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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Respekt
21. Februar 2002 14:53


Hallo Attila,

warum reden wir eigentlich so aneinander vorbei. Auch Du wirst schon mitbekommen haben, dass ich diese rumbrüllenden Hundeführer alles andere als toll finde. Mit "Strafe" habe ich natürlich die "Einwirkung" gemeint, aber auch sie ist für den Hund unangenehm. Ob nun " Strafreiz" oder "Einwirkung", wir meinen doch das selbe.

Dein Lösungsvorschlag bei " wildernden Hunden" überzeugt mich überhaupt nicht. Die Methode hat vielleicht bei Deinem Hund geklappt, dass heißt aber noch lange nicht, dass sie auf jeden Hund anwendbar ist.
Bei einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb, kannst Du trieblich absolut Nichts gegenhalten, was ihn mehr motiviert. Der läßt sich nur noch durch einen Negativreiz stoppen oder weil er weiß, dass er mit Konsequenzen zu rechnen hat, wenn er nicht gehorcht.
Einen Sicherheitsabstand einhalten, ist ja auch sehr einfach dahin gesagt, ist das nicht etwas realitätsfremd? Was Du beschreibst klappt doch nur, wenn Du das Wild vor dem Hund gerochen oder gesehen hast, dann ist es auch nicht schwer den Hund abzulenken.
Ich wünsche Dir aber, dass Du immer so leicht zu führende Hunde besitzen wirst. Es steht außer Frage, dass es um einiges mehr Spaß macht, über rein "positive Konditionierung" auszubilden. Mir persönlich macht es zumindest keinen Spaß, "Einwirkungen" zu geben, die für den Hund unangenehm sind, aber manchmal sind sie eben nötig.

Gruß,
Sibylle

21. Februar 2002 15:39

Hi,

:
: Dein Lösungsvorschlag bei " wildernden Hunden" überzeugt mich überhaupt nicht. Die Methode hat vielleicht bei Deinem Hund geklappt, dass heißt aber noch lange nicht, dass sie auf jeden Hund anwendbar ist.

Bei meiner jagenden Hündin (nur auf Sicht) bin ich etwa genauso vorgegangen wie Attila- und es hat geklappt.

: Bei einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb, kannst Du trieblich absolut Nichts gegenhalten, was ihn mehr motiviert.

Brauchst Du auch nicht. Das "Platz" kann gut konditioniert das "kopflose Jagen" unterbrechen, in der kurzen Unterbrechung (Du schreckst den Hund sozusagen aus seinem Tun) ist der Hund wieder ansprech- und damit auch abrufbar. Hat bei meiner Hündin funktioniert. Gleichzeitig wurde ihr Jagdtrieb auf Mäuse umgelenkt und beschränkt. Das Interesse an der Hetzjagd ließ dadurch fast ganz nach.

Der läßt sich nur noch durch einen Negativreiz stoppen oder weil er weiß, dass er mit Konsequenzen zu rechnen hat, wenn er nicht gehorcht.

Meine Hündin interessierte sich in der "heißen Phase" überhaupt nicht für Negativreize, weil der Jagdtrieb viel stärker ausgeprägt war als eine Abschreckung. Dasselbe gilt für die Konsequenzen. die einen jagdlich stark motivierten Hund nicht unbedingt abschrecken. Die jagenden Hunde, die ich kenne, jagen "kopflos". Konsequenzen sind da völlig außen vor. Das konditionierte Platz schafft hier eher die Möglichkeit, den Hund aus dieser Handlung kurzfristig rauszunehmen.
Eine Leine als Absicherung für die Anfangszeit ist natürlicherweise sinnvoll.

: Einen Sicherheitsabstand einhalten, ist ja auch sehr einfach dahin gesagt, ist das nicht etwas realitätsfremd?

Wenn Du einen jagenden Hund hast, kannst Du ein Gefühl für brenzlige Situationen bekommen...;-) Wenn man dann schon über die "Leinen-als-Absicherungs-Zeit" hinaus ist, ist ein Sicherheitsabstand sinnvoll. Bei meiner Hündin sage ich "bleib hier", d. h. nicht weiter weg als 2-3 m, egal ob vor, hinter oder neben mir.

Was Du beschreibst klappt doch nur, wenn Du das Wild vor dem Hund gerochen oder gesehen hast, dann ist es auch nicht schwer den Hund abzulenken.
Wenn man viel geübt und das Platz verinnerlicht hat, geht es auch, wenn der Hund schon hetzt (wie oben beschrieben). Und meine Hündin war echt schlimm..

