Die 1. Rauferei!
27. Juli 1999 22:22

Hi Alex, hi Elke!

Ich bin immer wie eine Furie dazwischen gegangen, wenn ein erwachsener Rüde meinen Welpen/Junghund angriff, sich mein Linus auf den Rücken legte und der andere dann nicht sofort abließ.

Resultat: Linus ist ein Hund, der immer noch freundlich und neugierig auf andere Hunde zugeht und in Konfliktsituationen darauf baut, daß sein Alpa, sprich ich, sich damit auseinandersetzt. Wenn es irgendwo eine Beißerei gibt, rennt er zu mir und will mich dazu bringen, hier zu schlichten.
Für mich das Optimum, denn so habe ich einen friedfertigen Hund, der akzeptiert und erwartet, daß ich mich als Rudelführer um eventuelle Angreifer kümmere. Das gibt ihm Sicherheit und Vertrauen in mich, wie es scheint, und ich muß mich nicht um irgendwelche Dominanzkämpfe zwischen meinem Hund und anderen Rüden sorgen, denen er vielleicht einmal im Monat über den Weg läuft.
Übrigens heißt das nicht, daß er mich nicht beschützen würde. Gehen wir nachts spazieren und er bewegt sich in der Dunkelheit außerhalb meines Blickfeldes, so kann ich sicher sein, kommt uns jemand entgegen, ist Linus da und beobachtet aufmerksam.

Ich habe allerdings auch keinen Wach-, sondern einen reinen Familienhund, mit dem ich in einem dicht besiedelten Gebiet mit vielen kleinen Kindern und jeder Menge (vor allem kleiner)zum Teil etwas brummeliger Hunde wohne. Wir haben keinerlei Probleme, ich kann mich absolut darauf verlassen, daß er sich nicht auf jeden Dackel stürzt, der ihn anknurrt.

Bin sehr zufrieden damit.
Liebe Grüße
daniela


28. Juli 1999 10:01

HEY ALEX,
:
: Ich muß auch ganz ehrlich sagen, daß ich zwar immer solche "Horrorsituationen" vor Augen hatte
: (in meinen wüstesten Phantasien yawning smiley)) und mir auch immer vorgestellt habe, daß ich dazwischen gehe -
: aber daß ich wirklich dazwischengehen würde hätt´ ich mir selbst nicht zugetraut...yawning smiley)

Zuerst einmal ist das absolut keine Horrorsituation, sondern eine für Rüden teilweise übliche!!! Das ist jetzt bitte nicht mißzuverstehen. Bin mit Sicherheit nicht diejenige, die wild darauf ist, "Hundekämpfe" zu schüren. Dein Hund ist jetzt einfach in dem Alter, wo er demnächst sicher häufiger mit diesen Situationen konfrontiert wird. Und die muß er meistern. Ich hatte das Thema auch mit meiner Hündin (wobei das ein ganz anderes und schwierigeres Problem ist).
:
: Zeitraum dazwischen gehen sollte, da sonst die Gefahr bestünde, daß der eigene Hund ZU selbstbewusst wird -
: unter dem Motto: hey, ich bin ja doch selbständiger und stärker als mein Chef! Naja, diesen Zeitpunkt werd´ ich

Alex, daß Dein Hund nicht zu selbstbewußt wird, machst Du ihm ja in anderer Weise, nämlich der grundsätzlichen Erziehung klar. Das Rüdenverhalten untereinander ist eine Sache zwischen zwei Rüden und hat nichts mit dem Menschen zu tun. Wichtig ist eben, daß Dein Rüde jetzt lernt, daß ältere Rüden die "Chefs" sind und nicht der 8-Monate alte Zisco! Wenn er das jetzt richtig lernt, wird er es im späteren Alter nicht anders machen und einen "Halbstarken" genauso unterbuttern. Und da bist Du diejenige, die den Leuten erklären muß, daß das "normal" ist und Dein Rüde dem anderen gar nichts tut, ihn lediglich "erzieht".

: Was ich nur nicht verstehe: wenn ein Fremder in ein Wolfsrudel eindringt und ein Mitglied angreift, dann
: würde das Alphatier doch auch eingreifen, oder???!!!

