Grüß Euch zusammen,
ich hab einmal sonja´s meldung umgestellt. dann kann ich besser antworten, was mir dazu einfällt.
:Oder kann das auch für seine Besitzerin (zu denen er ein normales, enges Verhältnis hat) gefährlich werden?
jeder hund kann für jeden menschen gefährlich werden. nur wird die situation bei den meisten hunden nie auftreten. nicht umsanst heißt es bei der ersten hilfe - schnauze zubinden!
: Kann man ihn dann für ein so schwerwiegendes Fehlverhalten irgedwie angemessen bestrafen?
es ist ein fehlverhalten aus menschlicher sicht, weil wir den hund immer als vierbeinigen menschen sehen. man kann einen hund in unserem sinne nicht "angemessen bestrafen".
:Anscheinend grundlos, denn eine überschwengliche Bergüssung durch einen Menschen, den er kennt, sollte ja kein Aggressionsauslöser sein.
vielleicht hat sich der mensch aus hundlicher sicht fehlverhalten und der hat ihn "angemessen bestraft"? (das ist natürlich unfug). frage: wie hat die überschwängliche begrüßung denn ausgesehen?
vor jahren gab es einmal einen prozeß wegen schmerzensgeld. eine silvesterparty-besucherin hatte den hund der familie auf der couch genauso knuddeln wollen, wie es die besitzerin zuvor getan hatte. der hund verbat sich das durch einen biss ins gesicht. fehlverhalten??? wessen??
: Er droht (und schnappt) wenn jemand einen unsicheren Eindruck macht.
das sieht nach einem typischen teufelskreis aus:
hund sieht das erste mal einen ängstlichen menschen und reagiert neugierig, worauf der mensch dem hundehalter mitteilt, daß er angst hat. vorsichtshalber und um rücksichtsvoll zu sein will der hundehalter ihn zurücknehmen. der hund ist jung und in der explorationsphase, gehorcht nicht so gut. "wenn ihr hund nicht gehorcht, dann...." mensch wird sauer, läßt das durch härtere einwirkungen am hund aus. er ist ja in beweiszwang und dann ist man nicht mehr locker.
hund lernt die etwas abweichende koordination solcher menschen und eventuell den mit dem angstausbruch verbunden intensiveren geruch nach buttersäure mit der nachfolgenden reaktion seines menschen zu verbinden. vom lernverhalten bleibt dem hund eine sinnvolle reaktion übrig: meiden der situation, d.h. abwehren, knurren und schnappen.
ich wage zu behaupten, daß ein großteil der probleme mit ängstlichen menschen auf diese oder ähnliche art vom hund gelernt wurden. wo entspannung (beim hund) angesagt ist, darf man keinen streß erzeugen. das ist nicht einfach, wenn man selber unter streß steht.
tschüß martin & mirko