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Kommen oder Nicht-Kommen

geschrieben von Roswitha(YCH) 
Kommen oder Nicht-Kommen
13. Februar 2002 20:58

Hallo Ihr,
ich habe mal ne Frage zum Lernen des KOMM.
Also ich bringe es dem Hund in kleinen Schritten und unter Ablenkung
bei, meinetwegen mit Clicker. Wodurch ist der Hund nachher gezwungen, das zu tun, was er gelernt hat. Ist konditioniert, ja. Aber was heißt das? Will er seinen eigenen Interessen nicht mehr lieber nachgehen als
unserem Befehl, kann er einfach nicht anders, und wenn doch mal?
Ist ja leicht zu sagen, er hat es noch nicht genügend gelernt. Aber wann
ist genügend? Gibt es einen Punkt, wo man drauf bestehen kann oder soll?

Ich frage das, weil ne Freundin sagt, ich müßte auf der Ausführung bestehen. Ich bin aber dabei ein neues Wort zu trainieren (benutze es
nur in kontrollierten Situationen) und bestehe nicht immer auf dem alten
KOMM, weil mein Hund dann oft stehenbleibt, nicht "will". Er bockt, sagt
sie. Ich sage er meidet.
Was meint Ihr?

Liebe Grüße Roswitha


14. Februar 2002 07:56


: Ist ja leicht zu sagen, er hat es noch nicht genügend gelernt. Aber wann ist genügend?

Hallo Roswitha
Ich versuche bei meinem Hund das so auszuprobieren, ob das Kommando gefestigt ist: Als erstes muß ich sagen, mein Hund liebt seinen Ball überalles. Also, ich nehme meinen Hund bei Fuß, werfe den Ball, der Hund bleibt bei mir sitzen, ich gehe ein Paar schritte weiter Fuß, mache dann Sitz, entferne mich vom Hund(der immer noch sitz) und rufe ihn ab.Kommt er zu mir , weiß ich, das er das Kommando versteht und befolgt. Am Anfang mache ich das mit dem Ball so, das der Ball entgegen gesetzt von mir liegt, das wird dann soweit gesteigert, das der Hund an dem Ball vorbeilaufen muß( auch wenn er vorher ausgiebig mit dem ball gespielt hat), wenn das klappt, kann ich mich eigentlich auf ihn verlassen. Das gleiche kann man auch mit Leckerchen machen, doch würde ich das Leckerchen nicht auf den Boden legen(der Hund soll ja nichts gefundenes fressen),sondern mit einem Helfer arbeiten.Der Hund kriegt seine Belohnung nur, wenn er zu dir kommt, geht super mit clickern.
Dodo und Richy

14. Februar 2002 08:13

Hallo Roswitha,

konditioniert sein bedeutet lediglich, dass der Hund ein bestimmtes Signal mit einer bestimmten Handlung bzw. dem Unterlassen einer Handlung verknüpft hat. Ob er die Handlung später auch zuverlässig ausführt bzw. unterläßt hängt davon ab, wie stark der (positive oder negative) Reiz, der auf das Befolgen bzw. unterlassen folgt, ausfällt und wie groß die Ablenkung in dem Moment ist. Wenn der Hund lediglich mit einem "so ists brav" für das Kommen bestätigt wurde, wird er sich beim Anblick eines Hasen schwertun, dieses Lob als Motivation lieber zu Dir zu kommen anzusehen. Damit liegt der Fehler also eigentlich immer beim Hundeführer, weil er dem Hund nicht die ausreichende Motivation bietet um das Kommando zu befolgen. Der Hund wird immer seinen eigenen Interessen nachgehen wollen (nicht aus Sturheit oder aus Bosheit, sondern weil er einfach so "gestrickt" ist) - Du mußt DICH zu seinem Hauptinteresse machen! Gerade in der Pubertät sind viele Hunde total durch den Wind, die Besitzer meinen dann oft der Hund würde nicht mehr gehorchen um sie zu ärgern - falsch, er kämpft lediglich damit, dass sein Körper erwachsen wird und er vor lauter Hormonen usw. nicht mehr weiß wo ihm der Kopf steht. Also muß ich die Motivation für den Hund erhöhen trotzdem zu mir zu kommen und ihn vor allem nicht überfordern. Das bedeutet, dass ich bevor ich ein Kommando zehn mal umsonst rufe erstmal darüber nachdenke warum der Hund jetzt nicht reagiert und was ich besser machen könnte. Ansonsten lernt er nämlich, das Kommandos nicht unbedingt zu befolgen sind und macht was er gerade will. Das ist gerade beim "Komm" ziemlich dumm, weil ich auf die Entfernung schlechter auf den Hund einwirken kann.

