Unsicherheit fremden Männern gegenüber
25. Juli 1999 20:51


Mein Bullterrier Theo ist in manchen Situationen unsicher, dann vor allem fremden Männern gegenüber die ihn ansprechen und streicheln wollen (und dennoch machmal Angst oder Unsicherheit zeigen) .Diese Situationen kommen sehr selten vor, jedoch weiß ich nicht unbedingt, wie ich mich dann verhalten soll. Er reagiert z.B. an der Wohnungstür so, wenn jemand fremdes zu Besuch kommt (aber auch nicht bei jedem! Hauptsächlich bei Leuten, die auch Angst vor ihm haben). Er sträubt die Nackenhaare und knurrt und bellt, was sich ziemlich übel anhört. Obwohl ich es mir nicht vorstellen kann, habe ich Angst er könnte beißen.)Dies geschieht auch auf der Strasse. Wir waren mit ihm vor kurzem in Spanien im Urlaub. Durch die ungewohnte Situation wußte er nicht, wer Freund und Feind war und hat sehr oft so reagiert. Nach einer Eingewöhnungsphase ging es dann. Ich muß dazu sagen, daß er das Verhalten fast nur in meiner Anwesenheit zeigt, fast gar nicht bei meinem Freund. Wir haben Theo von einem verantwortungsvollen Züchter mit 7 Wochen bekommen. Wir besuchen regelmäßig die Hundeschule und gehen auf einen Breitensport-Hundeplatz( Wo mir leider auch niuemand helfen konnte) Theo ist ansonsten ein klasse Kerl, er kommt mit in die Fußgängerzone, mag eigentlich alle bekannten Menschen und auch viele Fremde, mag andere Hunde (auch Rüden )etc. Wer kann mir sagen, wie ich genau in dieser Situation reagieren kann, gerade wenn Besuch kommt. Vor allem, da diese Situationen total unverhofft auftreten.Theo ist ansonsten gut sozialisiert, spürt aber glaube ich die Abneigung der meisten Leute der Rasse gegenüber und folglich auch meine Unsicherheit. Ich muß dazu sagen, daß ich immer schon voher nervös bin wenn ein fremder auffälliger Mann kommt und ich glaube, daß der hund das genau spürt. Ein früherer Pflegehund von mir zeigte nach einiger Zeit das gleiche Verhalten. Es ist wahrscheinlich ein Verhaltensfehler von mir. Strafen/Anschreien etc. würde nichts bringen. Danke für Eure Tips schon mal im voraus!

27. Juli 1999 09:10

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: Entschuldige, wenn ich das sage, aber ich halte den Züchter keineswegs für verantwortungsbewußt, wenn er den Welpen mit 7 Wochen von der Mutter trennt. Das ist meiens Erachtens unverantwortlich!!! Nach frühestens 8 - spätestens 12 Wochen sollte der Welpe in sein neues zuhause kommen, so lernt er noch den grundbenimm von Mama, ist seelisch schon etwas gefestigt.

Hallo Yvonne,
da ich mich gerade mit der "Hundezucht" beschäftige und somit auch mit dem günstigsten Zeitpunkt zur Abgabe eines Welpen, muß ich Dir hier widersprechen. In der Fachliteratur (z. B. Trumler/Dr. Fleig), wo ich nachgelesen habe, steht überall einstimmig, daß man den Welpen auf jeden Fall ab der 7 - 8 Woche abgeben sollte, da die Hündin jetzt die Erziehung an den Rüden weitergeben würde, der ja leider in den meisten Fällen nicht vorhanden ist. Den Rüdenersatz "spielen" dann die neuen Menschen, also die, die den Welpen kaufen, da die Hündin "Ihr Werk" bis zur 7. Woche als vollbracht ansieht.

Viele Grüße
Bianca


27. Juli 1999 10:16

Hallo Bianca,

das find ich interessant - meine ansicht beruht nur auf dem, was man so durch die "einfachen" Bücher (in denen rassen im taschenbuchvormat vorgestellt werden) und auf hundeplätzen und im gespräch mit ein paar züchtern erfährt. Trumler hingegen halte ich hingegen wahrlich für eine kompetenz. wenn du magst, würde ich mich über weitere aufklärung freuen!!

