Glaubenskrieg oder belegbare Fakten?
10. August 1999 08:34

Hallo Harr,
klar, benutze ich ein "Nein" und eben auch Konsequenz. Ein Hund muß schon seine "Ziele" gesteckt bekommen. Logisch! Nur meinte ich eben, daß das nicht unbedingt "nur" ausschließlich über ein "Nein" funktionieren muß. Ich kenne Hunde, die trotzdem versuchen, sich darüber hinwegzusetzen und die halt Unterschiede machen, ob sie nun unangeleint in "freier Wildbahn" sind oder eben "unter Kontrolle" in der Wohnung. Das ist ein Unterschied.

Also, damit es nicht so lang wird. Ich stimme mit Dir 100 % überein.

Viele Grüße
Bianca

10. August 1999 08:35

Hallo Thomas,

darf ich Deine Nicht-Antwort auf meine Frage so interpretieren,
dass Du ein "Nein" grundsätzlich nicht verwendest?
Bitte fühle Dich jetzt nicht irgendwie angegriffen, ich
will's einfach nur wissen.

10. August 1999 12:24

: hallo,
ich meinte mit : Nein wirkt auch" , daß ich ansonsten wortlos vorgehe. Meint, daß ich einfach abbiege wenn ich will daß Ramses etwas nicht : untersucht, anschnüffelt, absabbert... Falls ich merke, daß er mir nicht sofort nachschaut, sage ich NEIN zB wenn er etwas fressen will (unterwegs)
Nun, wann klappt es nicht? Heute. Er hat einen "Lieblingsfeind". Einen DSH hinter einem Zaun an dem wir täglich vorbei müßen. Der DSH kläfft, knurrt und gebärdet sich wie wild. Ramses muß neben mir gehen, ich sage sonst nichts. Heute ist er aber (blitzschnell) doch zum Zaun geschossen um sich durch den Zaun zu "keifen". Mein NEIN hat er -halb- ignoriert. Er schaute kurz und machte dann doch weiter. Ich habe mich dann (bitte nicht lachen) knurrend auf ihn gestürzt...... das hat gewirkt.
Uff, besser kann ich es nicht beschreiben. Reicht Dir dies?

liebe Grüße
Elke:
:


10. August 1999 12:22


:Ist es so, dass Dein Hund immer und überall auf ein Nein angemessen reagiert?
sad smileyich frage so hartnäckig, weil ich auf was ganz bestimmtes hinaus will.
grinning smileyas verrate ich aber erst, wenn ich sicher bin, dass unsere Ronja kein Einzelfall ist).


Hallo Harr & Ronja,

es gibt sicher Situationen, bei denen mir ein NEIN nicht ernst ist - der Hund merkt`s
und hält sich dann eben NICHT daran.

Meinst Du das ???

Liebe Grüsse, Heike




10. August 1999 13:53

Hallo Harr+Ronja

Erstmal, ich habe so ziemlich die ganze Diskussion mitverfolgt, und mir ist aufgefallen, dass so ziemlich alle vom gleichen reden, sich aber mehr oder minder klar und/oder kompliziert ausdrücken und es dann in Wortklaubereien ausartet. Das ist mir zu hoch, denn ausgenommen von "Kleinigkeiten" sind sich doch alle ziemlich einig.

Aber nun zu Deiner Frage:
Meine Hündin 2-jährig folgt zu 95%, ich hatte auch mit Ihr nie wirkliche Probleme. Dazu muss ich sagen, bevor Joya zu mir kam, habe ich mich vorgängig über die Rasse (Rhodesian Ridgback)informiert und habe gelesen, man müsse sie schon konsequent und mit Durchsetzungsvermögen erziehen. Diese Aussage habe ich wahrscheinlich etwas zu ernst genommen, und habe sie in den ersten Monaten etwas zu "hart" (keine Schläge)angefasst. Sie gehorcht mir heute sehr gut, teilweise langt ein Augenkontakt, und sie weiss was gemeint ist.

