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Rüde an der Leine agressiv gegen Rüden

geschrieben von Moni(YCH) 
Rüde an der Leine agressiv gegen Rüden
16. Juni 1999 19:24


Hallo Ihr!

Mein 15 Monate alter Rüde ist seit ca. 3 Wochen total giftig gg. andere
Rüden wenn er an der Leine ist.

Er wurde vor 1 Woche von einem freilaufenden Dobi gebissen als er angeleint
war, allerdings war er vorher schon genauso agressiv.

Meiner Meinung nach reagiert er aus Angst so?!

Freilaufend ist er total verträglich allerdings nicht wenn ein anderer Rüde angeleint
pöbelt?!

Der TA meinte das sei Erziehungssache, und ich soll ihn immer schimpfen
wenn er sich aufführt?

Was meint Ihr?


16. Juni 1999 20:57

Hi Moni,

ich hab zu dem Thema schonmal was geschrieben, du findest unter untenstehendem link.

Im übrigen habe ich gerade vor ein paar tagen auch geschrieben, daß im Tiermedizinstudium rein gar nichts über Hundeverhalten, oder Verhalten allgemein gelehrt wírd. Dein TA scheint ja einer von denen zu sein, die, die sich noch nicht allzu sehr mit diesem Thema beschäftigt haben (was nicht heissen soll, daß er auf dem Gebiet der Tiermedizin nicht gut ist!!).

Es ist jedenfalls völlig normal, daß ein Hund an der Leine aggressiver reagiert, wenn er andere Artgenossen sieht, also am besten so oft, wie möglich ableinen, bei Hundebegnungen. Wenn dies nicht möglich ist, würde ich solchen Situationen aus dem Weg gehen oder den Hund absitzen lassen, bis der andere vorbei ist. Was auch zur Aggressionsminderung beitragen soll, ist anstatt des Halsbandes ein Brustgeschirr zu verwenden, so daß wenigstens der Zug auf den Hals wegfällt.

Bis dann

Franziska

und dies bitte anklicken ;o)))

16. Juni 1999 21:23

Hallo,
ich habe meinem 2jährigen Hund dasselbe Problem. Jedesmal, wenn er einen
anderen Hund sieht, fängt er an zu bellen, zu knurren und hängt sich voll in die Leine. Wie soll man das ignorieren? Ich habe jetzt folgende
Methode (bis ich vernünftige professionelle Hilfe gefunden habe):
ich lasse ihn vor mir sitzen und halte ihn rechts und links am Kopf
fest, so daß er seine Aufmerksamkeit auf mich richten muß. Das klappt
schon sehr gut, wenn der andere Hund hinter einem Zaun ist und ich an
einem Grundstück vorbei muß. Wenn er sich beruhigt hat, laß ich ihn bei
Fuß gehen, bis wir vorbei sind, dann wird er gelobt. Es heißt ja immer
man soll den Hund möglichst von der Leine lassen bei solchen Begegnungen, aber das ist ja nicht immer möglich. Vielleicht ist meine
Methode nicht das gelbe vom Ei, aber was besseres fällt mir leider nicht
ein.
Viel Glück,
Melanie
P.S. Schreib mir doch mal ´ne Mail zwecks Erfahrungsaustausch

17. Juni 1999 07:08

Hallo Moni,

ich kenne dieses Verhalten aus eigener Erfahrung. Allerdings war bei Hexe vermutlich der Biß durch eine andere Hündin das Schlüsselereignis. Wir haben das Verhalten an der Leine dann sicher weiter verstärkt, indem wir fortan Begegnungen mit anderen Hunden aus dem Weg gegangen sind. Das war das falscheste, was wir tun konnten.
Außerdem möchte ich Dir den Rat geben, versuche Hunden mit Deinem Hund an der Leine zu begegnen und versuche dann absolut cool zu bleiben. So gibst Du Deinem Hund Sicherheit und er wird merken, daß er sich nicht aufführen braucht. Das ist sehr schwer, wie ich aus eigener Erfahrung schreiben kann. Schon allein, wenn Du nur denkst, jetzt kommt ein Rüde, da wird meiner gleich wieder Theater machen, dann macht er auch Theater. Versuche zu denken, ist doch bloß ein Hund, der tut nix und mein Hund ist jetzt auch ruhig. Das ist schwer, aber man kann es lernen.
Das ist, würde ich sagen der erste Schritt.

Da Dein Hund erst seit 3 Wochen so reagiert, gibt Dir gute Chancen, das schneller in den Griff zu bekommen. Da ist das Verhalten noch nicht sooo fest gefahren, wie es bei uns war. Wir haben wahrscheinlich zu lange gewartet und immer noch daran zu knabbern.

: Meiner Meinung nach reagiert er aus Angst so?!

Wie verhält er sich denn sonst? Ist er eher ängstlich oder eher Draufgänger. Kann natürlich auch sein, daß er als Rüde jetzt erwachsen wird und den anderen Rüden sagen will, Schaut mal, ich bin auch wer und lass mich nicht von jedem unterkriegen.

