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Hund auf dem Sofa?

geschrieben von P.H(YCH) 
Hund auf dem Sofa?
21. Februar 2002 09:34


Hallo zusammen,

Ich war bei einem Kollegen zu Besuch und der hatte einen Hund. Er trainiert alles über Motivation und ist gegen eine solche Hundeerziehung, so wie ich das praktiziere. Da er weiß dass ich Hundesport mache, klärte er mich verlegen auf, dass sein Hund aufs Sofa darf. Ich sagte ihm, dass sei schon Okay, man müsse nicht immer und überall sich gegenüber dem Hund durchsetzen.
Nun ich ging aufs Sofa und setzte mich. Mein Kollege holte etwas zu Trinken und kam dann auch und wollte sich aufs Sofa setzen. Das merkte der Hund und schwups, bevor der Kollege sich setzen konnte war der Hund schon da und machte sich auf dem Sofa breit. Nun sagte er zu dem Hund „geh weg“, der reagierte aber nicht. Ich bemerkte dass er nervös wurde und darum sagte ich ihm, er müsse mir nichts beweißen, er solle das machen was er sonst mache. Da ging er auf die andere Seite vom Sofa und setzte sich dort.
Wir hatten noch einen lustigen Abend danach.

ABER etwas störte mich natürlich schon ein bisschen. Ich behaupte ja nicht dass ich gegenüber meinen Hunden den ganzen Tag den Chef raushängen will, aber ich möchte mich ja auch nicht dominieren lassen. Also der Hund hatte dem Hundeführer den Platz streitig gemacht und schlussendlich hat der Hund dem Hundeführer seinen Willen aufgedrängt. Dieser versuchte sich nun durchzusetzen, brachte es aber nicht fertig.

Nun wie hätte man das Problem lösen können. Da ich in letzter Zeit so interessante Diskussionen hatte überlegte ich mir das. Also der Hund muss ja motiviert sein etwas zu machen, sonst macht er es nicht. Hätte man ihn mit einem Ball oder einem Lekerli vom Sofa weglocken solle? Hätte ich mich so durchgesetzt?
Oder da ja neuerdings Hunde wie Kinder erzogen werden sollten, hätte ich ihm androhen sollen, dass wenn er nicht weg geht, dass ich dann eine Woche nicht mit ihm spiele?
Oder hätte ich die Körpersprache zu Hilfe nehmen sollen, wenn möglich ihn anknurren, damit er sich verzieht? (Das geht aber höchstens wenn er weiß, dass nach dem Knurren was folgen könnte was unangenehm ist)
Hätte man da etwas mit dem Klicker machen könne?

Ich weiß es nicht, ich getrau es fast nicht zu sagen, aber früher hätte ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Denn wenn mein Hund aufs Sofa dürfte und er mir dann noch den Platz weggenommen hätte, dann hätte ich nur gesagt weg und eine Sekunde später hätte ich ihn am Fell gepackt und er wäre auf der anderen Seite des Sofas wieder gelandet. Aber eben gesagt das war früher und man kann immer was dazulernen. Heute würde ich ja auch den Platz freiwillig räumen.

Gruß P.H


21. Februar 2002 09:49

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: Hallo zusammen,
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: Ich war bei einem Kollegen zu Besuch und der hatte einen Hund. Er trainiert alles über Motivation und ist gegen eine solche Hundeerziehung, so wie ich das praktiziere. Da er weiß dass ich Hundesport mache, klärte er mich verlegen auf, dass sein Hund aufs Sofa darf. Ich sagte ihm, dass sei schon Okay, man müsse nicht immer und überall sich gegenüber dem Hund durchsetzen.
: Nun ich ging aufs Sofa und setzte mich. Mein Kollege holte etwas zu Trinken und kam dann auch und wollte sich aufs Sofa setzen. Das merkte der Hund und schwups, bevor der Kollege sich setzen konnte war der Hund schon da und machte sich auf dem Sofa breit. Nun sagte er zu dem Hund "geh weg", der reagierte aber nicht. Ich bemerkte dass er nervös wurde und darum sagte ich ihm, er müsse mir nichts beweißen, er solle das machen was er sonst mache. Da ging er auf die andere Seite vom Sofa und setzte sich dort.
: Wir hatten noch einen lustigen Abend danach.
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: ABER etwas störte mich natürlich schon ein bisschen. Ich behaupte ja nicht dass ich gegenüber meinen Hunden den ganzen Tag den Chef raushängen will, aber ich möchte mich ja auch nicht dominieren lassen. Also der Hund hatte dem Hundeführer den Platz streitig gemacht und schlussendlich hat der Hund dem Hundeführer seinen Willen aufgedrängt. Dieser versuchte sich nun durchzusetzen, brachte es aber nicht fertig.
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: Nun wie hätte man das Problem lösen können. Da ich in letzter Zeit so interessante Diskussionen hatte überlegte ich mir das. Also der Hund muss ja motiviert sein etwas zu machen, sonst macht er es nicht. Hätte man ihn mit einem Ball oder einem Lekerli vom Sofa weglocken solle? Hätte ich mich so durchgesetzt?
: Oder da ja neuerdings Hunde wie Kinder erzogen werden sollten, hätte ich ihm androhen sollen, dass wenn er nicht weg geht, dass ich dann eine Woche nicht mit ihm spiele?
: Oder hätte ich die Körpersprache zu Hilfe nehmen sollen, wenn möglich ihn anknurren, damit er sich verzieht? (Das geht aber höchstens wenn er weiß, dass nach dem Knurren was folgen könnte was unangenehm ist)
: Hätte man da etwas mit dem Klicker machen könne?
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: Ich weiß es nicht, ich getrau es fast nicht zu sagen, aber früher hätte ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Denn wenn mein Hund aufs Sofa dürfte und er mir dann noch den Platz weggenommen hätte, dann hätte ich nur gesagt weg und eine Sekunde später hätte ich ihn am Fell gepackt und er wäre auf der anderen Seite des Sofas wieder gelandet. Aber eben gesagt das war früher und man kann immer was dazulernen. Heute würde ich ja auch den Platz freiwillig räumen.
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: Gruß P.H
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Hallo P.H.

