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Bin gar nicht so glücklich

geschrieben von Emily(YCH) 
Bin gar nicht so glücklich
18. Februar 2002 08:56

Hallo zusammen,

ich möcht Euch jetzt mal mein Leid klagen. Manchmal gibt es Zeiten, da bin ich der Meinung, alles funktioniert super und mein Hund ist der liebste und gehorsamste auf der ganzen Welt.

Dann gibts Zeiten, da lass ich mich von den kleinsten Misserfolgen total runterreißen und bin völlig verzweifelt, obwohl Hundi alles sonst toll gemacht hat, bleib ich immer an der Sache hängen, die nicht so toll gelaufen ist und male mir die schlimmsten Dinge aus, z. B., dass er mal nen Jogger angreift (wir üben grad, Jogger zu akzeptieren) oder dass ich ihn nie ohne Leine laufen lassen kann. Die meisten Leute haben schon Angst vor ihm, weil er riesengroß ist und er häufig Passanten anbellt aus Unsicherheit, was wir schon ganz gut in den Griff bekommen haben. Ich weiß, ich muss ihm Zeit lassen, bin wahrscheinlich auch zu ehrgeizig. Aber bei manchen Leuten hab ich das Gefühl, die kümmern sich überhaupt nicht um ihre Hunde, und die haben weniger Probleme mit denen als ich.

Ich investiere momentan meine gesamte freie Zeit in den Hund. Er ist mir das Liebste und ich mache das gerne, aber der Weg ist noch so lang. Leider stehe ich hier im Ort ziemlich allein mit meiner Einstellung zur Erziehung, die meisten Leute hier schlagen ihre Hunde, wenn die nicht hören oder wie schon gesagt, machen sich keine Gedanken darüber. Hundeschule schon ausprobiert, da wird ebenfalls mit Zwang und Geschrei "erzogen". Leider kann ich im Umkreis keine geeignete Hundeschule aufsuchen, erstens sind die dünn gesäht und außerdem kann mein Hund kein Autofahren, ist also auch ziemlich verzwickt...Ich steh echt ganz allein da momentan, da ist es schwer, sich imer wieder Mut zuzusprechen.

Mal ehrlich, welcher Hund hat schon von Anfang an perfekt gehört, vor allem, wenn er vorher aus dem Tierheim kam. Wie ist das bei Euch? Packen Euch auch häufiger mal Zweifel, ob Ihr das alles so schafft? Ich weiß, Mut haben und weitermachen, manchmal könnt ich aber alles hinschmeißen, aber meinen Hund werde ich nie im Stich lassen, auch wenns manchmal ziemlich schwierig alles ist...

Schnief, weiß auch nicht, das wollt ich mal loswerden, ich weiß, man muss die kleinen Fortschritte sehen und darauf aufbauen, leider reißen mich dann andere Dinge wieder zurück. Wie motiviert Ihr Euch immer wieder? Klar, Hund mal in die Strahleaugen schauen und es wird wieder besser...

Grüße, Emily


18. Februar 2002 09:28

Hallo Emily,
Kopf hoch! Ein Hund ärgert sein Frauchen nicht. Und schon gar nicht mit Absicht! Manchmal kommt es einem so vor, als wenn der "Schlingel" alles wieder vergessen hat, was man (oder Frau!) ihm oder ihr beigebracht hat, aber das ist völlig normal. Gerade dann, wenn der junge Hund in die sogenannte "Flegelphase" kommt, ist es mit dem bereits erlernten scheinbar vorbei. Hier hilft nur Geduld, auch diese "Phase" geht vorüber. Lass` Dich ja nicht unterkriegen und "kopiere" nicht den Erziehungsstil anderer, die mit vermeintlich guten Ratschlägen (ab und zu muß ein Hund Prügel haben etc.) helfen wollen. Hundi braucht Zeit, Zuwendung und Verständnis, dann klappt`s auch. Viel Erfolg!
Gruß, Ralf&Bonny (Labrador-Dickschädel!)

18. Februar 2002 10:18

hallo Emily,
jaja, wem sagst du das...
immer wenn ich denke, jetzt läufts ganz gut, wirft mich irgend ´ne blöde sache wieder zurück!
und am allerschlimmsten, wie du auch schreibst, ist, daß andere nix, aber auch garnix mit ihren hunden machen und die *funktionieren* trotzdem!

:Wie motiviert Ihr Euch immer wieder?
tief durchatmen ;-) und das ganze mit humor nehmen! wenn ich locker bin *klappt´s auch mit dem hund* ;-)

viel spaß!
Birgit & Scotty

18. Februar 2002 10:36


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: Mal ehrlich, welcher Hund hat schon von Anfang an perfekt gehört, vor allem, wenn er vorher aus dem Tierheim kam. Wie ist das bei Euch? Packen Euch auch häufiger mal Zweifel, ob Ihr das alles so schafft? Ich weiß, Mut haben und weitermachen, manchmal könnt ich aber alles hinschmeißen, aber meinen Hund werde ich nie im Stich lassen, auch wenns manchmal ziemlich schwierig alles ist...
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Moin Emily,

das Gefühl kenn ich nur zu gut. Besonders wenn man dann Probleme mit einem Hund hat mit dem man laut Aussage das TH NIEMALS Probleme haben würde .. so eine Liebe sei das. (Wie gut das ich inzwischen Kontakt zu der Tochter der Vorbesitzerin habe .. ansonsten hätte ich echt gedacht es liegt an mir.)

