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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ohne Titel
11. Februar 2002 16:48

Hallo Heidrun,

das kann ich so eng nicht sehen. Dies ist ein Diskussionsforum Archiv, der Text dient der Veranschaulichung, und wer hier mitliest (davon gehe ich aus), ist kein unwissender Gewaltfanatiker, sondern jemand, der sich mit seinem Hund über Futter und Gassi hinaus beschäftigt. Ich denke daher nicht, daß die Methoden des Herrn Klinkenberg hier aufgegriffen werden.

Gruß, Attila

11. Februar 2002 17:19

: Also wenn er knurrte und das Gefühl hatte ich nehme ihm das Fressen, dann sagte ich ihm nimm und streichelte ihn weiter. Das hat bis jetzt immer funktioniert. Er besann sich wieder aufs Fressen und später musste ich das Kommando nicht mehr geben.
:
: Da es aber keine Triebe mehr gibt, muss ich mir nun neu überlegen wie ich mich in einer solchen Situation verhalte, vielleicht komme ich dann auf das Ergebnis, das ich dem Egoist eines auf den Kopf haue damit er ruhig ist.


Hi P. H.,

nicht schlecht. Den Ausdruck "Egoismus" finde ich im Zusammenhang mit Tieren auch unsinnig, da der Hund eben nicht die Wahl hat, sich "egoistisch" oder "altruistisch" zu verhalten oder eine entsprechende Grundeinstellung einzunehmen. Mag man "Lebenswille" oder "Überlebenswille" dazu sagen, aber eben nicht im Sinne einer bewußten Entscheidung; "Überlebenstrieb" also. Irgendeinen Namen muß das Kind haben, "Egoismus" ist sicherlich der unglücklichste.

: Wenn ich schreibe:
: ::Oder beim Tennis, wenn einer hoffnungslos hinten ab ist und auf
: ::einmal kann er sich erholen und durch einen unglaublichen Willen
: ::gewinnt er dann noch das Spiel, ist das nicht Kampftrieb.
:
: und Thomas antwortet:
: :nein, das ist kein kampftrieb. das ist die motivation, die drohende
: :schmach des verlierers abzuwenden, nicht die nachteile des verlierers
: :zu ertragen. es geht hand-in-hand
:
: Dann ist mir das nicht klar. Wenn es euch allen klar ist dann ist es gut.

Mir ist es auch nicht klar. Ich unterrichte seit vielen Jahren chinesische Kampfsportarten und weiß, daß es zumindest beim Menschen einen "Kampftrieb" gibt: die Lust am spielerischen Kräftemessen als Triebziel, allerdings mit dem (archaischen) Hintergrund, die Jagdbeute zu behalten, seine Haut zu verteidigen oder die Gunst einer schönen Frau zu erlangen (später verselbständigt sich das Kämpfen zu einer autonomen Aktion - wer weiß, ob es nicht auch bei Hunden so ist?). Trainiere ich einen Schüler im Sparring, kann ich wechselweise seinen Kampftrieb fördern und befriedigen oder ihn (wenn ich beginne, Ernst zu machen, und ihn zusehends bedränge) in den Wehrtrieb locken; dieser ist gekennzeichnet durch einen partiellen Verlust der Kontrolle, so daß es zu Verletzungen kommen kann.

Gut, für einen Sportler ist das Training Übung und der Wettkampf der Ernstfall. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Hund zwischen Übungsstunde und Wettkampf unterscheidet; Ernstfall ist für ihn etwas anderes, dazu kommt es in der Regel nicht, weil sein Halter es verhindert. Der Hund bewegt sich folglich immer im Spannungsfeld intensiver Übung, aber er weiß, daß es nicht um Leben und Tod geht, sonst würde er dem Helfer anders gegenübertreten (Zitat aus dem Buch "Manstopper! Training a Canine Guardian" von Joel McMains: "But contests measure success in points and titles, not survival, and I've seen competition trainers joke with agitators in the animal's presence. To a guard dog, a bad guy is a bad guy, not an actor but the real McCoy."winking smiley; das Gerangel um den Arm erzeugt die Lust an der Auseinandersetzung = Kampftrieb. Man mag es anders benennen, der Sachverhalt aber bleibt derselbe. Wird der Hund nun immer wieder um den Erfolg gebracht (= Verlieren), kommt ihm allmählich der Spaß abhanden, aber das wäre ebenso bei einem meiner Schüler, der immer nur Prügel bekäme. Aber seine Motivation liegt doch nicht, weil sie durch "Siege" gesteigert werden kann, in der Furcht vor dem Verlieren.