: Der TA meinte das sei Erziehungssache, und ich soll ihn immer schimpfen wenn er sich aufführt?

Dein Tierarzt hat recht, wenn er sagt, daß sei Erziehungssache - das ist es auch. Nur, wenn Dein Hund aus Angst solches Verhalten zeigt, wäre Schimpfen falsch. Durch schimpfen würdest Du seine Angst bestätigen.

Ich würde Dir folgenden Tip geben. Gehe auf einen Hundeplatz und lege Dein Problem dar. Dann ziehst Du Deinem Hund ein Geschirr an und übst mit ihm separat etwas entfernt von den anderen. Der Hund soll dabei entspannt an der Leine gehen. Ist er angespannt, vergrößerst Du den Abstand zu den anderen Hunden. Zeigt er sich ruhig und gelassen, kannst Du den Abstand verringern, schrittweise so weit, daß er immer entspannt und auf Dich konzentriert bleibt.
Vielleicht gibt es auf diesem Platz auch einen im Verhalten sicheren und ruhigen Rüden, der sich nicht gleich anmachen läßt. Mit dem könntet Ihr dann den direkten Kontakt an der Leine und auch ohne Leine üben.

Außerdem würde ich Dir empfehlen, ein Abbruchkommando zu konditionieren. (kann Dir gerne schreiben, wie das gemacht wird.) Damit sagst Du Deinem Hund unmißverständlich, daß er mit dem, was er gerade tut (Anmachen anderer Hunde), aufhören soll. Und zwar ohne wenn und aber.

Auf jeden Fall, suche immer wieder gezielt solche Situationen, wo er sich aufführt und versuche ruhig zu bleiben. Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist das Vermeiden der selben. Damit würde sich da Verhalten des Hundes nur noch verstärken.


Interessierte Grüße

Yvonne und Hexe

17. Juni 1999 10:26

Hi Franziska,



Im übrigen habe ich gerade vor ein paar tagen auch geschrieben, daß im Tiermedizinstudium rein gar nichts über Hundeverhalten, oder Verhalten allgemein gelehrt wírd.

Dein TA scheint ja einer von denen zu sein, die, die sich noch nicht allzu sehr mit diesem Thema beschäftigt haben.

Naja, ich weiß nur daß er selbst einen Hund hat.
:
Es ist jedenfalls völlig normal, daß ein Hund an der Leine aggressiver reagiert, wenn er andere Artgenossen sieht, also am besten so oft, wie möglich ableinen, bei Hundebegnungen. Wenn dies nicht möglich ist, würde ich solchen Situationen aus dem Weg gehen oder den Hund absitzen lassen, bis der andere vorbei ist. Was auch zur Aggressionsminderung beitragen soll, ist anstatt des Halsbandes ein Brustgeschirr zu verwenden, so daß wenigstens der Zug auf den Hals wegfällt.

Ich stimme Dir zu, daß es "normal" ist. Jedoch bin ich davon überzeugt daß man mit Erziehung das Verhalten des Hundes ändern kann. Ansonsten würde wohl JEDER angeknurrte Rüde entsprechend giftig auf meinen reagieren. Dem ist aber nicht so, viele ignorieren ihn einfach und laufen ruhig an
ihm vorbei.

Liebe Grüße

Moni
: und dies bitte anklicken ;o)))

17. Juni 1999 11:31

Hi Moni
:
: Naja, ich weiß nur daß er selbst einen Hund hat.

mhhh, ich kenne auch ne Tiermedizinstudentin, die selbst ne junge hündin hat und mit dieser kaum klarkommt.

Du kannst das Verhalten sicherlich mit Erziehung beeinflussen. Nur, ihn in dieser Situation auch noch durch "schimpfen" oder sowas zu bestrafen, bringt im Endeeffekt nur noch eine Steigerung des Verhaltens, da dem hund nicht nur durch die Leine die möglichkeit zur artgerechten Kommunikation genommen wird, sondern ihm auch noch durch Herrchen "in den Rücken gefallen" wird. Das bringt also höchsten etwas, wenn du es schaffst, den hund dermassen einzuschüchtern, daß er sich gar nichts mehr traut. Deswegen fände ich es besser, den Hund so oft, wie möglich loszulassen (vorausgesetzt, der andere Hund ist ebenfalls abgeleint). Das ist auch Erziehung, denn so merkt der hund, daß er im Notfall nicht mehr von irgendwas zurückgehalten wird, und demzufolge wird er irgendwann auch kapieren, daß er sich´angeleint nicht schon von vornherein verteidigen muss. Ist der andere Hund auch angeleint, würde ich ihn irgendwo am rand absitzen lassen...solltest du von vornherein wissen, daß er aufspringt und loskläfft, wenn der andere Hund vorbei kommt, kannst du ihn auch festhalten, allerdings nicht mittels halsband, sondern, indem du einen arm über seinen Rücken legst, den anderen vor seinen brustkorb (ihn also sozusagen umarmst)... das ganze, ohne irgendwas zu ihm zu sagen, oder ihn zu streicheln oder sowas.

Das wär mein "erziehungsvorschlag".

Bis dann

Franziska