Vielleicht hast Du deinen Hund ja durch das neue Kommando auch verwirrt oder überfordert und er weiß jetzt nicht wie er reagieren soll.

Der ganze Spaß funktioniert natürlich nur, wenn mein Hund mich als Rudelführer anerkennt. Von Jemandem der unter ihm steht, läßt er sich natürlich nicht davon abhalten, dass zu tun wonach ihm gerade ist.

Frage damit (zumindest teilweise) beantwortet???

14. Februar 2002 08:08

Hallo Roswitha,
ob ein Hund meidet kann man eigentlich nur an seiner Körpersprache sehen. Um das herauszufinden brauchst Du eigentlich nur Dein Verhalten zu beobachten. Kann es sein, dass Du ihn zu sehr dominierst, wenn er herankommen soll? Das heißt: beugst Du Dich zu ihn nach vorne?.
Wenn der Hund dich von vorne sieht, befindet er sich im Dominanzbereich. D.H. da gehört er eigentlich nicht hin, den Du bist ja der Chef.
Viele Leute haben dadurch bei ihrem Hund Probleme mit dem Herankommen.
Versuche mal, dich seitwärts zum Hund zu stellen, Dich hinzuhocken und Dich gar mit dem Rücken zum Hund zu wenden. Wirst sehen, der Hund kommt viel freudiger zu Dir. Dabei nicht vergessen zu locken und mit freudiger Stimme sein Herankommen zu begleiten.

Klar kann es sein, dass Deine Freundin Recht hat, das kann man von hier schlecht beurteilen. Wie alt ist denn Dein Hundi? Für den Fall, dass er in der Pupertät steckt, ist es sogar wahrscheinlich.

Ganz bestimmt ist es aber so, dass Dein Hund den Befehl zum Herankommen ausführen muss. Nicht weil er konditioniert ist, nicht weil er sonstwas will, sondern weil Du - der Chef - was angeordnet hat. Am Besten ist natürlich, wenn er wirklich freudig zu Dir kommen mag, weil Du immer interessanter bist, als alles andere. Schwer. Stimmt.

Für mich liest es sich, als bist Du noch zu ambivalent in dem, was Du von Deinem Hund verlangen willst. Werde Dir darüber klar, was Du von Deinem Hund erwartest. Dann kannst Du einem Plan machen und dieses Kommando zum Herankommen oder welches auch immer Schrittweise aufbauen.

Viele Grüße
Martina

14. Februar 2002 10:44

hallo!

habe mit meinem hund auch probleme mit dem kommen! Wenn er stark abgelenkt ist-vor allem wenn andere hunde da sind- kommt er nahezu gar nicht her! Soll ich mich durch leckerlis so interessant machen, daß ihm alles andere egal sein muß wenn ich ihn rufe? Es heißt doch dann wieder, daß man nicht so viel mit leckerli trainieren soll, weil der hund dann gar nicht mehr gehorcht, wenn´s kein leckerli mehr gibt!
50 bücher-50 verschiedene meinungen!!!
Liebe grüße, Mary

14. Februar 2002 10:52

Es heißt doch dann wieder, daß man nicht so viel mit leckerli trainieren soll, weil der hund dann gar nicht mehr gehorcht, wenn´s kein leckerli mehr gibt!
Hallo Mary
Ich bin der Meinung ,das es darauf ankommt, richtig mit Leckerchen zu arbeiten( genau wie beim Clickern). Der Hund darf nie wissen, wann er sein Leckerchen bekommt, von wo er sein Leckerchen bekommt( z.B. Beim Vorsitz), du darfst nicht berechnent für den Hund sein, das ist glaube ich das A und O dabei.
Dodo und Richy