Aber eben teilweise ist sie, da sie sehr sensibel ist, und ich früher viele Fehler mit ihr gemacht habe, etwas unterwürfig (aber nicht übertrieben ängtlich). Habe aber mein Verhalten zu ihr geändert und es hat sich schon sehr gebessert und ich habe ihr Selbstvertrauen zu 60% wieder aufgebaut.

Ich kann sagen, sie folgt mir zu 95%. Ein "nein" befolgt sie so gut wie immer, mit zwei Aussnahmen, wenn sie genug Abstand zu mir hat und was Leckeres findet, würgt sie dies noch schnell hinter, bevor die "Alte" kommt und der andere Fall ist, wenn ich mit beiden ihr und Boma (7 Monate) spazieren gehe, ihn an der Leine und sie frei habe.

Mit Joya allein (ohne Leine) ein anderer Hund kommt, kein Thema, sie bleibt "Fuss" und guckt noch nicht mal zu dem Hund hin. Mit Boma allein ist die gleiche Situation ähnlich, obwohl er noch etwas gar stürmisch und von jugendlichem Leichtsinn befallen ist, aber er schmeisst sich schon nicht mehr mit Vollgas in die Leine :-))))
Sobald ich aber mit den Beiden unterwegs bin, ein anderer Hund kommt, befällt meinen Kleinen der GW und er führt sich auf wie ein Berserker (Nach dem Motto ich habe ja meine grosse Schwester dabei). Meine Hündin bemerkt wohl, dass ich mit ihm zu kämpfen habe und befreit sich selbst aus dem "Fuss" und hört auch auf NEIN nicht speziell und rast mit Gebrüll zu dem anderen Hund. (Will sie den Kleinen beschützen, oder ihm zeigen wie beeindruckend sie sein kann??) ich weiss es nicht, aber ich werde daran arbeiten.

Ich glaube den perfekten zu 100% hörenden Hund, gibt's nicht, egal nach welcher Methode erzogen, aber Hand auf's Herz, wer ist schon perfekt?
Ich bin's sicher nicht, bin aber bemüht aus Fehlern zu lernen.

Viele liebe Grüsse

Anett Joya&Boma

10. August 1999 18:57

Hallo

: Hallo Thomas,
:
: darf ich Deine Nicht-Antwort .....

Häh????
Die Anwort ist eindeutig enthalten. Wenn ich auf den entsprechenden
Absatz von Dir zustimmend "Ich auch" sage, ist es doch die Antwort.

: auf meine Frage so interpretieren,
: dass Du ein "Nein" grundsätzlich nicht verwendest?

Es ist egal, welches Signal man gebraucht. Man kann sogar verschiedene
Signale mit unterschiedlicher Bedeutung für eine Verhaltensänderung
etablieren. Ich rede nur nicht von Verboten, da ich davon ausgehe,
daß einem Hund ein Verbot verstandesgemäß nicht einsichtig ist. Er
weiß nur, tut ers doch, erfährt er etwas unangenehmes.

Meine Signale sind:
- "Lass es" als Warnung
- "Pfui" während (!) einem absoluten Tabubruch, über P+ als echte Strafe konditioniert
- "Nein" heißt Das ist zwar nicht grundsätzlich verboten, aber jetzt und hier
- "Falsch" bedeutet ausbleibende Belohnung

Meine Hündin unterscheidet alle Signale. Das "Pfui" hat sie nach etwa
3-4 Jahren ohne in diesem Jahr zum ersten Mal wieder erfahren. Sie hat
meinen Sohn (im Krabbelalter) angeknurrt. Da kenne ich kein Pardon.
Dieses Thema war mit einem einzigen mal erledigt.

"Lass es", zumeist "Falsch" sind annähernd 100% ausreichend.

mfg
Thomas Lüning