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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Leinenruck
22. Februar 2002 20:33

: Hallo,
:
: ich häng mich einfach mal hier rein ...

Tu das. Ich bin für Neues immer offen *hoff*.

: a) der Hund will ja irgendwo hin, wenn er zieht ... oder zieht er "einfach so" ???, kein Ziel ?? Schnüffelstelle etc ? Ich habe deshalb das "wir gehen gemeinsam hin" aber nach meinen Regeln, also an lockerer Leine, wenns sein muß Schrittweise, erfolgreich praktiziert.

Nee, eben nicht. Mein Hund zieht IMMER, wie gesagt, sogar, wenn sie irgendwo angebunden ist (sogar, wenn sie dabei liegt ist die Leine immer straff) oder ich alle 2 Schritte die Richtung wechsle. Es ist wirklich wie verhext. Die einzige Ausnahme, ist, wenn ich ihr ein Leckerli oder ein Spielzeug direkt vor die Nase halte, dann läuft sie dem Lockmittel hinterher. Dabei ist der Lerneffekt aber auch = 0. Oder aber, sie versucht es wirklich aufgrund meiner Überei mal von selbst. Sie läuft dann ja quasi neben mir her und "bettelt" um ein Leckerchen. Das hält sie dann (ohne irgendwelche Ablenkungen) so etwa 10-20 m durch, dann verliert sie das Interesse und zieht wieder.

Ich weiß nicht, vielleicht liegt es an der Rasse (Aussie = Hütehund), ich habe jedenfalls beobachtet, daß sie grundsätzlich bestrebt ist direkt vor mir in der von mir eingeschlagenen Richtung zu laufen. Das macht sie sogar auf freiem Feld, wenn sie eine ganze Ecke von mir weg ist: Drehe ich mich ein Stück, läuft sie sofort so weiter, daß sie wieder vor mir ist (ist eigentlich eine feine Sache für´s Agility). Also kostet sie das "Nebenhergehen", das ihr ja erst möglich machen würde, auf mich zu achten (hinten hat sie ja schließlich keine Augen), eine unglaublich Überwindung, scheint mir. Als Alternativverhalten zum Ziehen ist das - denke ich - einfach eine Nummer zu klein um sich dauerhaft zu etablieren.

: b) ein Vorwarnlaut hilft sehr, der davor want, dass die Leine gleich straff wird und du stehenbleibst, also das Vorwärtskommen aufhört, die Konditionierung geht sehr schnell wenn man konsequent ist und einen Click gibs bei mir nur, wenn der Vorwarnlaut dazu genutzt wird, sich selbst zu korrigieren bzw. erst garnicht die Leine starff werden zu lassen. Was man als Belohnung einsetzen kan ist von Hund zu hund verschieden bzw. situationabhängig.

Habe ich auch schon versucht. Das läuft dann so ab: Ich bleibe (erstmal ohne Vorwarnlaut) stehen. Der Hund dreht sich einmal um sich selbst, dabei wird die Leine locker und ich gehe wieder los. Ich komme dann genauso weit, wie mein Hund braucht, wieder in die Leine zu rennen (etwa 1/2 Schritt). Irgendwann hat sie keine Lust mehr, ewig herumzukreiseln und richtet sich jaulend und fiepend an der Leine auf oder (je nach Tagesform) sie bleibt an der gespannten Leine stocksteif stehen und wartet, bis ich weitergehe. Gebe ich einen Vorwarnlaut, sieht sie diesen als Signal für "Eine Pirouette bitte!" und bei einem Leinenruck sieht es genauso aus.

Sie bringt diese ganzen Sachen (Leinenruck, Stehenbleiben, Leckerchen beim Nebenherlaufen, Richtungswechsel usw.) überhaupt nicht mit dem Zustand der Leine in Verbindung. Kein Stück, sie begreift es einfach nicht. Weil sie es scheinbar überhaupt nicht registriert, ob die Leine nun straff ist, oder nicht.

