von Yna(YCH) am 12. Februar 2002 12:19
Tag Martin! ;-)
Ich habe mich nicht mit einer besonderen Theorie zu "egoitischen Genen" befasst, daher sind mir einige Dinge nicht besonders verständlich geworden aus den Postings von dir und Attila.
: Es zeichnet ja den Menschen gerade aus, daß er die Naturbedingungen, wenn er sie auch nicht zu ändern vermag, doch kritisch betrachten kann.
Ändert er sie inzwischen denn nicht ständig? Den Lauf der Welt kann er vielleicht nicht wirklich beeinflussen, aber den rein naturwissenschaftlichen Verlauf doch permanent. Soweit ich das verstanden habe ist das "egoistische Gen" mit dem Begriff der Evolution so eng verstrickt, dass man es auch getrost als identisch oder als pars pro toto bezeichnen kann. Im Gegensatz zu allen natürlich evolutionären Entwicklungen ist der Mensch doch schon lange dabei der Evolution etwas ganz anderes entgegen zusetzen. Die Gesellschaft, somit die Wissenschaft und all ihre Zwänge und Eingriffe. Natürlich läuft auch in dieser Form eine weitere Auslese ab, aber mit dem ursprünglichen Weiterreichen eines Überleben sichernden Gens (oder besser mit seinen Zielen, den die Aufgaben könnten auch von anderen Genen übernommen werden und wären somit auch gesichert) kann das in diesem kurzen Zeitrahmen nichts zu tun haben. Wie du schon sagtest läuft die evolutionäre Entwicklung über einen langen, langen Zeitraum ab, bei dem die sichernden, egoistischen Gene sich durchsetzen können. Laufen aber umwälzende Prozesse noch in diesem Tempo ab? Nein, wohl kaum. Die Gene, die heute weitergereicht werden, sind nicht die egoistischen Gene der letzte Jahrtausende, sondern ein Konglomerat aus eben diesem alten mit vielen neuen Aspekten (Medizin, Gesellschaft, Umwelt), deren Folgen noch nicht annähernd abzusehen sind. Der Evolution wird nicht gestattet in dem Sinne fortzuschreiten, dass sie unbrauchbare Träger selektiert, somit kann man sich kaum noch auf die Zuverlässigkeit eines übergreifenden Genes verlassen. Ich denke dies ist genau der Punkt, dass man nur hoffen kann die Entwicklung der "genfremden" Entscheidungen hält auf eine evolutionäre Art Schritt mit dem Verlust von ursprünglichen Sicherungsverfahren für das Fortbestehen der Gene und der Menschheit.
:Bedauerlicherweise vermag der Mensch dem "egoistischen Gen" durch Selbstmord ein Schnippchen zu schlagen,
:
: Genau das kann er nicht. Sein selbstmord wäre ein sandkorn im universum der entwicklung. Menschen müssen sterben - gene entwickeln sich weiter.
Bezieht sich das jetzt auf einen kompletten Selbstmord der gesamten Menschheit? Muss wohl, denn sonst wäre ein einzelner Selbstmord kaum den Genen ein Schnippchen zu schlagen.
Tschüß,
Yna