*grins* du würdest den Platz räumen? *lach*

Nein jetzt im Ernst. Bei mir dürfen die Hunde auch auf's Sofa. Der Rüde will das aber gar nicht. Und die Hündin verbringt sehr viel Zeit auf dem Sofa. Aber Sorry, wenn ich auf's Sofa will, oder ich meine Ruhe haben will, hat die Hündin runterzugehen.

Ich arbeite ja selber mit Motivation wie du ja weisst, aber bei der Sofa frage, mache ich kein grosses Tätära. Ich sage runter, und wenn das nicht gemacht wird, wird sie gepackt und runtergeschmissen.Und das musste ich bis jetzt einmal machen und dann nie wieder.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn ich sie mit Gudelis weggelockt hätte, sie heute auf den ersten Befehl grad runterspringt.

Grüessli
Karin, Exane (der Sofahocker) und Rony (der lieber am Boden bleibt).

21. Februar 2002 10:41

Hallo P.H.,

warum reitest Du immer auf der "Motivationsschiene" rum?

Was hat die Förderung von erwünschtem Verhalten damit zu tun? Auch da gibt es Regeln und Gesetze, die einzuhalten sind.

Erlaube ich meinem Hund, nach seinem Ermessen überall draufzuspringen, muß ich mich nicht wundern, wenn er dieses immer wieder tut. Sicherlich ist er vom Halter dazu motiviert worden, vielleicht meinst Du das damit!

Einen bestimmten Weg zu wählen, einem Hund etwas beizubringen, hat nichts damit zu tun, dass ich nicht weiß, was Konsequenz bedeutet. Ich denke, Du bist da in der Kindererziehungswelt und hast Dich festgefahren, über positive Verstärkung zu arbeiten ist nicht gleichzusetzen mit antiautoritärer Erziehung und den Hund schalten und walten zu lassen, wie er möchte.

Bei uns gibt es ebenfalls das "Raus da", "Runter", "Weg da", "Nein", "Aus", "Pfui", wo ist das Problem, "diskutieren" tue ich nicht mit meinen Hunden, kann ihnen aber auch da den Weg des Lernens erleichtern!

Den Kopf kann man sicherlich häufig schütteln über Hundehalter, ich denke aber eher, es liegt meistens an mangelnder Kenntnis, das hat nichts damit zu tun, welchen Weg ich für mich persönlich wähle, meine Hunde auszubilden oder zu erziehen.

Und jeder wählt halt für sich den Weg, womit er die besseren Erfahrungen macht und ich denke, dass sei jedem zugestanden!

Ich erspare mir, andere Beispiele aus der anderen Richtung zu erwähnen, die man auf Spaziergängen erlebt, denn auch da gibt es zu Genüge, würde aber genauso viel bringen, wie dieses aufgeführte Beispiel!

Viele Grüße
Bianca


21. Februar 2002 10:40

Tschau Karin

Nichts gegen das Sofa, aber eben, es gibt Situationen da ist mit positiver Bestärkung und positiver Motivation nichts mehr zu machen. Da muss man einmal Hand anlegen und geht der Hund dann nicht sofort, dann muss man es verstärken. Ich bin auch der Meinung, dass das im besten Fall ausreicht wenn man es einmal macht, denn dann sollte der Hund wissen, dass er es nicht mehr darf.

