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Alter Rüde wird ungehorsam

geschrieben von Tanja(YCH) 
Alter Rüde wird ungehorsam
09. Juli 1999 12:07

Liebe Forumsteilnehmer,

wir haben insgesamt 4 Hunde, der älteste ist nun 11 Jahre alt. Er hat früher sehr gut gehorcht und ist ausgebildet in SchH 3. Seit einigen Jahren hat er schwere Arthrose in der Wirbelsäule. Dies hindert ihn daran schnell "sitz" oder "platz" zu machen. Wenn wir z. B. mit unserem Rudel spazieren gehen und es kommt ein Radfahrer rufen wir "platz" alle liegen, er steht. Da das im Prinzip nicht schlimm ist und er auch ruhig auf der Stelle stehen bleibt, haben wir das auf Grund seiner Krankheit so geduldet. Für ihn waren wir wohl Inkonsequent. Auch auf dem Hundeplatz arbeiten wir Grund seiner Krankheit seit ca 2 Jahren nicht mehr mit ihm. Seit einiger Zeit beginnt er nun seine Ohren auf kompletten Durchzug zu stellen. Bei "hier" fühlt er sich nicht mehr angesprochen, drehen wir um und gehen ohne in weg, kommt er halt nach ausgiebigen schnüffeln irgentwann gemütlich hinterhergetrabt. Ausgibiges Lob und auch Futter findet er zwar toll, aber daß man deswegen sofort kommen soll sieht er nicht mehr ein. Sämmliche Tricks, wie verstecken etc. kennt er alle und die bringen ihn nicht mehr aus der Ruhe. Dann wird eben irgentwann umgedreht und ruhig alles abgeschnüffelt und wenn er dann sieht, "ach da sind sie ja", dreht er wieder ab. Es ist nicht so daß er weit wegläuft, oder gar außer Sicht ist. Aber wenn wir die Hunde auf Grund eines Tracktors im Feld, anderer Spaziergänger etc. zu uns rufen, ist es lästig, wenn da einer dabei ist, der der Meinung ist, ihn ginge das alles nichts mehr an.
Auch wenn wir mit ihm alleine gehen verhält er sich nicht anders. Zuhause fängt er außerdem an zu betteln (ohne Erfolg) und Lebensmittel zu stehlen (das letzte Opfer war ein ganzer Marmorkuchen), alles Dinge, die er früher nicht gemacht hat. Er versucht es gelegentlich sogar wenn wir dabei sind. Ich vermute er nimmt uns einfach nicht mehr für voll. Aber ich weiß nicht wie ich es wieder ändern soll. Wenn er mir z. B. im Weg liegt, lasse ich in meistens liegen, da er Probleme (Schmerzen) beim Austehen und Hinlegen hat usw.). Wie gesagt es ist alles in allem kein großes Problem, aber es ärgert mich halt die letzte Zeit weil es immer schlimmer wird).


Gruß Tanja


(PS: sein Gehör ist noch ausgezeichet).

Gruß Tanja

09. Juli 1999 12:20

Hallo Tanja,

ich würde wahrscheinlich die alten Befehle verwenden, d. h. wenn ich sitz sage, muß er halt sitzen (Tempo bestimmt er), wenn Du "Rücksicht" nehmen muß, bring ihm doch einfach ein neues Kommondo bei...

Ich denke, es ist wichtig, daß der Hund das Gefühl hat, "gebraucht" zu werden, Lob zu bekommen.. .In Vergleich, Menschen die sehr aktiv aus dem Berufsleben scheiden, fällt nach ein paar Tagen zu hause (als Rentner) auch die Decke auf den Kopf und sie werden ungenießbar..#



09. Juli 1999 12:47

Hallo Tanja,

ich kenne dieses Problem. Meine ältere Mischlingshündin Shika ist jetzt zehn, die Whippethündin Whoopie fast zwei Jahre. Die alte hört manchmal einfach weg, weil ich im allgemeinen viel mehr mit der jungen arbeite. mit ihr mache ich Clickertraining, "Agility" (Marke Eigenbau - auf und über Baum im Park...) und rufe sie auch oft aus allen möglichen gelegenheiten ab um ihr sicheres Herankommen (Hetzhund!!) zu erhalten. Die Alte weiß genau das Sie nicht gemeint ist, (im Gegenteil bin ich ganz froh, wenn ich während eines Spazierganges nur mit Whoopie arbeiten kann und es kommen nicht jedesmal zwei Hundenasen um Belohnungen abzuholen.) Dann kann ich natürlich nicht erwarten, das sie zack-zack gehorcht, wenn ich sie mal explizit anspreche. Meistens tut sie es, aber manchmal auch erst aufs dritte. Dann achte ich darauf sie wieder verstärkt zu fordern und sie auch mal alleine was üben zu lassen oder mit ihr zu Clickern. So fühlt sie nicht vernachlässigt und zeigt wieder mehr Interesse an meinen Aktionen.

