Hallo allerseits!
Eigentlich möchte ich kein problem mit euch besprechen, sondern all denen etwas mut machen, die dieses forum benutzen, um problemlösungen zu erhalten.
Jenna ist eine nun zwei jährige golden retriever hündin mit ausgesprochen hoher intelligenz. Auch ich wollte es ganz genau wissen und begab mich früh mit ihr auf der suche nach einer guten hundeschule.Wir lernten nach der 100 jährigen ausbildungsweise und ich merkte sehr schnell, daß hierbei ein gestörtes verhältnis zwischen mir und meinem hund bestand. Sie absolvierte ihre begleithundprüfung bestens,jedenfalls für den außenstehenden.Doch mir ging es dabei überhaupt nicht gut.Ich spürte den inneren druck, dem jenna ständig ausgesetzt war.Bald gab es auch probleme beim agility(meideverhalten) und nun wußte ich keinen rat mehr. Das war der moment, wo sich mein ganzes verhalten verändern mußte.Ich beobachtete nun mein hund und versuchte seine signale zu verstehen. Dabei halfen mir einige bücher die das wesen des hundes und seine verhaltensweisen eingehend beschrieben. Ich lernte meine emotionen so gut es ging unter kontolle zu bekommen.Ich bin erstaunt darüber, wie viel besser mich mein hund über körpersprache versteht,besser als über jeden unnützen satz, den der hund nicht verstehen kann.Ich baute so ein großes vertrauen auf,ein vertrauen, das verbindlich ist.Tiefgreifender und schöner kann man sich eine bindung zwischen hund und mensch nicht vorstellen.Wir beschäftigen uns viele stunden am tag mit abenteuerlichen spaziergängen die meinen jagdhund keine zeit lassen zu wildern.Jenna ist kaum angeleint und ich lasse jeden kontakt mit anderen hunden von anfang an zu.Meine Stimme verrät ihr aber dennoch, wenn ich es ernst meine.Hühner, Gänse,Schafe,Kühe und auch Wild können unseren weg kreuzen, es gibt keine probleme.
Den sogenannten leinenruck habe ich frühzeitig verbannt.Würger und Stachel nie benutzt.Ich habe wirkungsvollere methoden für uns herausgefunden seitdem ich begreife, wie der hund lernt."Sprache ohne Worte".
Jenna kann ich viele male in der woche mit zur arbeit nehmen(postzusteller fußbezirk). Das hat den vorteil, daß sie sich sehr gut an umweltreize gewöhnt hat, die es auf dem land kaum gibt.Sie ist zum größten teil während
der arbeit nicht an der leine und trottet immer ganz brav hinter mir her.Sie erfreut sich in meinem kundenkreis größter beliebtheit und ich habe mindestens eine mahlzeit am tag gespart.
Langsam haben wir es geschafft, ayility wieder für uns zu gewinnen.Keinen druck, keine erwarungshaltung, nur spaß am spiel.nur so kann es funktionieren.Immer mehr benutzen wir die kommunikation über die körpersprache und ich spüre, mein hund geht nicht mehr vor angst in die knie wegen meiner verbalen ausraster.
Aber ich wäre ein verdammter lügner,würde ich sagen, daß immer alles gut funktionieren würde. erwische mich hin und wieder, wenn ich in alte verhaltensmuster verfalle.An den signalen jennas werde ich schnell wieder zurück gerufen.Niemand soll glauben, ich sei ein angeber.Nein ich bin sehr stolz.Einfach nur stolz.Stolz darauf einen weg gefunden zu haben ,bei dem beide seiten glücklich sind.
Drum möchte all denen mut machen die noch nicht diesen weg gefunden haben.Betrachtet ihr eure hunde als freunde und wegbegleiter, dann behandelt sie auch so.Versucht ihre gedanken zu lesen und lernt ihre sprache.Ein zusammenleben wird für alle eine entspannte und nie vergessene bindung sein.
Wir grüßen alle
Udo&Jenna