Gruß, Attila

11. Februar 2002 19:06

Hey Kathrin, (soviel Zeit sollte sein)

: Dann aber bitte so, dass die "Anderen" es auch ohne :tiefenpsychologische Vorbildung begreifen! Bischen weniger geschwollen :und mehr praxisbezogen wäre für die Otto-Normalos schon nett.

ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was genau Dein Problem ist.
Du verstehst nicht was Thomas schreibt ?
Das liegt dann aber nicht an Thomas, sondern daran, dass Du
nicht weisst, wovon er überhaupt redet.

Wenn Du lernen willst, kommst Du nicht drumrum Dir Wissen anzueignen.
Wenn Du dieses Wissen hast, sind Thomas` postings auch für Dich glasklar.

Es sind viele gute (leicht verständliche ;-))Hundebücher auf dem Markt.
Du musst sie nur lesen.
Für den Anfang helfen Dir die folgenden sicher schon weiter:
"Hundeverhalten" von Barbara Schöning
"So lernt mein Hund" von Sabine Winkler
" Hunde sind anders " von Jean Donaldson

Viele Grüsse (auch soviel Zeit sollte sein), Heike








11. Februar 2002 19:07

Tschau Thomas

Thomas gibt es ein Meidverhalten beim Hund?

T.P.H

12. Februar 2002 07:59

: Kannst du einmal versuchen, zu präzisieren, warum du dich so vehement gegen das existierende "Triebmodell" sträubst???
:
: Ich meine, mir ist das soweit schon klar, dass du den Zusammenhang zwischen diesem Modell und den "althergebrachten" Ausbildungsmethoden siehst.

: Du unterstellst doch letztendlich jedem, der an die "Triebsteuerung" glaubt, dass er daraus resultierend zur Zwangsausbildung tendiert, oder???

nein, nicht jedem, aber im schutzdienst ist das vorherrschend.

: Wie läßt sich das deiner Meinung nach begründen???
: (Ich meine bei P.H. ist das ja offensichtlich, aber ergibt sich das aus der "Triebtheorie" alleine???)

: PS.: .....bin ja grundsätzlich auch bei der Sache mit den "Trieben" einer Meinung mit dir, ich frage mich nur, ob der Zusammenhang mit der Zwangserziehung ZWANGSLÄUFIG dadurch entsteht???

nein, zwangsläufig ist das eben nicht gegeben, ganz im gegenteil.
es wird nur so gehandhabt, eine rein menschliche fehlinterpretation.

Nochmal ein kleines Zitat aus dem Lehrbuch. Das sollte die
etablierte Sichtweise erklären.

Zitat Most:

"Zu berücksichtigen ist ferner für verschiedenen starken
Zwang die Härt und die Weichheit des einzelnen
Hundes. Damit etwas Gewünschtes ausgeführt wird,
genügt für den weichen Hund häufig ein mahnend
ausgesprochener Laut, während das gleiche Verhalten
von einem harten oder einem lebhaften Hunde erst durch
einen empfindlichen Schmerz erreicht werden kann.

In diesem Zusammenhang sei hervorgehoben, dass die Zahl
der Wiederholungen nicht ausschliesslich abhängt von
der "Klugheit" oder "Dummheit" des einzelnen Hundes, es
sprechen dabei auch die Beschaffenheit und Stärke seiner
Triebe mit. So würde z.B. ein "kluger" Hund mit starken
Trieben längere Zeit zum Erlernen einer Leistung
brauchen, falls die verlangte Leistung mit den Trieben
nicht übereinstimmt, als ein "dummer" Hund mit schwachen
Trieben.

Es sei noch betont, dass man bei ängstlichen Hunden
starken Zwang nur mit besonderer Vorsicht anwenden kann."

vg, T.


12. Februar 2002 08:02

dazu muss ergänzt werden, dass die gesamte Arbeit eigentlich überhaupt
nichts mit den Trieben des Hundes zu tun hat... vielleicht noch die
fährtenarbeit, aber ganz sicher keine unterordnung, kein fussgehen,
kein bringen, kein vorauss, kein steh, kein fuss, kein gehorsam,
keine helfer arbeit im sinne von aggressionstrieb, schutztrieb

vg, T