrend zum Srung an. Zum Glück stand ich im Flur, ein "AUS und PLATZ" und sie legte sich sofort hin und wartete auf den nächsten Befehl. Das ist mein Glück sie hört total auf mich, aber was mache ich wenn mal nur mein Mann da ist? Oder ich hinfalle und meine "Position" verliere? Ich glaube nicht das sie mich anfallen würde, sie ist nicht bissig in diesem Sinne aber was ist wenn da die Hand meines Kleinsten(5Jahre) ist? Ansonsten ist sie liebund verschmusst nur diese Austicker beunruhigen mich ein bischen.
Klar wenn ich mit nicht Hundebesitzern spreche bekomme ich zu hören: Weggeben oder einschläfern lassen. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll, schließlich hab ich sie ja aufgenommen damit sie nicht ins
Tierheim kommt.
Hat einer von Euch eine Idee? Oder kennt Ihr einen ähnlichen Fall? Oder vielleicht sagt Ihr nur Eure Meinung dazu?
Ich sag schon mal danke
MfG
Claudia


08. Februar 2002 16:52

Hallo Claudia!

Nicht lustig dein Problem... Hmm, ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich kaum glaube, dass dir hier jemand im Forum per Postweg den entscheidenden Tipp geben kann. Bei einer solchen Sachlage ist es nicht möglich einen Ratschlag zu geben der deine Schwierigkeiten beseitigen kann. Zu viele Ursachen sind möglich. Seit wann benimmt sich die Hündin so? Direkt nach der Eingewöhnungsphase, oder erst später? Ich kann dir nur den dringlichen Rat geben dir einen guten Hundetrainer zu suchen, der nicht nur den Hund anschaut, sondern vor allem auch euch. Meistens liegen die Ursachen für solche Schwierigkeiten sehr nah, oft zu nah, dass man selber die Ursachen erkennen kann. Es wird wahrscheinlich nicht unbedingt leicht so einen Trainer zu finden, denn für so eine Aufgabe passend sind leider die wenigsten. :-( Eine weitere Möglichkeit ist auch viel zu lesen. Manchmal liest man dann auch von sich selber und erkennt die eigenen Fehler besser. Sei es in Ranmgordnungsfragen oder sonstiges. Zum Beispiel von Günther Bloch "Familienhund im modernen Hausstand", aber auch noch etliche andere, sieh mal bei Amazon.de nach, auch unter Hallgren und Aldington, oder auch Bücher über hundliche Signale.
Falls das Verhalten deines Hundes plötzlich und für dich unberechenbar aufgetaucht ist (hörte sich aber nicht so an), dann würde ich auch mal beim TA abklären lassen,ob der Hund eventuell Schmerzen haben könnte, die ihn aggressiv machen könnten.
Schieb das nicht auf die lange Bank, sondern geh es direkt an. Ich denke, dass bei euch was schief läuft, was für dich nicht offensichtlich ist, aber sich mit Hilfe und einem gezielten Plan durchaus in den Griff kriegen lässt. Hoffe ich zumindest für euch.
Ich wünsche dir und deinem Hund viel Erfolg!
Deine Hemmungen den Hund abzugeben finde ich durchaus berechtigt und nachvollziehbar, genauso wie deine Ängste. Lass dich nicht belabern, denn der Hund hat definitiv eine Chance verdient, aber du musst jetzt besonders die Augen aufhalten. Such dir qualifizierte Hilfe!!! Eventuell kann dir hier jemand auch einen fähigen Hundetrainer nennen. Woher kommst du denn?

Tschüß,
Yna

08. Februar 2002 17:44

Wenn Hunde plötzlich 'unsicherer' wirken, als bisher - je nach ihrem 'Ausgangstemperament' werden sie dann eher erstmal ängstlich oder gehen auch mal gleich zum Angriff über - liegt das gar nicht selten an einer Schilddrüsen-Unterfunktion.
Auch andere medizinische Gründe kann es für solche 'Temperaments-Ausbrüche' geben, Schmerzen müssen nicht unbedingt dazu gehören - die lösen meist zunächst eher mal nur Schmatzen, Sabbeln und Hecheln in bestimmten Situationen aus.

Eine gründliche fachtieräztliche Blutuntersuchung kann hier erste Hinweise geben.
Manchmal genügt es für die Schilddrüse dann schon, den Hund mit jodangereichertem Futter zu versorgen (Jod gehört zu den flüchtigen Elementen und ist gerade deshalb gelegentlich aus an sich guten Futtermitteln bereits 'verdampft' im wahrsten Sinn des Wortes..reichlich vorhanden ist es z.B. in Meeresalgen).
In anderen Fällen verschreibt der Tierarzt ergänzend Schilddrüsen-Hormon-Tabletten und kontrolliert den Status durch weitere Blutuntersuchungen.