Aber mit Sicherheit nicht ungerechtfertigt! Ein junger Rüde HAT sich unterzuordnen. Vermutlich würde der dann auf Deinen gehen, anstatt auf den anderen. Denn der Ältere hatte Recht!
:
: Typisch männliche Wesen - da hat man nur Probleme ;o)!

Mit den weiblichen Wesen ist das noch viel schlimmer. Denn das würde ich nicht ausfechten lassen und kann ganz böse enden. Meine Hündin mußte im Welpenalter auch "bluten" und so manches Mal habe ich auf den anderen "Scheißköter" geschimpft. War ja schließlich mein armer Hund, der meines Erachtens "ungerechtfertigt" behandelt worden ist. Aber war das wirklich so??? Heute bin ich froh darüber und das hat nichts damit zu tun, daß wir nicht in einer Großstadt leben. Dort gehe ich auch öfters spazieren am Rhein, denn nur da dürfen Hunde frei laufen. Da ist natürlich viel los. Ich hatte noch NIE eine Beisserei mit meiner Hündin, daß liegt aber nicht daran, daß wir Mangel an Gelegenheiten haben. Sie ist seitdem sie 10 Wochen ist, wöchentlich mit 20 - 30 Hunden auf dem Hundeplatz und auch immer mit anderen Hunden, auch Problemhunden. Sie hatte bis jetzt immer den richtigen "Riecher" zu wem sie geht und zu wem nicht. Wenn sie angegriffen wird, würde sie sich lediglich wehren, aber von sich aus nie irgend etwas anfangen. Ein einziges Mal bin ich auf eine Schäferhundhündin getroffen, die mit Kindern angeleint spazierenging und diese stürzte sich samt Kind auf meinen Hund. Ich riß dem Kind die Leine aus der Hand und riß den Schäferhund im passenden Moment runter und brachte ihn in den Platz. Meine Hündin ließ sich problemlos abrufen, aber wehren sollte sie sich schon. Ist schon ein schwieriges Thema mit Hunden. Aber in der Regel machen die das unter sich aus. Ich kann nur davor warnen, wenn man sich bei Rüden einmischt, wo das Rollenverhältnis EINDEUTIG ist. Denn meist wird dann der "Geschützte" älteren gegenüber zu selbstbewußt und es könnte im Alter Probleme geben.

So, nun genug,
viele Grüße
Bianca
:
: Liebe Grüsse,
:
: Alex & Zisco


28. Juli 1999 19:50

Liebe Alex!

