Hallo alle zusammen!
Ich hatte ja versprochen Euch auf dem laufenden zu halten. Das
wichtigste zuerst: Moritz lebt noch! Das Tierheim hat die
Einschläferung erst mal ausgesetzt. Das ist jetzt schon das x-te Mal,
dass er kurz vor Zwölf von der Schippe gesprungen ist -- offenbar
hat er einen Schutzengel...
Das Tierheim will das m.E. absolut einmalige Angebot von Hans Schlegel
erst mal nicht nutzen, weil man die Verantwortung nicht übernehmen will.
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, habe aber wenigstens erreicht,
dass alle noch mal in sich gehen und dann in einer Woche entscheiden.
Z.Zt. gehe ich mit Moritz jeden Tag raus und bringe ihn abends
zurück ins Tierheim. Da wir ihn definitiv nicht nehmen
können, suchen wir weiter händeringend ein neues Zuhause für ihn!!!
Im übrigen habe ich mir Simones Einwand bezüglich der Leckerlis
zu Herzen genommen und motiviere ihn nur noch durch Loben.
Das klappt prima! Er hatte zwar schon vorher gut gehorcht, aber
jetzt habe ich ein besseres Gefühl dabei, weil es einfach
ehrlicher ist. Ausserdem passt er irgendwie besser auf, was ich
so mache.
Hans hat übrigens am Telefon gesagt, dass er Moritz nicht
für einen Problemhund hält. Es seien vielmehr die Umstände, die
jeden halbwegs normalen Hund nach anderthalb Jahren Zwingerhaft
und so einer gravierenden Umstellung zum Ausrasten brächten.
Nun bin ich zwar kein Kynologe, aber ich denke, wenn man es schafft
ihm beizubringen, wie stark er seine Kiefer dem Menschen
gegenüber einsetzen darf, dann wird er ein toller und
zuverlässiger Hund!
Von Leuten, die es besser wissen, habe ich erfahren, dass so etwas
Jahre dauern kann. Neulich hat er schon wieder "zugebissen",
aber nach einem strengen NEIN sofort losgelassen und mich fragend
angesehen. Er will wirklich nur spielen, glaubt es mir!
Allerdings ist es nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn
er auf diese Weise mit unserer Kerrin "spielt".
Schade, schade, schade!
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man Familien mit Kindern
nur Hunde anvertrauen darf, bei denen man ganz genau abschätzen kann,
dass nach menschlichem Ermessen nichts passieren wird.
Das Problem mit Hunden wie Moritz ist ja auch eher
ein menschlich-psychologisches: wenn irgendein Hund nach Jahren
ein Kind "beisst", dann sagt jeder: wie furchtbar, aber das
konnte ja keiner ahnen!
Wenn Moritz das jemals täte, würden alle sich sofort
entrüsten und den Haltern, dem Tierheim und allen Beteiligten
Unverantwortliches Handeln vorwerfen.
Hinterher ist man halt immer schlauer - bei jedem Hund...
Also nochmal: wer traut sich Moritz zu?!
Sucht mit!
Think Positive!
Harald.