Wenn ein unerwünschtes Verhalten - egal was der Auslöser ist/war - sich erst einmal über einige Zeit etabliert hat, wird es zunehmend schwerer, es wieder in den Griff zu bekommen, selbst wenn die ursprünglichen Ursachen inzwischen behoben werden konnten. Es eilt also m.M. nach!

Eine baldige gründliche Untersuchung der Hündin und allenfalls auch eine Zusammenarbeit mit einem geschulten, erfahrenen Tierarzt UND Verhaltenstherapeuten kann hier hoffentlich bald bewirken, daß sich alles wieder 'normalisiert' toitoitoi!

- ein Rotti-Angriff ist ja leider schon rein aus 'Figur-Gründen' sehr ernst zu nehmen, selbst wenn es anderseits sogar schon Zwerghunden gelungen ist, jemanden 'berufsunfähig' zu beißen - zumindest, wenn man denn gerade Konzertpianist, Uhrmacher oder Chirurg ist...
aber was wäre gewesen, wenn 'Platz' nicht gleich gegriffen hätte und Opa auch nur gestürzt wäre... selbst ganz ohne einen Biss kann es da doch schon zu sehr unangenehmen Verletzungen kommen!
Nochmals toitoitoi!

Wiebke

www.hunde-erziehung.at


08. Februar 2002 17:59

Hallo Claudia,
schreib mal in welcher Gegend Du wohnst?
Ja, wie schon geschrieben, ich denke auch, dass man hier nicht einfach so aus der Ferne einen Tipp geben kann.
Mein Rotti ist jetzt 5,5 Jahre alt. Wir haben ihn aber seit der achten Woche und haben ganz viele verschiedene Entwicklungsphasen durchgemacht. So extrem hatte ich das bei meinem ersten Hund nicht (was so Wesensveränderungen anbetrifft). Zum Glück ist er mit der Zeit immer vernünftiger geworden, ist also richtig erwachsen geworden, mit verschiedenen Phasen (ich traue mich mal zu sagen, wie beim Menschen).
Ich würde Dir gerne einen Tipp geben, kann es aber nicht.
Das beste wäre, wenn wirklich jemand aus der Nähe sich Deinen Hund (in der Familie) anguckt, z.B. warum wollte sie den Opa anspringen (knurrend). Das kann man gar nicht aus der Ferne analysieren.
Es gibt auch bei uns Menschen, die ich nicht so gerne in der Nähe meines Hundes habe, weil er sooo ein feines Gespür hat, dass er ganz viel Gefühle "merkt", z.B. wenn mir jemand unangenehm ist, dann ist er sehr aufmerksam. Das wird ja nun für Deinen Opa nicht zutreffen. Hat er aber vielleicht Angst, der Opa?
Wie kann es kommen, dass sie plötzlich mit anderen Hunden nicht mehr auskommt? Da muß man wirklich viel mehr drüber wissen., z.B. was ist mit Hunden, mit denen sie vorher gut auskam u.s.w.
Auf jeden Fall solltest Du die Hündin vom Tierarzt durchschecken lassen, ob sie irgendetwas hat, was ihr Probleme bereitet. dass ein Hund wegen eines Tumores im Gehirn "austickt" kommt ganz selten vor, gibt es aber auch. Das muß es aber nicht sein. Vieleleicht würde sie sich dann auch Dir gegenüber anders benehmen. Ich weiß es wirklich nicht. Man sollte sowas aber sicherheitshalber auf jeden Fall durchschecken lassen.
Zum in's Haus lassen würde ich auf jeden Fall schon mal empfehlen (ohne das das eine Lösung für Dein komplettes Problem sein kann), dass Ihr immer jeden willkommenen Besucher als absolut positives Erlebnis heraustellt (vielleicht, denkt sie ja auch, sie hat nun Euch gegenüber eine höhere Verantwortung, Euch zu beschützen). Unser Hund bekommt von ALLEN Besuchern und IMMER mindestens einen Hundekeks (die besonders beliebte Sorte) und das schon seit Anfang an. Damit kann man schon viele Beschützungsgedanken des Hundes verstreuen, weil Rottis doch sehr verfressen sind.
Dann sollte der Besuch den Hund auch in Frieden lassen, nicht streicheln nicht angucken und der Hund muß die Möglichkeit haben, sich nach Gutdünken zurückzuziehen. Unser Rotti will, wenn es denn nix gutes mehr gibt, vom Besuch (mit Ausnahmen, bei den Leute die er liebt) absolut nichts mehr wissen. Er will auch nicht gestreichelt werden und wir sagen das den Leuten auch.
Auf jeden Fall solltet Ihr die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen und möglichst fachkundigen Rat in der Nähe finden. Ich warne aber vor Hauruck-Vertretern. Hier hat z.B. mal jemand einem Rottibesitzer geraten, seinen Hund mit Stachel auzurüsten und erstmal zu verhauen. (Das wurde von demjenigen zum Glück nicht gemacht und er hat sich dann auch in einer Zeitschrift beschwert, weil die Antwort von einem rel. offiziellen Menschen kam...) Wahnsinn sowas!
Ja, also wo wohnt Ihr?
Grüße Silke