Ich stelle mir das in etwa so vor, als würde man jemandem jedesmal eine Scheuern, wenn er ausatmet - ich glaube nicht, daß jemand, der geistig so weit ist wie ein Hund, das jemals begreifen und in Zusammenhang bringen würde. Aber wenn man demjenigen jetzt in irgendeiner Form bewußt machen könnte, DAß er atmet, DANN würde es ihm vielleicht dämmern. Verstehst?

LG, Silke


22. Februar 2002 20:51

Hi Dodo!

: Hallo, zieht der Hund nicht "bewußt" an der Leine um vorwärts zu kommen?

Nein, ich glaube, sie zieht nicht bewußt. Das ist ja der Witz. Sie hat dabei auch kein Ziel (sieht man ja daran, daß sie jeden Richtungswechsel dazu ausnutzt, einfach in die neue Richtung weiterzuziehen)

: Meine 3jährige konnte mit unserem Collie gehen, ohne das er neben ihr lief, merkte er auch nur den geringsten Wiederstand, änderte er sein Tempo und paßte es an (ohne irgendein Kommando vorher von uns).

Ich denke, mein Hund ist einfach nicht gewillt, sich meinem Tempo anzupassen. Erschwerend kommt noch hinzu, daß sie (auch ohne Leine) grundsätzlich vorausläuft. Sie läuft zwar nicht weit (etwa 10 m), aber sie trabt halt flott los und dreht sich nach ein paar Metern wieder um, um zurückzukommen. Das wiederholt sich während des gesamten Spaziergangs. Sie bleibt nur mal zurück, wenn sie evtl. ein Spielzeug sucht oder sich zum Pinkeln hinsetzt. Vielleicht ist dieses Vorauslaufen ja genetisch fixiert?!? Ich weiß es nicht. Jedenfalls scheint das wie ein innerer Drang zu sein, der sie dann halt dazu bringt, auch an der Leine so weit wie möglich vorauszulaufen, eben bis an´s Ende der Leine.

: Das ganze lernte er durch Leineruck

Tja, irgendwie scheint das mit dem Leinenruck ja bei ihr auch nicht zu funktionieren, wir haben´s in der Hundeschule ja probiert. Steckt sie locker weg. Einer der Trainer (ich hätte ihn umbringen können) hat ihr mal so einen Ruck gegeben, daß sie sich überschlagen hat - aber Lerneffekt = 0 (es hätte ja zmindest für die nächsten 5 Minuten was bringen müssen). Naja gut, sie hat ihn hinterher gemieden. Aber daß das jetzt was mit der gerade in dem Moment straffen Leine zu tun hatte, war ihr überhaupt nicht bewußt.

LG, Silke


22. Februar 2002 21:17

Hi Silke

: Dein Hund soll nicht wirklich lernen, dass eine durchhängende Leine erwünscht ist, sondern dass Du ganz selbstbewußt immer bestimmst wo und in welchem Tempo hingegangen wird und wann er wo schnuppern darf und wo nicht. Das muß als allererstes Deine verinnerlichte Einstellung werden, bevor Du anfängst dem Hund das Ziehen abzugewöhnen.

Da hast Du recht. Vielleicht bin ich ja auch ein bißchen auf dem richtigen Weg, indem ich sie (mit oder ohne Leine) grundsätzlich in den höchsten Tönen lobe und ein Leckerchen springen lasse, wenn sie mal von sich aus neben mir (oder auch bewußt langsam und an durchhängender Leine vor mir) läuft. Es kommt halt nur so selten vor *seufz*.

Es ist aber, glaube ich, nicht so, daß sie mich draußen völlig ignoriert oder sich nicht nach mir richtet. Sie behält mich immer im Auge, in unübersichtlichem Gelände entfernt sie sich keine 5m von mir, wenn sie mich dann nicht mehr sehen könnte. Sie ist mir NOCH NIE abgehauen und für ein paar Minuten in irgendwelchen Büschen verschwunden o.ä.. Nur die vermaledeite Leine ist eben etwa 4m zu kurz (an der 5m-Leine läuft sie übrigens meistens, ohne zu ziehen) und das kann einfach nicht angehen. Basta.

