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Moritz: Stand der Dinge

geschrieben von Harald(YCH) 
Moritz: Stand der Dinge
09. Juni 1999 09:03

Hallo alle zusammen!

Ich hatte ja versprochen Euch auf dem laufenden zu halten. Das
wichtigste zuerst: Moritz lebt noch! Das Tierheim hat die
Einschläferung erst mal ausgesetzt. Das ist jetzt schon das x-te Mal,
dass er kurz vor Zwölf von der Schippe gesprungen ist -- offenbar
hat er einen Schutzengel...
Das Tierheim will das m.E. absolut einmalige Angebot von Hans Schlegel
erst mal nicht nutzen, weil man die Verantwortung nicht übernehmen will.
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, habe aber wenigstens erreicht,
dass alle noch mal in sich gehen und dann in einer Woche entscheiden.

Z.Zt. gehe ich mit Moritz jeden Tag raus und bringe ihn abends
zurück ins Tierheim. Da wir ihn definitiv nicht nehmen
können, suchen wir weiter händeringend ein neues Zuhause für ihn!!!

Im übrigen habe ich mir Simones Einwand bezüglich der Leckerlis
zu Herzen genommen und motiviere ihn nur noch durch Loben.
Das klappt prima! Er hatte zwar schon vorher gut gehorcht, aber
jetzt habe ich ein besseres Gefühl dabei, weil es einfach
ehrlicher ist. Ausserdem passt er irgendwie besser auf, was ich
so mache.

Hans hat übrigens am Telefon gesagt, dass er Moritz nicht
für einen Problemhund hält. Es seien vielmehr die Umstände, die
jeden halbwegs normalen Hund nach anderthalb Jahren Zwingerhaft
und so einer gravierenden Umstellung zum Ausrasten brächten.

Nun bin ich zwar kein Kynologe, aber ich denke, wenn man es schafft
ihm beizubringen, wie stark er seine Kiefer dem Menschen
gegenüber einsetzen darf, dann wird er ein toller und
zuverlässiger Hund!
Von Leuten, die es besser wissen, habe ich erfahren, dass so etwas
Jahre dauern kann. Neulich hat er schon wieder "zugebissen",
aber nach einem strengen NEIN sofort losgelassen und mich fragend
angesehen. Er will wirklich nur spielen, glaubt es mir!
Allerdings ist es nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn
er auf diese Weise mit unserer Kerrin "spielt".
Schade, schade, schade!

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man Familien mit Kindern
nur Hunde anvertrauen darf, bei denen man ganz genau abschätzen kann,
dass nach menschlichem Ermessen nichts passieren wird.

Das Problem mit Hunden wie Moritz ist ja auch eher
ein menschlich-psychologisches: wenn irgendein Hund nach Jahren
ein Kind "beisst", dann sagt jeder: wie furchtbar, aber das
konnte ja keiner ahnen!
Wenn Moritz das jemals täte, würden alle sich sofort
entrüsten und den Haltern, dem Tierheim und allen Beteiligten
Unverantwortliches Handeln vorwerfen.
Hinterher ist man halt immer schlauer - bei jedem Hund...

Also nochmal: wer traut sich Moritz zu?!
Sucht mit!
Think Positive!

Harald.



09. Juni 1999 10:50

Hallo Harald!
Ich finde es toll, daß Du mit Moritz wieder spazieren gehst, auch wenn Du ihn wegen Deinem Kind nicht nehmen kannst/solltest. Ich verstehe nicht, daß die Tierheimleitung dieses super Angebot von Herrn Schlegel nicht annehmen will. Aber vielleicht klappt es ja auch doch nocht - nach der Woche Überlegung
:

