Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ohne Titel

geschrieben von Natascha(YCH) 
Ohne Titel
01. Juli 1999 09:26

Hallo an alle,

ich habe seit zwei Wochen einen jungen Bullterrierrüden namens Innu (4 Monate alt), der bereits zwei Besitzerwechsel hinter sich hat. Er kommt aus einer Leistungszucht - nur was heisst das bei einem Bullterrier? Ich kenne einen solchen Ausdruck eigentlich nur bei Schutz- und Jagdhunden. Er ist voller Energie und spielt wahnsinnig gerne, was mir jedoch schon aufgefallen ist, dass er keinerlei Nachfolgetrieb besitzt. Dabei habe ich gelesen,dass der bei Welpen besonders stark ausgepraegt sein soll. Innu ist jedoch nur mit Muehe dazu zu bewegen, dort zu sein, wo ich bin. Ich lasse ihn daher lieber an der Leine. Muss ich noch laenger warten, damit sich seine Bindung zu mir staerker ausgepraegt ist? Ich habe keine Erfahrung mit der Rasse Bullterrier und waere sehr froh ueber einige Tips von erfahrenen Haltern dieser Rasse.

Vielen Dank im voraus,

Natascha

01. Juli 1999 10:59

Hallo Natascha,

: ich habe seit zwei Wochen einen jungen Bullterrierrüden namens Innu (4 Monate alt),

: Er ist voller Energie und spielt wahnsinnig gerne, was mir jedoch schon aufgefallen ist,
: dass er keinerlei Nachfolgetrieb besitzt. Dabei habe ich gelesen,dass der bei Welpen besonders
: stark ausgepraegt sein soll. Innu ist jedoch nur mit Muehe dazu zu bewegen, dort zu sein,
: wo ich bin. Ich lasse ihn daher lieber an der Leine. Muss ich noch laenger warten, damit
: sich seine Bindung zu mir staerker ausgepraegt ist? Ich habe keine Erfahrung mit der Rasse
: Bullterrier und waere sehr froh ueber einige Tips von erfahrenen Haltern dieser Rasse.

ich habe selber einen Bullterrier, als Welpe von einem verantwortungsvollen
Zuechter uebernommen und jetzt ein Jahr alt. Der Begriff "Leistungszucht" bezieht
sich bei Bulldozern ausschliesslich auf Austellungshunde, also wegen ihres
Aussehens und Wesens Praemierte Zuchtlinien.

Dies soll nicht heissen, dass es nicht auch Bullterrier als "Gebrauchshunde"
(schreckliches Wort) gibt, sehr selten als SchH, haeufiger als Rettungshund.

Der von Dir angesprochene Nachfolgetrieb stellt sich m.E. in einer sehr fruehen
Lebensphase (der fruehen Praegungsphase) des Welpen ein und gilt nur fuer iden-
tifizierte Rudelmitglieder. Es ist verstaendlich, dass sich dieses Verhalten
bei einem Bulliwelpen der mehrfach die Bezugspersonen gewechselt hat, fehlerhaft
entwickelt und sich mit 4 Monaten nicht mehr selber einstellen wird.

Auch sind Bullis schon sehr frueh sehr selbstbewusst und unternehmungslustig,
manchmal auch sehr dickkoepfig und wollen ihre Umwelt gelegentlich auch gerne
alleine erkunden.

Als erstes empfehle ich Dir, den kleinen Innu nicht zu ueberfordern. Gib ihm Zeit
sich einzugewoehnen und beobachte ihn in dieser Zeit genau.

Wenn Du mit ihm laeufst, zieh ihn nicht an der Leine hinterher, sondern lock
ihn so oft es geht her und belohne positive Verhaltensansaetze stets gross-
zuegig durch Spielen oder Leckerchen.

Versuch so oft es geht in Situationen in denen er nicht hoert und abgelenkt ist,
seine Aufmerksamkeit auf Dich zu richten (mit dem Schluessel klirren, Pfeifen,
Haendeklatschen etc.

Wenn Innu sich soweit eingelebt hat, kannst Du auf sicherem Terrain mit kleinen
Versteckspielen anfangen, Z.B. ein paar Meter entfernt hinter einem Baum verstecken,
abwarten bis Innu merkt das er alleine ist und dann sacht Laut geben und
Innu total loben wenn er heraneilt. Diese Spiele sind steigerungsfaehig, aber
uebertreib es nicht, er soll ein wenig erschreckt aber nicht schockiert werden.

Vermeide in jedem Falle Situationen, in denen Du hinter ihm herlaufen musst,'
dass wurde sich Innu sofort als erfolgreiche Eigenmaechtigkeit (Aufruf zum
Jagdausflug) merken.