: Ich wünsche Dir aber, dass Du immer so leicht zu führende Hunde besitzen wirst. Es steht außer Frage, dass es um einiges mehr Spaß macht, über rein "positive Konditionierung" auszubilden. Mir persönlich macht es zumindest keinen Spaß, "Einwirkungen" zu geben, die für den Hund unangenehm sind, aber manchmal sind sie eben nötig.

Vielleicht liegt es wirklich an den unterschiedlichen Hundetypen... Wie sehen denn Deine Abbruchsignale aus?


Viele Grüße, Simone


21. Februar 2002 16:25

Hallo Dieter

: Woher weißt Du, ob sie nicht motiviert sind?

Das weiss ich natürlich nicht, denn ich kenne ja diesbezüglich die Situation nicht.
Du hast aber geschrieben:
: : Zum Vergleich: wird einem Soldat ein Befehl gegeben hat er diesen auszuführen, ob er Lust dazu hat oder nicht. Kein Befehlsgeber würde sich überlegen, wie er die Soldaten motivieren kann, daß sie diesen Befehl im Moment auch als das tollste was es zur Zeit zu tun gibt ansehen.

Meine Antwort dazu ging eher in die Richtung, dass es vielleicht nicht schaden würde, wenn sich ein Befehlsgeber Gedanken darüber machen würde, wie er die Soldaten motivieren könnte. Ich habe festgestellt, dass motivierte Menschen eine viel, viel grössere Leistung bringen.
Um wieder auf Hunde zu kommen: die Frage ist natürlich hier, inwieweit Hunde und Menschen vergleichbar sind. Wobei sich auch Hunde durch Motivation beflügeln lassen.

Liebe Grüsse
Tina + Flint

PS: ich diskutiere gerne mit Vierjährigen und empfinde es als echte Herausforderung.

21. Februar 2002 18:27

: Hi Simone,

: Brauchst Du auch nicht. Das "Platz" kann gut konditioniert das "kopflose Jagen" unterbrechen,

Statt "Platz" hab ich da ein "Kehrt" (im Tiefflug zu Frauchen sausen)erarbeitet...geht gut.

: Meine Hündin interessierte sich in der "heißen Phase" überhaupt nicht für Negativreize,...Die jagenden Hunde, die ich kenne, jagen "kopflos". Konsequenzen sind da völlig außen vor.

Hab ich auch beobachtet, da wird munter weiter gejagt trotz Einwirkungen, die den selben Hund außerhalb der Jagd zusammenbrechen lassen, selbst mit dicken Verletzungen (mussten operativ versorgt werden), die er sich bei kopflose Jagd zuzog, ließ der Eifer nicht nach...und weil ich mit diesen Zwangsmaßnahmen keine Erfolge erzielte, kam mir der "neue Weg" ganz recht. Aber vielleicht bin ich ja nur zu blöde, für Arbeit mit negativen Einwirkungen, oder mein Hund ist anders als andere, ein Masochist vielleicht...

Grüße
Anke

21. Februar 2002 18:57

: Dein Lösungsvorschlag bei " wildernden Hunden" überzeugt mich überhaupt nicht. Die Methode hat vielleicht bei Deinem Hund geklappt, dass heißt aber noch lange nicht, dass sie auf jeden Hund anwendbar ist.

Hi Sibylle,

das behaupte ich auch nicht. Bei den Hunden, die ich bisher hatte, hat es so funktioniert. Ich hatte, habe und will auch knüftig nur Schäferhunde, die sind nicht sooooo an der Jagd interessiert. Leider muß ich aber auch sagen, daß mir nichts anderes einfällt als das von mir Beschriebene. Wie sehen die negativen Reize aus, mit der Du die Jagdleidenschaft blockierst? Doch nicht etwa...???

Gruß, Attila


21. Februar 2002 19:03

: boaahhh......da hast Du aber noch keinen richtig jagdmotivierten Hund gehabt. Sei froh, daß es mit Deinem Hund so geklappt hat aber glaube ja nicht, daß das bei jedem funktioniert.


Hi Dieter,

glaube und behaupte ich auch nicht. Ich frage mich allerdings, was man der Jagdleidenschaft entgegensetzen soll, wenn ein Umkonditionieren nicht gelingt. Ich muß seinen Jagdausflug im Ansatz stoppen - wenn der Hund weg ist, ist er weg. Oder?

Gruß, Attila