Hallo Kaya,
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: Okay, wenn ich deutlich werde, macht er Sitz - aber unser Gang ist eher eng, und ich will nicht riskieren, daß er doch mal vorspringt, sobald der Besuch sich weiterbewegt. Sein Platz ist auch im Gang, aber in einer kleinen Nische, so daß der Besuch zumindest mit einem halben Meter Abstand vorbeilaufen kann. Den Sicherheitsabstand will ich im Moment noch nicht abbauen.
Das ist wirklich ganz schön eng und wirkt für einen Hund sicher auch bedrohlich. Schließlich gucken dann auch noch alle auf ihn hinab. Das ist schon eine sehr gefühlsgeladene Situation, für beide Seiten. Ich versuche es ja schon möglichst zu vermeiden, dass er auf dem Flur (der auch recht eng ist) den Leuten ständig zu nahe kommt, weil es mir für den Fall eines Mißverständnisses dann zu wenig Platz zum zurückziehen ist. Aber meist kann er die Leute ja draußen begrüßen, dann ist es für alle angenehmer.
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: Das Problem ist ja auch nicht, ihn zum Sitzen zu bekommen, solange der Besuch steht - das Problem ist, ihn weiter sitzen zu lassen, wenn der Besuch an ihm vorbeiläuft. Zumal die wenigsten Leute es schaffen, ihn dann zu ignorieren. Die meisten starren halt doch penetrant zu ihm hin - und da bin ich lieber vorsichtig.
Das wäre ich auch.
:Inzwischen versuche ich, ihm Ruhe zu vermitteln - aber das geht nur, wenn ich selber ruhig bleiben kann. Und das bin ich nicht, wenn die Leute im 5 cm-Abstand an ihm vorbei müssen.
... und das merkt der Hund dann ganz genau. Ja ja, das kennen wir.
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: Da hast Du recht, deshalb gibt es auch keine Diskussion um das Auf-den-Platz-Gehen - aber ich glaube, mit im Weg sitzen und ruhig bleiben überfordere ich ihn im Moment noch.
Zumindest auf einem so engen Raum!
: Nein, die einfachste Lösung wäre ein anderes Zimmer. Aber nur aus dem Weg gehen will ich der Situation ja nicht.
Nee, dann würde man die Situation u.U. auch eher verschärfen.
: Junior braucht ein Weile, um "warm" zu werden mit Fremden - aber dann kann er gar nicht genug Schmuseeinheiten bekommen. Meine Hündin war da sehr viel introvertierter - der reichte es, wenn der Besuch sie in Ruhe ließ.
Anton liebt bei Besuch immer die Frauen und findet die Männer auch sehr nett, wenn sie ihn in Ruhe lassen. Wenn sie dann sitzen legt er sich entweder bei ihnen hin oder geht immer mal wieder kurz zum freuen hin. Das wars dann aber auch schon. Schmusen will er sowieso nicht mal mit uns so richtig. Das Einzige ist jetzt Rücken massieren und kratzen (und manchmal den Bauch). Das gefällt ihm gut. Nur das hat bis auf meine Oma noch keiner so richtig geschnallt. Alle denken immer sie tun ihm einen Gefallen, wenn sie ihm auf dem Kopf streicheln. Und das hat er nun überhaupt nicht gerne.
Also, Besuch muß bei uns immer den Hund nicht beachten und darf ihn nur anfassen, wenn er von selber kommt. Wenn er dann aber vor den Leuten liegt und nicht sitzt, will er auch bloß lagern und nicht mehr begrappelt werden.
: Bei mir nicht ganz so einfach, ich wohne in einer WG, da gehen auch Leute ein und aus, über deren weiteres Kommen ich nicht entscheiden kann.
Das ist ja doch eine verschäftee Lebenssituation für einen Rottweiler. Möchte meinem Anton keine WG zumuten, denn da kommen bestimmt auch Leute, die ich nicht mal leiden kann und das halte ich doch für recht riskant. Naja und dann sind die Hunde doch so ordnungsliebend, möglichst immer den gleichen Tagesablauf und so. Wenn hier mal ein ganzes Wochenende Party ist, dann freut er sich zwar auch, ist aber hinterher doch ziemlich müde. Dann braucht er wieder ein paar Tage, um so entspannt zu sein, wie sonst.
Ich denke (das soll aber auf keinen Fall als Kritik rüber kommen!!!) dass es weitaus geeignetere WG Hunde gibt, als den Rotti.
: Doch, schon auch noch optimistisch - nur die Illusion, einen Allerweltskuschelhund zu bekommen habe ich aufgegeben. Ich habe mein Möglichstes getan dafür, aber ein bißchen spielt der Charakter vom Hund halt auch eine Rolle.
Ich kenne eine Unmenge von Rottis und da sind viele bei die viel viel schmusiger als meiner sind (z.B. seine Mutter und sein Bruder), aber keiner von denen ist ein Allerweltskuschelhund. Dafür haben die einfach alle viel zu viel Character und Persönlichkeit, auf die sie auch bestehen. Das ist nun mal ein wenig rassetypisch. Und mir gefällt es auch.
...und ich wohne ja zum Glück nicht in der WG und kann hier die Tür zu machen und muß niemanden reinlassen wenn ich nicht will (außer meinen Mann, aber den will ich ja immer reinlassen).
Aber ich denke für die Umstände hast Du die Sache doch echt gut im Griff!!!
Und denk drann, aus den meisten Collis (ich habe die Rasse jetzt wahllos herausgegriffen aus denen, die laut rassetypischen Eigenschaften nicht ganz so viel Schutz- und Verteidigungsbedürfnis haben sollten, das ist -für alle Collifans- keine Abwertung!) wirst Du kaum einen so mutigen Beschützer und Verteidiger machen können, wie aus einem Rottweiler, ja und das Gleiche gilt auch umgekehrt. Unsere Hunde wurden ja mal zu ganz bestimmten Zwecken "entwickelt" und das steckt in vielen noch drinn.
Grüße Silke