Aber ich verstehe, was Du meinst. Ich müßte sie dazu bringen, auch dann in einem 1-m-Radius um mich herum zu bleiben, wenn es ihr nicht paßt, weil ich es so will (Leinenruck). Nee, ich müßte versuchen, ihr das so schmackhaft zu machen, daß sie es auch WILL (Alternativverhalten). Oder eben beides gleichzeitig, gelle?

Diese "physikalische" Geschichte, also daß der Hund doch irgendwie mal merken muß, ob die Leine straff ist, oder nicht, hatte ich mir so vorgestellt, daß der Zug am Hals zum Signal "Slow down" für den Hund werden könnte - was ja aber scheinbar - zumindest für meinen Hund - ohne eine "Verdeutlichung" (also z.B. ein Leinenruck) nicht wahrgenommen wird.

Naja, ich werde es weiter versuchen, ich hoffe, irgendwann kommen wir da mal zusammen ;-)

LG, Silke


23. Februar 2002 09:26

Hallo
: Nee, eben nicht. Mein Hund zieht IMMER, wie gesagt, sogar, wenn sie irgendwo angebunden ist (sogar, wenn sie dabei liegt ist die Leine immer straff)
-- Sie tut es also bewußt, um nach dir zu kommen
:Oder aber, sie versucht es wirklich aufgrund meiner Überei mal von selbst. Sie läuft dann ja quasi neben mir her und "bettelt" um ein Leckerchen. Das hält sie dann (ohne irgendwelche Ablenkungen) so etwa 10-20 m durch, dann verliert sie das Interesse und zieht wieder.
-- und das sollte doch dein Ansatzpunkt sein, Leckerchen immer so einsetzten, das sie nie weiß, wann sie es bekommt, am Anfang öfter und mit der Zeit steigern.
:sie bleibt an der gespannten Leine stocksteif stehen und wartet, bis ich weitergehe. Gebe ich einen Vorwarnlaut, sieht sie diesen als Signal für "Eine Pirouette bitte!" und bei einem Leinenruck sieht es genauso aus.
-- gehen erst, wenn die Leine wirklich locker ist, und neues Signal als Vorwarnlaut
: Sie bringt diese ganzen Sachen (Leinenruck, Stehenbleiben, Leckerchen beim Nebenherlaufen, Richtungswechsel usw.) überhaupt nicht mit dem Zustand der Leine in Verbindung. Kein Stück, sie begreift es einfach nicht. Weil sie es scheinbar überhaupt nicht registriert, ob die Leine nun straff ist, oder nicht.
--Hast du ein Abruchkommando? Leinenruck in Verbindung mit "nein". Normalerweise schaut sie doch jetzt, und wenn dabei die Leine locker wird, sofort loben.( mit Stehen bleiben hatte ich auch meine Schwierigkeiten, der Hund setzte sich korrekt bei Fuß und lief dann mit mir weiter und zog dann wieder.Für ihn hieß stehen bleiben Fuß und nicht Leine locker, mein Fehler)
Dodo
Aussies sind doch sehr gelerig, habe auch einen, und die wissen sehr schnell, wie weit ihr Wirkungskreis geht.An der Leine ca. 1 Meter, beim frei laufen ca 10 Meter, wenn es ihnen beigebracht wurde.
Du könntest das auch mit einem Spielzeug üben: Spielzeug schmeissen, drauf zu gehen, zieht sie, umdrehen, Leine locker- wieder umdrehen zum Spielzeug weiter laufen, bis Leine wieder stramm, dann wieder umdrehen und vom Spielzeug weg u.s.w.. Meiner hat schnell begriffen, das er nur zu seinem Spielzeug kommt, wenn er locker an der Leine läuft.