Aber Kopfhoch, meist sieht man selber gar nicht was man für Fortschritte gemacht hat. Bei mir waren es meist Nachbarn oder Freunde die mich drauf aufmerksam machten wie sehr sich Lena in dem jetzt halben Jahr bei uns verändert hätte (positiv verändert wohlgemerkt *g*).
Und dann gibt es doch immer wieder Tage wo ich denke alles war umsonst weil sie doch wieder an der Leine ausrastet, nen Jogger verbellt oder was auch immer .. meist Sachen die vorher schon fast "abgewöhnt" schienen.
Toll ist es dann auch wenn man ach so gut gemeinte Ratschläge von anderen Hundebesitzern bekommt die ihre Hunde seit der Welpenzeit haben, Hunde die nie negative Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben (und trotzdem nicht perfekt hören *g*) .. und die einem die Fortschritte die man gemacht hat auch noch "klein" reden wollen oder nur rausstellen was der Hund noch nicht kann/macht etc.

Und auch die Zweifel kenn ich .. werd ich Lena je frei laufen lassen können ohne Angst zuhaben das da nicht doch ein Westi (die mag sie gar nicht) um die Ecke kommt. Werde ich irgendwann aufhören können mir Sorgen zumachen das sie aus Angst nach einem Besucher schnappt wenn sie sich bedrängt fühlt....
Und dann gibt es wieder Tage wo ich einfach nur stolz bin auf meine kleine Ziege, oft sind es dann nur Kleinigkeiten die mich daran erinnern wie sie anfangs war und mir die Fortschritte vor Augen führen.
Der selbe Hund der anfangs bei jeder Bewegung (ich hab mich schon kaum noch getraut nach der Kaffeetasse zugreifen wenn sie bei mir auf dem Sofa lag) aufschreckte und erst mal auf Distanz ging, liegt auf einmal bei meinem Freund mitten auf dem Bauch und läßt sich durch nichts aus der Ruhe bringe .. (als Beispiel)

Wenn du also Motivation brauchst dann beobachte deinen Hund und vergleiche ihn mit der Anfangszeit und du wirst bestimmt feststellen das die Fortschritte gar nicht so klein sind.
Und den perfekten Hund gibt es eh nicht, sie haben wie ihre Besitzer alle ihre Macken. Nur wollen das auch viele Hundehalter nicht wahr haben.
Wie oft schon habe ich Hunde getroffen um die ich die Besitzer sooo beneidet habe... man hört der gut und so friedlich .. etc .. und dann ?
Es ist nicht immer alles Gold was glänzt .. sprang genau der ach so gut erzogene Hund bei -5 Grad erstmal in den See und ignorierte seinen Besitzer völlig... klaute anderen Hunden das Spielzeug und rückte es nicht mehr raus ... etc ... wie gesagt Macken haben sie doch fast alle.

Also Kopf hoch und du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen.

Liebe Grüße

Sandra und Lena



18. Februar 2002 12:34

Ich weiß, ich muss ihm Zeit lassen, bin wahrscheinlich auch zu ehrgeizig.

hei
erfolgsdruck ist nicht gut.wenn man nicht primär leistung im sinn hat,ist er eher hinderlich.

Aber bei manchen Leuten hab ich das Gefühl, die kümmern sich überhaupt nicht um ihre Hunde, und die haben weniger Probleme mit denen als ich.

das sieht meist nur so aus:-)
:
Er ist mir das Liebste und ich mache das gerne

ist das denn nicht genug motivation,wenn er dir das liebste ist?????
auch wenn es mal nicht klappt oder weniger gut?
du machst es doch nicht,um an einem wettbewerb zu glänzen(ausser dem natürlichen sozialen irrsinnswettbewerb),sondern um mit dem tier zu arbeiten und zu kommunizieren und erfolge auf ganz privater ebene
zu erzielen.

Ich steh echt ganz allein da momentan, da ist es schwer, sich imer wieder Mut zuzusprechen.

so schwer ist das gar nicht.du und dein hund,sieh euch als arbeitsteam,aber auch als lebensgemeinschaft und freizeitpartner.wenn es morgen mit dem arbeitsgefährten nciht so klappt,dann hast du eben spass mit dem freizeitgefährten.oder umgekehrt.es ist nie alles nur schlecht.
:
Klar, Hund mal in die Strahleaugen schauen und es wird wieder besser...

ganz genau.aber auch registrieren,was falsch lief und morgen besser machen,zumindest ernsthaft versuchen.

gruss pat
:

:


18. Februar 2002 11:34

Hallo Emily,

wenn ich mir jeden Tag vor Augen halte, dass mein Silas auch nicht immer Lust auf meine Kommandos hat und stattdessen lieber die Ohren auf Durchzug stellt - ich würde auch sehr bald frustriert durchs Leben gehen. Ein Hund ist halt keine Maschine und "funktioniert" nicht jeden Tag gleich. Das tut kein Mensch und so darf ich das von meinem Hund doch auch nicht erwarten - oder ?

Dafür freue ich mich immer tierisch, wenn er etwas ganz gut macht. So kann man leichter leben, freue dich doch an den Erfolgen und für den Augenblick. Wenn es mal nicht so doll läuft, dann übst du einfach später weiter. Irgendwann wird er es verstehen.
Wäre doch auch langweilig, wenn sich der Hund auf "Knopfdruck" immer gleich verhalten würde. Dann hätte man ja keinen Ansporn mehr, dem Hund etwas beibringen zu wollen. Das tägliche Üben gehört doch einfach dazu.

Aber ich kenne die Situation auch, dass andere Hund manches einfach besser können - ohne jemals einen Befehl dafür erhalten zu haben. Jeder Hund ist vielleicht anders talentiert. Mein Silas ist im "Leckerlie-Abstauben" die absolute Nummer Eins *g*.

Lass dich einfach mal aufheitern ! Sehe die positiven Seiten und wachse an dem, was dich fordert.

Liebe Grüsse
Chris + Silas