Nuetzlich ist auch die Gewoehnung an eine Langleine, zum Ueben (aber keinesfalls
zum normalen Fuehren) kannst Du eine 5-10 Meter lange Leine benutzen.
Der Gewoehnungsprozess ist abgeschlossen, wenn Innu diese Schleppleine gar
nicht mehr wahr nimmt. Dann kannst Du beginnen, Innu aus Ablenkungssituationen
mit einen Standardkommando (z.B. "hier"winking smiley abzurufen und zum Zeitpunkt des
Kommandos sanft mit der Langleine auf ihn einzuwirken (nicht dauerhaft ziehen,
sondern kurz und vorsichtig!!! "rucken"winking smiley. Dabei immer locken und das Herankommen
ausgiebig belohnen.

Niemals schimpfen wenn er sich selbststaendig gemacht hat und nach einiger
Zeit von selber kommt.

Wenn Du solche Uebungen kosequent weiterfuehrst, wirst Du sicher bald feststellen
das Innu immer haeufiger schaut, wo Du bist uns was Du machst. Nachdem er das
Herankommen stets als angenehm erlebt, wirst Du sicher bald Erfolg haben.

Ciao Burkhard (und Baxter the Bulldozer)

01. Juli 1999 10:28

Hallo, Natascha!
Den Nachfolgetrieb hatte Dein Bullterrier sicherlich auch, aber wenn er schon zwei Vorbesitzer hatte, dann haben die wahrscheinlich dafuer gesorgt, dass er alle andere im Kopf hat, als auf seinen Menschen zu achten.
Wenn Du ihn weiterhin nur an der Leine fuehrst, lernt er das auch nicht.
Du solltest deshalb in einer sicheren Gegend (keine Strassen) mit ihm ohne Leine spazieren gehen und zwar ohne mit ihm zu sprechen oder ihn zu rufen. Kontrolliere Dich genau! Und zwar musst Du nun bei diesem Spaziergang ganz oft die Richtung wechseln, wie gesagt, ohne Innu zu rufen oder Dich anders bemerkbar zu machen. Ausserdem kannst Du auch die Geschwindigkeit aendern. Wenn er bummelt, schneller laufen oder auch mal wegrennen. Geht er von Dir weg, dann nicht hinterherlaufen!
Das kannst Du aber wirklich nur in einer Gegend machen, wo Du keine Gefahren befuerchten musst, falls er sich am Anfang doch noch weiter von Dir entfernt.
Dein Hund muss lernen, dass er sich nach Dir richten muss und nicht Du Dich nach ihm. Ich glaube nicht, dass das was mit der Rasse zu tun hat!
Ich wuensche Dir viel Erfolg!
Juliane

01. Juli 1999 10:40

Hi Juliane und Natascha,

: Dein Hund muss lernen, dass er sich nach Dir richten muss und nicht Du Dich nach ihm. Ich glaube nicht, dass das was mit der Rasse zu tun hat!

Zumindest nur bedingt, denn ich glaube, daß Terrier grundsätzlich ein unabhängigeres Wesen haben als beispielsweise Schäfis. Aber es ist auch eine Frage des Alters, denn meine Hündin (schwer definierbarer Mix) hatte als Welpe auch null Nachlauftrieb - ich konnte mich verstecken oder wegrennen, soviel ich wollte, es hat sie nicht interessiert -, doch mit der Zeit ist sie sehr viel rudelbewußter geworden und ich habe heute mit der Nachfolge überhaupt keine Probleme mehr. Manche Hunde brauchen dafür vielleicht einfach etwas länger und sind als Welpen noch zu verspielt und ablenkbar.

Liebe Grüße senden
suki und maxi

01. Juli 1999 12:52

Grüß Dich Natascha,

: ich habe seit zwei Wochen einen jungen Bullterrierrüden namens Innu (4 Monate alt), der bereits zwei Besitzerwechsel hinter sich hat...... aufgefallen ist, dass er keinerlei Nachfolgetrieb besitzt.

mit 4 Monaten ist er kein welpe mehr, sondern junghund. der folgetrieb läßt in diesem alter stark nach (unabhängig von der vorgeschichte) und weicht zur zeit der pubertät un einige zeit danach einem ausgprägten explorationstrieb. der hund will und muß seine umgebung kennenlernen.
(hund kommt 200 m übers feld angedüst, nimmt kontakt zum anderen auf, spielt knurrt, dampft wieder ab). konsternierter besitzer "das hat er noch nie gemacht, der bleib sonst immer bei mir." jetzt macht er´s.
also gräm dich nicht. üb kommen. falls du dazu clickertraining anwenden willst, es geht hervorragend. und bullterrier sprechen sehr gut darauf an.

tschüß martin & mirko




02. Juli 1999 06:56

Hallo Martin,

es wäre schön, wenn Du mir die notwendigen Übungseinheiten beim Clickertraining für die Übung "Herkommen" erklären könntest. Ich habe schon vom Clickertraining gelesen, es ist sehr interessant. Ich wollte Innu eigentlich bei einer Welpenspielgruppe anmelden, doch leider wurde seine Aufnahme verweigert (Begründung: zu alt).

Tschüß, Natascha und Innu