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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Leinenruck
20. Februar 2002 18:45

Hallo!
Mal was zu der Methode des Richtungswechseln gesagt. Wenn ich kehrt mache und der Hund beachtet mich nicht, bekommt er dadurch doch auch einen Ruck, oder???
Also ist die "bessere" Methode (die Kehrtwende) zum Leinenruck doch auch nur ein Leinenruck, oder??

Gruß
Jördis

21. Februar 2002 03:41

Guten Morgen, Silke,
also dieses Argument ist gut - das mit dem dem "Saltoruck" vorangegangenen Durchhängen der Leine. Eigentlich logisch, da der Hund die Assoziation "Ziehen-Ruck" natürlich so nicht lernt, sondern "Locker-Ruck". Ich muß gestehen, daß ich manchmal, wenn es bei Lotta ganz schlimm ist, auch mit der unsanften Methode mache. Eigentlich weiß ich natürlich, daß das totaler Mist ist, aber meine Nerven sind nicht immer und jeden Tag die gleichen. Sie weiß ja eigentlich auch, was ich von ihr will,nämlich locker neben mir hergehen zu müssen, noch nicht einmal korrekt "Bei Fuß" (das machen wir nur auf dem Hundeplatz, ansonsten sage ich "Ran" und meine damit einfach nur ein neben mir her laufen). Lotta muß selten an die Leine, wir wohnen außerordentlich ländlich und da brauchen wir selten die Leine. Ich übe schon immer zwischendurch ganz gezielt die Leinenführigkeit mit Clicker und da weiß sie dann auch spätestens nach dem dritten Stehenbleiben meinerseits und dem freudigen Clickererlebnis beim Sich-mir-wieder-Nähern, daß es nur so funktioniert, daß wir von der Stelle kommen...
Aber wie gesagt, nicht immer ist diese Methode unter Realbedingungen praktikabel. Deine Worte waren einfach mal wieder eine Erinnerung an eine Unart des Menschen!
Gruß, Sinje



21. Februar 2002 07:41

Hi Dodo!

: Hallo, wir arbeiten auch mit Leinenruck, aber nicht um dem Hund das Genick zu brechen, sondern ihm bei leichtem vorlaufen wieder in die richtige Position zu lenken.

...man "dirigiert" ihn also mit der Leine, gelle? Finde ich evtl. legitim, kann aber zu einem gewaltigen Kraftakt werden. Da hebe ich lieber einen Leckerli, als einen Hund *g*.

:Ich kann viele Leute beobachten, die ihrn Hund an der kurzen,straffen Leine bei Fuß laufen lassen (damit es ausieht, als ob der Hund korrekt läuft) und ihn mit "Fuß" vollquatschen. Der Hund lernt dann nur, ist die Leine straff, lauf ich richtig, weil das Kommando kommt, wenn die Leine straff ist.

Ja, das habe ich auch oft beobachtet - ist das reine Bodybuilding *g*. Bei uns war es allerdings so, daß oftmals darauf gewartet wurde, daß der Hund an der lockeren Leine zu weit vorlief (Leine spannte sich) und dann wurde zur Strafe heftig geruckt. Man erntete damit sehr anerkennende Blicke der Trainer.

:Viele Leute können kaum loben oder es wird zu spät gelobt, was den Hund natürlich gar nichts bringt, er im schlimmsten Fall ein zu spätes Lob mit einer falschen Handlung verknüpft.

Bei uns war es sogar so, daß man erst eine Weile den Hund bei Fuß führte, ihn dann absitzen ließ und DANN lobte (weil zwischendurch ein Lob oder Leckerli bringt die Gruppe durcheinander)...

Ich meine auch, als erstes lernt der Besitzer und dann der Hund. Viele Besitzer setzen sich mit solchen Sachen kaum auseinander( nicht wie hier im forum)sondern meinen die Hunde sind zu blöd um soetwas zu lernen.

Naja, die Besitzer setzen sich insoweit mit dem Thema auseinander, als daß sie zu einer "guten" Hundeschule gehen, damit ihnen gezeigt wird, wie man das nun richtig macht. Ich meine, man geht doch in eine Hundeschule, weil man dem Trainer zutraut, einem etwas richtig beizubringen und Fehler zu korrigieren. Ich finde es schlimm, daß das teilweise nicht so ist. Wenn ich der Meinung wäre, meinem Hund sowas autodidaktisch beibringen zu können (was ich jetzt auch tue, weil ich mich inzwischen tatsächlich selbst auseinandergesetzt habe - aber damals war ich noch nicht soweit), dann bräuchte ich ja keine Hundeschule.