Ich kenne es z.B. gerade jedoch auch von Pferden so, daß von dem Absetzen im 6. Monat immer mehr abgesehen wird und die "Lütten" bei der Mutter in der Herde gelassen werden, weil niemand ihnen so verständlich beibringen kann, was benehmen bedeutet. Außerdem wird so auch ihr wesen weiter gefestigt und bekommt durch die trennung keinen schock.

freue micha uf antwort

Yvonne & Quina

P.S. Habe gerade ne anfrage ins gesundheitsforum gesetzt, vielleicht kannst du da ja auch weiterhelfen smiling smiley


27. Juli 1999 14:18

Hallo Bianca

: da ich mich gerade mit der "Hundezucht" beschäftige und somit auch mit dem günstigsten Zeitpunkt zur Abgabe eines Welpen, muß ich Dir hier widersprechen. In der Fachliteratur (z. B. Trumler/Dr. Fleig), wo ich nachgelesen habe, steht überall einstimmig, daß man den Welpen auf jeden Fall ab der 7 - 8 Woche abgeben sollte, da die Hündin jetzt die Erziehung an den Rüden weitergeben würde, der ja leider in den meisten Fällen nicht vorhanden ist. Den Rüdenersatz "spielen" dann die neuen Menschen, also die, die den Welpen kaufen, da die Hündin "Ihr Werk" bis zur 7. Woche als vollbracht ansieht.

Ich kann das nur bestätigen, auch ich dachte früher die Nestwärme bis zu 8 Woche sei unbedingt notwendig, und wollte meine Welpen anfangs noch bis 10 Wochen behalten.
Als meine 7 1/2 Wochen alt waren, hatte ich so das Gefühl, ich könne ihnen nichts mehr bieten, sprich sie kannten Autofahren, viele Leute (Markt, Bahnhof) usw. bereits. (Ich habe meine in der Wohnung aufgezogen (9 Stück) und sie haben mein Wohnzimmer komplett neu eingerichtet!!)
Auch waren sie in den ganzen Zeit gesamt nie nie so anstrengend gewesen, wie in der letzten Woche, d.h. Raufereien sowie teils ernsthafte Zoffereien begannen, sodass man immer einem Piesacker hinterher sein musste;-)))) und die sind schon ganz schön flink, sie waren meiner Ansicht nach völlig unterfordert, also habe ich sie mit 8 bis 8 1/2 Wochen abgegeben.

Viele Grüsse Anett (wieder erholt und einige Erfahrungen reicher;-)))

