Bessere Fixierung auf den Menschen . . .
18. Februar 2002 13:52

Mein 5-jähriger Jacky-Rüde Max ist zu Hause total auf mich fixiert. Seit ca. 1/2 Jahr gehe ich mit ihm regelmäßig (wöchentlich) auf den Hundeplatz. Ziel: BH-Prüfung und dann Agility. Wenn ich alleine mit ihm spazieren gehe, dann gehorcht er aufs Wort und ist "voll dabei". Die BH-Prüfung wäre somit kein Problem. Auf dem Hundeplatz ist er nur abgelenkt und reagiert somit auch nicht auf mich. Er beachtet nicht einmal Leckerlis oder Spielzeug. Da ist einfach nichts zu machen. Ich habe es schon mit Unterwerfung probiert. Erstmal ist es sehr schwierig ihn in dieser Situation zu unterwerfen, da er dann sehr dickköpfig werden kann, und dann hält es auch nur eine Minute an - danach ist alles wieder vergessen. Es ist einfach extrem anstrengend und wenn er nicht mehr auf mich fixiert ist, dann kommen wir nur gaaanz langsam voran. Ich brauche unbedingt Hilfe, denn ich gebe die Hoffnung nicht auf!!! Zu Hause ist er auch ein ganz ruhiger Hund. Auf dem Hundeplatz wird er zum Dauerkläffer. Am Anfang hat er die anderen Rüden angekläfft, aber inzwischen bellt er nur noch so in die Luft - ganz schön anstrengend!!! Ich hoffe jemand kann mir ein paar Tipps geben. VIELEN DANK und liebe Grüße aus Hannover, Merit :-)))

18. Februar 2002 14:31

Hallo Merit!

: Wenn ich alleine mit ihm spazieren gehe, dann gehorcht er aufs Wort und ist "voll dabei". Auf dem Hundeplatz ist er nur abgelenkt und reagiert somit auch nicht auf mich. Er beachtet nicht einmal Leckerlis oder Spielzeug.

Klingt erstmal danach, als ob es diese beiden Varianten gäbe: Spaziergang allein mit Frauchen und Hundeplatz. Wenn das so ist, denke ich, solltest du deinen Hund zunächst mal außerhalb des Hundeplatzes langsam an steigende Ablenkung gewöhnen. Das der Hund mit dir allein "voll dabei" ist, kann ich mir gut vorstellen. Habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Auf dem Spaziergang bist du das interessanteste für deinen Hund (was schonmal viel wert ist!), aber auf dem Platz gibt es halt viel Interessanteres. Also Übungen die allein gut klappen mal in eine Umgebung verlegen, wo es ein wenig Ablenkung gibt (ab und zu kommt jemand vorbei), wenn das gut klappt, dort üben, wo die Ablenkung etwas größer ist und so weiter. Die Ablenkung also langsam steigern.

:Ich habe es schon mit Unterwerfung probiert.

Du möchtest doch, dass dein Hund auf dem Platz mehr Interesse an dir und der Arbeit mit dir zeigt als an allen anderen Verlockungen, oder? Da halte ich Unterwerfung für ein schlechtes Mittel. Und wofür wird er überhaupt unterworfen?

: Es ist einfach extrem anstrengend und wenn er nicht mehr auf mich fixiert ist, dann kommen wir nur gaaanz langsam voran.

Ungeduld ist das erste was man in der Hundeausbildung über Bord werfen muß, zusammen mit falschem Ehrgeiz (mußte ich auch erst lernen).

Viel Glück und Gruß, Anja

P.s.: Können dir eure Trainer nicht weiterhelfen?


































18. Februar 2002 16:32

Hallo Anja, vielen Dank für deine Antwort! Ungeduldig bin ich schon lange nicht mehr, ich hatte 4 Jahre damit zu tun diesen Hund zu einem zivilisierten, verträglichen und glücklichen Hund zu machen. Er wurde in seinem ersten Lebensjahr - um es harmlos auszudrücken - nicht gerade gut behandelt. Es ist erst jetzt möglich überhaupt auf dem Hundeplatz zu trainieren. Ich nehme ihn fast überall mit hin, in die Stadt, auf Messen etc. Das klappt inzwischen ganz gut. Unterwerfung finde ich auch nicht gerade gut. Wenn man ihn (allerdings berechtigt!!!) ausschimpft, dann "dikutiert" er immer. Dann knurrt er mich an und ich muss zusehen, dass ich der Chef bleibe. Wir sind zwar Partner aber ich bin nicht immer der Chef. Bei Männern, die eine kräftige Stimme haben, gehorcht er. Vor denen hat er Respekt. Nur irgendwie bekomme ich es in den Situationen nicht hin, dass er mich ernst nimmt. Das Interesse an mir ist auch selten da, wohl eher an Leckerlis (beim normalen Spaziergang - nicht auf dem Hundeplatz). Zu Hause ist er allerdings eine treue Seele. Das kann ich nicht verstehen. Es ist so als ob er mich überhaupt nicht wahrnimmt. Meine Trainer sehen schon, dass wir viele Fortschritte machen (wenn auch nur in kleinen Schritten). Wenn mein Trainer mit Max etwas macht, dann hat er den Respekt vor ihm und gehorcht bedingungslos. Nur D A S muss ich hinbekommen. Ich übe mit ihm jede Woche mindestens 1 Stunde in der Gruppe und danach noch alleine auf dem Platz. Ausdauer und immer wieder Übung Übung Übung bringt es dann am Ende denke ich! Wir werden es sehen. Ich bekomme es nur gar nicht hin, dass Max wirklich an MIR interessiert ist. Leckerchen - na toll - aber die habe ich auch nicht immer mit und das ist auch nicht die Lösung!!!

Liebe Grüße, Merit.

PS: Ein Bild von Max kannst du dir auf meiner HP anschauen unter "Jack Russell"

19. Februar 2002 11:18

: Wenn man ihn (allerdings berechtigt!!!) ausschimpft, dann "dikutiert" er immer. Dann knurrt er mich an und ich muss zusehen, dass ich der Chef bleibe. Wir sind zwar Partner aber ich bin nicht immer der Chef.

Tja, da liegt dann eventuell auch das Problem. Ich denke nicht, dass die tiefe Stimme bei Männern allein Deinem Hund respekt einflößt. Es ist vielleicht vielmehr die ganze Art mit ihm umzugehen. Ausserdem gehorchen bei mir als Trainerin die Hunde auf dem Platz auch viel besser. Die wissen halt, wer den Ton angibt. Mein Ziel ist es aber nicht zu zeigen, dass der Hund auf mich hört, sondern den Leuten zu zeigen, wie er auf sie hört.

Zum Thema Rangordnung kannst Du Dir mal den entsprechenden Artikel auf unserer Homepage durchlesen und überlegen wo es eventuell bei Euch hapert. Vielleicht bist Du ihm gegenüber zu nachgiebig, gerade weil er es früher so schlecht hatte? Er ist immerhin ein Terrier!!!

Meld Dich wenn Du noch Fragen hast.

Gruß Jenny