08. Februar 2002 19:15

: Hallo Silke,
: schreib mal in welcher Gegend Du wohnst?
In Niedersachsen/Celle

warum wollte sie den Opa anspringen (knurrend).
Ich glaube schon das sie mich beschützen wollte, aber sie kennt meinen Opa und eigentlich liebt sie ihn. Wenn er kommt bringt sie sich vor Freude um. Auch jetzt wieder.

: Es gibt auch bei uns Menschen, die ich nicht so gerne in der Nähe meines Hundes habe, weil er sooo ein feines Gespür hat, dass er ganz viel Gefühle "merkt", z.B. wenn mir jemand unangenehm ist, dann ist er sehr aufmerksam. Das wird ja nun für Deinen Opa nicht zutreffen. Hat er aber vielleicht Angst, der Opa?
Nee hat er nicht auch jetzt nicht, das liegt allerdings an seiner Vergesslichkeit, von dem Angriff weiß er schon nichts mehr.
Auf andere Menschen die vor ihr Angst haben hat sie schon immer reagiert mit knurren und wildem Getue. Ich denke mal das die Vorbesitzer das evtl. nicht unterbunden haben.

was ist mit Hunden, mit denen sie vorher gut auskam u.s.w.
Es gibt noch so drei Hunde die sie mag. Es gibt aber auch welche die sie einfach nicht mehr an sich ranläßt obwohl sie vorher zusammen gespielt haben. Ich weiß nicht warum.

: Auf jeden Fall solltest Du die Hündin vom Tierarzt durchschecken lassen
Ja am Montag gehen wir hin.

dass ein Hund wegen eines Tumores im Gehirn "austickt" kommt ganz selten vor, gibt es aber auch. Das kenn ich auch, aus meiner Tierheimzeit, aber dann ist der Hund eigentlich immer "anders"

Ihr immer jeden willkommenen Besucher als absolut positives Erlebnis heraustellt
Gar nicht so einfach, wenn dein Hund zähnefletchend vor dem Besucher steht .

Hund bekommt von ALLEN Besuchern und IMMER mindestens einen Hundekeks und das schon seit Anfang an. Damit kann man schon viele Beschützungsgedanken des Hundes verstreuen, weil Rottis doch sehr verfressen sind.
Tolle Sache, wenn man seinen Hund von Anfang an hat. Ferfressen ist gut, keiner meiner Besucher würde ihr etwas geben- da ist dann die Hand ab, weil sie so gierig ist.

: Dann sollte der Besuch den Hund auch in Frieden lassen, nicht streicheln nicht angucken und der Hund muß die Möglichkeit haben, sich nach Gutdünken zurückzuziehen.
Das Handhabe ich so schom immer mit allen meinen HUnden, die sollen entscheiden ob sie gestreichelt werden möchten

Hier hat z.B. mal jemand einem Rottibesitzer geraten, seinen Hund mit Stachel auzurüsten und erstmal zu verhauen.
Na super und hinterher steht in der Zeitung "Kampfhund biß zu und dabei hat Herrchen NUR ein bischen geschimpft" so ein Müll.
: Grüße Claudia


08. Februar 2002 19:19

Eine gründliche fachtieräztliche Blutuntersuchung kann hier erste Hinweise geben.
Ja das denke ich auch. Am Montag gehen wir hin

ein Rotti-Angriff ist ja leider schon rein aus 'Figur-Gründen' sehr ernst zu nehmen, aber was wäre gewesen, wenn 'Platz' nicht gleich gegriffen hätte und Opa auch nur gestürzt wäre...
Ja genau das ist es was mir so Kopfschmerzen bereitet, dieses wenn.


Gruß Claudia