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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Grenzen der gehorsamsfordernden Ausbildg
20. Februar 2002 12:35

Tschau Jenny

Natürlich hört sich ein Wort anders an als ein Klick und der Klick ist sicher unmissverständlich, wenn er richtig aufgebaut wurde. Trotzdem frage ich mich, ob ich mit der Betonung die ich dem Wort gebe, nicht mehr erreichen könnte. Der Hund hört ja, dass ich Freude habe. Zum Beispiel das Hier, ich rief meinen Jungen Hund vor zirka 2 Wochen ab, er hatte eine große Distanz zu mir. Also rief ich Hier, dann als er kam jawohl, dann sagte ich aber dalli, hier und als er schneller wurde jawohl und am Schluss hatte er ein riesiges Tempo, ich war zufrieden und belohnte ihn mit einem Stück Wurst. Natürlich könnte man das gleiche mit einem Klicker machen, aber ich kann so nicht noch betonen. Zudem wie baue ich den Klicker ab, er sollte ja mal 10 Min. eine "Unterordnung" laufen, ohne dass ich ihm immer sage dass er auf dem richtigem Weg ist.

Gruß P.H


20. Februar 2002 18:40

Hoi P.H.

:
: Natürlich hört sich ein Wort anders an als ein Klick und der Klick ist sicher unmissverständlich, wenn er richtig aufgebaut wurde.

Das ist ja das schöne am Click. Er ist so einfach zu bedienen :-) Da muss man kein superExperte sein um ihn "richtig aufzubauen". (Es zeigt sich aber später wer die "Superexperten" sind, nämlich die, die den Clicker bzw. die Theorie dahinter auch für anspruchsvolle Übungen, wie z.B. Verhaltenstherapie, einsetzen können.)

:Trotzdem frage ich mich, ob ich mit der Betonung die ich dem Wort gebe, nicht mehr erreichen könnte.

Für manche Dinge mag das schon so sein. Aber häufig kann genau das störender Wirken, als man eigentlich möchte. Wenn es klappt, dann ist es ja gut. Es sagt ja niemand, dass man es dann anders machen muss. Es ist einfach faszinierend, wieviel mehr Möglichkeiten man mit einem "doofen Clicker" hat. Und es ist frappant, was für einen Unterschied so ein kleines Click gegenüber einem Wort macht. Das kann man nicht einfach erzählen, das muss man gesehen haben.

Übrigens habe ich zusätzich auch noch das Zungenschnalzen als Click konditioniert. Nicht mal das hat die gleiche elektrisierende (im positiven Sinn ;-) Wirkung wie der metallene Click!

: Natürlich könnte man das gleiche mit einem Klicker machen, aber ich kann so nicht noch betonen.

Mit dem Clicker würde man nicht ganz genau das Gleiche machen. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Statt, dass ich den Hund ansporne und ihn dann belohne, muss der Hund von sich aus sich mehr anstrengen um zum Click und konsequenterweise zur Belohnung kommen. Also wird für den Hund zum Beispiel ein Ausbleiben des Clicks bedeuten, man könnte es noch besser, schneller, höher, weiter machen.

:Zudem wie baue ich den Klicker ab, er sollte ja mal 10 Min. eine "Unterordnung" laufen, ohne dass ich ihm immer sage dass er auf dem richtigem Weg ist.
:

Eigentlich gleich, wie du die Wurst, das verbale Lob, den Ball abbaust. All das darfst du auch nicht an der Prüfung haben. Genau gleich baust du den Klicker ab, in dem du zur variablen Bestärkung übergehst. Der Klicker ist nur ein Hilfsmittel, eine Brücke zur Kommunikation. Keine Krücke.

Gruss
Jenny

25. Februar 2002 06:35

Hallo Thomas,

: aber geht das auch bei wirklich anspruchsvollen aufgaben?
:

Ich hätte so meine Zweifel, ob man mit dem absoluten "herkömmlichen" Zwangsbring wirklich hinbekommt. Meiner Meinung nach geht die Motivation beim Hund doch dabei verloren. Seine "Motivation" ist die Angst vor dem Schmerz. Das funktioniert leider bei den herkömmlichen Unterordnungsübungen. Ich denke allerdings, wenn es an's Denken geht (und das muß er ja, wenn er Gegenstände unterscheiden soll) funktioniert es nicht mehr oder nicht effektiv. Man sagt ja auch: "Angst ist ein schlechter Berater!". Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund zu solchen Leistungen dann nicht in der Lage ist, weil der Angsstress ihn völlig überfordert.
Vielleicht würde es mit große Mühe doch funktionieren (weil Hunde ja leider vieles mit sich machen lassen, um zum Schluß ihr Herrchen wieder friedlich zu stimmen), aber der Preis wäre sicher extrem hoch.
Warscheinlich (oder hoffentlich) wird es aber nie jemand ausprobieren, da die Motivation beim Menschen für die Anwendung derartiger Methoden in der Erreichung von Punkten zum Bestehen einer Prüfung liegt (oder Gewinnen eines Wettbewerbes) und es im Hundesport glücklicherweise keine Prüfung gibt, die Derartiges vom Hund verlangt.
Grüße Silke

25. Februar 2002 06:53

Hallo,

: Und jemand, der Befürworter der Zuckerbrot-und-Peitsche-Methode ist, wird sich, wie ich glaube, hier niemals zu Wort melden.
:

...darum ging's Thomas glaube ich auch nicht.

Silke (die sich eigentlich nur wundert, dass alle Leute sich melden wie sie es denn machen usw. ohne zu bemerken, dass Thomas hier eine Anregung zur Auseinandersetzung mit den Grenzen "dieser" Methoden gegeben hat. Er hatte ganz bestimmt nicht vor, seinem Hund etwas so beizubringen, wie manche hier ja schon vermuten wollten. Frage mich nur, wo sie das gelesen haben...)

25. Februar 2002 18:07

Grüß Dich PH

darf ich mich ein wenig einmischen?

: Trotzdem frage ich mich, ob ich mit der Betonung die ich dem Wort gebe, nicht mehr erreichen könnte.

Probier´s aus. Ich wundere mich immer wieder, dass soviel geredet wird und offenbar so wenig experimentiert.

: Zudem wie baue ich den Klicker ab, er sollte ja mal 10 Min. eine "Unterordnung" laufen, ohne dass ich ihm immer sage dass er auf dem richtigem Weg ist.

Wie baust du dein wort ab, deine geste ...? In der prüfung solltest du neutral laufen. Das abbauen von immerbestärkung ist integraler teil des trainings. Das wird immer wieder übersehen. Das hat mit clicker oder nicht clicker zunächst einmal gar nichts zu tun.

tschüß Martin & Mirko

28. Februar 2002 09:03

: ...darum ging's Thomas glaube ich auch nicht.

richtig, darum gings gar nicht.

: Silke (die sich eigentlich nur wundert, dass alle Leute sich melden wie sie es denn machen usw. ohne zu bemerken, dass Thomas hier eine Anregung zur Auseinandersetzung mit den Grenzen "dieser" Methoden gegeben hat.

Thomas (.... *der genauso gestaunt hat)