Hi,
:
: Dein Lösungsvorschlag bei " wildernden Hunden" überzeugt mich überhaupt nicht. Die Methode hat vielleicht bei Deinem Hund geklappt, dass heißt aber noch lange nicht, dass sie auf jeden Hund anwendbar ist.
Bei meiner jagenden Hündin (nur auf Sicht) bin ich etwa genauso vorgegangen wie Attila- und es hat geklappt.
: Bei einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb, kannst Du trieblich absolut Nichts gegenhalten, was ihn mehr motiviert.
Brauchst Du auch nicht. Das "Platz" kann gut konditioniert das "kopflose Jagen" unterbrechen, in der kurzen Unterbrechung (Du schreckst den Hund sozusagen aus seinem Tun) ist der Hund wieder ansprech- und damit auch abrufbar. Hat bei meiner Hündin funktioniert. Gleichzeitig wurde ihr Jagdtrieb auf Mäuse umgelenkt und beschränkt. Das Interesse an der Hetzjagd ließ dadurch fast ganz nach.
Der läßt sich nur noch durch einen Negativreiz stoppen oder weil er weiß, dass er mit Konsequenzen zu rechnen hat, wenn er nicht gehorcht.
Meine Hündin interessierte sich in der "heißen Phase" überhaupt nicht für Negativreize, weil der Jagdtrieb viel stärker ausgeprägt war als eine Abschreckung. Dasselbe gilt für die Konsequenzen. die einen jagdlich stark motivierten Hund nicht unbedingt abschrecken. Die jagenden Hunde, die ich kenne, jagen "kopflos". Konsequenzen sind da völlig außen vor. Das konditionierte Platz schafft hier eher die Möglichkeit, den Hund aus dieser Handlung kurzfristig rauszunehmen.
Eine Leine als Absicherung für die Anfangszeit ist natürlicherweise sinnvoll.
: Einen Sicherheitsabstand einhalten, ist ja auch sehr einfach dahin gesagt, ist das nicht etwas realitätsfremd?
Wenn Du einen jagenden Hund hast, kannst Du ein Gefühl für brenzlige Situationen bekommen...;-) Wenn man dann schon über die "Leinen-als-Absicherungs-Zeit" hinaus ist, ist ein Sicherheitsabstand sinnvoll. Bei meiner Hündin sage ich "bleib hier", d. h. nicht weiter weg als 2-3 m, egal ob vor, hinter oder neben mir.
Was Du beschreibst klappt doch nur, wenn Du das Wild vor dem Hund gerochen oder gesehen hast, dann ist es auch nicht schwer den Hund abzulenken.
Wenn man viel geübt und das Platz verinnerlicht hat, geht es auch, wenn der Hund schon hetzt (wie oben beschrieben). Und meine Hündin war echt schlimm..
: Ich wünsche Dir aber, dass Du immer so leicht zu führende Hunde besitzen wirst. Es steht außer Frage, dass es um einiges mehr Spaß macht, über rein "positive Konditionierung" auszubilden. Mir persönlich macht es zumindest keinen Spaß, "Einwirkungen" zu geben, die für den Hund unangenehm sind, aber manchmal sind sie eben nötig.
Vielleicht liegt es wirklich an den unterschiedlichen Hundetypen... Wie sehen denn Deine Abbruchsignale aus?
Viele Grüße, Simone