Viele Grüße, Anneke

09. Juli 1999 13:30

: Liebe Forumsteilnehmer,
:
Ich vermute er nimmt uns einfach nicht mehr für voll.
Gruß Tanja
(PS: sein Gehör ist noch ausgezeichet).
:
: Gruß Tanja

liebe Tanja, was macht Dich da so sicher, daß sein Gehör noch in Ordnung ist.
Du schilderst hier leider nur Situationen, die sich "in Wald und Feld abspielen". Da
Du schreibst, Dein Hund ist ausgebildet, weißt Du, daß der Hund "Zeichen" und
"Laut" verknüpft. Wie kann er in Wald und Feld Deine Zeichen sehen. Wenn Du jetzt
mit den Händeln "fuchtelst", so kennt er das nicht. Ein Fingerzeig zum Bein, und
der Hund kam in der Ausbildung und auch später freudig zurück. So kann es doch
sein, daß das Gehör vielleicht geschädigt ist.
Ein Hund wird im Alter vergeßlich und warum sollen sie nicht, wie beim Menschen
auch, in Kindlichkeiten zurückfallen. Mein ältester Hund ist 13,5 Jahre alt geworden,
auch er zeigte Kindlichkeiten.

Gruß Ilselore

09. Juli 1999 13:39

Hallo Tanja,

ich habe genau denselben Dickkopf zuhause, der über die Jahre ein solch gepflegtes Selbstbewusstsein entwickelt hat, daß ihn die üblichen "Tricks" wie verstecken etc. nicht mehr berühren. Außerdem hatte ich eine zeitlang die Einstellung, der Opi muß nicht mehr arbeiten. Dummer Fehler, denn auch oder gerade der Opi wollte arbeiten! Als ich mit dem jüngeren Rüden anfing zu clickern, ließ ich den Älteren außen vor. Er sah zu, und auf einmal, ohne daß ich ihn für irgendwetwas bestärkt hatte, zeigte er mir ein Kunsstückchen nach dem anderen. Da fiel dann endlich auch bei mir der Groschen pfennigweise. Da er manche Sachen auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen soll ( z.B. hohe Sprünge beim Agility) bringe ich ihm Tricks bei. Ich verlange nun von Sachen die er kann auch eine akurate Ausführung und dulde sein gezockel und geschluder nicht mehr. Er geht nach wie vor auf den Hundeplatz, und macht auch mit - einen Gang tiefer eben. Getreu dem Motto, wer rastet der rostet!!
Nach wenigen Wochen war er wieder der Alte / Junge!
alles Gute, Daggi

12. Juli 1999 07:32

Hallo Ilselore,

leider kann ich erst heute antworten, da ich nur auf der Arbeit ins Internet kann. Ich weiß daher daß unser alter Hund noch ausgezeichnet hört, da er auf Geräusche reagiert. Z. B. ein Mäuschen raschelt im Gebüsch oder er ist draußen bei uns im Hof und ich klimpere mit seinem Halsband, gehe in die Küche wo seine Leckerlies aufbewart werden, etc., da er mich dabei nicht sehen kann, aber sofort angelaufen kommt, muß er mich hören. Außerdem reagiert er ja auch auf die Kommandos, nur halt nicht beim 1. sondern meistens erst nach dem 4.-5. mal rufen: Das läuft dann meistens so ab. Ich rufe, alle Hunde kommen, nur er nicht, kein Ohrzucken daß er überhaupt wargenommen hat, daß ich rief. Ich rufe ein 2. mal, Hund reagiert meist mit kurzem Blick zurück, so als ob er sich überzeugen will, bin ich überhaupt gemeint. Ich rufe dann ein 3. Mal, er muß erst die nächste Ecke markieren. 4. Kommando, er kommt genüßlich angetrabt. Rufe ich nur einmal und drehe ab, kommt er auch nicht schneller. Er registriert dann, keiner läuft ihm mehr nach, also Blick zurück, "ach die gehen ja", Ecke markieren, gemütlich hinterherkommen.... .

Da er es außer mit dem Rücken, auch noch mit dem Herz hat, kann ich auch solche Dinge wie Stöckchenwerfen oder übermäßiges Herumtollen mit ihm nicht mehr machen, da er dann anfängt zu schwanken und die linke Vorderpfote hochhält (er ist auch schon umgefallen), daß dauert dann einige Minuten, dann geht es ihm wieder gut, ich behandele ihn mit Homöopathischen Mitteln, so kommt es nur noch sehr selten vor.

So Übungen wie Fußgehen mit und ohne Leine oder auch "Steh" sind wenn er in der Nähe ist kein Problem wenn er weiter weg ist brauch er für "Steh" auch 2-3 Kommandos.


Gruß Tanja

Gruß Tanja