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Vertrauen gewinnen

geschrieben von Marlene(YCH) 
Vertrauen gewinnen
05. Juli 1999 06:03

Wir haben seit 2 Wochen einen Hund aus dem Tierheim. Wenn wir auf ihn zugehen zieht er sofort den Schwanz ein und versucht sich unter die Eckbank zu verkriechen.
Laut Tierheim ist er von seinem Vorbesitzer oft schlecht behandelt worden. Er hat ihn angeblich oft am Fell gepackt und geschüttelt aber angeblich nicht geschlagen. (ob das alles stimmt ??)
Wie können nun wir das Vertrauen unseres Hundes gewinnen. Einerseits müßen wir ihm ja auch seine Grenzen klar machen, wollen ihn aber nicht weiter verängstigen.


05. Juli 1999 08:06

Hallo Marlene!

Ich habe bis jetzt die Erfahrung gemacht, daß es einen ängstlichen Hund nicht noch mehr verängstigt, wenn man beginnt ihm Grenzen zu zeigen, sondern er mehr Vertrauen bekommt weil er die Menschen endlich einschätzen kann. Wichtig ist jedoch, daß Du die Grenzen auch ganz klar ziehst, so daß er sie wirklich sehen kann. Nicht heute so und morgen wieder anders. Zu den Grenzen gehört selbverständlich auch, daß Du dem Hund zeigst, daß er sich darin sicher und sogar ganz toll fühlen kann. Also suche bitte immer, unmittelbar nachdem Du den Hund bestraft hast, eine Möglichkeit ihn zu loben. Beispiel: Er hat sich aufs Bett geschlichen und Du rufst böse "Raus da!!". Sobald er sich auf den sicheren Weg nach unten macht: Ganz toll loben!! Bei dieser Erziehung ist die Art, wie Du Deine Stimme gebrauchst sehr wichtig. Loben bitte immer mit heller Stimme und zur Strafe muß die Stimme einem Knurren gleichen. Du mußt den Hund also nicht unbedingt anfassen.
Ich stelle mir gerade die Szene vor, in der Ihr auf den Hund zugeht. Wahrscheinlich vornübergebäugt, um sich klein zu machen, einen Arm ausgestreckt, beruhigend auf den Hund einredend und dabei freundlich lächeln. Um einen Menschen zu beruhigen, ist das sicher nicht schlecht.
Ein Hund bewertet das als eine absolute Bedrohung. Er wird fixiert, angeschlichen, dabei noch angeknurrt und obendrein auch noch angefletscht. Da würde ich mich auch verkriechen!!!
Falls Ihr das anders macht, super!! Ich habe dieses Verhalten jedoch immer wieder beobachtet und Ihr solltet bei Besuch darauf achten, daß es nicht gemacht wird.

Ich hoffe, daß ich Dir etwas weiterhelfen konnte!
Viel Erfolg und Spaß bei der Erziehung!

BirgitSC


05. Juli 1999 07:41

Hallo Marlene,

: Wir haben seit 2 Wochen einen Hund aus dem Tierheim.

Wie hat er sich denn Euch gegenüber im Tierheim gezeigt? Wie alt ist er denn? Ist es ein Abgabetier oder ist er beschlagnahmt?

: Wenn wir auf ihn zugehen zieht er sofort den Schwanz ein und versucht sich unter die Eckbank zu verkriechen.

Versucht es doch einmal umgekehrt. Also, laßt ihn auf Euch zukommen. Ich habe beobachtet, daß vielen Hunden (unserer Hexe übrigens auch) damit geholfen ist, wenn sie auf die Leute zugehen zum anschnüffeln und nicht die Leute (vielleicht noch von oben als große Riesen) auf sie zukommen.
Ich würde vorschlagen, gehe mit ihm in einen Raum, wo er sich zur Not vor Dir zurückziehen kann. Setze Dich (mit Leckerli oder Spielzeug - was er halt lieber mag) in eine Ecke und tue ganz unbefangen. So als wäre er gar nicht da. Ich denke, nach einiger Zeit wird er sich entspannen, vielleicht legt er sich irgendwo hin. Versuche dann, Dich ihm zu nähern - auf allen Vieren. Dann bist Du nicht so groß und er hat vielleicht weniger Angst. Zeigt er sich wieder angespannt oder ängstlich, setzt Du Dich an die Stelle, wo Du gerade bist und wartest wieder, bis er entspannt ist. Dränge ihn nicht in die Ecke, lasse ihm immer einen Weg, Dir auszuweichen.

: Einerseits müßen wir ihm ja auch seine Grenzen klar machen, wollen ihn aber nicht weiter verängstigen.

Ich denke, wenn Ihr das Vertrauen Eures Hundes habt, wird er seine Grenzen kennen. Ihr dürft nur nicht jetzt Dinge durchgehen lassen, die er später unterlassen soll. Auch schon Gesten, wie "Ihr geht zuerst durch die Tür" oder, wenn er Euch im Weg liegt, muß er aufstehen, er bekommt sein Futter nachdem Ihr gegessen habt usw. macht Ihr ihm klar, daß Ihr der Boss seid. Diese Dinge müßt ihr nur konsequent einhalten. (das ist schwer, ich weiß :-))


Viel Glück und ganz viel Freude mit Eurem Neuzugang wünschen

Yvonne und Hexe

PS: Für weitere Fragen habe ich immer ein offenes Ohr!!


05. Juli 1999 09:03

Liebe Marlene,

habt ihr schon mal daran gedacht, den Hund mit Bachblüten zu therapieren?

Der Hund muß ja erstmal wieder in sein seelisches Gleichgewicht gebracht werden.
"Star of Bethlehem" gilt als der "Seelentröster" und wird oft bei Hunden aus dem Tierheim eingesetzt,
damit sie erstmal wieder Vertrauen fassen können.(siehe Bachblüten für Hunde von Petra Stein)
Wäre auf alle Fälle ein Versuch wert. Ich kenne viele, die damit gute Erfahrung gemacht haben.

Halt mich auf dem Laufenden, falls ihr die Therapie startet und viel Erfolg wünschen

Christine und Sammy

15. Juli 1999 12:31




: Wir haben seit 2 Wochen einen Hund aus dem Tierheim. Wenn wir auf ihn zugehen zieht er sofort den Schwanz ein und versucht sich unter die Eckbank zu verkriechen.
: Laut Tierheim ist er von seinem Vorbesitzer oft schlecht behandelt worden. Er hat ihn angeblich oft am Fell gepackt und geschüttelt aber angeblich nicht geschlagen. (ob das alles stimmt ??)
: Wie können nun wir das Vertrauen unseres Hundes gewinnen. Einerseits müßen wir ihm ja auch seine Grenzen klar machen, wollen ihn aber nicht weiter verängstigen.
:
Wenn sich das Tier anfassen lässt- kann man mit Tallington Touch - (siehe www.lindatellington-jones.com www.ttaem.ch www.spiritdog.com) -richtig betatschen hift Wunder!
-später auf Rangordnung achten.
Viel Erfolg
MfG herbert