Respekt :: Hundeerziehung + Soziales

Respekt

von Dieter(YCH) am 20. Februar 2002 13:08

Hallo Alex,

Aber es funktioniert auch anders. Warum verwechselt ihr ständig "unerzogene Hunde" mit solchen die "richtig und erfolgreich" mittels "Positiver Bestärkung" erzogen und ausgebildet werden.

Du kannst einen Hund mittes positiver Motivation zwar ausbilden (dressieren) aber nicht erziehen (Grenzen setzen). Da verwechselst Du was.

Gruß Dieter

von Sibylle(YCH) am 20. Februar 2002 14:38


: Hallo Alex,

ich wünsche Dir, dass Du Deinen Hund trieblich immer so motivieren kannst, dass er jeglicher Ablenkung und mag sie trieblich noch so stimmulierend für ihn sein, wiederstehen kann.
Bei meinen Hunden klappt das nicht immer. Zum Beispiel bei einer heißen Hündin ( es sind Deckrüden) kann ich trieblich eigentlich nichts mehr gegensetzen (das ist auch gut so). Da hilft nur noch Durchsetzen, dann klappt es plötzlich auch mit dem "Gehorchen". Sie wissen, dass sie gehorchen müssen. Ich habe selber meinen Hunden alles über positive Bestätigung beigebracht, aber bei einer heißen Hündin intressiert sie das Bällchen und das Leckerchen garnicht mehr. Die "positive Bestätigung" in einem solchen Fall, für das Gehorchen zu geben, klappt wohl nicht. Ich kann ja nicht jede Hündin durch meine Rüden decken lassen, denn die positive Bestätigung wäre in diesem Fall ja das Erlauben des Deckaktes. Also sage mir, wie kann ich jetzt " Gehorsam " erreichen? Ich kann hundert Bällchen werfen, ich kann mit frischem Pansen vor ihre Nase herumwedeln, da ist nichts mehr interessant, auch ich nicht mehr, außer ich zeige meine Dominanz und erlaube keinen Ungehorsam.
Schlimm fände ich es allerdings wenn ich meine Hunde so dressiert hätte, dass sie ihren natürlichen Geschlechtstrieb nicht mehr folgen würden, weil ich ein Bällchen hervorziehe. Das sind für mich Hunde, die zum dressierten Affen degradiert wurden, für mich absolut wider der Natur. Da ist es mir schon sehr viel lieber sie gehorchen aus Respekt.
Genau das selbe Problem ist das Hetzen von Wild. Hat der Hund es einmal gemacht, hat er sich selber aufs Hetzen positiv konditioniert. Sage mir, wenn der Hund trieblich hoch veranlagt ist und sich selber schon auf das Hetzen konditioniert hat, was setzt Du dagegen. Wie gibst Du in einem solchen Fall die "positive Bestätigung". Meistens sind dann doch Leckerchen und Spielzeug völlig uninteressant.
Ich schaffe es nur wenn ich Befehle in einem solchen Augenblick des Losjagens nur in absoluter Dominanz gebe. Wenn er stehen bleibt, bekommt er auch einen ganz besonderen Leckerbissen, den ich für solche Fälle immer in der Tasche habe, aber glaube mir eine "positive Bestätigung" ist das für ihn nicht. Für ihn wäre eine "positive Bestätigung", nach richtig gezeigtem Verhalten ( Gehorsam), das Wild zu jagen, was ich ja schlecht erlauben kann.
Ich bin mir sicher, mein Hund folgt in diesem Augenblick nur aus Respekt und weil er weiß das ich mich im Notfall auch durchsetze.
Also eine rein über "positive Bestätigung" aufgebaute Erziehung, hat für mich seine Grenzen und funktioniert meiner Meinung nach nicht in allen Bereichen.

Noch eine Frage:" Wieviele Hunde unterschiedlichster Rassen hast Du schon ausgebildet?"
Denn es gibt gravierende Unterschiede zwischen den Rassen.
Bei einem "Border-Collie" funktioniert vieles viel einfacher, als z.B. beim einem "Ridgeback".

Gruß,
Sibylle

von ClaudiaII(YCH) am 20. Februar 2002 13:41

: Hi Dieter,
:
: und da haben wir den Unterschied - Du willst einen Befehlsempfänger, der funktioniert - einen Soldaten, der tut was Du sagst.

Genau. Und was stört Dich daran? Man kann doch trotzdem ein auf Vertrauen basierendes Team sein. Ich gebe meinem Hund am Tag vielleicht wenn´s hoch kommt 4 Mal Befehle. Mir egal, ob er was besseres zu tun hätte in dem Moment. Diese Befehle nehmen ihn vielleicht 5 Minuten von einem 24 Stunden-Tag "in Anspruch", da hat er aber auch ohne wenn und aber zu "funktionieren"! Und eben nur, weil wir ein tolles Team sind kann ich ihn die restlichen 23 Stunden und 55 Minuten Hund sein lassen und er kann tun und lassen, was er will, hier weiß er, was er darf und was nicht. Und innerhalb dieser Grenzen kann er sich völlig frei bewegen. Diese Grenzen muß ich ihm aber geben, um ihm die für ihn größtmögliche Freiheit gewähren zu können.
Und DAS qualifiziert mich in meinen Augen als seinen Führer. Ich könnte ihm auch 89 Mal am Tag Befehle geben, die er freudig ausführen würde, aber wozu?? Ich will hier sein Vertrauen nicht ausnützen. Ich weiß, ich kann ihm nichts tolleres bieten als seine Freiheiten. Und wenn ich diese Freiheit vielleicht 4x am Tag einschränke, indem ich es mir erlaube, ihm ein Kommando zu geben, dann sorry Hund.

: Ich will nicht nur Autorität haben, ich will Autorität sein.

Das eine schließt das andere nicht aus.

Ich will keinen Befehlsempfänger, sondern ich will, dass der Hund von mir geführt sein WILL, das er in meinem Team mitspeilen will.

Wenn ich es gut mache, dann will er es auch sehr gerne.

Ich bin nicht der Teamchef, nur weil ich als Mensch in der Lage bin, die eigentliche körperliche Überlegenheit des Hundes (zumindest ab bestimmter Größenverhältnisse) mit Hilfmitteln zu überbieten.

Doch, ich bin Teamchef weil ich Mensch bin. Aber wie jeder dieses Teamchef definiert, das ist doch viel wichtiger, oder?

Grüße
ClaudiaII

von Dieter(YCH) am 20. Februar 2002 13:18

Hallo Alex,

jetzt würde mich noch mal interessieren welche Rasse Du hast?

Gruß Dieter

von Anke + Rico(YCH) am 20. Februar 2002 13:26

Hi Dieter,

da ich Alex Statement voll unterschreiben kann, hier meine Rassen:

Deutscher Schäferhund-Rottweiler-Beagle- Mix (der Ex-Wilderer),
Deutscher Schäferhund,
Deutsch Drahthaar (der mit dem Knochen :-) )

und was hast Du?

Gruß
Anke

von Dieter(YCH) am 20. Februar 2002 13:29

Hallo Anke,

im Moment nur DSH.

Gruß Dieter

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