:Als ich mit clickern anfing (mußte ich mir alleine beibringen)war man zwar verblüfft, was man erreichen kann, doch kaum einer hinterfragte warum diese Methode funktioniert, wie sie geht und ob man es nicht mal erklären könnte. Man sah nur, das mit Leckerchen gearbeitet wird und unterstellt, das der Hund ohne Leckerchen auch nicht macht.

Hmmm, ich habe mir das Clickern auch selbst beigebracht. Bei mir war es so, daß die Leute schon gefragt haben, wie das funktioniert (vor allem, nachdem ich meinen Hund bei der Gruppenarbeit aus 5m Entfernung "erschossen" hatte *ggg*), aber man muß doch ziemlich weit ausholen, um das Ganze zu erklären und da schalten viele irgendwann ab, weil es ihnen viel zu anstrengend ist, derartig umzudenken.

: Unwissenheit.

Eher Faulheit und Desinteresse...

Gruß Silke

21. Februar 2002 07:51

Hi!

: Also ist die "bessere" Methode (die Kehrtwende) zum Leinenruck doch auch nur ein Leinenruck, oder??

Im Prinzip ja. Nur, daß der Hund sich den Ruck (bei richtiger Ausführung) selbst zufügt, weil er nicht aufgepaßt hat. Evtl. ist der Lerneffekt beim Hund dann etwas höher. Und man kommt nicht ganz so schnell auf die Idee, mit einem zurückreißen des Hundes unter Aufwendung seiner gesamten Körperkraft zu arbeiten, wie es bei dem "normalen" Leinenruck oft der Fall ist (und mir damals auch so beigebarcht wurde).

Naja, die eine Methode ist wahrscheinlich nicht besser, als die andere. Schon gar nicht, wenn sie falsch angewendet wird.

Gruß, Silke

21. Februar 2002 08:24

Moin!

: also dieses Argument ist gut - das mit dem dem "Saltoruck" vorangegangenen Durchhängen der Leine. Eigentlich logisch, da der Hund die Assoziation "Ziehen-Ruck" natürlich so nicht lernt, sondern "Locker-Ruck".

Ich habe auch lange gebraucht, bis ich dahinterkam, muß ich gestehen. Erst als ich feststellte, daß Meggie sich sogar wenn sie irgendwo angebunden war, regelrecht in die Leine hängte, kam mir der Gedanke, daß sie sich so vielleicht sicherer fühlt...- aber warum? Naja, und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Manchmal muß man echt um drei Ecken denken.

:Ich muß gestehen, daß ich manchmal, wenn es bei Lotta ganz schlimm ist, auch mit der unsanften Methode mache. Eigentlich weiß ich natürlich, daß das totaler Mist ist, aber meine Nerven sind nicht immer und jeden Tag die gleichen. Sie weiß ja eigentlich auch, was ich von ihr will,nämlich locker neben mir hergehen zu müssen, noch nicht einmal korrekt "Bei Fuß" (das machen wir nur auf dem Hundeplatz, ansonsten sage ich "Ran" und meine damit einfach nur ein neben mir her laufen).

Ja, das kenne ich. Vor allem bei Glatteis oder wenn man noch etwas anderes in der Hand hat, als nur die Leine (vielleicht eine Karton Eier oder einen Stapel Teller?!? Kommt immer gut!) ist das echt zum Verzweifeln... Ich muß gestehen, daß ich in solchen Situationen gelegentlich darüber nachdenke, ob ich nicht doch ein Stachelhalsband benutzen soll, um mich und den Hund zu schützen - ein Stapel tieffliegender Teller oder ein ausrutschendes Frauchen im Kreuz sind bestimmmt nicht weniger schmerzhaft.