Aber wenn ich Hand anlegen muss, dann ist dass ja anscheinend ein armut Zeugnis, weil ich nicht weis wie ich es sonst machen muss. Aber bitte wie müsste man es sonst machen? Autoritär sein? Aber ich kann nicht autoritär sein, wenn der Hund im voraus weiß, dass ich nicht Hand anlege, wenn er meine Befehle nicht befolgt.

All die vergleiche mit den Kindern ziehen irgendwie auch nicht. Denn einem Kind kann ich klar machen, dass es negative Folgen hat. Sage ich ihm aber, dass es jetzt nicht mehr Fernsehen darf für eine Woche und ich hätte einen Bengel, der dann neben mir absitzt, die Fernbedienung nimmt und trotzdem schaut, dann gibt es auch dort gewisse Probleme, die nicht nur mit drohen gelöst werden können. Natürlich könnte ich den Fernseher zum Beispiel abschließen, oder ich könnte ihn ganz abschaffen, aber vielleicht will ich das ja gar nicht, weil ich selber ein Interesse daran habe. Oder ich könnte ihm sagen, du bekommst dafür kein Geburtstagsgeschenk. Aber vielleicht ist ihm das schnuppe.
Was ich selber schon erlebt habe sind Eltern, die bei einer Auseinandersetzung vernünftig argumentierten. Das aus meiner Sicht, aber der jugendliche fasste das anders auf, zeigte Aggression indem er ging und die Türe so zuknallte, dass ich dachte sie sei entzwei. Dann ging er ins Zimmer und dort bengelte es weiter. Was nun, Handanlegen wollten diese Eltern nicht und der liebe Sohn durfte seiner Aggression freien Lauf lassen. Da kann man nachher schon immer wie mehr verbieten, das steigert aber nur die Aggression. Es gibt gewisse Grenzen, die sind so nicht mehr zu lösen, sonst hat man ein Problem. Dieser jugendliche war danach fast 10 Jahre lang heroinsüchtig und erst als die Eltern vor lauter Erschöpfung nicht mehr helfen konnten, kam er von seiner Sucht los. Erst als er ganz in der Gosse war und er selber auf einmal merkte, ich muss aufhören oder ich sterbe.

Nun mit einem Kind kann man kommunizieren, man kann einwirken ohne Gewalt. Aber wenn ich dem Hund am Abend nichts zu Fressen gebe weil er mich am Nachmittag gebissen hat, dann sieht er daraus keinen Zusammenhang. Natürlich kann man sich fragen, wieso hat er mich gebissen, war er überfordert, hatte er Stress oder sonst was? Aber ich muss doch auch schauen, dass es nicht mehr vorkommt, indem ich direkt einwirke. Wieso hat ein Hund eine Beißhemmung, weil wenn er als Welpe, wenn er ein anderes beisst, zurückgebissen wird und das nullkomma plötzlich.

Gruß P.H


21. Februar 2002 10:30

: : ABER etwas störte mich natürlich schon ein bisschen. Ich behaupte ja nicht dass ich gegenüber meinen Hunden den ganzen Tag den Chef raushängen will, aber ich möchte mich ja auch nicht dominieren lassen.

wenn ich das absolut nicht wollte, dass die dort liegt, fliegt ihr
sofort ein kissen an die birne. einmal "peng" und fertig. lamentieren
und drüber diskutieren halte ich für albern, bestrafen eben so.

garantiert macht die nach dem kissen einen riesensatz. wenn das
vielleicht noch mal vorkommen sollte, wieder das kissen. ich wette
drauf, danach geht sie nicht mehr auf die couch, wenn ich anwesend
bin und das thema wäre erledigt.

allerdings, meine liegt dort auch, pennt einfach oder guckt auch
mal fernsehen *lacht*.. warum soll sie das nicht tun? kein
problem für uns, hat auch keinerlei einfluss auf die hierarchie.

T.

21. Februar 2002 10:39

Hallo P.H,

: ABER etwas störte mich natürlich schon ein bisschen. Ich behaupte ja nicht dass ich gegenüber meinen Hunden den ganzen Tag den Chef raushängen will, aber ich möchte mich ja auch nicht dominieren lassen. Also der Hund hatte dem Hundeführer den Platz streitig gemacht und schlussendlich hat der Hund dem Hundeführer seinen Willen aufgedrängt. Dieser versuchte sich nun durchzusetzen, brachte es aber nicht fertig.

Das wäre für mich noch gar kein dominieren, wenn der hund es gewohnt ist dort zu liegen. Ich würde ihn einfach beiseite schieben und mich genau dort hinsetzten, wo ich hinwollte. Ein Problem wäre es doch erst wenn der hund mich das nicht machen läßt, sich z.B. dreht und windet, mich anknurrt oder beisst. Aber so sehe ich noch gar kein Problem...

Grüße Kerstin