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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Leinenruck
21. Februar 2002 10:23

Hallo Angie,

: Ich habe zur Zeit 2 Hunde, die total lieb sind, total überfressen,nicht besonders interssiert an ihren Führern, täglich über den Zaun springen und abhauen, obwohl, wie Herrchen und Frauchen immer wieder wiederholen, es beim zurückkommen großen Ärger für die Hunde gibt!!!!!

Na ja, kein Wunder, wenn die Hunde abhauen, und womöglich nicht gleich wiederkommen. Würde ich auch nicht, wenn ich wüsste, dass ich jedes Mal eine aufs Dach kriege (bildlich gesprochen), wenn ich zu Herrchen oder Frauchen komme.

Gruss Cindy

21. Februar 2002 10:36

:
: Na ja, kein Wunder, wenn die Hunde abhauen, und womöglich nicht gleich wiederkommen. Würde ich auch nicht, wenn ich wüsste, dass ich jedes Mal eine aufs Dach kriege (bildlich gesprochen), wenn ich zu Herrchen oder Frauchen komme.

Hallo Cindy!

da hast Du recht! Ich wunder mich auch immer wieder, daß solche Hunde zurückkommen. Und es ist verdammt schwer, diesen Leuten zu lernen, wie man richtig mit einem Hund umgeht, und so einem enttäuschten Hund das freudige Kommen lernt.
Sowas sind meine kleinen Ziele bei meiner Arbeit!
Angie, die trotzdem manchmal, je nach Situation, mit Leinenruck arbeitet, deren beide eigenen Hunde, Malinois und Jack Russel, ein vollkommen gesundes Genick haben, mit großer Freude und Juchuu auf den Platz gehen, und ihren alles geliebten Agilitysport ausüben *lächel*

Gruss Angie

21. Februar 2002 10:34


: Angie, die sich und alle in Ihren Verein für gute Hundeausbilder hält, und das auch immer wieder verteidigen wird!

das brauchst du gar nicht, denn ich habe dir gar nichts vorgeworfen.

aber ich denke, wir wissen beide, wie die realität auf deutsche
plätzen, an denen mit hunden gearbeitet wird, im allgemeinen
aussieht... oder?

g, T.


21. Februar 2002 15:56

: Im Prinzip ja. Nur, daß der Hund sich den Ruck (bei richtiger Ausführung) selbst zufügt, weil er nicht aufgepaßt hat.

*pruuuuust*... entschuldige bitte.... *pruuuuust* :-))))

also, wenn ich einfach geradeaus gehe, mein hund zerrt
wie bekloppt, und ich verpasse ihm dann nen leinenruck,
dann ist er genau so selber schuld, wie in deinem beispiel.
.... denn er hätte ja erst gar nicht ziehen brauchen.

:Evtl. ist der Lerneffekt beim Hund dann etwas höher.

nein, nicht höher, nicht weniger... für das, was er eigentlich
tun soll, erhält er überhaupt keine verwertbare information,
weder so, noch so....

er bekommt *NUR* information darüber, was er nicht soll, und die
ist in beiden fällen gleichwertig.

g, T.

21. Februar 2002 19:46

Hallo Chris,
ich hätte da mal eine Frage zur Kehrtwendung.Wenn man das macht geht man doch in die entgegengesetzte Richtung vom Hund oder?Wenn er dann nicht mitkommt bekommt er dann nicht sozusagen auch einen Leinenruck?Oder kommt der Hund dann normalerweise automatisch weil er den Führer verliert?Was für eine Leine (Länge)nimmt man dafür am besten?
Tschüss,Sigrid und Co

22. Februar 2002 07:36

Hi Thomas!

: also, wenn ich einfach geradeaus gehe, mein hund zerrt
: wie bekloppt, und ich verpasse ihm dann nen leinenruck,
: dann ist er genau so selber schuld, wie in deinem beispiel.
: .... denn er hätte ja erst gar nicht ziehen brauchen.

Klar, aber wenn man den Hund erst 5 Minuten ziehen läßt und sich dann erst dazu entschließt, zu rucken, ist der Lerneffekt = 0. Dreht man sich um und der Hund bekommt genau in dem Moment, in dem die Leine sich strafft (was sich dann ja automatisch, ohne das der HF auf das Timing achten muß, ergibt), einen Ruck, ist der Lerneffekt wenigstens 0,001. So habe ich das gemeint. Das das die Non-Plus-Ultra-Methode ist, will ich gar nicht behaupten und ich wende sie auch nicht (mehr) an, weil sie zumindest bei uns nichts gebracht hat. Allerdings habe ich dazu noch eine andere Theorie:

Ich habe die Vermutung, daß die Geschichte mit dem Leinenruck - zumindest bei meinem Hund - in keiner Weise funktioniert, weil er gar nicht bewußt an der Leine zieht. Und wenn man für etwas bestraft wird, was man unbewußt tut, weiß man natürlich auch nicht, was das Ganze soll und der Leinenruck geht für den Hund verständnismäßig völlig in´s Leere.

Das erklärt für mich dann auch, daß mein Hund nie begriffen hat, warum ich z.B. stehenbleibe, wenn die Leine sich strafft oder clicke, wenn sie wieder durchhängt; weil ich - wie gesagt - der festen Meinung bin, daß sie das bewußt gar nicht registriert. Mit dieser Methode habe ich ihr zwar die schönsten Pirouetten beigebracht (ich habe in Ihren Augen jedesmal geklickt, wenn sie sich einmal um sich selbst drehte, schätze ich), aber ziehen tut sie nach wie vor.

Mache ich Richtungswechsel, lernt sie dabei zwar, daß sie aufpassen muß, wo ich hingehe, weil sie sonst "irgendwie" nicht weiterkommt (merkwürdig, merkwürdig!), aber sobald sie in die gleiche Richtung läuft, wie ich, hängt sie bis zum nächsten Richtungswechsel wieder voll in der Leine. Die Leine hängt also genau SO lange durch, wie sie braucht, um mich zu überholen. Clicke ich hier bei druchhängender Leine, fühlt sie sich bestätigt, daß sie einen so tollen Richtungswechsel hingelegt hat - aber den "physikalischen" Zustand der Leine bringt sie damit auch nicht in Verbindung.

Ich sehe also für MEINEN Hund als einzige Möglichkeit, sie dazu zu bringen, nicht an der Leine zu ziehen, darin, daß ich die Zieherei vollständig ignoriere und sie dafür belohne, wenn sie neben mir geht. Die Hoffnung, daß ich ihr auf irgendeine Art beibringen kann, bewußt zu versuchen, die Leine durchhängen zu lassen, habe ich vollständig aufgegeben - denn das wird sie nie begreifen. Einen Hund zu belohnen, wenn er etwas unbewußt tut, ist genauso müßig, wie ihn dafür zu bestrafen.

Gruß, Silke