: Aber gibt es nicht trotzdem Situationen in denen ich Kompetenz durch
: Autorität ersetzen muß?
Hallo Holger,
ich glaube, da haben wir uns missverstanden:
die Entscheidungskompetenz liegt immer beim Hundeführer.
Wenn der Hundeführer ein Verbot ausspricht, dann ist es
zu befolgen -- ohne Wenn und Aber.
Der Mensch ist intelligenter als der Hund und deshalb ist
es das beste für das Rudel, wenn er auch die Führung übernimmt.
Das ist sozial und weil es sozial ist, sieht der Hund das ein.
Unabhängig davon kann der Hund natürlich viel besser jagen als
der Mensch -- aber er kann nicht besser entscheiden, was gejagt
werden soll. Der Leitwolf ist auch nicht unbedingt der beste Jäger,
aber er entscheidet trotzdem.
Man muss sich immer eines vor Augen halten:
Der Hund beobachtet sehr genau, ob Du als Führer taugst.
Das tut er nicht, weil er selbst Führer werden will, sondern
weil ein schlechter Führer nicht gut für das Rudel ist.
Ein schlechter Führer handelt unsozial!
Die Natur hat das Sozialverhalten "erfunden", weil es mit dem
geringsten Aufwand (physischer Schaden an Artgenossen) die
besten Voraussetzungen zur Arterhaltung schafft. Es ist eben
keine Hau-Drauf-Methode, sondern ein genialer Mechanismus, der
die Rollenverteilung im Rudel optimal zum Wohl des Ganzen
zum Ziel hat.
Mit anderen Worten: würden wir Menschen kompromisslos sozial
wie die Hunde sein, dann wäre z.B. ein Firmenchef, der seine
Leute dauernd zur Sau macht und sich die Beschaffung jedes
Bleistifts abzeichnen lässt, nicht sehr lange Chef --
egal wem der Laden gehört.
: Ist es nicht eher so, daß in einer 'einvernehmlichen' Mensch-Hund
: Rudelbeziehung der Mensch rein autoritär eine "Aufgabenverteilung"
: vornimmt?
Eben nicht!
Autorität muss man sich durch Kompetenz erwerben,
man kann sie nicht einfach per Dekret erlassen.
Das ist bei Hunden anders als bei Menschen (...)
So gesehen können wir noch eine ganze Menge
von den Hunden lernen!
;-)))
Harr, harr.