Hallo Moni,
ich kenne dieses Verhalten aus eigener Erfahrung. Allerdings war bei Hexe vermutlich der Biß durch eine andere Hündin das Schlüsselereignis. Wir haben das Verhalten an der Leine dann sicher weiter verstärkt, indem wir fortan Begegnungen mit anderen Hunden aus dem Weg gegangen sind. Das war das falscheste, was wir tun konnten.
Außerdem möchte ich Dir den Rat geben, versuche Hunden mit Deinem Hund an der Leine zu begegnen und versuche dann absolut cool zu bleiben. So gibst Du Deinem Hund Sicherheit und er wird merken, daß er sich nicht aufführen braucht. Das ist sehr schwer, wie ich aus eigener Erfahrung schreiben kann. Schon allein, wenn Du nur denkst, jetzt kommt ein Rüde, da wird meiner gleich wieder Theater machen, dann macht er auch Theater. Versuche zu denken, ist doch bloß ein Hund, der tut nix und mein Hund ist jetzt auch ruhig. Das ist schwer, aber man kann es lernen.
Das ist, würde ich sagen der erste Schritt.
Da Dein Hund erst seit 3 Wochen so reagiert, gibt Dir gute Chancen, das schneller in den Griff zu bekommen. Da ist das Verhalten noch nicht sooo fest gefahren, wie es bei uns war. Wir haben wahrscheinlich zu lange gewartet und immer noch daran zu knabbern.
: Meiner Meinung nach reagiert er aus Angst so?!
Wie verhält er sich denn sonst? Ist er eher ängstlich oder eher Draufgänger. Kann natürlich auch sein, daß er als Rüde jetzt erwachsen wird und den anderen Rüden sagen will, Schaut mal, ich bin auch wer und lass mich nicht von jedem unterkriegen.
: Der TA meinte das sei Erziehungssache, und ich soll ihn immer schimpfen wenn er sich aufführt?
Dein Tierarzt hat recht, wenn er sagt, daß sei Erziehungssache - das ist es auch. Nur, wenn Dein Hund aus Angst solches Verhalten zeigt, wäre Schimpfen falsch. Durch schimpfen würdest Du seine Angst bestätigen.
Ich würde Dir folgenden Tip geben. Gehe auf einen Hundeplatz und lege Dein Problem dar. Dann ziehst Du Deinem Hund ein Geschirr an und übst mit ihm separat etwas entfernt von den anderen. Der Hund soll dabei entspannt an der Leine gehen. Ist er angespannt, vergrößerst Du den Abstand zu den anderen Hunden. Zeigt er sich ruhig und gelassen, kannst Du den Abstand verringern, schrittweise so weit, daß er immer entspannt und auf Dich konzentriert bleibt.
Vielleicht gibt es auf diesem Platz auch einen im Verhalten sicheren und ruhigen Rüden, der sich nicht gleich anmachen läßt. Mit dem könntet Ihr dann den direkten Kontakt an der Leine und auch ohne Leine üben.
Außerdem würde ich Dir empfehlen, ein Abbruchkommando zu konditionieren. (kann Dir gerne schreiben, wie das gemacht wird.) Damit sagst Du Deinem Hund unmißverständlich, daß er mit dem, was er gerade tut (Anmachen anderer Hunde), aufhören soll. Und zwar ohne wenn und aber.
Auf jeden Fall, suche immer wieder gezielt solche Situationen, wo er sich aufführt und versuche ruhig zu bleiben. Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist das Vermeiden der selben. Damit würde sich da Verhalten des Hundes nur noch verstärken.
Interessierte Grüße
Yvonne und Hexe