: Das klappt prima! Er hatte zwar schon vorher gut gehorcht, aber
: jetzt habe ich ein besseres Gefühl dabei, weil es einfach
: ehrlicher ist. Ausserdem passt er irgendwie besser auf, was ich
: so mache.
Super, ist doch schon ein großer Fortschritt, wenn er besser drauf achtet, was Du von ihm willst.
:
: Hans hat übrigens am Telefon gesagt, dass er Moritz nicht
: für einen Problemhund hält. Es seien vielmehr die Umstände, die
: jeden halbwegs normalen Hund nach anderthalb Jahren Zwingerhaft
: und so einer gravierenden Umstellung zum Ausrasten brächten.
Wer dreht da nicht durch? Wenn ich im Tierheim bei uns in der Nähe bin und sehe wie lange teilweise die Tiere schon dort sind, wundere ich mich oft, daß die sich überhaupt noch mal freuen können. Auch wenn sich die Tierheimleute noch so bemühen und kümmern, für den Hund ist es doch schrecklich: Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man Familien mit Kindern
: nur Hunde anvertrauen darf, bei denen man ganz genau abschätzen kann,
: dass nach menschlichem Ermessen nichts passieren wird.
:
: :
: Also nochmal: wer traut sich Moritz zu?!
Hoffentlich findet sich bald jemand. Ich werde auch nochmal mich umhören. Ich kann leider nicht noch einen Hund nehmen. Habe schon 2 und 2 Katzen und das ist einfach genug... Es wäre wohl auch nicht einfach zu unserem Rüden noch einen Rüden dazu zu nehmen.
: Ich fänd es toll, wenn Du uns weiterhin auf dem Laufenden halten würdest. Viel Erfolg mit Moritz. Toll, daß Du Dich weiterhin um ihn bemühst
Simone.
:


09. Juni 1999 15:29

Hallo Harald

Das ist ja toll, dass Mortiz nun eine weiere Chance erhalten soll. Mit wlelcher Begründung lenht das Tierheim das Angebot ab? das ist mir irgendwie unverständlich.
Ich hoffe jedenfalls das Beste für Moritz!
Gruss Franziska

09. Juni 1999 15:49

: Hallo Harald
:
: Das ist ja toll, dass Mortiz nun eine weiere Chance erhalten soll. Mit wlelcher Begründung lenht das Tierheim das Angebot ab? das ist mir irgendwie unverständlich.
: Ich hoffe jedenfalls das Beste für Moritz!
: Gruss Franziska

Die Begründung ist folgende:

Da bei Moritz bis jetzt alle Eingliederungsversuche gescheitert sind,
weil er überall angeblich "ausgeklinkt" ist, hält das Tierheim es
für unwahrscheinlich, dass sich überhaupt noch jemand findet,
der mit ihm klarkommt. Egal wohin er käme, er würde wieder beissen
und dann würde das Tierheim u.U. dafür verantwortlich gemacht werden,
weil man das ja hätte wissen müssen. Er sollte ja sowieso schon
mehrmals eingeschläfert werden und das würde man jetzt
eben endgültig nachholen.

So oder ähnlich...

Meine Meinung dazu: er beisst nicht! Er zwickt nur beim Spielen,
leider etwas zu heftig. Bisher haben das alle eben falsch verstanden
und ihn als einzuschläfernde Bestie betrachtet. Wenn er hätte beissen
wollen, sähe mein Arm jetzt anders aus! Deswegen denke ich auch,
würde ein Besuch in der Schweiz etwas bringen. Entweder, wir lernen,
wie wir ihm das abgewöhnen können, oder man hat wenigstens die
Gewissheit, dass man ihm nicht mehr helfen kann (letztes glaube ich
aber nicht).

So, ich muss jetzt mit Moritz raus...

09. Juni 1999 15:49

hallo

der einzige der mit solchen Hunden fertig wird,
ist Hans Schlegel
Ich kenne Ihn persönlich, er ist eine Kappazität auf diesem Gebiet...

viel Glück

Jürg

09. Juni 1999 16:11

Hallo Harald!

: Die Begründung ist folgende:
:
: Da bei Moritz bis jetzt alle Eingliederungsversuche gescheitert sind,
: weil er überall angeblich "ausgeklinkt" ist, hält das Tierheim es
: für unwahrscheinlich, dass sich überhaupt noch jemand findet,
: der mit ihm klarkommt. Egal wohin er käme, er würde wieder beissen
: und dann würde das Tierheim u.U. dafür verantwortlich gemacht werden,
: weil man das ja hätte wissen müssen. Er sollte ja sowieso schon
: mehrmals eingeschläfert werden und das würde man jetzt
: eben endgültig nachholen.
:

Na, das soll einer verstehen. Ich auf jeden Fall nicht.
Das Umbringen eines Hundes ist ganz sicher KEINE Lösung.
Es dauert sicherlich, einem so etwas abzugewöhnen.
Aber KEIN Hund ist von Natur aus schlecht...

Traurige Grüsse

Kine