Oder zum Beispiel die letzten 2 Wochen... Mein Fraund hat sich vor 2 Wochen mit dem Motorrad arg auf die Nase gelegt. Linke Schulter geprellt, rechter Daumen verstaucht. Er war nicht in der Lage, mit dem Hund rauszugehen, weil er bei der Zieherei die Schmerzen nicht ertragen konnte. Also saßen die beiden 2 Wochen zu Hause rum, bis ich von der Arbeit kam. Schade, beide haben sich sooooo gelangweilt. Meinen Onkel konnte ich auch nicht mit ihr loslassen (obwohl er gerne mit ihr laufen würde) - den würde sie glatt umreißen (er ist halt nicht mehr der jüngste).

Tja, so ist das mit ziehenden Hunden...

:Lotta muß selten an die Leine, wir wohnen außerordentlich ländlich und da brauchen wir selten die Leine. Ich übe schon immer zwischendurch ganz gezielt die Leinenführigkeit mit Clicker und da weiß sie dann auch spätestens nach dem dritten Stehenbleiben meinerseits und dem freudigen Clickererlebnis beim Sich-mir-wieder-Nähern, daß es nur so funktioniert, daß wir von der Stelle kommen...

Habe ich auch probiert - klappt bei Meggie aber auch nicht. Da wir die Leine zum Glück auch sehr selten brauchen, übe ich die Leinenführigkeit jetzt ganz ohne Leine und hoffe, daß wir das so in den Griff kriegen. Ich bestärke jeden Schritt von ihr, bei dem sie freiwillig neben mir läuft. Inzwischen ist sie da schon recht hartnäckig und versucht es auch schon mal an der Leine *freu*. An der Straße lasse ich sie dann eben kommentarlos ziehen, wenn sie meint, daß sie ziehen muß, weil alle anderen Methoden eh versagt haben *seufz*. Wenn sie sich dann aber mal daran "erinnert", daß man sich mit "nebenher laufen" ein Leckerli verdienen kann, lobe ich sie in den höchsten Tönen.

Gruß, Silke



21. Februar 2002 08:53

Hallo
: Ja, das habe ich auch oft beobachtet - ist das reine Bodybuilding *g*. Bei uns war es allerdings so, daß oftmals darauf gewartet wurde, daß der Hund an der lockeren Leine zu weit vorlief (Leine spannte sich) und dann wurde zur Strafe heftig geruckt. Man erntete damit sehr anerkennende Blicke der Trainer.
:--Hätte man seinen Hund jetzt mit der Stimme (oder Leckerchen)etwas zurüch geholt hätte man auch ohne Leinenruck loben können. Mein Trainer sagt, man soll Fehler im Vorfeld versuchen zu korrigieren z.B. Will der Hund sich bei Steh hinlegen, versuche ich das durch Griff unter den Bauch zu verhindern, und zerre ihn nicht aus dem Platz wieder ins Steh hoch.

: Bei uns war es sogar so, daß man erst eine Weile den Hund bei Fuß führte, ihn dann absitzen ließ und DANN lobte (weil zwischendurch ein Lob oder Leckerli bringt die Gruppe durcheinander)...
:--Ich glaube nicht, das das die Gruppe durcheinander bringt, der Hund soll doch bei Fuß und nicht bei Sitz gelobt und belohnt werden. Wird er bei Fuß nicht auch gelobt oder belohnt, wie soll er dann positives damit in Verbindung bringen.

: Naja, die Besitzer setzen sich insoweit mit dem Thema auseinander, als daß sie zu einer "guten" Hundeschule gehen, damit ihnen gezeigt wird, wie man das nun richtig macht. Ich meine, man geht doch in eine Hundeschule, weil man dem Trainer zutraut, einem etwas richtig beizubringen und Fehler zu korrigieren.
:--So sollte es sein, einige meinen aber auch, mein Hund lernt 4Std die Woche und sonst wird nichts gemacht(sehe ich immer wieder) und die haben dann öfter Probleme.Ein Trainer kann einem nur eine "Anleitung" geben, umsetzen muß ich das selber, und vielleicht muß man manche Sachen auch mal in Frage stellen (keiner ist allwissend)

aber man muß doch ziemlich weit ausholen, um das Ganze zu erklären und da schalten viele irgendwann ab, weil es ihnen viel zu anstrengend ist, derartig umzudenken.
:--wenn ich etwas lernen will, kann mir nichts zu anstregend sein, und nur deshalb suche ich doch Rat, weil ich etwas lernen will.
Dodo