27. Juli 1999 20:22

: Liebe Antonia,
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: ich habe ein ähnliches Problem. Meine Hovi-Hündin zeigt ebenfalls Männern gegenüber Ausweichverhalten bis Aggression, allerdings aus anderem Grunde wie dein Bulli. Dies darf weder bei einem Hovawart, noch bei einem Bulli toleriert werden, denn beide können viel zu gefährlich werden.
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: Entschuldige, wenn ich das sage, aber ich halte den Züchter keineswegs für verantwortungsbewußt, wenn er den Welpen mit 7 Wochen von der Mutter trennt. Das ist meiens Erachtens unverantwortlich!!! Nach frühestens 8 - spätestens 12 Wochen sollte der Welpe in sein neues zuhause kommen, so lernt er noch den grundbenimm von Mama, ist seelisch schon etwas gefestigt. Wenn er dann zu Dir kommt bist Du sein "Gott" - was Du alles kannst und wie Du ihn kuschelt und er bei Dir Schutz findet - Du wirst zum Mittelpunikt seines Lebens und wenn Du als solcher Angst/Unsicherheit zeigst, dann denkt der kleine "Oh Weia - das muß ja echt bedrohlich sein, wenn sogar Chefin Angst davor hat" - und dann wird er selbst ängstlich und geht tapfer in Verteidigungsposition.
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: Wenn Du so weiter machst, hast Du später serh wahrscheinlich den typischen Bulli, der den Kampfhund-Haß so schürt, weil Dein "Kleiner" schon zu kläffen und knurren anfängt, wenn er nur von weitem einen Mann sieht.
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: Wenn Du merkst, daß dich etwas verunsichert, lenke Deine Aufmerksamkeit ab. Rede mit deinem Hund, pfeif/summ ein Lied (lenkt nebenbei auch den huönd ab) oder denk an den letzten urlaub. Konzentriere dich auf was auch immer, so das die unsicherheit überdeckt wird! Dein kleiner Bulli orientiert sich an Dir - also mußt Du stark sein was auch kommt, dann wird es dein Hund auch! Denn wo Chefin keine Angst vor hat, da brauch Bulli auch keine vor haben!
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: Lieben Gruß & viel Glück - melde Dich mal, wenn du magst
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: Yvonne & Quina
: Hallo Yvonne!
Danke für Deine Meldung. Du hast recht, wenn Du sagst, ich soll an etwas anderes denken. Das versuche ich in diesen Situationen auch und manchmal klappt es auch. Theo ist nur ein schlaues Bürschchen und merkt wenn ich ihn ablenke öfters schon, daß dann etwas kommt... . Wie soll man sich direkt in so einer Situation verhalten, ohne daß unerwünschte Verhalten zu verstärken? Ich muß dazu sagen, daß mir keiner vom Hundeplatz/Hundeschule helfen kann, da Theo dort überhaupt nicht so ein Verhalten zeigen würde, da er sich dort durch die vielen Hunde sehr sicher fühlt. Ich möchte dieses Verhalten unbedingt in den Griff bekommen, da ich eigentlich allen Leuten beweisen wollte, daß "Kampfhunde" eigentlich ganz liebe Hunde sind. Wahrscheinlich habe ich mich damit selbst zu staRK UNTER Druck gesetzt, daß der Hund das gespürt hat.
Hoffentlich bis bald, Antonia.


28. Juli 1999 16:18

Hallo Antonia,

dieses Verhalten kenne ich gut, war meine Hündin zu Beginn doch auch so ein Angsthase einzlen auftauchenden Personen und Besuchern gegenüber. Ich will jetzt nicht so weit zu grundsätzlichem Ausschweifen, daher nur folgende kleine Tips, die sich bei mir als nützlich erwiesen haben.

Zunächst muß sich Dein Hund nicht von anderen anfassen lassen, erst recht nicht von Leuten die auf ihn zukommen, sich womöglich über ihn beugen und von oben herab streicheln wollen. Auch wenn die Betreffenden es nett meinen, Deinem Hund tust Du keinen Gefallen damit.
Laß` die Besucher doch erst mal reinkommen und bitte sie sich ohnelange Begrüßung zu setzen, das wird die Situation schon etwas entspannen, weil ihr nicht mehr alle wie der Riese Goliath um den Hund herumsteht und viel Aufmerksamkeit und Aufregung um ihn produziert. Kümmert Euch nicht zu viel um den Hund, damit er Zeit hat sich an die Anwesenheit der Besucher zu gewöhnen. Nach einiger Zeit wird er bestimmt etwas neugieriger werden und mal gucken und schnüffeln wer da so ist. Je weniger Theater Du um die Sitaution machst, desto weniger wird Dein Hund das Gefühl haben, daß eine Aufregung erfordernde Situation besteht.
Versuche das zunächst mal mit Leuten, die selbst nicht so ängstlich sind, damit Du etwas mehr entspannst und Du Deinem Hund vermitteln kannst, daß da gar nichts ist, was größere Aufregung wert ist. Hilfreich ist auch, mal eine kurze Zeit lang so oft Leute einzuladen wie es geht, damit ein reges Kommen und Gehen. Dein Theo wird nach dem 3. oder 4. Besucher sich bestimmt schon zu weniger Stress bemüßigt fühlen.

Viele Grüße,

andreas