Mein Rüde ist (leider) momentan auch in der Pubertät. Insofern kann ich Dir Deine Sorge absolut nachempfinden. Meiner hat Kommentkämpfe seid er ca. 1 Jahr alt ist. Jetzt ist er schon 20 Monate alt. Das erste Mal dachte ich, daß gleich einer der Hunde schwer verletzt sein würde, da es ein wahnsinniges Theater gab. Beide Hunde waren zudem sehr groß und schwer (Bernhardiner und Mastiff). Gott sei Dank ist es in der Hundeschule passiert, so war ich nicht alleine. Wir haben die 2 getennt und keiner hatte auch nur ein Haar gekrümmt. Das erst mal zur Beruhigung, denn seid ich weiß, daß es keine Verletzungen gibt, bin ich viel lockerer.
Aber: Ich bin anderer Meinung als die drei, die vor mir geantwortet haben. Bei uns in der Schule wird gesagt, daß die Kommentkämpfe unter Rüden in Ordnung wären, wenn wir als Besitzer NICHT dabei sind. Sind wir aber dabei, und wir sind ja schließlich der Boss (!), darf es nicht dazu kommen. Ansonsten muß man die Hunde trennen. Das ist immer leichter gesagt, als getan... Ich bin dann auch froh, wenn der Hundelehrer das tut, denn er hat alle Hunde in Sekunden getrennt. Ich schaffe das nicht immer. Er sagt, daß die Hunde deshalb getrennt werden müssen, da sie zum einen die Kämpfe nicht durchführen dürfen, wenn ihr Chef anwesend ist, aber auch, weil ihr Selbstbewußtsein zu groß/klein werden kann. Ein Beispiel: Früher waren die Ausbilder noch in einem anderen Verein. Dort sagte man, daß die Hunde das unter sich klären müßten. Also haben sie ihren Rüden (Schäferhund) immer gelassen. Er war aber immer der Sieger. Somit ist er immer dominanter geworden. Heute lassen sie ihn zur Sicherheit mit Maulkorb rumlaufen. Sie erziehen ihn z.Zt. um, was aber sehr schwer ist. Es ist ein lieber Rüde, aber er will jeden Rüden unterbuttern. Eine andere Gefahr ist auch, daß wenn viele Hunde zusammen sind und 2 sich raufen, kann es ohne Trennung zu einer Massenkeilerei kommen. Und was ist, wenn einer plötzlich doch zubeißt? Dann wird der andere sich bestimmt wehren.
Wir gehen ähnlich wie Du es beschrieben hast dazwischen. Es kommt natürlich auf die Größe der Hunde an. Sei aber vorsichtig und gehe nie mit den Händen dazwischen! Dann kan es nämlich passieren, daß Dich ein Hund verletzt. ´Bei dem Gerangel sehen sie oft nicht, daß es Deine Hand ist. Ich wünsche Dir, daß das Problem bald wieder vorüber ist... Bei meinem Rüden wird es langsam wieder besser.
Du wirst bestimmt bald auch sehen, wann es wieder zur Rauferei kommen kann. Oso bekommt dann immer erst eine Bürste, stellt den Schwanz auf und stolziert um den anderen Hund herum. Schon dann gehe ich hin, sage streng Pfui und schiebe ihn mit dem Oberschenkel beiseite (=ist eine Dominanzgeste, Hunde rennen sich dann auch um). Bei ihm reicht das mittlerweile immer. So kommt es nur noch zum Streit, wenn ich nicht früh genug die Sache unterbunden habe.
Liebe Grüße, Simone

28. Juli 1999 20:45

Hi Alex,

zum Selbstbewusstsein:

Fuer ein echtes Selbstbewusstsein ist Dein Hund eh noch ein bisschen
jung. Vieles ist Uebermut in dem Alter, einiges ist einfach ein
Austesten, oftmals spielt Unsicherheit eine Rolle.

Ein erwachsener, selbstbewusster Hund ist ein sicherer Hund.
Er muss sich nicht mehr kabbeln und auf Showkaempfe einlassen oder
aus Unsicherheit unglimpflich reagieren. Er ist dann einfach Herr der Lage.

Habe Vertrauen in Dich und setzte diese Vertrauen auch in Deinen Hund.

Liebe Gruesse
Sonja und Nero



28. Juli 1999 20:51

Hallo Simone,

ist der eigene Hund in der Pubertaet staendig der Agressor,
sollte man als Rudelchef da mal einiges klarstellen, da geb ich Dir recht.

Gruss
Sonja und Nero

29. Juli 1999 12:09

: Hi Alex, Hi Daniela:
: klingt sehr gut.... wie der Zufall so will hatte Ramses gestern auch seinen ersten Kampf. Ein 6 jähriger Leonberger hat ihn ins gebüsch geschmissen und furchterregend geknurrt. Ramses hat geschrien wie ein Baby (hat bei mir natürlcih gleich Muttergefühle ausgelöst). Der Besitzer des anderen hat seinen Hund aber am Halsband zurückgezogen und ihm eine Übergebraten.Dann haben wir unseren Weg "gemeinsam" fortgesetzt. Ramses war, wieder erwarten, nicht ein bischen eingeschüchtert. Nach ca 15 Minuten gab es das nächste Gerangel. Diesmal haben sich beide wild angeknurrt und der Besitzer des anderen ist wieder dazwischen. ich weiß jetzt nciht, ob das richtig war. Aber es zeigt mir, daß Hunde, die hören jederzeit kontrollierbar sind und nichts wirklich schlimmes passieren kann.
Ansonsten denke ich genauso wie Du
liebe Grüße
Elke