Hallo Porcha,
zunaechst einmal: C.A.R.E. steht fuer Clearing And Re-Education.
Unter CLEARING ist einfach gesagt zu verstehen, dass Du Deinen Hund so behandelst,
als waere er den ersten Tag bei Dir im Rudel und ihm von diesem Augenblick
an klar machst, wo seine Stellung innerhalb dieses Rudels ist.
In dieser Phase lernt der Hund lediglich was er nicht darf. Er wird also
erzogen und nicht ausgebildet.
Wenn der Hund soweit ist, das er sich um soziale Integration bemueht,
kann er "RE-Educated", also von neuem ausgebildet werden.
Das allerwichtigste bei dieser Methode ist, das es nicht mehr darum geht
Symptome zu bekaempfen sondern eine grundlegend neue Ordnung im Mensch-Hund
Verhaeltnis zu schaffen. Kurz gesagt, der Hund darf wieder Hund sein !
Ein Buch gibt es darueber z.Zt. noch nicht, wohl aber einige Beschreibungen
z.B. hier im Forum:
/forum/archiv/archiv/2/msg19328.html
bzw. unter "Ohne Worte ...":
/forum/archiv/7/msg35818.html
In einigen Wochen wird es dann auch eine internationale Hompage zu C.A.R.E.
geben.
Ich selber habe C.A.R.E. zum erstenmal bei einem als nicht zu vermittelnd geltenden
Tierheimhund in Frankreich angewendet und mich seither intensiv mit dieser Methode,
sowie den Therapiemoeglichkeiten mit Hyperegalin beschaeftigt.
Saemtliche, auf Unsichherheit bzw. mangelnder sozialer Integration beruhenden
Symptome, wie Katzen,-Hasen,Moped...jagd, Schussangst, Panik bei Gewitter,etc.
sind aus dem Leben dieses Hundes mittlerweile verschwunden.
Ein anderer Aspekt ist die enorm gesteigerte Lernfaehigkeit eines Hundes,
der ploetzlich den ganzen Stress, der aus seiner staendigen Unsicherheit
herruehrt, losgeworden ist.
Inzwischen habe ich u.a. eine Obedience-Wettkampfgruppe mit aufgebaut,
und nachdem einige Ausbilder meinen Hund auch vorher schon kannten waren
selbst "erfahrene" (Futter-)Konditionierer sehr erpicht darauf zu erfahren, was
ich mit meinem Hund "angestellt" habe.
Diese Leute haben mittlerweile angefangen, die Ideen von C.A.R.E. auch im
Sporthundebereich umzusetzen und sind damit durchgehend sehr erfolgreich.
Der obligatorische Beutel mit den Leckerlies ist inzwischen voellig aus
dem Ausbildungsbetrieb verschwunden.
Gerade die Problematik der "Gesetze gegen gefaehrliche Tiere" in Frankreich
haben ein ungemein breites Interesse an C.A.R.E. hervorgerufen. Dieses
reicht vom Ersthundehalter, der seinen Hund aus dem Tierheim bekommen
hat und damit oftmals ueberfordert ist, der bereits mit allen moeglichen
Methoden der vermeindlichen Erziehungslehre gescheitert ist,
ueber den Hundesportler bis hin zu Leuten die beruflich auf sichere und
motivierte Hunde angewiesen sind.
Viele Gruesse
Klaus A.